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Navigation Specialty

Hallo,

ich möchte in diesem Jahr weiter in meine Tauchausbildung investieren. Daher auch meinen anderer Post zum Rescue Kurs. 

Macht ein Navigation Specialty Sinn? Navigation halte ich für absolut wichtig und auch den Abenteuertauchgang beim AOWD dazu fand ich gut. Die Frage ist, ob es ein Specialty sein muss oder ob ich das Geld besser anderweitig anlege. Aktuell tendiere ich eher dazu mit einem erfahrenen Taucher ins Wasser zu gehen und die Navigation beim Tauchen zu üben. Zu den genauen Inhalten des Specialty schweigen sich die Webseiten der großen kommerziellen Anbieter allerdings auch aus. 

Danke!

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ramklovApnoeTL, TL**
03.04.2017 15:11

Navigation (oder Orientierung) zählt zu den vernünftigen Kursen. Jedenfalls sofern Du mit Dir und Deiner Ausrüstung zurecht kommst und Dich auf einen Kompass und natürliche Bedingungen konzentrieren kannst, kannst Du die auch mit 40 Tauchgängen belegen.

gruß ramklov

SolosigiPADI DM, RAB/VDST/CMAS CCR Tec, Poseidon SE7EN CCR
03.04.2017 15:47

@allwetterraucher32

du hast ja den AOWD bereits absolviert. Wenn du da Übungen bezüglich Navigation gemacht hast, dann ist es wohl am vernünftigsten, diese Orientierung mit deinen Buddies praktisch zu üben. Da braucht es IMHO nach keinen besonderen Spezialkus mehr.

Anstelle dieses Navigations Specials könntest du ja eventuell "Suchen und Bergen" belegen. Suchen (wer hat nicht schon sein geliebtes 1. Messer verloren?) hat auch mit Orientieren was zu tun und Bergen kann manchmal auch recht sinnvoll sein (z.B. alte Batterien aus dem Wasser "entsorgen").

Gruss

Solosigi

03.04.2017 16:42

Vielen Dank euch beiden. Ihr habt mir sehr geholfen und ich werde ein Navigation Specialty machen.

03.04.2017 17:35
Eim sehr gutes Kapitel zum Thema (und weitere) findest du in diesem Büchlein: https://www.amazon.de/Orientierungstauchen-Nachttauchen-Strömungstauchen-Werner-Scheyer/dp/3895940836
04.04.2017 16:46

Ciao Allwettertaucher

Der Navigationskurs macht in unseren Gewässern sinn. Es geht ja nicht nur um mit einem Kompass ein Vieleck tauchen zu können, sondern man lernt auch den Umgang mit Tiefe, Zeit und natürlicher Navigation. (Das sich merken von Geländepunkten nach Zeit und Tiefe)

Wichtig ist, dass man den Kurs unter dem aspekt von etwas neuem Lernen ansieht.Nur einen Kurs zu belegen um anschliessend ein neues Kärtchen zu besitzen macht nur die taucxhschule froh

Christian

04.04.2017 18:17

"Aktuell tendiere ich eher dazu mit einem erfahrenen Taucher ins Wasser zu gehen und die Navigation beim Tauchen zu üben."

Wenn Du einen erfahrenen Buddy hast, mit dem Du üben kannst, wäre das Geld in viele Tauchgänge super angelegt.

05.04.2017 08:03
also, obs das kärtchen braucht, ist fraglich, was es wirklich braucht, ist einfach übung - am besten in verschiedenen gewässern bei unterschiedlichen bedingungen (immer in der selben pfütze kennst du deine wege schnell).
von der kurszeit her, glaub ich, kannst du diese fertigkeit nicht wirklich trainieren (betrifft so manche kärtchen) sondern nur näher kennenlernen. ich würde das geld eher in vernünftige ausrüstung investieren - und in tauchgänge.
StoneXNormoxic Trimix IANTD Minediver
05.04.2017 08:42Geändert von StoneX,
05.04.2017 08:45

Schliesse mich hier ganz klar der Mehrheit an. Mache lieber ein paar Tauchgänge mehr und übe die Navigation mit einem (erfahrenem) Buddy.

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Du einen Kompass lesen kannst, weisst wie man ihn benutzt und verstehst wie man wieder nach Hause kommt.

05.04.2017 12:28Geändert von kwolf1406,
05.04.2017 12:35

Nicht ganz. Eine systematische Einweisung in Theorie (s. Link weiter oben) und Praxis halte ich für besser. Bei CMAS ist das in die Fortgeschrittenenausbildung obligatorisch (z.B. in Form eines Sonderkurses) integriert.

