Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.

Nautilus Lifeline Rettungssystem

Hallo,
hat jemand Erfahrung mit dem oben genannten Notruf- und Rettungssystem? http://www.diveiac-kaernten.at/reisetipps/nautilus-lifeline/index.php
Hört sich ja eigentlich nicht so schlecht an aber wie sieht es in wirklichkeit aus?
P.s.: soll keine Werbung sein, falls das wieder irgendjemand glaubt!
LG
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17.02.2014 21:36
Meiner Ansicht nach nicht so sinnvoll. Die Hoerwache auf Kanal 16 VHF gibt es im Seefunk nicht mehr. Es ist also nicht garantiert, dass jemand, wie vor ein paar Jahren, zuhoert.
Wenn, dann muesste das Geraet den aktuellen digitalen GMDSS-Standard unterstuetzen.

Dazu kommt, dass man einerseits dazu eine Seefunklizenz haben muss, die wohl nur wenige Taucher haben duerften.
Leider sind Seefunkgeraete zudem anmelde- und zulassungspflichtig. Aktuell sind Handsprechfunkgeraete in D fuer Seefunk nicht zulassungsfaehig - ausser man meldet parallel ein Schiff an, bei dem die Geraete zur lokalen Kommunikation genutzt werden!
Also eigentlich nicht sinnvoll.

Gruss H1O
17.02.2014 23:06
Ein anderer Ansatz, wohl ähnlich wie ENOS

http://divepos.de

Dahinter steckt wohl die Fa. Weatherdock AG. http://www.easyais.de

Braucht aber auf dem Boot wieder so einen AIS-Empfänger. Entweder selbst mitbringen (Zubehör) oder das Boot verfügt eben schon darüber.

Das Nautilus-Lifeline darf in D wohl nicht benutzt werden (was mir im Ernstfall aber herrlich Wurst wäre). Der Hersteller stellt es aber so dar, dass der Betrieb im Ausland kein Problem darstellt. Es müsste dann halt sichergestellt sein, dass auf dem Tauchboot jemand am Funk sitzt. Und da endet die Rettungskette dann meist schon aprupt ...
18.02.2014 03:36
http://www.diveboat-safety.com/bericht_NLL-in-der-Atlantis_1030.html
Scapegoatkann schwimmen ;-)
18.02.2014 09:16
@ Biohazard:

Interessanter Artikel, danke dafür!

