Tauchmedizin ist ein sehr interessantes Thema. Über alles rund ums Thema Gesundheit und Tauchen kann hier ausgiebigst diskutiert und geschnackt werden. Sehr kompetente Antworten sind garantiert - denn viele Mediziner besuchen dieses Forum.
KerstinM1956Anfänger

MTX (Lantarel, Methotrexat) und Tauchen

Hi,

gibt es ausser mir noch jemand, der cP / Rheumatoide Arthritis mit MTX bekämpft und Tauchen geht?

Ich nehme 15 mg/Woche und habe keine Nebenwirkungen davon. Meine Tauchlehrer sehen aber darin ein Problem, weil im Beipackzettel so viele "schlimme Sachen" stehen.
Ich hatte bisher 6 TG und war auf max 9 m und ca 25 Min. - ohne Probleme, ausser dass mir kalt war.

Mich würden mal konkrete Erfahrungen interessieren und ob es vielleicht unter den Tauchern hier Rheumakranke gibt, die es auch nehmen.

Ausserdem wäre ich an einem Experiment interessiert, mit ärztl. Begleitung mal auf 15 m und für ca 30-45 Min zu tauchen, um die Auswirkungen zu testen.

Mein Taucherarzt hatte gemeint ich dürfte nur in Begleitung eines erf. Tauchlehrers tauchen gehen.

LG
Kerstin

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19.04.2006 16:28
Hi,

lt. Roter Liste Nebenwirkung von MTX unter anderem Psychosen und Verhaltensauffälligkeiten... und natürlich keine Angabe, wie es sich denn unter Druck verhält.
Also gleicher Tip wie immer bei solchen Fragen:
da ich keine Ferndiagnosen stellen mag, besprich das Problem bitte mit einem qualifizierten Tauchmediziner Deines Vertrauens

Abgesehen von dem Medikamentenproblem:
bei cP lassen sich die Symptome unter Umständen nur schwer von einer DCS unterscheiden, das allein reicht eigentlich schon für ein Tauchverbot oder zumindest deutliche Einschränkungen. Außerdem könnte sich die Problematik bei Kälte verstärken, auch nicht schön und damit eine weitere Einschränkung...

Also wie gesagt, besprich das Problem am besten mit einem Tauchmediziner vor Ort, oder zur Not auch in einer speziellen Tauchersprechstunde einer orthopädischen Uni-Klinik... schließlich geht es um Deine Gesundheit!

Schönen Gruß
Der Wikinger
KerstinM1956Anfänger
19.04.2006 16:53
@Wikinger
Du schreibst, es könnte sich bei Kälte verstärken. Das ist nur bedingt richtig. Die akuten Schübe werden mit Kälte behandelt. Enzündungen klingen schließlich bei Kälte ab. Diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht.
Gegen Kälte kann man sich warm anziehen, zumindest nach dem Tauchgang. Ich habe immer eine Fleece-jacke noch dabei, auch im Sommer.

Was ist DCS? Bei mir ist die cP eigentlich schon abgeklärt, zumindest was die Ärzte sagen.

Ich lebe auf dem Lange in NW Niedersachsen und wüßte nicht, wo - ausser vielleicht in Bremen - eine Tauchersprechstunde sein soll.

LG
Kerstin
19.04.2006 18:32
Hi,

stimmt schon, es gibt aber auch viele Patienten mit Erkrankungen aus dem rheumatischen Bereich, die auf Kälte mit Verschlechterung reagieren, das ist individuell sehr verschieden!
DCS heißt Dekompressionserkrankung, ein mögliches Symptom sind heftige Gelenkschmerzen...
Niedersachsen ist doch gar nicht so schlecht, was die medizinische Versorgung angeht... im Zweifelsfall solltest Du ein wenig Anfahrtzeit in Kauf nehmen. Ich weiß nicht, ob die MHH eine Tauchersprechstunde hat, aber Du kannst es in jedem Fall mal im ZeTÜM in Bremen versuchen (Zentrum für Tauch-und Überdruckmedizin), außerdem natürlich in Kiel im Schiffahrtmedizinischen Institut der Marine. In Hamburg gibt es auch einige Tauchärzte...
Schönen Gruß
Der Wikinger
21.04.2006 17:35
Im vorab und für Missverständnischen vorzubeugen
Ich verstehe ich deine anlegen

