Hier können alle Fragen zum Thema Tauchausbildung ausgiebig diskutiert werden. Verbandsübergreifend kann hier nach allem gefragt werden was zum Bereich Aus- und Fortbildung gehört - moderiert von erfahrenen Tauchern.
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OWD und 18m?

Zuvor muss ich anmerken, dass ich diese Ausbildungsschiene nicht gemacht habe und daher auch keinerlei Unterlagen dazu habe.

Zum Thema:
Es wird immer einmal wieder angemerkt, dass ein OWD nur 18m tief tauchen dürfte. Meines Wissen nach, ist ein OWD allerdings erst einmal nur für diese Tiefe ausgebildet worden und kann sich durch Erfahrungen "tiefer-bilden" ...

Woher kommt also immer wieder diese Anmerkung: OWD aber bitte nur bis 18m???


P.S.: bitte keine Verbandsdiskussion, ich pers. bin mit einem guten (pers. Einschätzung) OWD-Taucher (ca. 30TG) auch auf 40m (klar, am Anfang immer drauf geachtet und war im Urlaub).
P.P.S: am besten würde ich das obige P.S. wohl löschen, aber wer darauf eingeht ... , ist nur eine Kurzfassung eines Disclaimer ...
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27.09.2005 00:51
Hallo Hardy,
ich gehe mal davon aus, dass du mit dem "guten OWD" nicht 30 sondern 300 TG`s meinst, oder?

Gruß
Mops

27.09.2005 01:11
Hallo Mops,

ich verzeihe Dir, Du hast guten und nicht "guten" gelesen

und

Du hast P.P.S nicht gelesen


Dir sei verziehen
27.09.2005 01:13
Mist, wo sind die "" im ersten Beitrag geblieben,

sorry Mops!!!
DorisMittelschule (damals)
27.09.2005 06:38
Meines Wissens lehrt PADI , dass ein OWD nicht tiefer als 18 m gehen soll und dieses vom fachlichen Wissen her auch nicht kann. Das gilt unabhängig von der Anzahl der Tauchgänge und vom Tauchvermögen des Individuums.

Wenn dDu mit OWD am Urlaubsort einschlägst wird Dich eine verantwortungsbewusste Padi-Basis nicht tiefer gehen lassen, da sie versicherungsrechtlich belangt werden können wenn etwas passiert. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es zusätzlich verbandsinterne Strafen gibt.
27.09.2005 07:59
hallo hardy - genau kann ich dir deine frage nicht beantworten. ich gehe jedoch davon aus, dass die tiefengrenze von 18 m etwas mit der gelehrten aufstiegsgeschwindigkeit zu tun hat. lt. padi soll ja die aufstiegsgeschwindigkeit nicht größer als 18 m/min sein - demnach kann eine person, die sich in eier tiefe von 18 m befindet binnen einer minute an die oberfläche zurück. ich gehe mal davon aus, dass das wohl der ansatz sein dürfte, der dem "nicht tiefer als 18 m" zu grunde liegt.

nachtrag: ich weiß, dass ein aufstieg zur oberfläche auch aus 18 m in einer minute nicht gesund ist.....
27.09.2005 07:59
hallo hardy - genau kann ich dir deine frage nicht beantworten. ich gehe jedoch davon aus, dass die tiefengrenze von 18 m etwas mit der gelehrten aufstiegsgeschwindigkeit zu tun hat. lt. padi soll ja die aufstiegsgeschwindigkeit nicht größer als 18 m/min sein - demnach kann eine person, die sich in eier tiefe von 18 m befindet binnen einer minute an die oberfläche zurück. ich gehe mal davon aus, dass das wohl der ansatz sein dürfte, der dem "nicht tiefer als 18 m" zu grunde liegt.

nachtrag: ich weiß, dass ein aufstieg zur oberfläche auch aus 18 m in einer minute nicht gesund ist.....
27.09.2005 10:26
@Doris:
Das mit der Versicherung ist nicht richtig. Eine TB kann nur dann der Versicherungsschutz (in DE) aufgehoben werden, wenn sie grob fahrlässig handelt. Die Taucher handeln eigenverantwortlich. Deswegen unterschreibt man ja so einen "ich selber schuld" Wisch auf jeder Basis.

