Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.
Mike.hadv. Schnitzelesser

Nachträgliches Spritsverzinken/ Feuerverzinken von Tauchflaschen



Hallo,

ich spiele mit dem Gedanken meine Tauchflaschen Spritsverzinken zu lassen. Habe schon mehrmal solche Flaschen gesehen und es gefällt mir ganz gut.

Ein namenhafter Internetshop(Deepstop) bietet so was auch an.

Kennt jemand eine Adresse in NRW oder hat Erfahrung damit?

Wie sieht es mit Pro und Kontra aus?

Pro: Flasche ist resistenter gegen mechanische einflüsse.
Flasche wird etwas schwerer.

Kontra: evtl. TÜV?

Gruss Mike

AntwortAbonnieren
07.02.2010 15:26
äh, deine Flaschen von Haus aus verzinkt oder besser galvanisch geschützt. Du kannst dir diese Ausgabe also sparen. Es sei denn du warst so doof und hast die Flaschen Sandstrahlen lassen.

Gruß,
D3
mikigrobiSF2 Full TMX
07.02.2010 15:44
Hi,

ich arbeite in ner Galvanik. Hab auch schon überlegt meine Flaschen zu vernickeln ggf zu verchromen. Das Porblem is wenn da nur eine einzige Pore drin is dann wirkt der Stahl der Flasche als Anode bei der Oxidation, d.h. die Flasche wird an dieser kleinen Stelle extrem schnell "verrosten" und Du bekommst es wenn erst mit wenn es zu spät is. Dann willst du auch nicht in der Nähe sein.

Feuerverzinken kannst Du vergessen, denn die Flasche darf aufgrund ihrer Druckbeständigkeit (und die sollte sie behalten) nicht thermisch behandelt werden. Damit veränderst Du nämlich die Eigenschaften der Stahls.

Laß die Flaschen einfach wie sie sind. Und behandele sie pfleglich. Denn auch das bischen mehr Gewicht wird nicht die Rolle spielen.

LG M.
Mike.hadv. Schnitzelesser
07.02.2010 15:57
@ Doppeldreier

nur von außen!

@ mikigrobi

Spritsverzinken würde doch gehen oder?
07.02.2010 16:31
Wenn sprits-, dann bitte sandstrahlen und flammspritsen. alles andere macht keinen Sinn. Schon garnicht, wenn die Flasche sowieso spritsverzinkt ist. Wie fast alle.

Vernickeln ist keine gute Idee, da dabei Zugspannungen ins Material kommen.
07.02.2010 16:38
@Mike.h

natürlich nur von außen!!!!!!

Du willst wohl nicht innen eine Galvanik aufbringen!!!

Bevor du so in deine Ausrüstung eingreifst, würde ich mich erst einmal mit so einfachen Themen wie Luftfeuchte, Druck, Taupunkt und so einfachen Sachen wie Atemluftvorschriften beschäftigen.

Gruß,
D3
07.02.2010 17:14
Soweit ich mich erinnere, bietet deepstop das nur für neue Flaschen an. Wie die anderen Flaschen dann geschützt sind, kann ich nur erahnen, abkratzen will ich die Farbe nicht.
Mikigrobis Aussage halte ich für groben Unfug. Genau dafür ist ja die Beschichtung da: Das unedlere Material schützt das Edlere. Nicht umgekehrt. Unedler ist Zink.
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrochemische_Spannungsreihe
Damit wird auch klar (oder?), dass das Zink besser außen dran gehört, nicht innen. Hat glaub ich auch niemand anders vorgehabt.
Selbst wenn eine Flasche nicht gut genug geschützt sein sollte, scheint mir der nachträgliche Aufwand zu groß. Dann lieber rechtzeitig weg damit und neu kaufen.
"Fängtste an zu rosten, musse..." zu ebay.
Der TÜV muss dann für die Sicherheit sorgen.

Spritzverzinken heißt es übrigens, es kommt nicht vom innewohnenden Spirit der Aktion bzw. von Spiritus.
08.02.2010 11:19
Jede mir bekannte Tauchflasche ist flammspritzverzinkt, darüber kommt die Farbschicht. Wenn deepstop tatsächlich Flaschen ohne diesen Schutz verkaufen sollte, wäre das Verarschung.