ABER

Das was aber nicht verstehe ist diese Diskussion
Deine seits

Ich tauche seit 2 Jahre mit Medikamente nach eine
Hertz leiden ,ich mache jeder 6 bis 8 Wochen eine
Echokardiografie zum Kontrolle ,und 4 Belastungs- EKG
Im Jahr (Bilder Buch EKG’s)
ich habe meine (Segen) wieder zum Tauchen vom GTUM
(inklusiv Medikamente), ich habe eine Untersuchung beim
Uberdruck Medizincenter hinter mir (inklusiv Druckkammer
fahrt und Mikroblasen Untersuchung)
Und ist trotz allem mir klar wenn der Arzt morgen sagt
#Tauchen ist aus, Pech gehabt#
Dann ist für mich AUS ,Ohne wenn und Aber
ich muss damit leben oder eben warten bis meine
gesundheits- zustand (vierleicht) wieder erlaubt
Aber der ganze zeit wo meine Tauch verbot aktuell war
Und ich wusste nicht wenn ich überhaupt wieder ins Wasser
Kann / darf habe ich keine versuch unternommen
Eine Entschuldigung oder eine Bestätigung zu finden um
Wieder Tauchen zu gehen (noch nicht mal im Schwimmbad)

Wenn du meinst das alle die Postings oben keine brauchbare
Ergebnischen haben und keine deine Anliegen verstehet
Dann komme ich auf der Schluss (hoffentlich irre mich)
das du hast schon Entschieden und trotz Gute Ratschläge
deine Risiko in Wasser Probieren willst
Ich sage das nur warum genau so liest sich dieses Tread

DAN (USA) hat eine Artikel über Rheumatoide Arthritis
Und mit dem Thema beschäftigt
http://www.diversalertnetwork.org/medical/faq/faq.asp?faqid=41
Frage die , nehme Kontakt mit dem und frag
Frage eine GTUM Arzt der davon versteht

Und wenn das alles im Sand verläuft dann hör mit Tauchen auf
Und lern damit zu leben, warum genau das ist was zählt…Leben

Und wenn du trotzdem entscheidest Alles zu ignorieren
BITTE informiere deine Buddy vorher und lass im auch
Entscheiden wenn er DEIN Risiko mittragen will


Wünsch dir Trotzdem Viel Gluck und hoffentlich
Du entscheidest für das richtige

Ioannis
21.04.2006 17:30
Hi,

Fitness nutzt Dir aber auch gar nichts, wenn Du unter Medikamententherapie plötzlich nicht mehr sinnvoll reagieren kannst!

Mich würde dann jetzt aber schon interessieren, was denn nun der "einzig brauchbare Vorschlag" ist!

Kleiner Nachgedanke meinerseits (der auf sehr viele Fragen (nicht nur)in diesem Forum zutrifft):

Wer die Antwort nicht hören möchte, darf die Frage nicht stellen!

KerstinM1956Anfänger
21.04.2006 15:07
@ Wikinger,
Ich tauche im kalten Haus-See und war auch schon in der Nagold-Talsperre (noch kälter und mega-schlechte Sicht).
Noch bin ich kein Urlaubstaucher.
Mein Herz und Kreislauf ist top fit und Lungenkapazität 128%.
Ich nehme regelmäßig am Flossenschwimmen teil im Hallenbad - 1x Woche ist das unser Training.

@ den Rest.
Ein Taucherkollege (Padi-Taucher) hatte kürzlich einen Herzinfarkt an einem ruhigen Samstag-Nachmittag. Er hat nie beim Training mitgemacht, aber voll tauglich oder was?
Kettenraucher aber kein Übergewicht. Beim Training macht er nicht mit, um sich nicht zu blamieren, oder so.

Bitte erzählt mir nicht, was Kondition ist. Ich fahre tägl Fahrrad, da ich seit 6 j kein Auto habe.


Aber es gibt ja noch Leute, die mein Anliegen verstehen und ich hatte per Mail einen guten Vorschlag bekommen, den einzig brauchbaren.

Danke für Eure Aufmerksamkeit.
Liebe Grüße und immer ausreichend Luft wünsche ich Euch.
KerstinM1956Anfänger
19.04.2006 20:59
Danke, ich werde mich mal an das Zentrum in Bremen wenden.