Die krumme Zahl 18m kommt aus der direkten Umrechnung der imperialen Maße: 1Fuß = ca. 30,48cm. D.h. PADI bildet den OWD bis 60 Fuß aus.

Von "darf nicht" ist keine Rede. Es handelt sich hierbei lediglich um eine Empfehlung. Wohl wissend, daß man das nicht wirklich kontrollieren kann. Lediglich im Nachhinein kann es einen Anpfiff von der Basis geben, so diese dann die Empfehlungen als "Gesetz" interpretiert.

Allerdings gelten diese Tiefen für die Ausbildung als verbindlich.

Die 60 Fuß kommen wohl daher, daß PADI davon ausgeht, daß der normalo-Anfänger-Taucher bei 60 Fuß eine Nullzeit von ca. 45min hat. (Deko 2000)

Ein Anfänger wird es aber anfangs sicher nicht so lange unter Wasser aushalten (zu hohes AMV), so daß die Gefahr, "aus versehen" in die explizite Deko zu kommen, recht gering sein wird.

Abgesehn davon sollte sich ein Anfänger erst einmal mit seiner Ausrüstung vertraut machen, bevor er anspruchsvollere, d.h. tiefere TG unternimmt.

Daher wohl die Tiefenempfehlung. Die Tiefe als solche ist willkürlich gewählt (aber eben wohl mit dem Hintergrund, daß man bei 18m recht unwahrscheinlich aus versehen in die explizite Deko kommt).

Grüße
Martin.
27.09.2005 10:38
Martin hat recht, der OWD ist dazu ausgebildet (auch theoretisch), mit einem gleich hoch brevetierten Tauchpartner Nullzeit-Tauchgänge bis maximal 40m Tiefe zu planen und durchzuführen (40m = max. zu planende Tiefe für Sporttaucher lt. PADI).

Die Ausbildungstauchgänge im OWD selbst sind auf geringere Tiefen beschränkt.

Die EMPFOHLENE max. Tiefe für selbständig tauchende OWD ist 18m (natürlich sehr sinnvoll, da mögliche Probleme mit zunehmender Tiefe überproportional gefährlicher werden und ein OWD zunächst mal ein Anfänger ist).

Ein tieferes Tauchen ist (vor allem, wenn Diveguides den TG führen und damit Tiefe, Nullzeit, Luftverbrauch kontrollieren) auch von PADI nicht verboten.
Grüße!

27.09.2005 10:57
@Doris
Wieso sollte die Basis versicherungsrechtlich belangt werden können? Meines Wissens nach gibt es nach wie vor nur die EMPFEHLUNG als OWD nicht tiefer als 18m zu gehen. Nirgendwo steht geschrieben das man es nicht dürfte...
DorisMittelschule (damals)
27.09.2005 11:24
Viele Auslandsbasen lassen OWDs nur auf 18 m, daher dachte ich eher an eine Verpflichtung mit der Möglichkeit des 30 m Upgrades durch AOWD.
Dass man mit "Schmieren" des Guides tiefer kommt steht hier nicht zur Debatte.
Dann könnten Versicherungen auch ärger machen
27.09.2005 13:42
In einigen (Urlaubs)-Ländern ist die PADI Empfehlung von 18 Metern maximaler Tauchtiefe für OWD oder CMAS* auch gesetzlich geregelt. So z.B auf den Malediven. In der Praxis werden dann allerdings nicht 18 sondern 20 Meter als maximale Tauchtiefe vorgeschrieben.
27.09.2005 13:42
@Doris:
Das man auf Auslandsbasen nur auf 18m kommt liegt daran, dass viele unreflektiert Empfehlungen als "Gesetz" interpretieren.

