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Müdigkeit nach Urlaub mit Tauchgängen

Geändert von Ch94,

Hallo zusammen,

ich bin am Dienstag nach einer 20 stündigen Heimreise (mit dem Flugzeug + 7h Jetlag) aus dem Urlaub gekommen, hier war ich auch an zwei Tagen (mit drei Tagen abstand zum Flieger) tauchen. (Am ersten Tag (mittlerweile 11 Tage her) beide auf 18 Meter, ca 40 min jeweils, mit 30 min oberflächenpause; dann ein Tag Pause und am zweiten Tag einmal 28 Meter und 38 min und einmal 18 Meter und 42 Minuten, ebenfalls oberflächenpause circa 30min). Da ich nach wie vor unfassbar müde bin und einen extrem hohen schlafbedarf (schlafe Momenten 10h pro Nacht anstatt wie sonst 6-7h) habe, befällt mich die Angst, dass das doch mit dem tauchen zu tun haben könnte. Leichtes kribbeln nehme ich manchmal wahr (kann allerdings auch sein, dass ich mich hier reinsteigere), haut sieht soweit unauffällig aus und gelenkschmerzen liegen auch keine vor. Die Müdigkeit besteht allerdings schon seit den Tauchgängen soweit ich das einschätzen kann (wird durch den ellenlangen Heimflug + Jetlag vermutlich auch nicht unbedingt gebessert worden seiin). Wie seht ihr das? Besteht nach so langer Zeit überhaupt noch das Risiko, dass das mit deko zusammenhängt? Kann das überhaupt mit deko Zusammenhängen wenn man die typischen hautverfärbungen und gelenkschmerzen nicht hat? Freue mich über eine Einschätzung von euch .

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08.12.2024 16:38
Das Forum ist für ärtzliche Ratschläge ja eigentlich ungeeignet, da die Qualifikation der Autoren im Dunkeln bleibt...
Aber da du fragst und obwohl ich kein Arzt bin halte ich den Zusammenhang für weit hergeholt. Warum nicht auch den Flug (Ansteckung im Flieger mit irgendetwas) oder den Jetlag oder eine andere der Aktivitäten im Urlaub dafür als Grund zu suchen?
Egal: jedenfalls wäre dann mal ein Gang zum Hausarzt der einzig sinnvolle Schritt, dass er dich mal durchcheckt.
Dominik_Emind is like parachute
08.12.2024 17:06Geändert von Dominik_E,
08.12.2024 17:20
Erst einmal, bitte bitte mach Dir keine unnötigen Ängste.

Du beschreibst eigentlich selbst bereits, was mit sehr großer Wahrscheinlichkeit der Hintergrund sein dürfte: so eine Fernreise, die Zeitumstellungen, die Economy Class, und nun das Zurückkommen in den Weihnachts-Trubel der ganz anders ist als der Urlaub, das verlangt Deinem Körper auch etwas ab. Und, ich glaube es ist fair zu sagen bei Dir hat sich die Befürchtung Bahn gebrochen, dass grade etwas Unheimliches geschieht. Deine mentalen Abwehrkräfte überwunden. Und nun fallen Dir alle Dinge viel mehr auf. Es scheint sich ein Puzzle zusammen zu setzen das in eine Richtung weist. Menschen sind manchmal sehr anfällig für so etwas, das ist "normal".

Diese gedankliche Kaskade solltest Du bitte, und das meine ich wirklich helfend und nicht ermahnend, nicht weiterlaufen lassen. Sie kann Dir sonst wirklich schaden.

Natürlich wäre DCS nach Tauchgängen wie Du sie beschreibst nicht grundsätzlich unmöglich. So etwas kommt vor, durchaus auch mal bei solchen TGs. Ich müsste lügen wenn ich nun sagen wollte, dass man DCS mit Sicherheit ausschliessen kann. Und lügen will ich nicht, Du verdienst die Wahrheit. Diese ist (um das einzuordnen, ich bin kein Arzt sondern Physiker, der aber glaubt schon ein bisschen was zum Stand der Forschung auf dem Gebiet zu wissen), dass auf der Basis dessen was Du erzählst DCS als Auslöserin Deiner Probleme jetzt und heute nicht grade wahrscheinlich ist. Wenn die Welt genügend Unwahrscheinlichkeiten zusammengebaut hat, dann könnte es aber durch das Tauchen ausgelöst sein. Da ich weiss, dass das alleine nicht beruhigen wird -- irgend jemand hat immer Pech, nicht wahr? -- lass mich bitte noch ausführen, was das bedeutet.