Eine Dame hat mir über ein anderes Forum geschrieben, dass sie auch MTX nimmt und schon mal 40 m tief war und nichts passiert. Sie ist genau so fit wie ich nach der Einnahme und hat es aber ihren Tauchlehrern NICHT erzählt.

Ich denke es kommt auch auf die psychische Verfassung an und die ist momentan bei mir sehr gut, da ich Vit B-Komplex u. a. nehme.

Aber es macht mir Mut, dass es mir auch in 25 m so gehen würde. Aber lieber mal in einer Druckkammer ausprobieren.

LG
Kerstin
Mytilus23TL CMAS
20.04.2006 08:59
Hallo Kerstin,

mit wem warst du denn schon 6 mal tauchen? Muss ja wohl ein Tauchlehrer gewesen sein. Und warum hast du dann keine Tauchtauglichkeitsuntersuchung machen lassen?

Den Tipp der anderen Dame finde ich absolut übel! Ich hoffe, es selbst nie erleben zu müssen, dass ein Taucher oder Tauchschüler, für den ich verantwortlich bin, verunfallt, nur weil eine eventuell kritische Medikation bei der Tauchtauglichkeitsuntersuchung und mir gegenüber verschwiegen wurde.

Deiner Eigenbeurteilung schenke ich auch wenig Vertrauen, denn wer offensichtlich eine Tauchausbildung hat und dann fragt, was DCS ist,weiß nicht besonders viel über die Materie.

Adressen: SchiffMedInst in Kiel wird dir vermutlich nicht weiterhelfen. Ruf mal Aqua Med an (0421 - 222 270) und bitte, zur Taucher-Hotline verbunden zu werden. Marco Röschmann und seine Kollegen sind sehr nett und hilfsbereit.
20.04.2006 16:25
Moin, moin
@ Kerstin

Versuch es mal beim Taucherarzt Dr. Markus Erb in Rastede. Das müsste in Deiner Nähe NW Niedersachsen sein. Vielleicht kann er Dir weiterhelfen.

Viele Grüße
Peter
KerstinM1956Anfänger
20.04.2006 18:15
@D-32
Muß man sich mit Euren Abkürzungen auskennen, um mitreden zu können?
Ich hab die Tauchtauglichkeit von meinem Hausarzt/Internist, die gilt noch bis August.
Einen Taucherarzt, der haupts. Berufstaucher untersucht, habe ich nur als 2. Meinung aufgesucht. Er meinte, bei Berufstauchern seien chron. Erkrankungen absolutes Ausschlußkriterium. Aber ich will doch nur Sporttaucher werden und nicht wie die Hamburger Feuerwehr die Leichen aus dem See bei Hemmor fischen!

Ich frage mich, warum man so einen Terz macht, wenn sogar Diabetiker tauchen gehen und ich glaube an den Fortschritt und würde auch sagen unter dem Medikament MTX kann man tauchen gehen - ausser wenn man schon im normalen Alltag diese Nebenwirkungen hat. MTX wird 1x /Woche genommen, manche fühlen sich 2 Tage lang krank nach der Einnahme. Ich nicht. Also, warum so viel Theater?

Die Dame aus dem anderen Forum hat wie erwähnt schon den tiefsten Tauchgang auf 40 m Tiefe gemacht - null Probleme.
Ich bin bisher absolut fit bei bis 9 m Tiefe und auch sonst.
Ich habe die Ausb. im April 05 angefangen (Hallenbad), aber erst ab Juli wurde die Tauchtaugl. angefordert für Tauchgänge im See. Der See hat eine max Tiefe bis 12 m, aber würde ja für CMAS* reichen. Mehr will ich ja nicht.

Ich suche jemand, der mit mir auf 12 m tauchen geht und das mal mit mir testet. Ich kann da wirklich kein Problem drin erkennen.

Der Taucherarzt hat mir Bescheinigung gegeben ich darf den Tauchschein machen aber nur in Begleitung eines erf. Tauchlehrers tauchen gehen und natürlich in Sichtweite usw und mit öfterem "ok"-Zeichen! Das muß doch wohl möglich sein?!