Hier die Lerninhalte des VDST (Auszug aus der SK Ordnung):

Lehrinhalte:
Natürliche Orientierungshilfen (z.B. Tiefenlinien, Bewuchs, Bodenbeschaffenheit, Lichteinfall)
Technische Orientierungshilfen, insbesondere Kompass (Prinzip, Bauform, Handhabung)
Beurteilung aller Orientierungshilfen nach Wert, Wichtigkeit und Einsatz
Verhalten und Maßnahmen bei Verlust der Orientierung
Orientierung als Aufgabe der Tauchgruppe
Orientierung bei Nachttauchgängen
l

Anzahl der Tauchgänge: 4
Die Tauchgänge können von Land oder vom Boot aus durchgeführt werden. Sie sollen nur kurze Zeit (etwa 15
Minuten) dauern, um den Lerneffekt durch Häufigkeit zu erhöhen. Die ersten Tauchgänge sollen ohne
technische Orientierungshilfen durchgeführt werden und zum Einprägen der natürlichen Gegebenheiten
dienen. Die nachfolgenden Tauchgänge sollen Übungen zur technischen Orientierung enthalten. Es soll
folgendes geübt werden:
Einhalten eines vorgegebenen Kurses
Wieder finden der Einstiegsstelle
Orientierung mit Kompass ohne Sichtkontakt zum Gewässerboden
Orientierung durch die gesamte Tauchgruppe mit Kursverantwortung für jeden Teilnehmer
05.04.2017 13:17
Bis auf die Fälle, in denen ein Kurs Navigation als obligatorische Voraussetzung für höhere Weihen verlangt wird, reichen ein erfahrener Buddy, gesunder Menschenverstand, eine rechte und linke Schulter, ein Kompass, ein Tauchcomputer und 2 Augen vollkommen aus. Man kann das Thema natürlich auch akademisch angehen.
05.04.2017 16:25
Im Grunde hängt es von Dir selbst ab. Hast Du vorher schon mal mit einem Kompass gearbeitet, hast Du einen guten Orientierungssinn? Ich habe schon Leute gesehen, die das nebenbei gelernt haben und ich habe Leute gesehen, die wir nach intensiver Erklärung im Kurs mit einem Handtuch über dem Kopf über die Wiese geschickt haben, bis sie kapiert hatten worum es geht.Wenn Du Dir zutraust die Navigation nebenbei von Kumpels abzuschauen, dann gibst Du die Kohle besser für Tauchgänge aus.
05.04.2017 18:25

Klar. Am Ende sollte man sicher sein. Worauf es ankommt, habe ich ja zitiert. Wie man dahinkommt ist individuell.

05.04.2017 18:47
Nicht wenn es obligatorisch ist (ohne das positiv oder negativ zu bewerten)...
09.04.2017 17:06

Lieber Allwettertaucher,

ich bin in einer sehr ähnlichen Situation wie du. Auch ich habe den AOWD gemacht und einige Tauchgänge (30 Stück, also nicht sehr viel) absolviert und frage mich, wie ich mich beim Tauchen verbessern kann und noch sicherer/gelassener tauchen kann.

Ich habe im letzten Jahr einige Tauchgänge komplett ohne Guide oder Tauchlehrer gemacht und auch das war eine tolle Erfahrung. Mein Buddy war - wenn es nur nach der Anzahl der Tauchgänge geht - weit erfahrener als ich, trotzdem habe ich stets auf ihn aufpassen müssen und musste die Navigation komplett übernehmen, weil er ständig die Orientierung verloren hat.

Jetzt habe ich das Gefühl, bei diesen Tauchgängen einfach dadurch, dass ich wirklich gefordert war, viel gelernt zu haben. Trotzdem denke ich, dass es wirklich gut wäre, hin und wieder einen viel bessere Taucher dabei zu haben, der mir zu bestimmten Themen wie zB Navigation tatsächlich Tipps und Feedback geben kann. Mich darauf zu verlassen, dass ich per Zufall hin und wieder einen guten Buddy habe, der darauf schaut und mir hilft ist müßig, da investiere ich lieber die paar Euro extra für einen Tauchlehrer, der mir genau auf die Finger schaut und mir wirklich etwas beibringen kann.

Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Wenn ich diesen Sommer nach Kroatien fahre, werde ich in der einen Woche eventuell einen Specialty-Kurs belegen (Navigation, Tarieren in Perfektion, Deep Diving oder vielleicht Wreck Diving) und die restlichen Tage normale Tauchgänge und Ausfahrten machen um in der Wildbahn frei tauchen und üben zu können.

Liebe Grüße, Dys

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