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Nice 2 eat U - "Plage" Rotfeuerfisch

Hallo Leutz,

sicher kennt jeder von Euch die stacheligen Flatter- Fische vom Ägyptenurlaub. Besonders bei Nachttauchgängen werden sie vom Licht der Taucherlampe "magisch" angezogen, sind dann ziemlich anhänglich -oder auch aufrdringlich- und treten dann manchmal zu Dutzenden auf.

Seit den 90er Jahren tauchen diese giftigen Gesellen allerdings fernab ihrer eigentlichen Heimat vermehrt in der Karibik bis hin zur Küste North Carolinas auf. Wie andere Neobiota bzw. Neozoa (also tierische ungebetene Einwanderer, wie z.B. die Schiffsbohrmuschel, die Dreiecksmuschel bei uns oder als pflanzlicher Vertreter die Caulerpa- Alge im Mittelmeer) führen sie dort regional oft zu massiven Problemen. Offenbar sind sie durch übereifrige Aquarianer eingeschleppt worden, die dann irgendwann den Spaß an den Fischen verloren und diese dann ihrem Schiksal überlassen haben. Als Raubfisch ohne natürliche Feinde, außer sich selbst ) vermehren sich diese nun munter weiter.

Um nun der Plage Herr zu werden, schlägt man jetzt vor, die Jagd- Saison auf den "Lionfish" zu eröffnen und möchte ihn als Speisefisch etablieren. Als beste Methode hat man dazu das Harpunieren entdeckt . Zur Entgiftung empfiehlt man den Einsatz großer Mengen Salz(?!) auf Eis.(Video: http://www.youtube.com/v/tMBE7zWZDgk&hl). Das konserviert die Beute auch gleich für den Abtransport.

Was meint Ihr dazu: soll man als Taucher überhaupt Fische mit Speer oder Harpune erlegen? Leistet man durch diese Praxis einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz (http://www.lionfishhunters.org oder http://www.killthelionfish.com)? Würdet Ihr diese Fische ohne Bedenken essen mögen oder habt Ihr doch ein wenig Respekt vor ihrem Gift ?


Gruß,

D.S.
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11.01.2011 19:09
wenn er gut schmeckt - warum nicht?
Könnte zumindest effektiver sein, als diese Ausreiss-Aktionen gegen das indische Springkraut und die kanadische Goldrute. ^^
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
11.01.2011 20:04
Beim Speerfischen (zur Nahrunggewinnung und nicht als sinnloses töten) würde zumindest nur die gejagte Art erlegt werden und nicht wie beim Schleppnetzfischen alles was ins Netz geht.

Wenn man den per Speer erlegten Fisch isst, dann ist das ökologischer als einen per Schleppnetz gefischter Fisch zu essen.

Keine Ahnung wie so ein Feuerfisch schmeckt, aber warum nicht, vor allem wenn der sich zu sehr verbreitet.

sharky58Padi-RD / 1000+ TG
11.01.2011 21:31
Auch wenn es einigen sicher nicht gefällt,ich sehe das so wie StefanK.!
Wer gern Fisch oder Fleisch essen möchte ,muß mit dem Töten von Tieren leben .
Wer sagt ,ich bin Vegetarier oder sogar Veganer ,muß aber auch damit leben ,daß für den Anbau seiner Nahrung der Lebensraum von Tieren eingeschränkt wird .Dafür sorgen schon große Felder mit Monokulturen .
Klar -Ökogemüse ,Mischkulturen... -das reicht aber nicht für die ganze Menschheit .
Zum Thema der "Neubürger" im Tier-oder Pflanzenreich habe ich kaum Hoffnung ,daß sie sich durch uns Menschen ernsthaft vertreiben lassen .Wenn die ökologische Nische den Platz und die Nahrung bietet ,wird eine neue Art sich auch dauerhaft etablieren .Ich denke da so an den Waschbär oder Marderhund ,die Ambrosiapflanze mit ihren hochallergenen Pollen ,evt. sogar den Wolf...alles bei mir fast vor der Haustür zu finden und selbst gesehen !
LG sharky
11.01.2011 21:51
RFF schmeckt gut.
11.01.2011 22:43
Gut, also: der RFF soll wie Hühnchen schmecken...

