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happydiver999CMAS ***/Adv. Trimix

OTU Berechnung

Hallo,

wenn ich innerhalb einer Tauchwoche sowohl Tg. mit Nitrox als auch mit
Pressluft mache, beziehe ich dann in die OTU-Berechnung auch die Tg.
die mit Pressluft durchgeführt wurden mit ein?

Danke für eure Antworten.

Michael
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DorisMittelschule (damals)
04.07.2005 07:59
Hi Happy,

Ich steh etwas auf dem Abküfi-Schlauch. Was ist denn OTU?
Michael FischTMX Cave & CCR
04.07.2005 07:59
"beziehe ich dann in die OTU-Berechnung auch die Tg.
die mit Pressluft durchgeführt wurden mit ein?"
Ja!

Michael
04.07.2005 08:22

Könnt Ihr vergessen. Man kommt binnen einer Woche nicht annähernd in die Region der Grenzwerte.
Rechnet es mal nach. Also kann ich mir die Arbeit getrost sparen.

Viele Grüße, Patrick

04.07.2005 08:51
@ happydiver
da es ja um Partialdrücke geht, mußt Du natürlich auch Presslufttauchgänge in die Berechnungen mit einbeziehen. Patrik hat allerdings auch recht: Mit Nitrox kommst Du bei den empfohlenen max. ppO2 kaum an die Grenzen. Anders siehts mit Trimix aus. Hier wird mit hohen ppO2 wärend der Deko getaucht und die Einwirkzeiten können recht hoch werden

@ Doris
Es gibt hier ein Lexikon. Unter den Abkürzungen steht dort:
OTU = Oxygen Toxicity Unit
Ist aber nicht schlimm, daß Du dort nicht gesucht hast, da die Angabe falsch ist (Ist schon mehrfach drauf hingewiesen aber nie geändert worden). Richtig ist "Oxygen Tolerance Unit"
was zum Nachlesen findest Du z.B. Hier:
http://www.planetdiver.de/tauchen/nitrox.html

Gruß Markus
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
04.07.2005 11:23
Hallo Markus
War sollten die Trimixer höhere ppO2 haben.
Zeitlich längere ppO2-Belastungen = ja , aber höhere nicht.


@happy
Mit 2 TG bei Nitrox wird man die Belastung kaum erreichen können, aber bei No-Limit-Tauchen mir 3 oder 4 oder nochmehr TG am Tag wird es schon wichtig.

Pressluft ist nichts anderes wie Nitrox21. Je nach Tiefe kann man auch hier an die 1,6 herankommen.
Mitberechnen musst du die in jedem Fall. Selbst bei Trimix (die Trimixer haben andere Tabellen und das Ganze nennt sich dort auch etwas anders)

Ach ja, nicht die Wochenbelastung, sondern immer die letzten 24 Stunden sind bei der Berechnung wichtig.
04.07.2005 12:06
Hallo Markus,

OTU mit der Langschreibweise "Oxygen Tolerance Unit" ist wie die Schreibweise "Oxygen Toxicity Unit" ziemlich gleichwertig in der englischsprachigen Literatur (wo der Begriff ja herstammt) anzutreffen.
Ursprünglich wurde der Toxicity Begriff von der Navy und der NOAA geprägt, aber warscheinlich später -weil prinzipiell auch nicht falsch- in Tolerance umbenannt weil sich dies wohl besser anhört.

Die alten Navy OTU Tabellen sowie NOAA OTU Tabellen beinhalten zusätzlich zu diesem Begriff auch die Zeilenüberschrift Oxygen Toxicity Value für die einzelnen Grenzangaben.

Zum Fragethema an sich: Ja, für eine korrekte Berechnung müssen ALLE Tauchgänge (egal ob Nitrox-21 oder fettere Gemische oder auch Trimix oder auch Dekogemische) mitberechnet werden.
04.07.2005 12:17
Hi Stephan,

ich hab mir endlich mal die DSAT-Tabelle angeschaut (danke fürs Senden).

