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O2 kompatible DIN O-Ringe, worher nehmen?

und nicht stehlen?
Ernsthaft, die Nitrox Revikits meines Herstellers enthalten natürlich nur die O-Ringe für das M26 Nitrox Gewinde. Ich will aber meinen Regler an G5/8 Gewinde für DBG anschleißen.
Wie macht Ihr das bzw. woher nehmt Ihr die Dinger?
Ich habe gesehen, dass die Revikits z.B. von APEKS generell O2 kompatibel O-Ringe enthalten. Wäre ja ne Lösung, Allerdings braucht man ja Flaschen O-Ringe auch zwischen den Revisionen immer mal wieder. Und jedesmal ein Kit schlachten kann`s ja auch nicht sein.
Bin für alle Tips dankbar.
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08.06.2010 11:33
versuch`s mal bei www.teufelsrochen.de da gibts sämtliche O-Ringe einzeln
08.06.2010 12:43
an die hatte ich gar nicht gedacht, und tasächlich, die haben die Dinger. Vielen Dank für den Tip.
08.06.2010 15:02
Generell empfiehlt sich FPM aka Viton O-Ringe einzusetzen, da diese ein paar bar mehr O2 aushalten auf dem Prüfstand als die von Apeks verbauten EPDM O-Ringe. Bei den O2 Ausbränden ist vorwiegend das Gleitmittel eines der Hauptursachen für den Ausbrand, wie z.B. diesen:



Wenn man O2 Gleitmittel wie Christolube verwendet, welche sich schon bei 110bar entzünden, dann muss man sich nicht weiter wundern.
08.06.2010 16:05
Christolube entzündet sich ab 110bar?
Gnerell oder gibt es von Christolube mehrere Produkte?
Ich kann das absolut nicht nachvollziehen.
Meine 10 Regler und 12 Ventilspindel bekommen von mir seit 5 Jahren jährlich bei der Wartung von mir Christolube.
Alle sehen noch wie neu aus, absolut keine Zerstörung oder Brandzeichen zu erkennen.
Ich fülle mit der Partialdruckmethode, und 3 Regler bekommen regelmäßig 100% O2 ab.
08.06.2010 17:27
@Walter: Die Teile von Teufelsrochen sind tatsächlich Viton, davon halte ich auch mehr als von EDPM. Ich wusste allerdings nicht, dass Apeks die Teile einsetzt.
Das mit dem Christolube überrascht mich alleridings auch, das Zeug wird doch sowohl von Scubapro und Seeman als auch von Apeks und vermutlich auch von anderen für 100% O2 Regler verwendet.
Allerdings füllen viele das 100% O2 auch nur mit 130 bar. Vielleicht fällt das deswegen nicht weiter auf.
Mike.hadv. Schnitzelesser
08.06.2010 18:08
Ich verwende gleitmo 599.
BAM freihabe Sauerstoff 400 Bar


Kann jemand die Abmessung von den O-Ringen nennen?

08.06.2010 21:31
Oh Mann, natürlich sind bei einer Entzündung einige Bedingungen zu erfüllen. Bei einer Freigabe werden einige Bedingungen erfüllt, damit auch was passiert. Bisher habt ihr also Glück gehabt aber auch ein Schmiermittel das bis 400 bar freigeben ist kann schon früher abfackeln wenn man mehr Sachen falsch macht als es in der Prüfung simuliert wird.

Gruß,
D3
09.06.2010 11:52
Nochmal zu Christolube, mir ist klar das das nicht bei 110bar hochgeht.

