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Ohren aufbohren (aussenohr)

Hallo liebe Medizinergemeinde.

Nach meinem Tauchurlaub waren meine Ohren dicht. Beim gestrigen Besuch des Ohrendoktors hat er das Ohr nicht reinigen können (es handelt sich um einen mechanischen Verschluss des Gehörganges an beiden Ohren), da ich extrem enge Gehörgänge habe. Wir haben die "Pfropfen jetzt eingeweicht und aufgelöst und saugen die Reste heute Abend ab. Dass ich extrem enge Gehörgänge habe weiss ich schon lange und mir wurde vor 10 Jahren schon eine OP "angedroht". Mit der Zeit sollen ja auch durch Kältereize die Gehörgänge immer enger werden. Bei mir kann man seit Jahren nicht mal mehr das Trommelfell sehen, bzw. nur einen winzigen Teil davon.
Nun gut, jetzt wird halt das Ohr aufgebohrt.

Meine Fragen:
1. ) Hat da schon jemand Erfahrung damit,
2. ) v. a. was die Heilung betrifft (Lasse im Dez ein Ohr machen und im Jan. das nächste - Wann kann ich weider tauchen)
3.) Wie kann ich mir das (die OP) vorstellen. War gestern so in Gedanken, dass ich den Doc nicht gefragt habe. Es scheint sich wirklich um eine Art von Bohrung (und dadurch Erweiterung des Aussenohres) zu handeln.

4.)Was passiert mit der Haut über der "Bohrstelle".

5.)Habe jetzt gestern noch vernommen, dass man - auf Grund der Erweiterung - extrem viele Geräusche nach der OP hört und sich das Gehör erst wieder einpendeln muss.

Fragen über Fragen, vielleicht kann mir jemand helfen? (Habe mit meinem Doc noch einen Besprechungstermin, würde aber gerne vorher schon ein wenig Info sammeln, dies vielleicht von jemanden der auch praktische Erfahrung hat.)

Danke

Stefan
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31.10.2003 14:53
Hallo deepdive63

ich kann Dir zwar keine Erfahrungen schilder, aber mein Arzt hat mir genau das gleiche angedroht. Liegt wohl tatsächlich am vermehrten Tauchen in kalten Gewässern. Bei mir wirds erst mal beobachtet. Falls Du die Operation machen lässt, würden mich deine Erfahrungen aber sehr interessieren. Vor allem wie lange Du dann Tauchverbot hast, und wie das überhaupt von statten geht. Vielleicht kannst Du deine Erfahrungen nach der OP schildern, oder mir auch gerne per Mail schicken.

Wünsch Dir auf jeden Fall alles Gute.
01.11.2003 09:40
Lieber Stefan,

das klingt ja gar nicht gut, aber die Ärzte werden das schon hinbekommen.

Ehrlich gesagt habe ich noch nie davon gehört, dass kaltes Wasser die Ohren verschließt, und bin jetzt fast ein wenig beunruhigt: was sagen die Langzeit-Kaltwassertaucher dazu?

Eine Beobachtung: ein Mittaucher (@deepdive: nicht der Polizist, der andere) hat immer Probleme mit den Ohren gehabt, bis er diese skurril aussehende Taucherbrille mit der Ohrenabdeckung getragen hat, nur hilft Dir die mit der Kopfhaube wahrscheinlich nicht viel. Warst Du in Ägypten hübsch mit Häubchen unterwegs?

LG
PG
03.11.2003 09:24
@peter g

Die OP heisst Exostosenabtragung.

Als Kaltwasser wird in diesem Zusammenhang alles bezeichnet, was unter Körpertemperatur ist.

Es ist definitiv so, dass sich die Gehörgänge durch häufigen Kaltwasserreiz (Schwimmer können hier ein Lied von singen) enger werden. Ich habe halt das Pech, dass ich schon mit extrem engen Gehörgängen geboren wurde.

Ja, ich bin auch in Ägypten mit Kopfhaube unterwegs.#

Die Maske nützt mir nichts, da ich immer mit Kopfhaube tauche und ich das Ding somit in D gar nicht verwenden kann.

Gruss

Stefan

03.11.2003 10:21
@deepdive63

es gibt ein extra "Mützchen" für die Pro Ear Maske.
Guckst du hier:
http://www.taucher.net/index.html?co=/forum/medizinShow.html?messageNummer=645&page

Also ich glaube nicht, dass diese Maske das richtige ist. Zumindest ist sie sehr anfällig für Beschädigungen. Außerdem ist es oft besser die Ursache als die Symtome anzugehen.

Ich würde an deine Stelle aufjedenfall noch anderen ärztlichen Rat einholen bevor ich mich zur OP entschließe. Nutzen Risiko-Abwägung ......

Frage doch mal Dr.med. Klingmann der hier unterwegs ist. Ich kenne ihn leider nicht persönlich aber ich denke der weiß von was er redet.
Guckst du hier:
http://www.tauchersprechstunde.de

Gruss
03.11.2003 23:16
Lieber Stefan,

beruhigt mich ein wenig, dass es nicht nur das klassische Kaltwasser (unter 10 Grad) betrifft, dass ich am Wochenende wieder genossen habe. Der Mittaucher war auch ohne Maske unterwegs, auf den Malediven eine läßliche Sünde...

Alles Gute

Dein
PG
03.11.2003 23:18
natürlich ohne Haube, nicht ohne Maske, ich Trottel...
06.12.2003 13:34
Für alle und Diveprince zur Inf:

Inzwischen habe ich das erste Ohr operieren lassen und der Eingriff hat 1 h 45
Minuten gedauert. Entsprechend matschig war ich nach der OP am vergangenen Dienstag.
Allerdings ging es mir am nächsten Tag ziemlich gut, am Donnerstag war ich schon
wieder zu Hause. Heute, am Samstag habe ich noch ordentliche Schmerzen (Stechen
im Ohr). Der Doc sagt aber, das sei normal, da im Ohr noch ein Verband ist, der
u. a. das Ohr vor Keimen freihält und verhindert, dass der Gehörgang sofort
wieder zugeht. Der Verband erzeugt einen leichten Gegendruck.
Ausserdem wird da doch ordentlich Material entfernt.
Montag nächster Woche werden die Fäden gezogen, Freitag kommt der Verband raus.

Hoffe, das reicht Dir als Info. Das Risiko bei der OP bestand in 2erlei
Hinsichten.

1.) Trommelfell kann beim Abtragen von Knochenmaterial beschädigt werden, was
aber sofort repariert werden kann

2.) Es kommt zu einer wuchernden Narbenbildung, die den Gehörgang wieder
verschließt (schaut bei mir nicht so aus).



So long

Stefan

27.11.2013 09:39
wird das ganze unter vollnarkose gemacht?
ambulant oder stationär?
Gruss Michael
02.01.2014 11:15
Nach Auskunft meines HNO stationär, unter VN. Mich würden auch weitere vor-/nachher Berichte interessieren..
28.02.2018 06:35
Hi zusammen.
Habe das selbe Problem. :o(
Wie sieht es jetzt Jahre nach deiner OP aus?
Ist alles gut verlaufen? Hadt du jetzt keine Probleme mehr , mit verstopften Ohren?
Würde mich sehr über ein Feedback freuen.

Gruß, Michael
Antwort