Flammspritzverzinken ist nicht zu verwechseln mit der einfachen Verzinkung aus der Spraydose (Notlösung) oder galvanischem Verzinken (im Tauchbad).

Eine Flasche darf innen nicht oberflächenbehandelt werden.

Ich hatte mal eine Flasche verchromt. Sah super aus, aber hat bei kleinen Schlagstellen schnell zu rosten begonnen: vergiss es.

Wenn du wirklich flammspritzverzinken willst: zuerst sandstrahlen, dann flammspitzverzinken, dann Farbe drauf. Kostet pro Flasche ca. 30 Euro.
SchliedükerCommercial Diver
09.02.2010 11:57
Hallo,
wieso gibt es eigentlich keine Taucherflaschen aus Edelstahl? Gleiche Praxis wie mit Auspuffanlagen > Hält zu lange oder was?

Gruß vonner Küste
09.02.2010 14:16
Nachteil von Edelstahl, geringe Zugfestigkeit und fehlende Härtbarkeit.

Bei Drücken von über 200bar würden Edelstahlflaschen reissen imHo.
09.02.2010 16:39
Edit:

Also reissen bitte jetzt nicht wörtlich nehmen. Da platzt nichts weg oder so. Es ist aber so, dass rost- und säurefreier Stahl nach handelsüblicher und bezahlbarer Legierungszusammensetzung regelmäßig der Spannungsrisskorrision unterliegen und Alternativen mit höherwertigen Legierungen vermutlich zu teuer werden. Bei über 2000 verschiedenen Stahlarten ist das auch so ne Sache. Edelstahl bedeutet auch lange noch nicht, dass er rostfrei ist

Was die Auspuffanlage angeht, da wird handelsüblicher und in der Industrie am häufigsten vorkommender V2A-Edelstahl genommen. Der Nachteil bei dieser Legierung ist, dass der Werkstoff nicht beständig ist gegen Chlorid und Salz. Natürlich schlecht für Hallenbad und Urlaube im Salzwasser

Ich denke, dass die heutigen Stahlflaschen in der Herstellung einfach das beste Preis-Leistungsverhältnis bildet und das auch eine lange Zeit noch so bleiben wird.

Kompositflaschen haben sich in der Tauchindustrie auch nicht wirklich durchsetzen können. Mein ich.
SchliedükerCommercial Diver
09.02.2010 16:45
Das ist das, was bisher von vielen als das Wahrscheinlichste vermutet aber noch nie bestätigt wurde. Dagegen spricht zumindest für mich augenscheinlich z.B.:

- Taucherflaschen aus Alu
- Hochdruckleitungen aus Niro an Flaschenbatterien und Taucherpanels
- Hochdruck-Flaschenventile aus Niro
- Stahlflexfleitung an einem Fini, Niro
- Druckminderer aus Niro

Hab ich alles im Keller liegen, aber keine rostfreien Stahlflaschen.
Es gibt zahllose rostfreie Stahllegierungen wie es auch zahllose Alulegierungen gibt. Wenn man aus dem weichen und zähen Alu ne Taucherflasche herstellen kann, dann muss das doch auch aus Edelstahl möglich sein!? Ist schon bekannt, dass Niro ne vergleichsweise geringe Zugfestigkeit hat, wenn man bedenkt, was für hochfeste Stähle möglich sind. Aber soviel sind 200-300 Bar dann auch wieder nicht, dass man das nicht auch in einer Niroflasche gebändigt kriegen würde? Solche Leitungen gibts ja nun auch überall.

Diese Frage kann mir seit Jahren noch keiner wirklich sicher beantworten.
SchliedükerCommercial Diver
09.02.2010 16:54
Hat sich überschnitten.
Wenn eine Edelstahlpulle das dreifache kostet, wäre das immer noch OK, hab sie dann auch mein Leben lang. Wenn ich bedenke, was ich bis jetzt schon an normalen Stahlflaschen verschlissen habe, trotz Pflege...

Kompositflaschen sind einfach zu leicht zum Tauchen, als Atemschutzgeräte dagegen wiederum ideal.
21.02.2010 22:41
Moin Moin
in USA gibt es welche aus Titan die bekommen aber kein Tüv !
Mike.hadv. Schnitzelesser
22.02.2010 16:19

Edelstahl ist schon keiner bereit zu bezahlen. Was sollen die aus Titan denn dann kosten ?

Antwort