<gehässig>
Außerdem brauchen die ja noch ein Argument, warum man einen AOWD Kurs kaufen muss.
</gehässig>

Spaß beiseite: Es kann natürlich je nach Region in der Tat so sein, daß der Durchschnittliche OWD-Urlaubstaucher tatsächlich nicht das Können besitzt, um Anspruchsvollere TG durch zu führen. Dann ist es zum Schutz der Übereifrigen dann vielleicht besser, eine allgemeine Beschränkung zu erlassen. Das ist dann aber Basensache und nicht von der Ausbildungsorg so vorgegeben.

Grüße
Martin.
28.09.2005 09:40
PADI Instructor Manual:

PADI Open Water Diver sind qualifiziert mit einem Partner unabhängig (ohne Supervision) zu tauchen in dem sie innerhalb der Grenzen ihrer Ausbildung und Taucherfahrung die Kenntnisse und Fähigkeiten anwenden, die sie im laufe dieses Kurses lernen.

Während der Freiwassertauchgänge 1+2 des Kurses dürfen 12mtr. nicht überschritten werden. Die maximale Tiefe für Freiwassertauchgänge 3+4 darf 18mtr. nicht überschreiten.

Heisst ganz klar: Ein OWD wird auf eine max. Tauchiefe von 18mtr. ausgebildet. Von dürfen oder müssen ist nicht die rede !!!

PADI Instructor
Mytilus23TL CMAS
29.09.2005 19:21
mhilles Gehässigmodus-Einschub trifft genau den Kern der Sache!

Wovon soll denn die Auslandsbasis leben, wenn da jeder OWDler mit 150 TG ankäme und auf 30 m oder gar mehr wollte!

Nix da! Erst nen AOWD machen - Kohle in die Kasse tun, und dann reden wir über 30 m.
Ach, du hast dir ein Buch gekauft, dessen Inhalt verstanden und weißt sogar einiges über Deko-Theorie? Interessiert mich nicht, ohne AOWD oder höher gehst du bei uns nicht auf > 18 m, das ist hier "Gesetz".

Die netter formulierten und noch viel umfangreicheren Verkaufsstrategien stehen in der Quelle, die MarioS erwähnte.

29.09.2005 21:49
@ Dussel 32
Du läufst ja wieder zu Höchstform auf. Hatte schon was vermißt . . . .
Du drückst Doch Deine Leuten auch Weiterbildung aufs Auge - oder? Weiterbildung kann nicht schaden - stimmste mir doch sicher zu - oder?
Wie schon angesprochen hat es auch was mit versicherungrechtlichen Sachen zu tun. Ein OWD mit 20 Tauchgängen - der einen Deko Unfall erleidet - nehmen wir mal die max. Tiefe von 30 Metern - handelt fahrlässig. Das kann eine Versicherung auch so auslegen - und dann kann`s teuer werden.
Ihr trichtert Eueren Schülern doch auch Weiterbildung ein - wieso gibst es sonst noch Silber unf Gold? Also bleib mal auf`em Teppich. Nur weil eine Bronce mit Gold auf 40 Meter darf kloppt Ihr hier große Sprüche.
Geh mal als Bronce nach Frankreich - da kannst Dich auf`em Kopp stellen - da kommst auch nicht tiefer als 20 Meter. Frag mal bei Club Leo. Ist Euch doch sicher ein Begriff.
Nur weil Du an Deiner Weiterbildung vielleicht nicht so viel verdienst wie ein Tauchschop an einem AOW - fängste wieder an Gehässig zu werden.
Fact ist - ein OWD hat eine empfohlene max. Tiefe von 18 Metern, ein AOW eine empfohlene Tiefe von 30 Metern und eine maximale Tiefe von 40 Meter. (Der liebe Herrgott möge mir verzeihen - alle auch ohne Deko).
Nur mal so am Rande - wenn ich z.B. 5 Jahre in einem Tauchverein bin - hab ich soviel Kohle auf`em Tisch gelegt, das ich locker OWD, AOW und vieleicht auch noch Rescue davon bezahlen kann. Wo ist denn dann der Unterschied bitte?
Und dann kommentier ich noch eine Dumme Bemerkung von Dir - fast alle Tauchgeschäfte (die Komerziellen) bieten nach Kursende wöchtentliche Tauchmöglichkeiten oder Monatliche Fahrten an. Dort läßt man frischgebackene Tauchschüler nicht im Regen stehen - nach dem Motto - sieh zu wie Du jetzt nach Kursende tauchst.

