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Nitrox ja oder Nein

Hallo Taucher- und Mediziner,


meine frage als Guide geht in den Bereich ständiges tauchen mit Nitrox.


Nun ist es ja so, dass das tauchen mit Nitrox bekannter weise sicher ist bzw. starke Vorteile gewährt wie längere Grundzeiten, kürzerer Oberflächenintervalle weniger Stickstoffaufnahme und so weiter.


Es ist aber auch bekannt, das Sauerstoff ein aggressiveres Gas ist.

Nun meine Frage: Wie sieht es mit einem Langzeitschaden aus, wenn jemand “täglich” mit Nitrox taucht (28% bis 37%) ist es als Guide dann nicht besser, auf Nitrox zu verzichten und es nur als “safty” Gas zu verwenden (dritter TG usw.)?

Danke für nette Antworten
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2deep4UProfi
09.01.2009 18:55
Kann nur aus Erfahrung reden - bin kein Tauchmediziner. Ich tauche seit 12 Jahren nur noch Nitrox, so gut wie täglich. An mir selber habe ich keine "Langzeitschäden" feststellen können, die letzte Tauchmedizinische Untersuchung war auch in Ordnung. Grade für Vieltaucher wie Guides bzw. Tauchlehrer ist es sicherlich nicht falsch mit Nitrox zu tauchen. Macht aber nur dann Sinn wenn du Lufttauchgrenzen (bezüglich N2 Aufnahme) einhälst, sonst kein Vorteil. Über Langzeitschädigungen gibt es sicherlich Daten speziell aus den medizinischen Bereichen (Lorraine Smith Effekt) aber sind diese Sauerstoffaussetzungen im "normalen" Sporttauchbereich kaum zu erreichen. Definitiv ist der PO2 auf die bekannten Grenzen zu beschränken und einzuhalten. Interessante Info findest du auch hier: http://www.planetdiver.de/tauchen/nitrox.html
Gruß
Bubblefree
09.01.2009 19:19
@2deep4U

na, da passt der Name ja nicht ganz zum Gas.

@P***tauchen

wer als Vieltaucher nicht mit Nitrox nach Lufttabelle taucht, hat den Knall nicht gehört. Die Langzeitschäden sind beim Stickstoff sicher bekannter als mein O2, vor allem wenn der nur mit 28-37% tauchst brauchst du Dir um Lunge oder irgendwelche Freie Radikale keine Gedanken machen. Ansonsten viel Obst, Schlaf und viel Trinken, wie meine Mutter immer meint.

Gruß,
D3
09.01.2009 19:37
@2deep4U

vielen dank für den link

@D3

auch danke für deine Antwort

Nun die Frage kam auf nach dem ich mich mit einem Tek-Instruktor unterhalten habe und der genau das sagte was ich geschrieben habe.

Gruss,
pt
Kölle AlaafPADI - DM,SSI-MD ...
09.01.2009 22:36
@paditauchen

würde mich auch so verhalten wie Dein Tekkie-Instructor und etwas "konservativer" damit umgehen.
10.01.2009 02:58
@Kölle Alaaf

nette Meinung. Kannst du sie bitte auch begründen?

Gruß,
D3
kwmIntro to Cave Diver (TDI),
DTSA-Gold (VDST),
Taucher *** (CMAS),
10.01.2009 03:01
Es gibt keine Langzeiterfahrungen dazu. Würde das Risiko aber als gering einschätzen.

Klaus
AllgaeutaucherTL** / DCI
10.01.2009 11:03
Hai zusammen,
ich hab in Ägypten ein Jahr lang täglich mit Nitrox getaucht un war froh drum weniger Stickstoff zu haben. Den Computer hab ich auf Luft gelassen. Die MOD sollte man aber dann schon im Kopf haben.

Allerdings hat kwm recht, dass es noch keine Langzeiterfahrungen die veröffentlicht wurden gibt. Die Navi oder Kampftaucher der Bundeswehr untersuchen das zwar schon länger, veröfffentlichen aber halt nichts. Wäre schon interesannt, was die für Daten haben.
10.01.2009 12:31
In der Marine gilt nicht mahr als 4h am Tag und nach 5 Tagen 2 Tage Pause. Wobei diese Regel bewußt einfach gehalten ist, da sie unabhängig vom verwendeten Gasgemisch im Bereich von über 40% bis 100% O² gilt. Bei allem darunter, also bis 40% O² geht man davon aus, das der Organismus dieses über längere Zeit ohne Schäden verträgt.
Die Langzeiterfahrungen kommen auch eher aus dem Intensivmedizinischen Bereich.
Kölle AlaafPADI - DM,SSI-MD ...
10.01.2009 14:50
@ Doppeldreier:

in meiner Argumentation greife ich die Argumente von paditauchen auf. Dass die fehlenden Langzeitbeobachtungen bekannterweise Gegenstand von aktuellen Untersuchungen bzw. Forschungsprojekten der Militärs sind, zeigt, dass auch diese entsprechende Risiken sehen. Zerstörende Wirkungen hoher Sauerstoff-Partialdrücke wirken negativ auf die oberflächenaktive Substanzen (Sufactants) in den Alveolen: Elastische Lungengewebestrukturen führen bei den Lalveolen in der Tendenz bei einer Ausatmung dazu, dass diese zusammen fallen, was normalerweise In der ein Oberflächenfilm aus Lipoproteinen verhindert, der die Oberflächenspannung verringert. Setzt man diese Schutzschicht (Antiatelektasefaktor) lange Zeit einem erhöhten O2-Partialdruck so wird dieser zerstört - Kollaps oder Ödembildung der Alveole sind die Folge. Ablauf: erst Verdickung / Schwellung der Alveolen dann zusätzlich der Lungengefäßwand selber ergibt.

Diese "radikale" Wirkung bzw. Schädigung der Lunge setzt nun aber nicht "schlagartig" ab einem Sauerstoffpartialdruck von 1,6 ein und zeigt sich bei einzelnen Individuen mal etwas "früher" oder "später". Eine geschädigte Lunge dann regelmäßig solchen "Belastungen" auszusetzen, führt zu einem Kumul- bzw. additiven Effekt. Insofern hat auch Sauerstoff nicht nur positive Wirkungen und sollte nicht als "Medizin" bei Berufstauchern verstanden werden, von denen man bedenkenlos immer mehr konsumieren kann, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen.

Insofern wird meine Arguemtation auch von der Diskussion über die sogenannten Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie nach von Ardenne und díe dabei aufgezeigten Risiken bestimmt:

http://www.g-ba.de/downloads/40-268-251/HTA-Sauerstoff-Mehrschritt-.pdf

Das soll jetzt aber natürlich nicht heißen, dass ich Nitrox verteufele, aber ich stehe nicht so auf "radikale" Entscheidungen wie immer nur Nitrox bei Tauchgängen (auch unter 40 Metern), sondern finde, dass man der Lunge nicht nur ab und zu mal einen tauchfreien Tag (auch als Berufstaucher) gönnen sollte, sondern ab und an auch mal "normale" Pressluft.
10.01.2009 16:04
@Kölle Alaaf

vielen dank für den Link ist sehr interessant, aber verzeihe mir, das ich erst mal eine gewisse Zeit brauche, um das zu verarbeiten und zu verstehen (bin halt kein Mediziner).

Gruß PT
10.01.2009 17:45
@ paditauchen
Du Guide ? Du tauchen Nitrox ?
Du machen (vernünftigen) Nitrox-Kurs ! Da Du lernen berechnen von OTU und CNS !
Dann Du können Dir Frage sparen !

Gott, es wird ja immer schlimmer hier...
wenus57Taucher
10.01.2009 19:05
@nebrius
irgendeiner muss ja immer aus der Reihe fallen, also warum nicht du

Tauchkollegen, ich les immer von 40% Nitrox, dem Körper ist es egal mit welchem Nitroxgemisch ihr taucht, tatsache ist doch , dass es auf den max pO2 ankommt, den ihr euch aussetzt und der steht in Abhängigkeit von Tiefe und O2 Anteil - und bitte lest euch doch mal dazu ein bisschen in die Problematik des Sauerstoffmanagement des Körpers ein - Fachliteratur dazu gibts genug - wenn ich täglich mit Nitrox 32 im 10m Bereich tümple, wirds wahrscheinlich nichts machen, täglich Stunden in Bereichen eines pO2 so zwischen 1,3 und 1,6 , naja da würd ich nicht drauf hoffen, dass da Langzeit nix passiert .. Lorrain Smith Effekt beschreibt eben die toxische Wirkung des Sauerstoffs und seine Reizwirkung auf Lungengewebe unter erhöhtem pO2

Gruß
wenus
10.01.2009 19:08
@kölle Alaaf

Hi, du bist dir aber schon klar, dass hier von einen normal üblichen Sporttaucherprofil gesprochen wird? Also 32/36 Nitrox und selten an der 1,4/1,6 bar O2 Grenze. Für Tauchgänge die mit Dekogas hart und lange an diesen Grenzen geführt werden kann man das so sehen aber bei "normalen" Tauchgängen würde ich hier eher von Panikmache sprechen.