Es wäre, wenn es vom Tauchen käme, dann wiederum wahrscheinlich, dass Symptome in einem Ausmass wie Du sie beschreibst sich dann auch bereits zurückgebildet hätten. DCS ist keine schlimme Infektionskrankheit oder Tumorerkrankung, bei der man den Anfang erkennen muss, und ansonsten kommt irgendwann heimtückischer Weise eine Klippe, weil es unbemerkt immer weiter läuft. DCS ist eine Reaktion des Körpers auf ungenügende Dekompression. Das "Gesicht" dieser Reaktion kann sehr verschieden sein. Hautflecken oder Schmerzen können, müssen aber nicht vorkommen. Der Verlauf ist zum Glück in ganz vielen Fällen mild, und würde sich in diesen milden Fällen auch von selbst bessern wenn nicht erkannt.

Was mit Sicherheit auch oft genug passiert. DCS ist eine Sportverletzung, und genau wie sich oft genug Menschen Bänder überdehnen oder anreissen (der Vergleich passt nicht in allen Belangen, aber ich denke es kommt rüber was gemeint ist), und das dann halt als "verknackst" hinnehmen bis es besser wird, so kommt das sicherlich auch beim Tauchen vor. DCS wird oft genug "übergangen", manchmal sicherlich auch absichtlich ignoriert. Es ist nicht sinnvoll das absichtlich zu tun, aber in den meisten Fällen passiert dann auch nichts weiter, sondern es tritt eine Besserung ein und das war das. Der Körper ist durchaus sehr gut darin, die Folgen selbst zu beseitigen.

Warum wir bei sich andeutender DCS nach dem Tauchen dennoch viel vorsichtiger sind, und strikt davon abraten es einfach mal "laufen zu lassen", hat zum Teil damit zu tun, dass man wenn es losgeht ja noch nicht weiss, was das maximale Ausmass sein wird. Es gibt Fälle da startet es scheinbar mild, aber steigert sich (innerhalb von Stunden z.B.) dann ganz massiv. Das würde man natürlich gerne vermeiden, und deswegen rät man zu mindestens genauester Beobachtung, und wenn nötig Behandlung, auch von initial milden Symptomen. Nicht weil das was folgen könnte dann bedeutet jemand kippt nach 2 Wochen unvermittelt um obwohl er zwischendrin schon wieder arbeiten war und nichts böses ahnte, sondern weil man sich Sorgen macht was in 6 Stunden, oder 8 Stunden oder 12 Stunden ab jetzt los sein wird.

Wir haben heute Sonntag. Du kamst am Dienstag zurück, und der Flug ging erst 3 Tage nach dem letzten TG. Genau wie Du schreibst ist der letzte TG also mittlerweile ca. 9 Tage her. Du brauchst wirklich keine Angst haben, dass Du noch in einem Fenster wärest in dem sich DCS grade erst entwickelt, und man daher gar noch nicht weiss was es wird. Selbst wenn es vom Tauchen ausgelöst worden wäre, die Übersättigungen und Gasbläschen die auf irgendeine Weise (die wir noch nicht genau kennen) beteiligt sind, sind effektiv abgebaut. Es wäre höchstens denkbar, Dein Körper ist noch dabei sich zu erholen. Sich zu erholen von der guten Arbeit die er geleistet hat, nämlich Dich vor mehr Unannehmlichkeiten zu schützen. Was dann sein gutes Recht wäre.