Hansemann
29.09.2005 21:54
Hansemann, dem ist nichts hinzuzufügen, ich gehe kondom mit Dir
29.09.2005 22:04
@ Nitroxsauger

Vergelt`s Gott.

Hansemann
29.09.2005 22:05
@ Nitroxsauger

Vergelt`s Gott.

Hansemann
29.09.2005 23:00
Natürlich werden regelmäßige Fahrten angeboten.
Das nennt sich Kundenbindung. Hat mit Freundlichkeit nix zu tun. So wird versucht, weiterhin Kurse und Material zu verkloppen.
30.09.2005 08:53
Was spricht denn gegen Kundenbindung?
Ich denke, dass ein gutes Geschäft dann abgeschlossen wird, wenn beide Seiten zufrieden sind. Und dass der eine "Verband" die besseren Verkaufsstrategien hat als der andere ist doch nicht schlimm!?

Beispiel:
Zwei OWD-ler mit 5 Tauchgängen alleine ins Wasser zu lassen, finde ich persönlich nicht so gut. Gehen wir mal von den zulässigen 18m aus (was meiner Meinung nach nicht stimmt): Falls die zwei 5-TG-OWD-ler auf die 13m runter gehen würden, bei einer sehr, sehr schlechten Sicht, tauchen sie ja eigentlich innerhalb ihrer Ausbildungs-Grenzen. Ob sie mit der Situation fertig werden und der TG ihrem können angepasst ist, wage ich zu bezweifeln.
Wenn Sie allerdings bei besten Verhältnissen im Riff entlang bis auf 26m zum Sandboden runter gehen, dürfte das viel besser ihrem Ausbildungsstand entsprechen.

Es ist mir schon klar, das die zwei bei beiden Tauchgängen an ihre Grenzen stossen oder diese schon überschritten haben.

Und deshalb bin ich der Meinung, dass die Ausbildung nicht mit dem letzten Ausbildungs-TG beendet ist und sich eine verantwortungsvolle Tauchschule nicht aus der Verantwortung stiehlt.
Und wenn sich aus der Nachbetreuung noch ein weiterer Kurs ergibt, dann ist das nur zu begrüssen. Denn Weiterbildung schadet nicht. Und dass die Tauchschule noch etwas dabei verdient, ist weder kriminell, pervers oder sonst wie zu verabscheuen. Wer arbeitet denn heute vollständig umsonst? Ich nicht! Und ich bin kein TL und kein Teilhaber von einer Tauchschule.

Also, gesunden Menschenverstand einschalten, was der leider - auch sonst - nur allzu oft fehlt...
Und bitte, bitte: Schaltet das engstirnige Verbandsdenken aus! Es geht hier um Grundsätze.