Ich habe jetzt schon für 1,5 Jahre die Mitgliedschaft in unserem Verein bezahlt für nichts? Ich mache keine halben Sachen.


@Tauchteufel
Werde den mal anrufen oder ggf hinfahren, mal gucken was der meint. Das Problem ist nur, dass alles auf theoretischen Werten beruht, was alles passieren könnte. Den Beipackzettel darf man wirklich nicht lesen, da wird einem schlecht. Aber trotzdem Danke.

Liebe Grüße
Kerstin

20.04.2006 19:24
@Kerstin:
"Ich hab die Tauchtauglichkeit von meinem Hausarzt/Internist, die gilt noch bis August.
Einen Taucherarzt, der haupts. Berufstaucher untersucht, habe ich nur als 2. Meinung aufgesucht."
Warum eigentlich, wenn keinerlei Bedenken bestehen?

"Aber ich will doch nur Sporttaucher werden und nicht wie die Hamburger Feuerwehr die Leichen aus dem See bei Hemmor fischen!"
Das nennt man eine Steilvorlage.

"MTX wird 1x /Woche genommen, manche fühlen sich 2 Tage lang krank nach der Einnahme. Ich nicht. Also, warum so viel Theater?"
Weil Du gefragt hast. Ich kenne mich mit Medikamenten (außer Aspirin-Brausetabletten) nicht aus, letztlich entscheiden mußt Du es. Bedenke mögliche Folgen, wenn Du es dem Arzt verschweigst (auch hinsichtlich Versicherung bei Unfall).

"Die Dame aus dem anderen Forum hat wie erwähnt schon den tiefsten Tauchgang auf 40 m Tiefe gemacht - null Probleme."
Es gibt viele Leute, die schon mal mit 180 und 1,5 Promille auf der Autobahn unfallfrei gefahren sind.

"Ich habe die Ausb. im April 05 angefangen (Hallenbad), aber erst ab Juli wurde die Tauchtaugl. angefordert für Tauchgänge im See."
Seltsam, was da bei den Vereinen abgeht. 3 Monate Schwimmbadtraining, obwohl unklar ist, ob der künftige Taucher überhaupt tauchtauglich ist.

"Der See hat eine max Tiefe bis 12 m, aber würde ja für CMAS* reichen. Mehr will ich ja nicht."
Der Appetit kommt mit dem Essen.

"Ich suche jemand, der mit mir auf 12 m tauchen geht und das mal mit mir testet. Ich kann da wirklich kein Problem drin erkennen."
Was soll genau getestet werden? Ist nicht der Tauchlehrer der Tester?

"Der Taucherarzt hat mir Bescheinigung gegeben ich darf den Tauchschein machen aber nur in Begleitung eines erf. Tauchlehrers tauchen gehen"
Ich wüßte nicht, daß es so einen besonderen Tauchschein gibt. Außer die unterhalb OWD oder 1-Stern-Taucher (falls es das da überhaupt gibt) angesiedelten billigen Halbkurse zum anfixen künftiger Taucher.
Aber natürlich kann Dir niemand verbieten, nach Tauchscheinerwerb nur begleitete Tauchgänge in niedriger Tiefe zu machen. Bloß wie lange willst Du das durchhalten?

"und natürlich in Sichtweite usw"
Also nur im glasklaren See.

"Ich habe jetzt schon für 1,5 Jahre die Mitgliedschaft in unserem Verein bezahlt für nichts?"
So ein Verein hat scheinbar nicht nur Vorteile. 3 Monate ohne klare Taucheignung Kacheln zählen, anderthalb Jahre Beitrag bezahlen, und dann hier nachfragen müssen, was man tun kann. Ich habe meinen Tauchschein innerhalb von ca. 2 Wochen gehabt; vielleicht war er scheinbar teurer, dafür kostet er keine jährlichen Beiträge. Und ich kann tauchen und trainieren, wann und wo ich will, und muß nicht wöchentlich zur festen Zeit zur Schwimmhalle fahren, um irgendwann mal noch einen Stern zu bekommen.