Und, was man auch nicht vergessen darf: DCS trägt ein enormes, fast unglaubliches Stigma und eine Aura der Furcht mit sich. In einem Ausmass das ich gerne unverdient nenne, nicht aus mangelndem Mitleid den Patienten gegenüber, sondern einfach aus dem Vergleich mit anderen Sportverletzungen, und weil diese Aura der Furcht (das erlebst Du grade!) selbst auch Menschen schaden kann!

Ist leicht gesagt, aber bitte versuch Dich zu entspannen. Schau nach neuem Tauchequip das Du Dir zu Weihnachten wünschen oder verschenken willst, sowas. Such Dir hier einen Thread in dem sich alle streiten, und streite mit.

Und, bitte denke daran, die Müdigkeit kann auch noch ganz andere Gründe haben. Niemand hier kennt Deinen genauen medizinischen Zustand. Es gibt z.B. Infektionskrankheiten, die mit Dingen einher gehen die zu chronischer Abgeschlagenheit führen können. Wenn Du also wirklich den Eindruck hast, dass Dich grade etwas abnormal erschöpft, und keine Energie da ist, dann geh zum Arzt und lasse Dich untersuchen. Aber bitte setze ihn oder sie dann nicht von vornherein auf die "Spur", dass das wohl vom Tauchen kommen *müsse*. Erwähne auch das Tauchen natürlich, klar. Ehrlichkeit ist wichtig. Aber was Du dann brauchst ist eine Untersuchung in wirklich alle Richtungen. Denn viele andere mögliche Ursachen dürften hier in der Wahrscheinlichkeit die DCS schlagen.

Aber erstmal die Weihnachtslicher und der Zoff im Forum, dann sehen ob es nicht besser wird, OK? Alles Gute!!
09.12.2024 00:01
Ungewohnt starke Müdigkeit allein nach dem Tauchen wird nicht schon als DCS angesehen, wohl aber als mögliches Symptom einer grenzwertige Belastung der Dekompression. Neben anderen Gründen, wie einfach nur Auskühlung. Man führt das auf erhöhtes Mikroblasenaufkommen zurück. Und die 30min Oberflächenpausen, die du nennst, liegen im ungefähren Maximum des Mikroblasenaufkommens nach einem Tauchgang.
Und jetzt das große ABER: Mikroblasen sind nach ein paar Stunden spätestens weg. Und dann wäre auch die Müdikgeit wieder vorbei. Nun sprichst du von Tagen nach den Tauchgängen ohne DCS-Syptome. Deshalb hat Dominik imho völlig zutreffend Entwarnung dahingehend gegeben mit dem guten Rat, andere Ursachen zu suchen. Infektion ist z.B. ein Thema - in der heutigen Zeit sowieso! Aber noch vieles andere harmlose oder weniger harmlose.
09.12.2024 02:35

Wow vielen Dank für diese lieben Beiträge. Speziell an Domenik, der die Lage super analysiert hat, sich extrem viel Zeit genommen und mich damit durchaus beruhigt hat. Danke! An sich istr mir das ja auch klar, dass das mehr als unwahrscheinlich ist, aber man steigert sich dann doch gerne rein (ob man das tut weiß ich nicht, aber ich neige dazu) und hört das nochmal von anderen Personen.

Danke euch

Sascha314SSI MD, Nitrox, Deep
09.12.2024 08:27
Bist du schon öfters Langstrecke geflogen? Selbst wenn ich danach "langsam" mache, und ich hatte "Erfahrung", war ich ein paar Tage nicht bei 100% bzw hatte mehr Schlafbedarf. Dabei kommts auch auf die Flugzeiten an, und die Zeitverschiebung.
Wenn du nun danach anstrengende Aktivitäten machst, verstärkt es das sogar.

Wenn das jetzt anhält, schau mal ob du nicht wie gesagt wurde ein Infekt vorliegen könnte.
SolosigiSporttaucher
10.12.2024 12:05
Naja 30 Minuten Oberflächenpause zwischen den Tauchgängen ist ganz schön heavy...
Empfohlen (je nach TG) wären mindestens das 3-fache...