Uebrigens: In der Schweiz darf am als OWD-ler versicherungstechnisch bis 40m tauchen. Die SUVA (Scheizerische Unfallversicherungsanstalt) stuft das Tauchen bis 40m NICHT als Risikosportart ein.
Hingegen verlangt auch die SUVA einen angepassten Tauchgang.
<<<Auszug aus der SUVA-Homepage:
Ebenfalls mit einer Kürzung der Geldleistungen nach Art. 39 UVG um 50 % hat zu rechnen, wer bei einer an sich voll gedeckten Sportart die sportsüblichen Vorschriften oder Vorsichtsgebote in schwerwiegender Weise missachtet (z.B. Fliegen mit Hängegleiter bei sehr ungünstigen Wetterverhältnissen, wie starke Böen, Föhnsturm; Hochsee-Segeln unter extremen Verhältnissen; Kanu- und Kajakfahrten unter extremen Verhältnissen).
>>Ende Auszug
Zu beachten ist das Wort "schwerwiegend"!
Um diese Schwelle auch tatsächlich zu überschreiten, muss man sich schon extrem selber überschätzen...


30.09.2005 09:09
@ Markus E
Recht hast Du. Wäre ja auch ein schlechter Shop wenn er keine Kundenbindung machen würde. Aber im Endeffekt entscheidet ja der Kunde ob er was kauft oder nicht.

@ Doris:
Ein OWD kann schon tiefer als 18 Meter - hat nichts mit der Ausbildung zu tun. Einige Versicherungen ziehen sich aber daran hoch, wenn sie in der Zahlungspflicht sind, da PADI die Tiefe auf 18 Meter begrenzt hat. Verbandsinterne Strafen gibt es nicht.
@Taucher Frank:
Mit der Aufstiegsgeschwindigkeit hat das überhaupt nichts zu tun.
@mhille:
Mit der Umrechnung von Feet auf Metern liegst Du gar nicht so falsch.
@Agronaut:
Das Beschränkungen nicht mehr von den Verbänden oder Basen - sondern immer mehr von den jeweiligen Ländern erlassen wird - wird sicher noch zunehmen. Hier versuchen die Länder einfache den Taucher zu schützen um so die Unfallzahlen zu beschränken.
Jeder Taucher sollte sich im Vorfeld immer informieren, wenn er z.B. im Urlaub auf eine Basis kommt. Im Zeitalter des Internet und des Email`s ist es heute doch kein Problem mehr, sich über Bestimmungen und Beschränkungen zu informieren.
Das auf Auslandsbasen Anfängern (sprich OWD) gerne den AOW aufs Auge gedrückt bekommen - ist ganz klar. Aber viele die den AOW im Ausland machen - machen das ja nicht unter zwang - sondern weil der Kurs ja in einer Urlaubswoche locker zu machen ist und viele Tauchbedingungen einfach besser als Zuhause sind. Ich persönlich habe den OWD im Februar in Deutschland gemacht und den AOW im April auf den Malediven. Man glaubt gar nicht, wie so ein Kurs Spass gemacht hat.

Gruß Hansemann
30.09.2005 10:29
@Hansemann.
Ich weiß, daß ich mit der Umrechnung nicht falsch liege. Ich kann ein Lexikon lesen. Vielen ist nur nicht klar, woher die krumme Zahl kommt. Daher meine Anmerkung dazu.

Dann wegen der Versicherung: Dass Versicherungen nicht zahlen, weil man sich nicht an "empfohlene Grenzen der Ausbildungsorg" gehalten hat, mag schon sein. (Obwohl mir ein entsprechender Nachweis, dass das jemals vorgekommen ist, immer noch fehlt!)

Mein Kommentar bezog sich allerings darauf, daß nicht die Basis Probleme bekommt, sondern der Taucher (bzw. gucken im Extremfall die Hinterbliebenen in die Röhre).

Ein Taucher taucht eigenverantwortlich!

Eine Basis kann bspw. nur dann ein Problem bekommen, wenn sie an offensichtlichen "Anspruchsvollen" Spots einen blutigen Anfänger mitnimmt. Beispielsweise an einer Stelle wo es stark strömt. ==> Grobe Fahrlässigkeit!

Was aber spricht dagegen, einen OWD an einen Drop-Off oder Vergleichbares mit zu nehmen?