Du hast beim Trimix die höhere und längere ppO2-Belastung wärend der Deko.
Hierbei hättest Du die DSAT schon gesprengt, wenn Du 30-40 min. mit 100% auf 6m bist, da Du ja auch schon wärend des TG hohe ppO2 hast (Auf Tiefe so 1,2 bar, bei den tieferen Deko`s ebenfalls 1,6 bar). In anderen Bereichen den technischen Tauchens wird sogar schon auf 9m mit 100% O2 dekomprimiert (allerdings Habitatgestützt. Ist die Ausnahme)
Mit der Belastung über 24h liegst Du bei der DSAT richtig. Das liegt daran, daß diese Tabelle wohl eine Vereinfachung der Tabellen der max. OTU`s ist. Wichtig war hierbei wohl, daß es einfach in der Anwendung ist (Nitrox bringt Kohle, wenns kompliziert wär, würden die Verbände weniger Kärtchen verticken) und auf eine DIN A6 Platikkarte passt (Muß wohl unbedingt ins Norm-Logbuch passen). Andererseits ist das Ding ja fürs reine Nitroxtauchen da. Hierzu langt es hin. Ob das allerdings ein ausreichendes Argument für noch eine Tabelle ist? Ich denke nein.

Gruß Markus
04.07.2005 12:21
Hi Herbert,

ist mir so bisher nicht untergekommen, aber ich glaubs mal (zumal Du ja genaue Quellen angibst, was ungeschickt wär, wenns nicht stimmen würde).

Vorschlag: nehmt beide Abkürzungen in Eure Liste auf.

Gruß Markus
04.07.2005 12:57

Für dienjenigen die Fakten interessieren:

CNS 100% werden nach einer Einwirkzeit von PPO2 1,6bar (Z.B. Nitrox32 auf 40m) bei 45min erreicht. Bei 1,4bar PPO2 sind es schon 150min. Nach 90min Oberfläche halbiert sich der CNS-Wert wieder.

OTU bei 1,6bar sind 1,9/min. Bei 1,4bar PPO2 reden wir von 1,6/min. Am ersten Tag verträgt man eine Dosis von max 850 OTU´s, sinkend bis zum 7. Tag von nur noch 380 OTU´s. D.h. bei durchschnittlichen TG´s sammelt man so ca. 40-60 OTU´s.

Aus diesem Beispiel wird ersichtlich, warum CNS sehr wohl beachtet werden muß, während die OTU´s für Sport- und Nitrox-Taucher in der Praxis nicht relevant sind.

Ergänzend zum Posting von Markus E:
Die TMX-Taucher machen i.d.R. ab 15-20min reiner O2-Atmung für 4-5Min Airbrakes. Dadurch wird die Deko effektiver und die CNS sinkt, dadurch können auch bei langen TG´s CNS-Werte unter 100% realisiert werden.

Viele Grüße, Patrick
04.07.2005 13:03
@Markus: ist bereits aufgenommen!

BTW: Ich habe es auch so bei meinem ersten Nitrox Kurs IANTD `94 in USA "mitbekommen". Wenn ich die Unterlagen noch finde scanne ich dir den Part und schicks zu.
04.07.2005 13:27
Hi Patrick,

"Dadurch wird die Deko effektiver.." Klar, deshalb werden ja die Airbreakes bei der Dekozeit nicht gesondert gesehen, sondern zählen bei der O2-Dekozeit mit.

Der Grund für die Airbreakes ist aber meines Wissens nach eher bei der Lunge angesiedelt. Hier bringt eine kurze Pause mit niedrigen ppO2 den Alveolen ne Menge. Für die CNS bringen 4-5 Minuten bei einer Halbwertzeit vom 90 Miunten nicht so viel.
Sollte ich hier falsch liegen, lasse ich mich aber auch gern verbessern.

