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NI-CD Akkus in Tauchlampen

Hallo,

gerade habe ich über ein neues EU-Gesetz gelesen, welches den Verkauf von NI-CD Akkus ab 2006 untersagt. Ausnahme sind Power Werkzeuge (Bohrmaschinen).

http://www.inside-handy.de/news/2300.html

Für mich heisst das, dass ich ab 2006 für meine Kowalski keinen Ersatzakku mehr bekomme. Da die Lampe sich nicht auf NIMH umbauen lässt, kann man die Lampe dann wohl vergessen, oder??

Was meint Ihr??

Gruß HO
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23.01.2005 19:05
@ HO
Der Umweltministerrat hat den Verkauf von NiCd-Akkus ab 2006 beschlossen.
Es können aber NiCd- u. NiMH-Akkus bedenkenlos gegeneinander ausgetauscht werden. Durch ihre elektrische Gleichheit (gleiche Basisspannung) gibt es hierdurch keine Probleme.
Es sollte jedoch darauf geachtet werden, daß nur Zellen eines Akkutyps sowie eines Herstellers im Gerät verwendet werden. Mischbestückungen von Zellentypen (NiCd/NiMH) sind zu vermeiden.
Als Nachteil beim Wechsel auf einen NiMH-Akkus ist eines Kapazitätsverlust von 1,5 % pro Tag in Kauf zu nehmen. Die Einsatzfähigkeit wird dadurch weiter begrenzt.
Bei höheren Temperaturen nimmt die Selbstentladung noch zu.
Zum Vergleich:
NiCd-Akkus 0,5%/Tag
Blei-Akku 0,1-0,2% / Tag

24.01.2005 09:44
> Es können aber NiCd- u. NiMH-Akkus bedenkenlos
>gegeneinander ausgetauscht werden. Durch ihre
>elektrische Gleichheit (gleiche Basisspannung) gibt
> es hierdurch keine Probleme.

Oha, das ist aber eine sehr mutige Aussage! Es spielen noch andere Faktoren eine Rolle (z.B. Strombelastbarkeit) die teilweise verhindern dass die Zellen einfach so getauscht werden können.

Gruß
Karl-Heinz
24.01.2005 10:32
Genau das ist meine Frage. Kowalski kann mit NICD ohne Öffnen geladen werden. Aber NIMH Akkus dampfen mehr aus, daher müssen sie geöffnet geladen werden.. Was wird Fa. Kowalski seinen Kunden in den nächsten Jahren anbieten, wenn Ihr alte NICD Akkus nicht mehr so toll sind?

Gruß HO
24.01.2005 12:06
@HO:

Das mit dem "Akkus ausdampfen" ist eine urban legend. Bei korrekter Behandlung gasen sowohl NC als auch NiMH Akkus NICHT! Ausgasen findet nur statt, wenn das in jeder Zelle eingebaute Überdruckventil anspricht. Das tut es aber nur, wenn auch ein Überdruck entsteht, was bei korrekter Behandlung nicht auftritt. Jedes Ausgasen führt in der Zelle zu Flüssigkeitsverlust und damit zu bleibendem Kapazitätsverlust. Manche Überdruckventile schliessen nach dem ersten Öffnen auch nicht mehr richtig, was zum Austrocknen der Zelle und damit zum Exitus führt.

Das Problem bei allen Lampen die geschlossen geladen werden ist eben der Punkt "korrekte Behandlung". Kowalski meint, diese für seine Lampen zu haben und bietet das geschlossene Laden an. Das hat aber nichts damit zu tun dass es NC Zellen sind, mit NiMH kann man das mit der gleichen Begründung auch machen. Ich persönlich halte aber davon nichts, ich bin lieber auf der sicheren Seite und öffne meine Hartenberger zum Laden.