Er hat ja das Tarieren gelernt, also kann er sich in dem für ihn empfohlenen Tiefenbereich bis 18m aufhalten. (Und da ist es schön - ich weiß das Die Basis kann aber dann nichts dafür, wenn er auf bspw. 30m taucht (ob durch Unfähigkeit oder Absicht spielt keine Rolle) und dann durchschießt und einen Dekounfall hat.

Es kann höchstens der Buddy belangt werden (Gefahrengemeinschaft oder wie der Rechtsbegriff dafür heißt).

Dann: Warum sollte man Taucher schützen? Vor wem oder was? Vor der eigenen Dummheit? Nein, Danke, ich kann auf mich selbst aufpassen.

Beschränkungen machen das Tauchen als solches NICHT sicherer! Da hilft nur eine gute Ausbildung. Und dass es damit hin und wieder im Argen ist (egal von welcher Org), darüber brauchen wir uns nicht streitetn.

Anstelle das man an dem Symptomen herumdoktert (Beschränkungen um vermeindliche Sicherheit zu erlangen) sollte man doch lieber an den Ursachen kurieren und für eine fundierte Ausbildung sorgen. Egal von wem.

Und nein, ich halte die EU Norm für nicht sonderlich gelungen, was diese Bestrebungen angeht.

Allerings muß ich Hansemann zustimmen, wenn er sagt, daß heutzutage es keinerlei Probleme darstellt, sich darüber zu informieren, was für Regeln eine Basis aufstellt. Wenn einem die Regelungen nicht passen, kann man wo anders hin gehen.

Übrigens: Dass manche Staaten (Malediven, FR) tatsächlich *gesetzliche* Regelungen haben, ist natürlich Fakt. Allerdings kann man sich bei manchen Regelungen fragen, ob die tatsächlich so intelligent gelungen ist (vergl. Tauchreglement am Sinai).

Last not least: Natürlich macht es oft sogar richtig Spaß, sich fort zu bilden. ABER: Es ist ebenso manches mal nicht auszuhalten, wie manche Basen oder TL einem versuchen mit t.T. aberwitzigen Begründungen neue Kurse zu verkaufen.

Grüße
Martin.
30.09.2005 15:05
Ich hab da mal ein paar Fragen:
1. Ist es vom bezahlten Nachweis (OWD oder AOWD oder wasweißich) abhängig, wie tief man sicher tauchen kann?
Eigentlich ist die AOWD-Voraussetzung doch nur, daß man eine (recht kleine) Zahl von Tauchgängen gemacht hat, und ein paar Kurse (unterschiedlichster Art und Qualität; muß mit tiefem Tauchen überhaupt nichts zu tun haben) bezahlt hat. Ein OWD mit 50 Tauchgängen, oder ein sicherheitsbewußter OWD mit 20 Tauchgängen und guter Ausrüstung und gutem Buddy, kann sicherer tauchen, als ein Turbo-AOWD kurz nach der Ausbildung zum AOWD (mit Bootskurs, Nachttauchkurs, Trockentauchkurs und Kompaßbenutzungskurs )
2. Es gibt natürlich auch evt. hilfreiche Kurse, z.B. "Tieftauchen". Was lernt man da denn eigentlich? Tief runter kann jeder (Druckausgleich ist schon am Anfang des Tauchgangs wichtig, und Grundbegriffe wie "Tiefenrausch" und "Sauerstoff kann bei hohem Partialdruck giftig sein" lernt man schon als OWD). Deko dürfte wohl nicht gelehrt werden (ist ja böse, nur Nullzeittauchgänge werden von diversen Organisationen akzeptiert). Und wieder hoch kommt man aus 18m mit der gleichen Geschwindigkeit (nicht Auftauchzeit) und Technik, wie aus 40m.
3. Das Versicherungen gerne jeden Strohhalm ergreifen, um nicht zu zahlen, glaube ich gerne. Aber die Tauchcomputer werden im Zweifel doch von der Polizei ausgewertet? Ob da entsprechender Sachverstand da ist, ist ohnehin fraglich. Und sofern man den Tauchgang noch überlebt hat: Schnell den Tauchcomputer weglegen, und dem Buddy deutlich sagen, daß die größere Tauchtiefe ja unbeabsichtigt war. Vielleicht sollte man generell anraten, bei Tauchunfällen, außer direkt gegenüber dem Rettungsdienst, sehr zurückhaltend auszusagen.. so wie man das schlauerweise auch bei Verkehrsunfällen handhabt. Schnell reitet man sich selbst in finanzielle Nachteile.
4. Reglementierungen zum Schutz sich selbst überschätzender Taucher machen schon Sinn. Ähnlich wie Tempolimits. Schließlich gefährdet man ja nicht nur sich selbst, sondern ggf. auch den Buddy, der einen dann retten soll. Bloß scheint mir tatsächlich das Ganze etwas zu sehr finanziell motiviert (AOWD machen, Tauchguide bezahlen). Das gilt auch für Basen, wo genau hingesehen wird, ob man auch schön zu zweit ins Wasser steigt, und einen Tauchcomputer hat. Wichtiger wäre, anhand des Logbuchs die TauchERFAHRUNG zu bewerten, bzw. die funktionell wichtige TauchAUSRÜSTUNG (2 völlig unabhängige geeignete Regler incl. Fähigkeit zum Ventilselbstschließen als Minimum; Tauchcomputer ist hingegen unwichtig, wenn man Tabelle und Uhr mitnimmt).
30.09.2005 18:52
Um mal zum Thema zurückzukommen. Es handelt sich um Empfehlungen, und wie die auszulegen sind

