Nach Tief-TG Hörverlust auf einem Ohr?
Hallo zusammen,
es folgt eine ausführliche und längere Geschichte ...
Tauche seit drei Jahren, bin AOWD mit 190 Tauchgängen. Habe in meinem letzten Urlaub einen TG auf 58 m gemacht (ja, ich weiß...), der ohne Zwischenfälle (Deko o.ä.) ablief, Deko- und Sicherheitsstopp wurden eingelegt. Auf dem später ausgewerteten Diagramm von meinem Air Z sind keinerlei Auffälligkeiten zu sehen. Zirka zwei Stunden nach diesem TG bekam ich ein tieffrequentes Brummen auf dem linken Ohr mit Hörverlust in den tiefen Frequenzen, was ich auf ein "vermatschtes" Ohr (Schmalz mit Wasser) zurückführte. An den nächsten Tagen habe ich noch zwei TGs gemacht, musste aber wg. Druckausgleichsproblemen aufhören. Besuch beim Arzt vor Ort: Angeblich Mittelohrentzündung. Behandlung mit Antibiotika, hatte aber keine Schmerzen wie bei einer Mittelohrentzündung wohl üblich. Nach einer Woche Rückflug nach Germany, Besuch bei meinem HNO-Arzt hier vor Ort. Der konnte keine Mittelohrentzündung mehr feststellen! Hörtest gemacht. Seine Diagnose: Hörsturz (Tinnitus). Behandlung mit blutverdünnenden Infusionen, nach 6 Tagen Infusion keine Besserung. Verlust der tiefen Frequenzen (bis ca. 2000 Hertz), tieffrequentes Brummen (ca. 500/600 Hz) immer noch vorhanden. Der Arzt riet mir, mich ins Krankenhaus zu legen, um dort Cortison-Infusionen zu bekommen, welches aber nur stationär möglich ist. Also: Aufnahme ins Krankenhaus, 12 Infusionen mit abnehmender Cortison-Menge bekommen. Keine Besserung während der Behandlung. Zahlreiche Untersuchungen/Tests: Gleichgewichtsorgan, "Hörschnecke", Häärchen usw. Mechanisch ist alles einwandfrei in Ordnung. Diagnose des Professors (da ich ja getaucht bin) und meine angeblich letzte Chance, eine Operation. Nun muss ich leider etwas medizinisch werden, ich zitiere: "Hammer, Amboß und Steigbügel dienen zur mechanisch perfekten Übertragung der Luftschwingungen in die flüssigkeitsgefüllte Cochlea. Sie übertragen Schwingungen vom Trommelfell auf das ovale Fenster der Cochlea, dessen Fläche nur ca. 1/25 der Fläche des Trommelfells entspricht. ... Schall erzeugt eine laufende Schallwelle (Wanderwelle), die sich durch die Perilymphflüssigkeit der Scala vestibuli durch die gesamte Schneckenlänge fortpflanzt und über das Helicotrema in die Scala tympani eintritt. In ihr läuft die Schallwelle die Schneckenwindungen vollständig zurück bis zum membranbedeckten runden Fenster. Diese Membran dient zum Druckausgleich und stellt die Schwingfähigkeit der Cochlea sicher." Zitatende. Mir geht es nun um die Membran, die das runde Fenster abdeckt. Diese soll angeblich durch den tiefen Tauchgang (laut Professor) ein winziges Loch bekommen haben, welches nur operativ wieder verschlossen werden kann. Bleibt das Loch, ist eine Übertragung der tiefen Frequenzen nicht mehr gegeben. Soweit plausibel. Da ich halt im Krankenhaus war, habe ich mich dieser Operation unterzogen. Eine Woche nach dieser OP Hörtest: Etwas besser, aber nicht viel. Der Professor ist zufrieden mit dem Ergebnis, ich nicht so wirklich. Tiefes Brummen weiterhin, tiefe Frequenzen immer noch nicht hörbar. Nun ist noch ein metallisches Klirren hinzugekommen. Nach Auskunft der Ärzte ist das alles noch auf die OP zurückzuführen, das Ohr wäre noch irritiert. Nun muss/soll ich abwarten... Toll!
Ist irgend jemandem von Euch so eine Sache schon mal zu Ohren gekommen? Ist es tatsächlich möglich, dass diese Membran durch sehr tiefe TGs "defekt" werden kann? Oder war das "nur" ein Zufall, dass dieses "Phänomen" nach diesem tiefen TG auftrat. Es ist wohl sichtlich auszuschließen, dass es sich hierbei um einen Hörsturz handelt, denn dieser betrifft im allgemeinen die hohen Frequenzen, nicht die niedrigen.
Ach ja, in drei Monaten darf ich wieder tauchen (laut Professor), vom medizinischen Standpunkt her spricht nichts dagegen. Im Gegenteil: das linke Ohr wäre nun hervorragend präpariert! Jedoch sollte ich natürlich so tiefe TGs vermeiden. Soll/kann ich nun wirklich weitertauchen? Wie groß ist die Möglichkeit, dass das zweite Ohr ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wird.
Infos zum Thema Ohr (daher stammt auch das Zitat oben) findet man unter http://www.ossnet.uni-oldenburg.de/~fiedlerm/psychoakustik.html
Für Eure Antworten schon mal vielen Dank.
es folgt eine ausführliche und längere Geschichte ...