Fakt ist aber das:
1. Christolube keine BAM-Zulassung, bedeuted aber nur das BAM das nicht geprüft hat
2. Christolube in der Praxis für Sauerstoff unter Hochdruck verwendet wird, hauptsächlich in Nord-Amerika
3. Ich mindestens 3 Tauchshops in Deutschland kenne die das nur für Nitrox Revisionen verwenden


@Walter
Wurde bei der ersten Stufe im Bild nachweislich nur Chistolube verwendet?
09.06.2010 13:21
@Walter Ciscato:

Könntest du deine Aussage bzgl. Christolube etwas konkretisieren? Unter welchen Rahmenbedingungen hat sich Christolube denn bei 110bar entzündet. Air Liquide lässt ja bekanntlich nur Bauteile zu, die einen Test über 100% Sauerstoffverträglichkeit bestehen. Andere Hersteller und Institutionen geben Christolube auch frei. Wie Kompass, dass in Deutschland dies nicht der Fall ist?

Ich möchte hier deine Aussage nicht grundsätzlich anzweifeln, aber so wie sie steht ist das ungefähr so als würde ich in die Runde schmeißen, dass Wasser bei 69°C kocht...
09.06.2010 17:22
Wasser kann bei entsprechendem Umgebungsdruck auch bei weniger als 69°C kochen.

Die Antwort würde mich aber trotzdem interessieren.
JoeTL***Nitrox**-Instr.
09.06.2010 20:13
@Nick
Wenn du die O-Ringgrößen kennst, wird dir hier geholfen:
http://www.ir-dichtungstechnik.de/
Mir hat er jedenfalls helfen können.
Gruß
10.06.2010 00:48
macht mal nicht so viel Geschiss: NBR mit einer 70er Shore Härte und Silikonfett - noch nie ein Problem gehabt. Leicht "gefettet" werden O-Ringe die bewegliche Teile dichten, andere NICHT. Und: keine "Freudenberg" Produkte - kosten Faktor 10. (Viton steht übrigens im Verdacht krebseregend zu sein ) mfg. Peter
10.06.2010 03:14
@las vegas jack: Cleveres Kerlchen... Wenn uns jetzt Walter vielleicht mal die Eckdaten nennen könnte, unter welchen Umständen Christolube sich bei 110bar entzündet hat, anstatt wiederholt solche Aussagen ohne diese Daten in die Runde zu werfen, dann würde diese vielleicht auch etwas ernster genommen.
10.06.2010 09:29
@Joe: Ja, IR ist mein Haus-und Hoflieferant für O-RInge
Nur diese in Viton hat er nicht, der Teufel aber schon. Nur die Preise

@V4tec: Ich wollte die Ringe ja nicht essen
JoeTL***Nitrox**-Instr.
10.06.2010 22:00
@Nick
Dann nimm die normalen NBR. Mit ein bißchen Vorsicht gehen die auch. Ist aber nur meine Meinung! Fakt ist, dass die Viton-O-Ringe mechanisch nicht so beanspruchbar sind und daß das Material unbeständig gegen niedermolekulare organische Säuren wie Essigsäure, Ameisensäure und u.a. gegen polare Lösungsmittel (wie z.B. Aceton usw..) ist. Daher ist anzunehmen, dass FPM-Ringe, die porös werden und nicht beständig sind, schon vor dem Einbau kaputtgereinigt worden sind. Normal werden die aber nicht gereinigt, sondern getauscht. Ob ich jetzt NBR-Ringe vorsorglich wechsele oder kaputte Viton-Ringe ersetze ist egal. Und Viton ist kein Material, sondern ein Handelsname. Hierbei handelt es sich um Fluor-Kautschuk bzw. Fluorkarbon-Kautschuk-Ringe, auch FPM/FKM-Ringe genannt. Die bekannteste Marke für FPM/FKM-O-Ringe ist DuPont Dow Elastomers Viton®. Weitere Namen sind Tecnoflon®, Fluorel®, Dai-el®
Der Unterschied zwischen FPM und FKM liegt nur in der Bezeichnung: FPM (nach DIN / ISO) und FKM (nach ASTM). Ich verwende nur noch normale O-Ringe, da die *Vitons* einfach zu oft kaputt gehen!
El_Dudovorhanden...
11.06.2010 13:51
"Dann nimm die normalen NBR. Mit ein bißchen Vorsicht gehen die auch"