Gruß
Karl-Heinz
24.01.2005 13:43
@Karl-Heinz
keine mutige Aussage, die Strombelastbarkeit sollte erklärt werden, im Bereich Tauchlampen spielt diese keine Rolle. Bei der Ladung ist für NiMH-Akkus ein Ladestrom von typ. 0,1 - 2 C, und bei NiCd-Akkus 0,1 - 4 C vorgesehen.
Ansonsten sind Nickelmetallhydridakkus sind im Prinzip genauso aufgebaut wie Nickelcadmiumakkus. Lediglich das Schwermetall Cadmium wurde hier jedoch durch Metallhydrid ersetzt. Als angenehmer Nebeneffekt ergibt sich eine höhere Kapazität bei gleichem Volumen.
Die Nachteile sind höhere Empfindlichkeit gegen Überladung, höherer Innenwiderstand, kürzere Lebensdauer, größere Temperaturabhängigkeit und deutlich höhere Kosten.
Zudem vertragen NiMH-Akkus Überladung noch deutlich schlechter als NiCd-Akkus. Ohne Ladegerät mit Delta-U-Abschaltung macht daher die Verwendung von NiMH-Akkus überhaupt keinen Sinn. Es ist darauf zu achten, dass das Ladegerät als für NiMH-Akkus geeignet ausgewiesen wird, da bei diesen die Ladung geringfügig früher als bei NiCd-Akkus beendet werden muß. Neuere Geräte sind fast immer für NiMH-Akkus ausgelegt, wobei es verschmerzbar ist, daß NiCd-Akkus damit nicht wirklich 100% voll geladen werden; die Minderladung ist ganz minimal und nur durch Messung nachweisbar.
24.01.2005 13:52
tjo - vermutlich ne lampe, die sich nur offen laden lässt oder bei der zumindest ne entlüftungsöffnung aufgeschraubt werden muss.

ansonsten:
kauf dir vielleicht lieber jetzt noch nen ersatzakku..


*t_vdermitseinerneuerdingsnimhhartenbergersehrzufriedenist:P*
24.01.2005 13:55
Wird wohl auf ne Hartenberger Mini Compact hinauslaufen, obwohl sie wirklich nicht zu den günstigsten Lampen gehört!!! Aber scheint ja gut zu sein!!
24.01.2005 17:10
@Wolfgang:

Mit "Strombelastbarkeit" meinte ich den zu entnehmenden Strom! Und da du selber sagst dass die NiMH einen höheren Innenwiderstand haben ist das durchaus ein wichtiges Kriterium.
Auch ist es so, dass NiMH Zellen sogar einen mit der Zeit (ziemlich schnell) ansteigenden Innenwiderstand haben. Das führt dann zum "lazy-battery-effect", was man sehr gut an Notbebooks oder auch an älteren Handy sieht. Bei Handys war es z.B. so, dass tagelanger standby Batrieb kein Problem war. Sobald aber ein Anruf reinkam und der Strom stieg, brach die Akkuspannung zusammen und das Telefonat war nicht mehr möglich. Man beachte z.B. was Kowalski auf seiner Webseite über NiMH schreibt.
Ich habe zwar selber eine Lampe mit NiMh Akku, ich bezweifle aber dass dieser die Lebensdauer eines vergleichbaren NiCads erreichen wird.

Gruß
Karl-Heinz
24.01.2005 17:25
Es ging bei der Frage auch nicht um Vor- und Nachteile der beiden Akkutypen, sondern um das Problem wenn die NICDs nicht mehr verkauft werden dürfen! Und dann würde mich interessieren was ich mit einer Kowalski machen würde!?? Wenn der Akku in etwa 4 Jahren den Geist aufgibt!!

Gruß HO
24.01.2005 19:05
@HO
Lampe behalten, wenn NiCd-Akkus defekt, NiMH-Akkus als Ersatz einbauen da ja beide Systeme, wie oben erklärt elektrisch fast identisch sind. Alles andere ist Panikmache .Unsere Lampen- Akku-probleme werden erst in einem vernünftigen Rahmen gelöst, wenn Lithiumbatterien mit LED als Leuchtmittel, Ausgereift und in der nötigen Lichtleistung angeboten werden kann.
25.01.2005 00:14
@Wolfgang:
Beim Laden haben NiMH einen wesentlich kleineren "Knick" in der U Kurve beim Erreichen der Volladung. Ältere Ladegeräte, die nach dem Delta U Verfahren für NiCad ausgelegt sind, könnten evtl. diesen flacheren Knick nicht erkennen und nicht rechtzeitig abschalten. Was das dann bedeutet sollte klar sein. Also so einfach wird das mit dem Austauschen "NiMh für NiCad" wohl leider nicht gehen.

Gruß
Karl-Heinz
25.01.2005 09:26
Es ist völlig egal, ob das Ausgasen von NiMH Akkus "urban legend" ist oder nicht. Es ist technisch gesehen möglich.