Tauche seit drei Jahren, bin AOWD mit 190 Tauchgängen. Habe in meinem letzten Urlaub einen TG auf 58 m gemacht (ja, ich weiß...), der ohne Zwischenfälle (Deko o.ä.) ablief, Deko- und Sicherheitsstopp wurden eingelegt. Auf dem später ausgewerteten Diagramm von meinem Air Z sind keinerlei Auffälligkeiten zu sehen. Zirka zwei Stunden nach diesem TG bekam ich ein tieffrequentes Brummen auf dem linken Ohr mit Hörverlust in den tiefen Frequenzen, was ich auf ein "vermatschtes" Ohr (Schmalz mit Wasser) zurückführte. An den nächsten Tagen habe ich noch zwei TGs gemacht, musste aber wg. Druckausgleichsproblemen aufhören. Besuch beim Arzt vor Ort: Angeblich Mittelohrentzündung. Behandlung mit Antibiotika, hatte aber keine Schmerzen wie bei einer Mittelohrentzündung wohl üblich. Nach einer Woche Rückflug nach Germany, Besuch bei meinem HNO-Arzt hier vor Ort. Der konnte keine Mittelohrentzündung mehr feststellen! Hörtest gemacht. Seine Diagnose: Hörsturz (Tinnitus). Behandlung mit blutverdünnenden Infusionen, nach 6 Tagen Infusion keine Besserung. Verlust der tiefen Frequenzen (bis ca. 2000 Hertz), tieffrequentes Brummen (ca. 500/600 Hz) immer noch vorhanden. Der Arzt riet mir, mich ins Krankenhaus zu legen, um dort Cortison-Infusionen zu bekommen, welches aber nur stationär möglich ist. Also: Aufnahme ins Krankenhaus, 12 Infusionen mit abnehmender Cortison-Menge bekommen. Keine Besserung während der Behandlung. Zahlreiche Untersuchungen/Tests: Gleichgewichtsorgan, "Hörschnecke", Häärchen usw. Mechanisch ist alles einwandfrei in Ordnung. Diagnose des Professors (da ich ja getaucht bin) und meine angeblich letzte Chance, eine Operation. Nun muss ich leider etwas medizinisch werden, ich zitiere: "Hammer, Amboß und Steigbügel dienen zur mechanisch perfekten Übertragung der Luftschwingungen in die flüssigkeitsgefüllte Cochlea. Sie übertragen Schwingungen vom Trommelfell auf das ovale Fenster der Cochlea, dessen Fläche nur ca. 1/25 der Fläche des Trommelfells entspricht. ... Schall erzeugt eine laufende Schallwelle (Wanderwelle), die sich durch die Perilymphflüssigkeit der Scala vestibuli durch die gesamte Schneckenlänge fortpflanzt und über das Helicotrema in die Scala tympani eintritt. In ihr läuft die Schallwelle die Schneckenwindungen vollständig zurück bis zum membranbedeckten runden Fenster. Diese Membran dient zum Druckausgleich und stellt die Schwingfähigkeit der Cochlea sicher." Zitatende. Mir geht es nun um die Membran, die das runde Fenster abdeckt. Diese soll angeblich durch den tiefen Tauchgang (laut Professor) ein winziges Loch bekommen haben, welches nur operativ wieder verschlossen werden kann. Bleibt das Loch, ist eine Übertragung der tiefen Frequenzen nicht mehr gegeben. Soweit plausibel. Da ich halt im Krankenhaus war, habe ich mich dieser Operation unterzogen. Eine Woche nach dieser OP Hörtest: Etwas besser, aber nicht viel. Der Professor ist zufrieden mit dem Ergebnis, ich nicht so wirklich. Tiefes Brummen weiterhin, tiefe Frequenzen immer noch nicht hörbar. Nun ist noch ein metallisches Klirren hinzugekommen. Nach Auskunft der Ärzte ist das alles noch auf die OP zurückzuführen, das Ohr wäre noch irritiert. Nun muss/soll ich abwarten... Toll!
Ist irgend jemandem von Euch so eine Sache schon mal zu Ohren gekommen? Ist es tatsächlich möglich, dass diese Membran durch sehr tiefe TGs "defekt" werden kann? Oder war das "nur" ein Zufall, dass dieses "Phänomen" nach diesem tiefen TG auftrat. Es ist wohl sichtlich auszuschließen, dass es sich hierbei um einen Hörsturz handelt, denn dieser betrifft im allgemeinen die hohen Frequenzen, nicht die niedrigen.
Ach ja, in drei Monaten darf ich wieder tauchen (laut Professor), vom medizinischen Standpunkt her spricht nichts dagegen. Im Gegenteil: das linke Ohr wäre nun hervorragend präpariert! Jedoch sollte ich natürlich so tiefe TGs vermeiden. Soll/kann ich nun wirklich weitertauchen? Wie groß ist die Möglichkeit, dass das zweite Ohr ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wird.
Infos zum Thema Ohr (daher stammt auch das Zitat oben) findet man unter http://www.ossnet.uni-oldenburg.de/~fiedlerm/psychoakustik.html
Für Eure Antworten schon mal vielen Dank.
Schade, dass man sichtlich nicht in der Lage ist, Dir zu helfen. Ein Hoch auf dieses Gesundheitssystem. *kleinerscherz* Am kommenden Montag (28.10.) "darf" ich wieder zur Nachsorge. Sollte dann keine Besserung eingetreten sein und man mich dann "entlassen" mit dem Hinweis, dass wird schon wieder, haben sie Geduld, lasse ich mir meine Unterlagen geben und werde in einer Klinik vorstellig, die eine Druckkamer hat. Weiß jemand im Umkreis von Düsselddorf eine? Denn ich möchte/kann das so nicht hinnehmen. Ist bei Dir eigentlich eine Besserung aufgetreten?