Dominik_Emind is like parachute
10.12.2024 12:19Geändert von Dominik_E,
10.12.2024 12:24
Wenn man das Risiko grundsätzlich minimieren will macht man mehr, das ist so. Allerdings ändert das hier ja die insgesamte Lage nicht, weil der gesamte Hergang (Müdigkeit mehr als eine Woche nach dem TG, bekannte Neigung sich über solche Dinge große Sorgen zu machen) doch deutlich gegen DCS spricht. Zumal übrigens es nicht nur eine Frage der Pause wäre, sondern logischer Weise auch der nachfolgenden Profile. Manchmal gehen naturgemäß nur kurze Oberflächenpausen, dann kann man immernoch den folgenden TG entsprechend anpassen.

Gewissheit im mathematischen Sinn gibt es da nicht. Es "kann" immer sein. Die Natur findet die seltsamsten Wege. Die Frage ist doch vielmehr, was ist plausibel und was wären wohl die nächsten Schritte?

Ein wichtiger Punkt dabei ist: Man findet bei quasi jedem Tauchgang im Nachhinein wenn man denn sucht irgendeinen "Risikofaktor" der erfüllt wäre. Im Endeffekt genau wie man nach jedem Tag Skifahren Situationen identifizieren kann bei denen man sich hätte wehtun können. Daraus kann man natürlich Schlüsse ziehen für nachfolgende Skitage (oder TGs). Man sollte aber in eigenem Interesse nicht die objektive Frage ob man sich weh getan hat danach richten, ob ein Risikofaktor vorgelegen haben könnte. Denn das ist meistens bis fast immer, wenn man genau genug schaut.

Wie wichtig das ist, sehen wir grade. Erstens können Sorgen an und für sich zu einer großen Belastung werden, und das ist nicht gut. Zweitens, sollte(!) die Müdigkeit auf irgendeine Weise doch vom Tauchen kommen, so ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass man fast 2 Wochen nach dem TG so und so nichts mehr weiter tun kann oder muss, die Erwartung wäre dann es erholt sich von selbst. Sollte aber die Müdigkeit, und das ist nun ein reines Beispiel, bitte keinesfalls als "Alarm" nehmen, es wird auch das nicht sein, von einer Tropeninfektion die zu Anämie und damit Abgeschlagenheit führt kommen, dann wäre es ziemlich schlecht, immer nur ans Tauchen zu denken und den realen (behandlungsbedürftigen) Grund dabei komplett zu übersehen.

Daher der Ratschlag, sich erstmal zu beruhigen und mit klarem Blick zu fragen, ob da wirklich was los ist, oder einfach nur grad die ganze Lage bisschen überfordernd war. Und wenn wirklich was los ist, dann wäre Arztbesuch mit Ermittlungen in alle Richtungen, vor allem Blutbild, das was ich persönlich machen würde. Das schreibe ich deswegen so deutlich, weil viele Ärztinnen und Ärzte wenig bis keine Erfahrung mit dem Tauchen haben. Wie auch. So kann es tatsächlich passieren, dass man, wenn man mit so einer Beschreibung in die Praxis geht und auch noch darauf hinweist, dass die Symptome grundsätzlich zu DCS passen, die Antwort bekommt es könne durchaus vom Tauchen kommen. Ob einem damit dann aber wirklich geholfen ist, im Lichte des oben gesagten, das darf durchaus hintergraft werden.

Wie geht es denn mittlerweile, Ch94?