Bei einer wasserdicht verschlossenen Lampe führt das Ausgasen von Wasserstoff (dem Laien aus dem Chemieunterricht auch als Knallgas geläufig) beim Einschalten mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Explosion, da selbiges nicht so ohne wieteresentweichen kann.

Die Ergebnisse derartiger (auch Lampenselbstbau-Experimente) kann man detailliert mit Fotos im Netz begutachten. Eine Hand ist aber immer noch besser als keine Hand.

Ich habe es selber erlebt, wie jemand mit dem Feuerzeug den Säurestand in der Autobatterie geprüft hat, weil die am Ende war...

Also entweder alte Lampe mit NiMH Akkus offen laden oder wegschmeissen.
Und warum bleibt Kowalski als einziger Hersteller bei veralteter NiCd-Technik? Jeder normal Informierte würde bei einem derartigen Belastungsprofil wie es bei einem Taucher auftritt nie freiwillig NiCd-Akkus verwenden.
Zu 99% werden teilentladene Akkus wieder aufgeladen. Sowas liebt der NiCd-Akku...

MfG
Andreas
25.01.2005 10:26
Hier der Grund warum Kowalski immer noch NI-CDs einsetzt: http://www.taucherlampen.de/kowalsd/high.htm

Ich bin mittlerweile bei Hartenberger mini compact angelangt. Nachteil ist nur, dass sie recht teuer ist und ich nicht genau weiss ob 20W auchreichen. Sollten sie aber. Eine Brenndauer von 80 min bei 20W ist OK! Kowalski hat da 45 min! Das finde ich etwas mager.

Gruß HO
25.01.2005 13:50
@Andreas:

>Es ist völlig egal, ob das Ausgasen von NiMH
>Akkus "urban legend" ist oder nicht. Es ist
>technisch gesehen möglich.

Richtig. Genau wie bei NiCad Zellen. Aber im Normalfall gast eben nichts!

>Bei einer wasserdicht verschlossenen Lampe führt
>das Ausgasen von Wasserstoff (dem Laien aus dem
>Chemieunterricht auch als Knallgas geläufig) beim
> Einschalten mit hoher Wahrscheinlichkeit zur
>Explosion, da selbiges nicht so ohne
>wieteresentweichen kann.

Stimmt sicher. Deswegen erkennt man auch die Kowalski Besitzer an der einen fehlenden Hand. Will sagen: wenn es so schlimm wäre dann wären die geschlossenen Kowalskis sicher nicht mehr am Markt. Aber mir persönlich wäre unwohl bei einer geschlossen zu ladenden Lampe.

>Und warum bleibt Kowalski als einziger Hersteller
> bei veralteter NiCd-Technik? Jeder normal
>Informierte würde bei einem derartigen
>Belastungsprofil wie es bei einem Taucher
>auftritt nie freiwillig NiCd-Akkus verwenden.

Eben genau deswegen! Bei Hochstrombelastungen, und das sind Tauchlampen nun mal, sind NiCads im Moment noch klar besser! Sicher nicht vom Leistungsgewicht, aber eben vom Verhalten.

>Zu 99% werden teilentladene Akkus wieder
>aufgeladen. Sowas liebt der NiCd-Akku...

Das ist NUR eine Frage der richtigen Ladetechnik! Und wenn man NiCads mit einem so hohen Strom wie in der Tauchlampe fordert, dann bildet sich ein Memoryeffekt auch rasch wieder zurück.

Gruß
Karl-Heinz
25.01.2005 14:47
Können Batterien explodieren, wie hier im Forum immer behauptet wird, wenn man z.B. Akkus auflädt?