Aber was soll`s: wie das so ist mit dem Geschmack, jeder schmeckt anders! So suche ich in teuren Bordeaux- Weinen das angeblich volle und fruchtbetonte Aroma saftiger Sauerkirschen sowie den deutlichen Nachhall von Vanille- und edlen Tabakaromen (?!?) meist vergebens...Obwohl ich es im Wein wahrscheinlich auch nicht vermisst hätte.

Beim RFF- Filet würde mich eher die Cajun- Methode als Zubereitung reizen...

Interessant fand ich vor allem die Gift- Neutralisation mit Salz/Eis zur besseren Handhabung !? Wahrscheinlicher erscheint mir da vor dem Verzehr die Inaktivierung des instabilen Proteins durch Erhitzen (wird ja auch als Mittel gegen akute Stichverletzungen empfohlen).

Die imposantn Stacheln nutzen Kenner übrigens als Zahnstocher...
12.01.2011 10:07
Ich finde es OK, eine Art die in ein Gebiet, wo sie nicht hingehört "eingeschleppt" wurde und die dort ansässige Fauna in ihrem Bestand bedroht, so schonend wie möglich zu entfernen.
Wir waren vor kurzem auf Key Lago zum Tauchen und unser Guide sagte uns das wir ihm Bescheid geben sollten wenn wir einen RFF sehen, er würde diesen dann aus dem Riff entfernen da er dort nicht hin gehört- nun wir haben keinen entdeckt- aber ich hätte auf jeden Fall darauf aufmerksam gemacht!
Essen würde ich RFF nicht da ich keinen Fisch esse...Fische sind Freunde! aber wenn andere dies tun wollen, dann finde ich das OK, solange die Tierchen nur im falschen Habitat erlegt werden und nicht überall nur weil `s dann plötzlich ne Delikatesse ist!!

MfG
shrimps
GIKPADI/NACD/IART/TMX
12.01.2011 11:10
Also seit über 3 Jahren sehe ich täglich eine halbe Nation mit Harpunen bei Dämmerung ins Wasser gehen. Dort wird alles was aufgespiesst werden kann erlegt um es danach zu essen.

Wir Taucher haben Freude an den bunten Fischli, andere eben nur Hunger und keine Bankautomatenkarte

Der ganze Umwelt- und Artenschutz geht den meisten Leuten auf den Philippinen am Ar... vorbei. Es geht nur darum, dass alle bei der nächsten Mahlzeit etwas bekommen.

Da ich in einem Fischerdorf mit den Leuten zusammen lebe verstehe ich das.

Mit dem "nutzlosen" Beifang der grossen Fischereiflotten würden 100`000ende gut zu essen haben.

Gruss aus den Philippinen www.gik.ch

GIK

12.01.2011 11:15
@GIK

Es geht doch um RFF`s die sich in einem Gebiet aufhalen wo sie nicht hingehören und nicht um das Harpunieren im Allgemeinen.
Das es Menschen gibt, die das tun müssen um zu Überleben ist glaube ich allen klar
12.01.2011 12:28
Fische sind Freunde, kein Futter!
12.01.2011 16:22
Mein Freund der Fisch ist tot, er starb im frühen Morgenrot.
Immer diese Gutmenschen.
12.01.2011 17:18
Wenn eine Art durch Menschen irgendwo eingeschleppt wird, sollte sie durch Menschen auch möglichst restlos wieder entfernt werden. Methode: So dass nur diese Art, und sonst nichts dort verschwindet. Harpunieren scheint mir dazu geeignet - wenn man sicherstellt, dass es gut gemacht wird.
DorisMittelschule (damals)
13.01.2011 08:44
Wenn eine Art erstmal eingeschleppt wurde schafft man die Ausrottung normalerweise nicht mehr (s. z.B. amerikanischer Edelkrebs oder Nandu in Deutschland)
Dann dauert es eine meist längere Zeit und dann stellt sich irgendwann ein neues Gleichgewicht ein, meistens, nachdem heimische Arten bis an den Rand der Ausrottung dezimiert wurden.

Pilzipp
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