11.12.2024 00:35
Also Müdigkeit ist noch da, komme allerdings auch nicht so wirklich in den schlafrhythmus Jetlag nach Osten habe ich immer wirklich Probleme mit. Aber ist nicht mehr so wild wie noch die ersten Tage. Dazu habe ich mittlerweile gefühlt irgendwie n kribbeln im Gesicht, wobei ich mich da denke ich hypochondrisch reinsteigere, der letzte Tauchgang ist mittlerweile ja 11 Tage her, ich denke wenn die StickstoffBlasen Kribbeln verursacht hätten wäre das schon deutlich länger da und nicht erst nach so langer Zeit (ich hoffe da stimmt ihr mir zu ?). Naja der Hausarzt schliesst irgendwas wegen tropenkrankheit aus, da kein Fieber und auch sonst keine wirklichen Symptome, laut seiner Aussage dcs allerdings nur möglich bei tiefer als 30 Meter, vorher muss man sich da nicht sorgen (sehe ich etwas anders). Denke ich werde versuchen das Thema abzuhaken und mich zu beruhigen und mir für den nächsten tauchurlaub einen tauchcomputer anschaffen um das für mich selbst im Blick zu haben. Die tauchplaning hatte bei mir ja komplett der Guide übernommen, wie das so ist beim tauchen im Urlaub.
mcjwrightJJCCR Normox TX, OC Hypox TMX, Cave 2, CMAS3*
11.12.2024 09:42
Solche Fragen sollte man besser an DAN stellen.
Dominik_Emind is like parachute
11.12.2024 12:00
Ich sag mal ja und nein. Klar, dort bekommt man jemanden direkt vom Fach. Der oder die aber auch erstmal nur den langen Zeitabstand sehen wird, sowie die Unmöglichkeit etwas absolut sicher zu wissen.

Wenn es darum geht, sich nicht unnötig Sorgen zu machen können Forenthreads durchaus auch helfen. Er oder sie sucht ja grade keine konkrete Behandlung, sondern stellt sich die Frage, ob nicht die Befürchtungen grade das grössere Thema sind.
Sascha314SSI MD, Nitrox, Deep
11.12.2024 12:05
Dem würde ich nicht ganz zustimmen.
Bei einem Fachmann bekommt man eine fundierte Antwort und hoffentlich Tipps, was man alternativ untersuchen lassen kann.

In einem Forum kann man die Kompetenz nicht einschätzen und manche schreiben einfach über ähnliche eigene Fälle, die aber in der Fachanalyse nicht zueinander passen würden. Das wird aber als Fakt aufgenommen. Dazu kommt die unterschiedliche Risikoakzeptanz, man weiss nicht wer da schreibt.
Damit kann man eine Falschdiagnose bekommen, ein Hypochonder kann Panik bekommen, oder man pickt sich die (möglicherweise) falsche Antwort raus, die einem am Besten gefällt.

Ein Anruf bei DAN oder Aquamed kostet nichts ausser Zeit..
Dominik_Emind is like parachute
11.12.2024 14:59Geändert von Dominik_E,
11.12.2024 15:11
Man bekommt halt im Zweifel immer ein vorsichtiges "alles kann sein".

Ich bin ehrlich überzeugt, dass genau sowas der Ausgang einer formalen Anfrage bei DAN und Co. auch wäre: Wenn es nach so langer Zeit diese Art von möglichen (möglich weil ja direkt geäußert wurde dass zumindest ein Teil vielleicht eher aus der Erwartung dass was sein könnte kommt) Symptomen gibt, dann kann man natürlich nicht sicher ausschliessen, dass es irgendwas mit dem Tauchen zu tun gehabt haben kann. Es ist aber keineswegs sinnvoll, sich einfach aufs Tauchen festzulegen. Wenn es nicht besser wird, dann sind weitere Untersuchungen nötig, und daher sollte man dann so und so zum Arzt gehen.

Dass hier im Thread Befürchtungen bestärkt worden wären sehe ich so gar nicht.
Sascha314SSI MD, Nitrox, Deep
11.12.2024 15:09
Ich sprach im Allgemeinen.

Nun ich hab wegen einer medizinischen Frage bei Aquamed angerufen, und hab die gegenteiligen Erfahrungen gemacht. Es ging dabei nicht um eine Angst auf DCS, sondern wie lange warten, welche Untersuchungen und worauf ich anfänglich achten sollte nach einer komplizierten Infektion. Das wurde mir sehr gut begründet und ich habe mich verstanden gefühlt. Damit logisch nachvollziehbar für michy und somit kompetent und vertrauenswürdig.
Dominik_Emind is like parachute
11.12.2024 15:13
Würde auch nicht bezweifeln, dass die kompetent beraten werden! Natürlich kann man das machen. Alles was ich sage ist, dass die ja auch nicht einfach sagen können "Müdigkeit? Das ist dies und das". Die müssen dann eben auch dazu raten, zu schauen ob das nicht nur momentane Erschöpfung und Umstellung ist, und anschliessend bräuchte man weitere Untersuchungen. Genau das haben hier ja auch quasi alle gesagt.
Sascha314SSI MD, Nitrox, Deep
11.12.2024 15:22
Jemand mit Fachwissen macht eine differentielle Diagnose.
Was kann passieren, Nachfrage spez. Tauchprofile usw.
Was davon ist wahrscheinlich
Wie würde davon die Symptome entwickeln
Dazu: Sind andere Möglichkeiten da auf Grund der Situation (Infektion vom Gebiet, Strapazen).
Die wissen dann auch für einen Teil, wie man das feststellen oder ausschließen könnte.

