Moin, Taucher!
@toerti: Ich habe sowieso bei vielen der hier gestellten Fragen den Eindruck, daß die Betreffenden nie eine taucherische Grundausbildung absolviert haben...
Bei einer Frage nach den Prüfungslösungen setze ich allerdings auch nicht voraus, daß der Betreffende sich große Gedanken über den Wert des Lernens dieser Sportart macht. Tauchen wollen Viele - tauchen _lernen_ Wenige. Das führt dann dahin, daß der "Wert" eines Tauchers an der Anzahl der erworbenen Kärtchen gemessen wird, anstatt an seiner wirklichen Erfahrung.
Man denke an verschüchterte Fragen wie "Darf ich als * mit 1400TG im Tauchgewässer XY auch tiefer als 20m tauchen, oder gilt die Bestimmung für mich nicht?". Und an gewisse Ex-Divemaster, die von ihren AOW-Schülern Einen vorgetaucht kriegen. Nun gut...mit 38TG...in Phuket...verteilt auf drei Jahre...da hilft alle Motivation nicht viel.
Es ist heutzutage üblich, den Lohn für eine Anstrengung _sofort_ zu erhalten - das erklärt den anhaltenden Boom der "Trendsportarten". Da will sich niemand erst jahrelang im Wasser herumtreiben, sich, seine Ausrüstung, seine Umwelt kennenlernen...(und sich nebenbei durch die Vereins- und Clubhierarchien nach oben lavieren).
Wer macht denn für´s Inline-Skaten oder Mountain-Biken wochenlange Kurse oder gar Sicherheitstrainings? (aber bricht sich dann dafür bei der ersten Gelegenheit die ungeübten Knochen)? Diese Einstellung hat sich in solche Sportarten wie Sportklettern, Fallschirmspringen, und auch Tauchen übertragen - Sportarten, die nun mal eben weniger leicht zu erlernen und für Ungeübte auch gefährlicher sind. Beim Tauchen ist der Unterschied zwischen etwas Nervenkitzel und endgültigem Chillout eben u.U. etwas kleiner als beim Radfahren.
Damit eine solche Sportart nicht langweilig wird, benötigt man natürlich massig "Entwicklungsmöglichkeiten" und andere Ego-Streicheleien. Also gibt es zunächst eine Menge Kurse, mit denen sich der gemeine Anfänger formal schnell über den Rest der Gang erheben kann - und wem will man verdenken, wenn er die Möglichkeit nutzt, schnellstmöglich Assi, DM, TL, Instructor, oder sonstwie wichtig zu werden? Äußere Motivation und das möglichst mühelose Überwinden möglichst vieler kleiner Herausforderungen ist mittlerweile wichtiger als das hartnäckige Versuchen, das Dazulernen, und...ggf. auch das Scheitern (sic!). Solch ein Verfahren fördert natürlich schwache Geister und schwache Persönlichkeiten.
Dieses System ist mittlerweile in ALLEN Ausbildungsorganisationen verbreitet, da braucht mir niemand zu erzählen, in "seinem" Verband wäre es grds. anders:
-Entweder, man schleimt und/oder buckelt wie ein Esel, um den Vereinsoberen zu zeigen, daß man z.b. der Richtige für den Gold-Kurs im nächsten Jahr wäre (Originalzitat:"Jaaa, ich als einziger TL** und VV kann mir in meinem Verein noch aussuchen, wer "nach Oben kommt"!)...
-Oder man zahlt für jeden Handschlag eines TL/Instructors, der sich vielleicht auch nur irgendwie bis zur Prüfung löhnen mußte - welche er natürlich "weil´s angenehmer war" lieber am Mittelmeer, in Thailand, oder auf den Malediven abgelegt hat.
In beiden Fällen kommt´s weniger auf wirkliche Qualifikation an, als darauf, sich möglichst schnell durch die Mindestanforderungen zu wühlen und in einer Prüfung die richtigen Kästchen anzukreuzen. Das kann - mit etwas Vorbereitung - _leider_ jeder Pullermann. Auch in den praktischen Prüfungen sind meiner Erfahrung nach viele Prüfer zu nachsichtig ("Man soll das nicht so eng sehen, er hat ja das Richtige machen wollen. Das bringt dann schon die Erfahrung.") - obwohl hier beinahe die letzte Gelegenheit ist, die _echten_ Nieten auszustöpseln! Ob der erfolgreiche "Besteher" sich später wirklich mal die Bezeichnung "Ausbilder" _verdient_, ist imnsho in wenigstens 50% der Fälle absolut fraglich. Ich habe nicht Wenige bereits am Tag nach ihrer Prüfung unglaubliche Verstöße gegen grundlegende Sicherheitsstandards produzieren sehen...
Und von solchen Leuten müssen sich dann altgediente Schlammtaucher erzählen lassen, wie sie sich u/w zu verhalten hätten.
Die vorrangige Notwendigkeit wäre im Augenblick, den aus Profitgier so reichlich produzierten "Ausschuß" davon abzuhalten, sich oder Anderen Schaden zuzufügen - sei es als Möchtegern-Tekkkkies oder als Hilfstauchlehrer Ist aber leider aussichtslos.
Was meine ellenlangen Ausführungen nun mit dem Ursprung dieses Threads zu tun haben...?
Wer bereits die Frage nach den Prüfungsfragen für den Anfängerkurs stellt, kann dazu eigentlich nur wenige Gründe haben:
1. Er unterliegt dem Irrtum, daß das "Kärtchen" die Hauptsache am Tauchkurs ist - dann soll er meinetwegen durchfallen.
2. Er hat allgemein keinen Bock, sich gewissenhaft vorzubereiten - dann hat er sich durch einen gravierenden Mangel an Verantwortungsgefühl (für sich und seinen Buddy) bereits jetzt als Taucher disqualifiziert.
3. Er hat keine Zeit dafür - dann soll er sich ein einfacheres Hobby suchen, z.B. Wettgrillen.
4. Sein Ausbilder hat ihn nicht (wie vorgesehen) vorab genau über Art und Anforderungen der Prüfung informiert und ihn dadurch verunsichert, oder er hat nicht dafür gesorgt, daß sein Schüler sich im Stoff sicher fühlt - tja...was macht man mit schlechten Ausbildern?
5. Geronimo hat unter Druck

grundsätzlich Schwierigkeiten - dann kann ihm nur ein Fachmann _wirklich_ helfen und keine Prüfungsmogelei.
@Geronimo: Wenn Du daran interessiert bist, diese Prüfung fair und korrekt zu bestehen, beantworte ich Dir gern alle Fragen (PM!) und gebe Tipps. Falls Du sie Dir ermogeln willst, wird Dir kein anständiger Taucher Vorschub leisten. Das wäre unfair und verantwortungslos gegenüber Dir selbst und vor Allem gegenüber Deinen späteren Tauchpartnern. Das könnte nämlich ggf. einen von UNS treffen.
hth, Mat²