Kommt einer mit 7 TG in die Basis und fragt gleich nach dem Einchecken, wie tief getaucht wird, gibt`s `ne freundliche Beule . Antwort: maximal 18m.
Ist er unbelehrbar, wird ein Platz mit entsprechender Maximaltiefe angefahren.

Kommt ein OWD mit 70 TG in die Basis, der fragt schon gar nicht wie tief getaucht wird. Der interessiert sich mehr für die Sichtverhältnisse, die mögliche Strömung und was man interessantes sehen könnte .

Mit der Zeit wird jeder ruhiger, erfahrener und setzt andere Prioritäten. Deshalb auch die geguideten TG für Taucher mit weniger als 25 TG, weil eben nur allzu oft nur die Tiefe gesehen wird und Selbstüberschätzung vorliegt.
Eine große Anzahl der Taucher sind OWDs, oftmals mit mehr TG als DMs und OWSIs. Wo ist das Problem?
Einem OWD mit 100 TG kann ich mehr vertrauen und zumuten als einem AOWD mit 10 TG, der seinen Advanced gleich im Anschluss des OWD gemacht hat und, sind wir doch mal ehrlich, die Grundlagen des OWD noch nicht mal verinnerlicht hat.

Manchmal wird einem ganz schwindelig, wenn man die Logbücher liest und sieht, dass direkt nach dem OWD-Kurs erstmal ordentlich runtergekachelt wurde. Von Tarieren und einem vernünftigen TG-Profil keine Ahnung, Hauptsache tief.

Man muss jeden Taucher als Individuum sehen, erkennen, schnell einzustufen wissen und wenn nötig, ihm deutlichst seine eigenen Grenzen ansagen.
Auf Unverständnis trifft man i.d.R. bei männlichen Neulingen mit (sehr) wenig TG (sorry, aber es ist so ). Jeder Fortgeschrittene und Ungeguidete wird im Briefing auf die empfohlene Maximaltiefe hingewiesen. Was er daraus macht liegt in seiner Verantwortung.

Trish
02.10.2005 14:43
- Moin Moin,"Kampf-Forum-Taucher-
Hier ein anderer Diskussionsansatz !