Da ist die Schlüsselbotschaft:
Mit ein bißchen Vorsicht..
LAAAANGSAM machen ist wohl einfach das A und O..
NBR kann sich bereits bei 90°C entzünden, da bei Umgang mit Sauerstoff durch Grobmotoriker auch Temperaturen darüber entstehen können werden sie eben als Nicht sauerstoffverträglich angesehen..
Bin ich in der Lage etwas feinmotorischer zu handeln und damit die Temperatur sicher unter 90°C zu halten habe ich mit NBR einen astrein sauerstoffverträglichen Oring..
EPDM kann halt einfach mehr Temp ab bei Gasen bis 150°C da kann die Gelenkstarre halt schon mal was größer ausfallen und man ist sicher..
FPM legt dann nochmal einen drauf und kann 200°C ab und kurzzeitig noch mehr, diesbezüglich ist FPM eben "noch besser" sauerstoffverträglich.
Die Nachteile von FPM (mechanische Belastbarkeit..) wurden ja schon angesprochen.
Wenn man also kein kompletter Bewegungsleghasteniker ist und die menatle Kraft und Reife besitzt sich jederzeit bewusst zu sein: "Ich benutze hier Sauerstoff" sehe ich keinerlei Grund weshalb jemand für O2 "Viton" Oringe einsetzen sollte..
Und bei EPDM und NBR kann man sich dann noch streiten..
Ich persönlich halte mich daher nach der Verfügbarkeit: Wenn ich EPDM bekomme, dann nehme ich lieber das. Wenn mir aber ein ORING fehlt und ich irgendwo Ersatz brauche, nehme ich das was ich kriegen kann, denn "schlimmstenfalls" ist es NBR und dann passe ich eben noch ein wenig mehr auf.
Ist aber auch nur meine Meinung!
11.06.2010 14:10
Grundsätzlich muss man die Testbedingungen kennen, um hier überhaupt Fakten nennen zu können. BAM testet! Sie macht keine Gleitmittelzertifizierung, schon gar nicht eine eigene offizielle Zulassungen, sondern publiziert deren Testresultate! Die Aussage „Bei mir ist noch nie was passiert“, ist typischerweise wenig aussagend. Ob Glück, vernünftiges Handling, oder richtiges Material bleibt oft unbeantwortet. Prüfanforderungen kommen aus der Gasindustrie, deren Anforderungen höher sind. D.h. rein statisch muss ja in der Tauchindustrie weniger passieren, da die regelmässige Beanspruchung viel tiefer liegen.

Wenn man nicht mindestens n=10 selber auf einem entsprechenden Prüfstand getestet hat, sind Aussagen hier diesbezüglich, von kleiner Bedeutung. Eher schon die vielen tausenden von BAM Testresultaten für Gleitmittel, Ventile usw.!
Die Testresultate sind öffentlich:
http://bgrci.shop.jedermann.de/shop/?query=/m034-1.xml&field=path

Die O2 Oberdruckgrenze bei Christo-Lube MCG 111 muss nicht weiter kommentiert werden.
Man schaue deren Bezeichnung nochmals genauer an!
Ob MCG 509 nun 500 bar O2 Testanforderungen (ISO und EN Spezifikationen): bei 60°C und einem Druckstoss < 20ms aushält ohne abzufakeln weiss ich nicht. Wurde bis heute glaub nicht getestet.

Prinzipiell gibt es bezüglich der Sauerstofftests und Zertifikationen zwei Fronten. Die NASA Fans, dabei spielt die Zeit des Druckstoss eine kleinere Rolle, d.h. der max. Druck wird innerhalb Sekunden erreicht. Gleitmittel halten dann mehr O2 in bar aus, während bei einem Druckstoss < 20ms (typisches schnelles Ventilöffnen) solche Gleitmittel wie Christolube, Tribolube usw., welche idR über bessere Gleit- und Alterungseigenschaften verfügen als die sauerstoffresisteneren, nur für Niederdruckanwedungen empfohlen sind.
Generell passiert im Tauchbereich mit O2 wenig, weil die Leute *langsam* damit umgehen.
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