Dann kann man davon die wahrscheinlichsten kombinieren und eine Empfehlung für ein Ausschlussverfahren/weitere Diagnose geben.
Damit kann man dann zum Hausarzt/Spezialisten und dem eine Hilfestellung geben auf Grund von Spezialisteninfos, um die Ursache einzugrenzen.

Dann hat man wenigstens eine Auswahl an Möglichkeiten und einen weiteres Vorgehen. Zumindest stell ich mir das so idealerweise vor. Der erste Teil ist eben am präzisesten und schnellsten von einem Spezialisten leistbar, jemand fachfremdes kann da halt auch falsches reinbringen.

Nunja ich hab aber leider auch genug Fehldiagnosen und Abtun von Ärzten im Verwandten, Bekannten und Freundeskreis erlebt. Zudem weiss ich ausneigener Le(h)rerfahrung, mit was für Leistungen man durchs Studium kommt. Mag meine grundsätzlich pessimistische Einstellung dazu stark beeinflussen.
Dominik_Emind is like parachute
11.12.2024 16:04
Ich wäre da gar nicht pessimistisch. Das ist genau mein Punkt, wir sind in einer Situation wo ganz ehrlich die Kette an Sorgen unterbrochen gehört.

Sind wir doch mal ehrlich, was hier hinter den Sorgen steht ist ein Bild von DCS das so ein bisschen in die Richtung geht "Was wäre wenn es unbemerkt DOCH DCS war, läuft da dann versteckt grade etwas weiter was unbedingt jetzt noch erkannt und ganz speziell behandelt werden muss, sonst ist es zu spät"? Ch94 mag mich gerne korrigieren, aber das scheint mir der Kern zu sein wegen dem wir hier diskutieren.

Und da kann man sehr wohl beruhigen. Es ist erstens nicht üblich, dass DCS sich nur durch tage- oder wochenlange Müdigkeit äußert, und durch nichts Eindeutiges sonst. Nicht unmöglich, aber nicht üblich.

Das Problem an DCS ist nicht, dass sie früh erkannt werden muss weil sie sonst sehr versteckt weiterläuft und nach Wochen zuschlägt. Wie das z.B. wäre wenn man ein seltsames Muttermal bei sich entdeckt das vor zwei Wochen noch nicht da war und wächst und blutet. Das Problem bei der DCS ist nicht, dass sie ganz lange mild aussehen würde und nach Wochen dann eskaliert. Sondern, dass aus was das klein anfing spektakulär schnell innerhalb Stunden was dramatisches wie Bewusstseinsverlust werden kann, und in den 20 Minuten nach dem Auftauchen weiss man einfach nicht, ob es zu so was großem wird.

Diese spezielle Angst kann man sehr wohl nehmen, ohne zu wissen was genau es nun ausgelöst hat. Wir sind hier in einer sehr anderen Situation als wenn jemand eine halbe Stunde nach dem Auftauchen unfassbar müde wird.

Und es gibt unfassbar viele andere Ursachen die mindestens ebenso plausibel Müdigkeit erklären können. Es wäre ziemlich wenig sinnvoll, sich nur aufs Tauchen zu verlegen und dabei einen Infekt zu übersehen.

Das wiederum braucht aber wenn dann Untersuchungen. Daher ja der Rat, wenn es nicht besser wird zum Arzt gehen und in alle Richtungen untersuchen lassen.
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