Bitte mal kurz besinnen, warum seid ihr eigentlich Taucher geworden ?

Haben euch vielleicht UW-Filme inspiriert die eine geheimnisvolle, wunderschöne Flora und Fauna eines tropischen Korallenriffs zeigten, oder war es vielleicht auch ein See oder Süsswasser-Aquarium in einem Zoo?

Oder taucht ihr um 1 Std. Deko, eingepackt wie ein Astronaut, in Messinghausen oder Hemmoor am Seil zu geniessen?

Was soll die Erbsenzählerei in den Postings der Verbands u. Kommerziellen Taucher?
15,18,20,30,40m ,VDST,PADT,CMAS, 5,50,500 TG?

Leider scheint bei vielen Jungtauchern heute die Devise vorzuherrschen: "Tiefer, Teurer, Toller"!

ALSO:
"Back to the roots!" Ich weiss worüber ich rede. Wenn ich bei meiner Instruktor/Guiding Arbeit im Roten Meer sehe wie meine Gäste oft durchs Riff pflügen, als seien sie beim Flossentraining im Deutschen Pool, oder auf der Flucht vorm Tigershark! Viele fragen mich warum ich so langsam und nicht tiefer mit ihnen tauche.
Wenn ich dann die Gegenfrage stelle, habt ihr den grossen Zacki in der Felsspalte gesehen oder den Zwergflügelrossfisch schauen sie mich entgeistert an. Warum fahrt ihr eigentlich für viel Geld ans Rote Meer?

Es ist die Pflicht jedes verantwortungsvollen
Tauchlehrers ob Verein oder kommerziell,seine frischgebackenen Taucher durch praktischen Austausch des Erfahrungsschatzes allmählich an grösseren Tiefen heranzuführen und ihn ständig aufzufordern sich selbst zu fragen:

HAT SICH DIESER TG WIRKLICH FÜR MICH GELOHNT,
DA TIEFER, KÄLTER UND DUNKLER ?

Oder habe ich nur mein Ego gefüttert und wollte den "Kumpels" imponieren ?

Wer bewusst und mit dem Blick eines Naturlieb-habers in einem Korallenmeer oder Süss/ Klarwassersee getaucht ist, weiss doch ohnehin, dass die schönsten UW-Szenerien bei Sonnen-einstrahlung im Bereich von 5 max. 20 m liegen!

Eine verantwortungsbewusste,langsam weiter-führende Ausbildung bringt auch persönliche Befriedigung für den TL und lässt sich bei positivem Feedback von den Schülern oft nicht in Euro aufwiegen.

Wenn ich aber mit Tauchunterricht auch meinen Lebensunterhalt verdienen muss und zusätzlich noch ein Tauchfachgeschäft betreibe wo auch CMAS oder VDST Taucher ihre Luft, Ausrüstung oder Equipmentwartung kaufen, ist doch Geldverdienen
OK oder ?

Ich sage meinen fertigen OWD-Schülern,daran Denken: \"ihr seid Kleinkinder, müsst nun UW das "Laufen" erst durch"an die Hand nehmen" erlernen und dann erst kommt die taucherische Pubertät !

Das es da bei den AOWD-Anwärtern auch Leistungs-unterschiede in Bezug auf Tiefentauglichkeit gibt ist doch klar! Die muss der TL sehen und danach handeln ! Oft reicht das Taucherspektrum in den AOWD-Kursen: vom leicht übergewichtigen 20jährigen Bürokaufmann bis zur 35 jährigen durchtrainierten mental starken Sportlehrerin.

Also OWD demnächst:
"Schön langsam tauchen, "Fischges gucken", gemütlich die OFP geniessen, sich auf den nächsten TG freuen und eure Freizeit geniessen".

Wenn ihr das nicht mehr könnt,
werdet am besten Berufstaucher !

ROLF-EUGEN LATTNER,PADI MSDT
www.tauchlehrer-ratingen.com
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