Gruß Markus
04.07.2005 13:52

Hallo Markus,

Das Problem vom PPO2 von 1,5- 1,7 ist, daß die Lunge "gegrillt" wird. D.h. Alveolen schwellen stark an, der O2-Austausch wird trotz hohem Sauerstoffangebot vermindert. Deshalb werden Airbreaks primär gemacht. Toller Nebeneffekt, direkt nach dem Airbreak und dem Wiederatmen des O2´s ist der Druckgradient so hoch, daß es zu einer besonders guten Ausspülung des N2´s bzw. He´s aus den Geweben kommt (Push-Pull-Effekt).

Und wie Du das schon sagtest, werden die Breaks nicht hinzuaddiert, sondern sind Bestandteil der O2-Deko. Deshalb nimmt man während des Air-Breaks nur sehr wenig O2 auf und die "aufgeladene" CNS kann sich während dieser Zeit ein wenig erholen.
Von halbwertszeiten kann man bei 5min natürlich kaum sprechen. Beispiel 45min O2 Deko, 2 Breaks:
sind nur 35min auf 1,6bar statt 45min. Ergibt demnach rechnerisch 70-75%, statt 100%. Also doch ein geringer Vorteil.

Viele Grüße, Patrick
04.07.2005 14:15
Hi Patrick,

dann meinen wir wohl grundsätzlich das gleiche. Nur Deine Berechnung bei 6m kann ich nicht nachvollziehen. Zum einen kommst Du ja am Ende des Tauchganges nicht mit 0% CNS bei 6m an. Zum Anderen sieht es für mich so aus, als ob Du Zeiten und CNS% mit dem Dreisatz behandelt hast. Gerade bei nur kurzen Wechselintervallen (Airbreakes) der Gase sind die Gefälle am steilsten (e-Funktion).

Airbreak ist im Übrigen ne unschöne Bezeichnug. Ich kenne jedenfalls keinen, der dafür Luft mitschleppt

Gruß Markus
04.07.2005 17:19
Was man aber auch nicht aus dem Auge lassen sollte ist, daß trotz noch so vorsichtiger Planung und Durchführung von TG auch mal ein Unfall passieren kann! Wenn man dann in der Kammer nach Navi Tabelle behandelt wird, bringt die Behandlung alleine schon richtig OTU! Hab da mal nen Wert von um die 400 gehört ! Hab aber leider keine Tabelle da um ihn nachzuschlagen! Wenn man also schon mit ner entsprechenden Belastung aus dem Wasser kommt, kann man die Grenzen schon erreichen!

Gruß Markus
04.07.2005 22:58
Hi Markus (schöner Name)

Wenn die OTU`s lt. Tabelle ausgereizt sind, stellt man ja nicht schlagartig die Lebenstätigkeit ein (genau wie bei CNS > 100%). Hier gibt es wie bei allen Tauchtabellen ein Sicherheitspolster. Dieses kann natürlich im Falle eines Unfalls reduziert werden. Die Grenzwerte der Tabellen stellen für die Lunge eine reduzierte Vitalkapazität im kleinen einstelligen Prozentbereich dar. Ich habs mal im Lettnin nachgeschlagen (hier wird von UPTD`s geredet). Für die Behandlung von DCS I sollen 600, für Typ II 1400 nicht überschritten werden. Hierbei wird von einer Reduzierung der Vitalkapazität um 10% (genau 1425 UPTD`s)ausgegangen. Wie gesagt: "sollen nicht überschritten werden". Wenn`s eng wird, geht da bestimmt auch noch was. Das dürfte der behandelnde Arzt aber dann entscheiden.

Gruß Markus
05.07.2005 08:37

Hallo Markus E,

natürlich sprechen wir vom Gleichen - ist doch gut so. Darum sprach ich auch von einer Ergänzung, sonst hätte ich das Wort "Widersprechen" wählen müssen.
Bei dem Beispiel habe ich "nur" die 6m bei Meereshöhe gewählt, um den Unterschied mit und ohne Break herauszustellen. Und "Air" ist ja für jeden TMXler ein wirklich ekliges Gas.

Viele Grüße, Patrick
Antwort