18.02.2014 14:38
Danke @ all!
Sehr interessant was man über dieses Gerät erfährt!
@ Biohazad: Danke für den Artikel!
molitorIDA **
04.03.2014 23:31
Also der Kanal 16 ist im Küsten und Seefunkbereich noch immer der Anruf- und Notrufkanal. In der Berufsschifffahrt muss er nicht mehr dauernd abgehört werden, ist aber dauernd an und wird vom MRCC (Marine Rescue Coodination Center) abgehört und für den Erstanruf benutzt, bevor auf eine andere Not-Frequenz u.U. umgeleitet wird. SAR Hubschrauber können auch den Kanal 16 hören, sonstige Flugzeuge nicht. Das DSC Signal wird auf Kanal 70 übertragen gibt auf den Funkempfängern digitale Alarmnachrichten wie Feuer auf Schiff oder Mensch über Bord, Position und MMSI (Maritime Mobile Service Indentification), über die auch der Auslöser der DSC Meldung (das jeweilige Boot) persönlich identifiziert wird. Im Binnenfunk erhält jeder Schiffsender eine ATIS Nummer, die beim Funken übertragen wird und auch die ist Bootsbezogen. AIS wird zur Schiffsidentifikation mit Größe, Kurs und Geschwindigkeit etc. genutzt und ist auf den Plottern darstellbar. Nautilus enthält keinen AIS Sender. Programmiert Ihr die jeweilige MMSI des Bootes auf dem Ihr seid, so wird im Notfall eben jene MMSI + GPS eine DSC (Digital selective Calling)ausgelöst, ob als Mensch über Bord (was ja korrekt wäre), weiß ich nicht. Das Boot könnte über Kanal 77 (je nach Land sozialer Kanal) angefunkt werden. Der Kanal 16 wird schon für "geplapper" missbraucht, das lieget eben an der fehlenden Funkdisziplin. Bei Gefahr für Leib und Leben fragt niemand nach der Berechtigung für ein Notrufmittel auf See. Die Rettung des Lebens steht vorne an. Bei ungerechtfertigter Benutzung wird es sehr teuer! Ihr könnt den Notruf mit dem kleinen Gerät nicht korrekt widerrufen! Wenn der Schiffsführer weiß, dass Ihr ihn eventuell anfunken würdet, dann hört er auch den Kanal (zB 77) ab. Bei Seenot dürft ja auch die Notsignale wie Falschirmraketen abgeben, ohne einen entsprechenden Schein zu haben. Den SRC für Seefunk könnt Ihr für 200-300€ (z.B. bei Aquafun oder einer Bootsschule in Eurer Nähe) machen, wenn Ihr Euch damit wohl fühlt. Egal was ist, im >>wirklichen Notfall<< und nur dann ist das Teil besser als im Nirwana mit der Trillerpfeife herumzutreiben. 3 SM sind über 5 Km, da wird keiner mehr im Wasser gesehen oder die Pfeiffe gehört. Wie empfindlich Nautilus ist, wenn man den Deckel öffnet, weiß ich nicht. Ein Fehlalarm kann aber arm machen. Rumfunken aus Spaß darf man nicht, weil man einen riesigen Rettungsapparat in Gang setzen könnte, den man dann auch bezahlen muss. dafür ist das Wissen des SRC von Vorteil. Legal ist Nautilus bestimmt nicht, aber besser als alleine auf See sterben - wenn es denn funktionieren sollte.
14.04.2014 09:56
als Tauchneuling habe ich mich Ende Januar auf der BOOT in Düsseldorf mal mit dem Thema „Rettungssystem“ beschäftigt.
Bei Nautilus Life Line kann ich Biohazad nur beipflichten.
Dort am Stand bekommt man nur „Wischi-Waschi-Argumente“. Die Leute gehen nicht wirklich auf Fragen ein, sondern weichen aus.
Wenn ich mir vorstelle, so ein Ding zu kaufen, es im Urlaub evtl. einsetzen zu müssen und mich dann strafbar machen …

@ Flossensausen
Ich war auch bei der Fa. Weatherdock. Deren System finde ich gar nicht schlecht. Rechtlich absolut unbedenklich. Und auch für eine Einzelperson erhältlich und bezahlbar.
Die Funktion ist deutlich erkennbar! Man merkt, dass die aus der Schifffahrt kommen und dort ordentlich Kompetenz auf dem Gebiet „Rettungssender“ haben.

Was ich toll finde ist, dass ich einen kleinen Sender mitführen kann, mit dem ich überall auf der Welt arbeiten kann, wenn ich einmal in eine solche Notsituation kommen sollte, dass ich von meiner Gruppe getrennt werde.
Meiner Meinung nach liegt hier der große Vorteil darin, dass nicht nur mein Tauchboot, sondern nahezu alle Schiffe in meinem direkten Umfeld auf mich aufmerksam gemacht werden. In der Not ist es mir doch egal, ob es mein Boot oder irgend ein Berufsschiff oder Segeljacht ist, die mich aus dem Wasser holen.
Im Gegensatz zu ENOS. Hier sind die Sachen viel zu teuer und es ist ja auch nur das Tauchboot, dass mein Notsignal empfängt.
SMDDivemaster
24.06.2014 12:22
Hier wurde eigentlich schon alles besprochen. teilweise für Otto Normalverbraucher viel zu kompliziert. In naher Zukunft, oder ist diese schon da, beobachten Menschen einen ertrinkenden und machen einfach nichts - warum? Sie haben keinen Schein der sie Ausweist Hilfe leisten zu können und haben Angst, im Falle des Falles verklagt zu werden.
Ich habe für meine Familie 4 Geräte angeschaft, bei Ofcom die Registrierung durchgeführt und hoffe dass der Fall des Falles nie eintritt. Ob ich dann in einer Notsituation eine mögliche Gesetzesübertretung oder sonstige Verfehlung begangen habe wird mir einfach Wurscht sein.
Ich habe nur eine einzige Verpflichtung und die ist mein Gewissen meiner Familie gegenüber. Risikominimierung durch Ausbildung, Versicherung und wie in meinem Fall der SRD um auch dann Versicherungsschutz zu haben, wenn ich im Seichtwasser unserer Seen (Österreich) alleine auf Fotojagt gehe und ich an einem Herzinfarkt sterben sollte.
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