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Ostseetauchen

Hallo,
Wir wollen mit unserem eigenem Boot einige Wracks in der Ostsee betauchen.
Was sollten wir einhalten . Gibt es bestimmte Randbedingungen.
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diverhans...autark
17.06.2012 18:20
Das (private) Suchen nach Schiffswracks in der Ostsee ist (in dt. Hoheitsgewässern) verboten ...so mein letzter Kenntnisstand.

> Was sollten wir einhalten

Holt euch eine schriftliche "Erlaubnis" für euer Vorhaben. Sonst wird`s ggf. teuer.

Lg. ...von einem Wracktaucher der seit 46 Jahren an der Ostsee wohnt und dort keinen Bock mehr auf Wracktauchen hat.
diverhans...autark
17.06.2012 18:25
Alternativ:

ich bin für viele Jahre nach Süddeutschland gezogen und hatte mein (Wracktauch-) Boot von dort aus ans Mittelmeer getrailert (Wochenende, Urlaub). Eine Zeit die nie und nimmer "bereue".
18.06.2012 11:38
Unsinn... Selbstverständlich kann man Wracks in der Ostsee betauchen. Vielleicht sollte man keine Schätze dort suchen und heimlich bergen, aber das ist überall verboten.

Wracktauchen kannst Du über die Bubblewatcher, übers Taucherparadies Schwedeneck, übers Baltic Dive Center, über die Tauchschule im Rostock-Warnemünder Hafen u.s.w.

Selbstverständlich kannst Du auch Dein eigenes Boot einsetzen, wenn Du die GPS-Koordinaten und ein gutes Echolot hast.

Allerdings solltet Ihr Euch mit Bootstauchgängen auskennen und schon mal in der Ostsee getaucht sein. Ist halt i.d.R. eine Nummer härter als in Hemmoor oder in der Karibik,
18.06.2012 12:36
Hallo,Danke für Eure Antworten,
habe mir schon gedacht das es so geht. Wollten uns nach Ingo Oppelts Buch Wracktauchen richten. Weiss nicht wie genau dort die GPS Daten zum finden der Wracks sind.Erfahrungen in der Ostsee sind auf jeden Fall vorhanden (z.B. Fu Shanghai Nähe Bornholm) bis südl. Schweden.
Wollten jetzt eben selbstständig tauchen.
Hier war mehr die Frage nach den Randbedingungen auf der Ostsee. Abstände von Fahrrinnen, gesperrte Zonen oder ähnliche Sachen.
18.06.2012 13:08
Blick in die Seekarte kann nicht schaden! In explizit ausgewiesenen Fahrrinnen oder Sperrzonen solltet Ihr Euch eben nicht bzw. nicht länger aufhalten. Das weiss Euer Skipper aber!

GPS ist so genau, wie die Angabe in dem Buch: Rechne pro Bogenminute eine Seemeile. Hast Du eine Angabe in Bogensekunden, musst Du 1/60stel Seemeile, also 30x30 Meter absuchen. Oft hat man auch die Bogenminuten in 1000stel aufgeteilt angegeben, so wie bei Google-Maps.

Den Bereich müsst Ihr aber mit so einem "Fishfinder" Echolot absuchen. Dort könnt Ihr die Wracks drauf erkennen.
diverhans...autark
18.06.2012 15:07
> ...habe mir schon gedacht das es so geht.

Was auch immer du damit meinst. Vielleicht schaust du mal in den nachfolgenden Link rein:

http://www.n-tv.de/reise/Trophaeentaucher-zerstoeren-Funde-article908379.html

Es macht für die Küstenwache schon einen Unterschied, ob eine registrierte Tauchbasis eine organisierte Ausfahrt tätigt und sich vor Ort als solche ausweisen kann oder ob da 3-5 "Hanseln" bei "Sonnenuntergang" in IHREM EIGENEN Boot über bspw. der "Wacht" kreisen.

Fotobaume, es ist und bleibt deine ureigene Entscheidung was du tust... und welchen Tipp du beherzigst.