Gruß,
D3
10.01.2009 19:17
@nebrius
du rassist?

du nich verstanden was frage?

du langweilig?

danke an die den es nichts ausmacht, das jemand nicht perfekt deutsch schreiben kann, wenn der Schreiber Slowake ist, aber ich denke du kannst meine Sprache und vileicht spanisch englisch und ggf etwas türkisch?

aber hast recht es wir immer schlimmer mit so welchen wie dir.

@alle anderen,

sorry, an alle anderen und vielen dank noch ein mal, habt mir sehr geholfen
PT
Kölle AlaafPADI - DM,SSI-MD ...
10.01.2009 23:28
@ Doppeldreier:

... es soll auch Tauchlehrer geben, die auf ihren Tauchgängen die 20 und 30 Meter-Grenze hinter sich lassen und sogar auf 40 Meter zu finden sind ... woraus entnimmst Du, dass paditauchen mit seiner Frage solche "extreme" !? Tauchgänge ausschließt Deshalb auch mein Hinweis, dass solxhe schwarz-weiß-Argumentationen nicht unbedingt zielführend sind: mit Nitrox tauchen, manchmal ne Flasche "Normal" und Sonntags Siesta mit Füsse hoch und auch EINEM Dekobier und die Taucherwelt ist - fast - heile
11.01.2009 00:02
Als tauchguide sollte mann schon wissen das mann beim nitroxtauchen keinen langer Grundzeiten hat sondern längere NULLZEITEN. Ist ein unterschied.
11.01.2009 01:30
@O2 Junkie

vielleicht ist dir aufgefallen dass der Fragesteller nicht in seiner Muttersprache schreibt. Also kann so eine Feinheit schon mal durchrutschen.

@Kölle Alaaf

wo ließt du dass er so extreme Tauchgänge meint? Du musst dann aber auch dazu schreiben dass du ich auf extreme Verhältnisse berufst. Selbst für einen normalen Guide tiefe TG eigentlich selten, (wir schreiben hier über Guides und nicht über Tauchlehrer), normale Guides begleiten eigentlich die unterfahrenden Taucher, nicht tief aber oft. So das ganz ordinäre und ideale Szenario für Nitrox. Hier überwiegen die Vorteile des Nitrox und über Nachteile braucht man da eigentlich nicht so reden.

Gruß,
D3
grogCMAS**
11.01.2009 01:45
@paditauchen: Bitte schreibe uns, dass Du Nichtraucher bist, denn falls nicht ist die Frage schonmal total irrelevant (und leider, leider, habe ich bisher nur sehr wenige Guides kennengelernt, die nicht rauchten).

Aber selbst wenn Du Nichtraucher bist: Das zusätzliche Risiko durch den (leicht) erhöhten pO2 in EAN 32 vs. Luft dürfte echt vernachlässigbar sein, im Vergleich zu all den anderen Risiken, die das Tauchen so mit sich bringt. Schliesslich tauchen auch alle Luft-Taucher schon immer mit deutlich erhöhtem pO2 gegenüber Oberfläche, und vermutlich hätte man da schon bemerkt, wenn es über die bekannten Effekte (Lorraine-Smith) hinaus noch weitere langfristige Risiken gäbe.
Kölle AlaafPADI - DM,SSI-MD ...
11.01.2009 10:59
@ Doppeldreier:

"normale" Guides sind Divemaster, die von einigen Basen/Safaribooten - leider - recht "grenzwertig" eingesetzt werden. Zudem wird in kleinen Basen (im Rahmen des Möglichen) oft nicht wirklich zwischen Instructor und Divemaster unterschieden: da wo Bedarf ist, werden die Leute eingesetzt. Gibt es keine Tauchschüler, dann guiden halt alle vorhandenen Mitarbeiter.

Aber ich denke, jetzt sind die Prämissen unserer unterschiedlichen Argumentationen ja auch deutlich geworden und ansonsten sind wir ja nicht "auseinander"
11.01.2009 16:32
kann man so sehen. Bis auf das Dekobier

Gruß,
D3
Antwort