So wie wir uns eine Explosion vorstellen mit Knall, Feuer, Rauch und herumfliegenden Teilen auf keinen Fall! Was bei Batterien im schlechtesten Fall passieren kann, ist, dass sich das Gehäuse öffnet, sich die Batterie disassembliert. Bei den Batterieherstellern und in entsprechenden Normen wird dafür konsequent und seit langem die Bezeichnung Explosion verwendet. Für Außenstehende ist dies unverständlich, aber nicht zu ändern.
Wenn also die Pyromanen unter uns kategorisch darauf bestehen, dass Batterien beim Aufladen explodieren können und ich seit Jahren ebenso unnachgiebig erkläre, dass dies nicht möglich ist, so haben beide recht, weil wir darunter eben zwei verschiedene Dinge verstehen. Man sollte nicht einen fachspezifisch definierten Ausdruck unkommentiert in ein anderes Umfeld übertragen, wo er eine andere Bedeutung hat.
Unter einer Explosion stellen wir uns in etwa das gleiche vor, eben ein beachtliches Ereignis mit Knall, Feuer, Rauch und herumfliegenden Teilen.
Auslöser einer sogenannten Explosion ist immer ein Überdruck in der Batterie. Dieser entsteht durch Gasbildung infolge unerwünschter sekundärer Reaktionen, wie durch nicht bestimmungsgemäße Verwendung. Dazu zählen das Aufladen (effektiv Überladen) und das Tiefentladen. Um einen zu großen Überdruck zu verhindern, sind in jeder Batterie zwei Sicherheitselemente vorhanden.
Sicherheitselemente
Jede Batterie verfügt über einen doppelten Schutz gegen Überdruck: die Berstmembran und den Bördelschutz. Die sichere Funktion beider wird bei der Herstellung peinlich genau überwacht.
· Die Berstmembran ist eine Sollbruchstelle in der inneren Abdichtung der Batterie. Sie öffnet, wenn der Überdruck z.B. gegen 60 Bar ansteigt. Dies kann mit einem kleinen Pfupf (sanfter Knall) verbunden sein. Danach baut sich der Überdruck rasch durch das mit einem zischenden Geräusch austretende Gas ab. Leider wird anschließend auch Elektrolytflüssigkeit durch die Undichtigkeit austreten, es entsteht eine mehr oder weniger große Sauerei.
· Der Bördelschutz ist die zweite Sicherheitsstufe. Er tritt nur in Aktion, wenn aus irgend einem unvorstellbaren Grund, die Berstmembran versagt. Bei einem Überdruck von z.B. 120 Bar wird der eingebördelte Boden (Minusanschluss) der Batterie herausgepresst. Dies erfolgt mit einem gut hörbaren Knall, das Gas entweicht und auch innere Teile der Batterie werden herausgedrückt. Selbstverständlich fließt auch Elektrolyt aus, es entsteht eine riesige Sauerei.

NiCd- und NiMH-Akkus zeigen beim Laden einen typischen Spannungsverlauf. Die Zellenspannung steigt während des Ladens stetig an. Gegen Ende der Ladung steigt sie steiler, um dann (wenn der Akku voll ist) wieder abzufallen. Dieser Spannungsberg kann zum Erkennen des Ladeendes benutzt werden.
Bei NiMH-Akkus wird dieser Spannungsberg bei etwas unterhalb von 1,5 Volt Zellspannung erreicht und verläuft etwas flacher als bei Nc-Akkus die Zellspannung liegt dabei etwas über 1,5Volt. Der Abschaltpunkt (dU) ist bei Nc-Akkus etwas unkritischer und genauer zu definieren. Ein einigermaßen vernünftiges Ladegerät für Akkus sowie der Akku selbst besitzt auch noch die Thermischeabschaltsicherung. Somit dürfte auch dieser Punkt erschlagen sein.
Ich bin der Meinung diese Diskussion sollte hiermit beendet werden, da für Laien das Ganze unverständlich wird und in Erbsenzählerei ausartet.
26.01.2005 14:30
NiCd gegen NiMH tauschen und gleichzeitig ein neues Ladegerät, ergibt die selbe (Explosions)-(Un-)Sicherheit wie vorher bei wesentlich längerer Brenndauer. Die Theorie, wonach NiMH in einigen Punkten schlechter sei als NiCd, ist Quatsch. Mit NiMH brennt die Lampe ganz einfach viel länger.
Oder NiCd im Ausland kaufen, z.B. Schweiz.
26.01.2005 16:10
@Gregor
Ich bin schon viel in der Welt herumgekommen, in den Tauchbasen treiben sich auch sehr viele explosionsgeschädigte, einarmige, ehemalige NiCd-Lampen Besitzer herum.
Hast du meinen Beitrag oben nicht gelesen? Offensichtlich nicht.
Ich versuche durchweg eine Behauptung meinerseits vernünftig zu erklären.

26.07.2011 17:19
Mittlerweile ist auch der Betrieb von NiMH Akkus in der Kowalski möglich.

http://www.akkusonline.homepage.t-online.de/show_product.php?products_id=190&SESS=be0c0f37eb22df36a1c23d5443f95f8e
Antwort