> ...Vielleicht sollte man keine Schätze
> dort suchen

dann mach mal das Gegenteil bei einer Kontrolle glaubhaft.
19.06.2012 09:17
Die Wracks in Ingo Oppelts Buch sind alle längst bekannt und millionenfach betaucht. Fotobauma hat nicht vor, neue Wracks zu suchen oder gar "Andenken" mitzunehmen.
TimanCMA** 200 TGs
19.06.2012 10:55
Tauchen mit dem eigenem Boot in der Ostsee ist kein Problem. Verkehrstrennungsgebiete, Fahrrinnen o.ä solltest du natürlich meiden. Ansonsten ankern und Flagge "alpha" und dann ab dafür. Es kann manchmal eine gute Idee sein eine Person als Beoachter an Bord zu lassen.
TimanCMA** 200 TGs
19.06.2012 10:55
Tauchen mit dem eigenem Boot in der Ostsee ist kein Problem. Verkehrstrennungsgebiete, Fahrrinnen o.ä solltest du natürlich meiden. Ansonsten ankern und Flagge "alpha" und dann ab dafür. Es kann manchmal eine gute Idee sein eine Person als Beoachter an Bord zu lassen.
lesmark** CMAS
24.06.2012 14:28
ich mach Dir wenig Hoffnung nach den GPS Daten von Ingo Oppelt Wracks zu suchen und auch zu finden.
Fahr einfach mal zum Schleusentor Katharienhof und such das Wrack zwischen der Östlichen und der Westlichen Tonne ,dann weist Du was ich meine.
Trotsdem viel Erfolg beim suchen.
25.06.2012 06:57
Danke erstmal für Eure Antworten.
Sehr abweichende Meinungen??
Trotzdem noch eine Frage wo steht welche Wracks nicht betaucht werden dürfen ?
diverhans...autark
26.06.2012 10:47
> wo steht welche Wracks nicht betaucht
> werden dürfen

Ich versuch`s nochmal:
Wende dich an die örtlichen Archäologen (Schleswig Holstein / Mecklenburg Vorpommern) - je nach dem, in welcher Ecke du was vor hast.

1) zeige dein Vorhaben (dort) örtlich und zeitlich an. Daraus resultiert, dass du offensichtlich nicht vor hast zu "plündern"

2) man wird dich unter diesen Umständen ggf. sogar unterstützen - vielleicht auch mit WGS84 Positionen. Und dir sicher mitteilen was geht und was eben nicht.


> ...wenig Hoffnung nach den GPS Daten von Ingo
> Oppelt Wracks zu suchen und auch zu finden.


3) Schnellkurs bzgl. Wracksuche:

besorge dir Seekarten im großen Maßstab (1:50.000 ist schon brauchbar, 1:12.500 ist top) von Teilen der Ostsee in denen du vor hast bestimmte Wracks zu betauchen. Aus dem Buch entnimmst du die Positionen (entsprechend des angegeben geodätischen Systems - WGS84?) der Wracks deiner Wahl und überträgst / vergleichst sie mit denen in den Seekarten. Du nimmst dann die Pos. aus den Seekarten, speicherst sie in dein Garmin-GPS-Handy ein (hier: WGS84) und fährst diese Pos. an.
Erreichst du die Pos. setzt du dort eine Boje mit Leine (1,3fache Wassertiefe) mit ausreichendem Kettenvorfach (3m) und Pflugscharr-Anker. Du fährst nun 350m nach Nord-West. Dort wendest du dein Boot exakt nach Ost und fährst 500m. Nun wendest du dein Boot exakt nach West und fährst - etwas dichter an deine gesetze Boje - wieder 500m. Dort angekommen, wendest du exakt wieder nach Ost und wieder etwas dichter an deine gesetzte Boje und fährst erneut 500m. Das treibst du solange bist du
a) dein Wrack auf deinem Fishfinder siehst oder
b) du eine Fläche / Quadrat von 500x500m abgesucht hast, in deren Zentrum (Mitte) deine Boje dümpelt.

Der Abstand zwischen den Schleifen ist kleiner als die gringste "Breite" (Abmessung) des zu suchenden Wracks. Dabei ist vorher eben zu recherchieren, ob das Wrack ggf. auseinandergebrochen ist (oder sein könnte) oder ob es sich sogar nur um einzelne Trümmerstücke handelt - davon eben die kleinste Abmessung ist deine Schleifenbreite.

Das ganze nennt sich dann Gitternetzsuchmusterfahrt.
Achte dabei auf eine angemessene (langsame) Bootsgeschwindigkeit.
Ein Mann steht mit einer weiteren Boje mit Leine (1,3fache Wassertiefe) iVm. ausreichendem Bleilot (nicht Anker!) bereit. Hast du einen Ausschlag auf deinem Fishfinder, wirft er diese Boje über Bord. Danach holst du deine erste Boje wieder ein und verstaust sie. Danach geht ihr tauchen und ein Mann bleibt auf dem (treibenden) Boot bei laufender Machine (Leerlauf). Alternativ zum Motrorenleerlauf: Das Boot ausreichend in Luv(!) zur Windrichtung und(!) Strömung verankern und auchteraus eine Leine mit Schwimmkörper auslegen, welche direkt auf die Boje (Abtauchleine) zu treibt.

(Kein Anspruch auf Vollständigkeit!)
diverhans...autark
26.06.2012 10:55
...falls du`s nicht bei der Fahrt von Ost nach West gefunden hast und dir das Wrack wichtig ist, machst du das ganze nochmal von eben Nord nach Süd. Daraus resultiert die Bezeichnung Gitte-NETZ- Suchmusterfahrt.
diverhans...autark
26.06.2012 11:17
Kleine pi-mal-daumen Zeitrechnung bei 500x500m in Schleifensuchmuster bei 10 km/h Bootsgeschwindigkeit und 10m Schleifenbreite:

500x50 = 25000m Fahrtstrecke = 25km ... bei 10 km/h = max. 2,5 h Suchfahrt.

Wichtiges Wrack und GitterNETZsuchmuster = 5h

Also: der frühe Wurm fängt den Vogel ...

27.06.2012 17:42
Hallo Fotobauma

Die erste Aussage von Diverhans bezüglich eines Verbotes des Suchen und Betauchen von Wracks in deutschen Hoheitsgewässern ist so nicht richtig. Jeder kann dort tauchen wo es nicht verboten ist und in der Ostsee generell ist es nicht verboten. Sollten es Gebiete geben wo es nicht erlaubt ist, ist es auf den amtlichen Seekarten eingezeichnet. Als Bootsführer unterliegst Du der Seeschiffahrtsordnung und die besagt, dass Du sämtliche Informationen die zum Befahren eines Revieres nötig sind, vorher einzuholen hast und ausserdem aktuelle oder entsprechend berichtigte Seekarten mitzuführen hast. Mit dem berühmten Autoatlass auf der See rumeiern kann bei einer Kontrolle durch die WaSchPo ganz schön nach hinten los gehen. Also gucken wo man hin will und dann in den Karten schauen ob dort ein Tauchverbot eingetragen ist. So war z.B. bei der Fu-Shan-Hai in dem Jahr des Absaufens sofort ein Tauchverbot in der entsprechenden Gegend eingetragen und wurde erst drei Jahre später als das Tauchverbot aufgehoben wurde, wieder aus den Seekarten rausgenommen.
Wenn Ihr z.B. die Wacht anfahrt und dort taucht, kann niemand was dagegen sagen. Solltet Ihr natürlich bei einer Kontrolle nasse, mit Algen überzogene Teile an Bord haben, dann
Übrigens seit Ihr bei Tauchen vom Boot aus verpflichtet das eine Person an Bord bleibt. Also bitte nicht mit zwei Leuten im Boot hin, abtauchen, u.W. das Boot festmachen und munter drauf los daddeln. Kann beim Auftauchen böse überraschungen geben...
diverhans...autark
27.06.2012 20:25
> ..Verbotes des Suchen von Wracks..

Einigen wir uns darauf, dass mein Wissenstand diesbzgl. möglicherweise veraltet ist. Zu meiner Zeit war das so. Wie gesagt, Ostsee ist seit Jahren nicht mehr mein Gebiet zuviel Zickenzauber seinerzeit; es gibt für mich(!) bessere Alternativen.
08.04.2015 23:23
Naja wie sieht es denn mit dem Ankern am wrack aus? Laut dem wo darf ich anckern wo nicht in der boots Fahrschule steht unter anderem das 300m um wracks und anderen Hindernissen nicht geankert werden darf...
Antwort