"Ich mache keine halben Sachen."
Dann erkundige Dich eingehend nach den Risiken und entscheide, was sinnvoll ist. "Nur begleitete Tauchgänge im Klarwasser bis 12m Tiefe" ist nicht einmal was Halbes.
24.04.2006 22:06
Hallo KerstinM1956,

um die Diskussion vielleicht noch um ein paar medizinische Details zu ergänzen, hier Auszüge aus der Fachinformation (das sind die Angaben des Herstellers, die den Fachkreisen, also Ärzten und Apothekern zur Verfügung gestellt werden) "Methotrexat" zu den Nebenwirkungen:

Häufig (1-10%) können auftreten: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Benommenheit

gelegentlich (0,1-1%): Schwindel, Verwirrtheit, Depressionen, Krampfanfälle

selten (0,01-0,01%): schwerwiegende Sehstörungen,
Stimmungsschwankungen

sehr selten (<0,01%): Schmerzen, Muskelschwäche
oder Parästhesien in den Extremitäten, Geschmacksveränderungen(metallischer Geschmack),
Meningismus, Lähmungen, Erbrechen,
akute aseptische Meningitis.

Ferner ist explizit folgender Warnhinweis aufgeführt:
"Hinweis für Verkehrsteilnehmer:
Da bei der Anwendung von Metothrexat zentralnervöse Nebenwirkungen wie Müdigkeit
und Schwindel auftreten können, kann im
Einzelfall die Fähigkeit zum Fahren eines
Kraftfahrzeuges und/oder zum Bedienen
von Maschinen eingeschränkt sein."

Ferner ist zu beachten, dass Methotrexat aufgrund seiner Stoffwechselwege mit einer grossen Anzahl von anderen Medikamenten Wechselwirkungen hat, die Wirkungen und Nebenwirkungen verstärken kann.

Aus diesen Gründen und v.a. weil es völlig unverhersehbar ist, wie sich die Medikamentenwirkung unter Überdruckbedingungen wntwickelt, kann man eigentlich aus tauchärztlicher Sicht nur von einem Tauchen unter Methotrexateinnahme abraten.

Es wäre allenfalls zu diskutieren, ob eine Probeschleusung in der Druckkammer sinnvoll wäre, um im konkreten Fall die Wirkung unter Druckbedingungen zu testen. Allerdings gibt auch das keine Gewähr dafür, dass es nicht später doch zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen kann.
Sofern sich aber hier schon entsprechende Nebenwirkungen zeigen, hat sich die Frage zumindest sofort erledigt.

Grundsätzlich würde ich aber aus Sicherheitserwägung - die wesentlichen Argumente wurden ja schon oben erwähnt (Eigen- und Fremdgefährdung) - vom Tauchen unter dieser Medikation abraten.

Ferner wäre es mehr als fahrlässig, solche Medikationen bei einer tauchärztlichen Untersuchung zu verschweigen oder seinen Buddy über mögliche Nebenwirkungen der Medikamenteneinnahme im unklaren zu lassen (dann kann dieser zumindest selber entscheiden, ob er mit dir tauchen will und somit das Risiko mit trägt oder nicht).

In diesem Zusammenhang kann ich nur an Dein Verantwortungsgefühl für die eigene Gesundheit und die Deines Buddies appelieren.

Grüsse,
Doktorfisch.

Mytilus23TL CMAS
21.04.2006 10:51
Hallo Wikinger,

soll doch noch mal einer behaupten, hier gäbe es nur Oberflächliches zu lesen! Freue mich schon auf deinen in Arbeit befindlichen Artikel.

Vorschlag: Arbeite da bitte auch gerade den genannten Aspekt "plötzliche starke Strömung" im Kontext mit Konditionsmängeln bzw. den häufig absolut oberflächlichen TTUs ohne Ergometrie ein, denn gerade die Kombination Essoufflement plus aufkommende Panik ist unfallträchtig. Außerdem würde auch ich gern im Fall des Falles von meinem Buddy effektiv an der Oberfläche zum Ufer geschleppt werden. Das kann er mir nicht bieten, wenn er nach 100 m schlappmacht.

Gerade das "Ich will doch nur im Urlaub ..."-Argument ist das absolut schlechteste Argument.
21.04.2006 10:19
Hallo,

das schreit ja geradezu nach einer Grundsatzklärung Ein entsprechender Artikel fürs T-Net ist übrigens gerade in Arbeit...
Nur soviel schon mal vorweg:
es ist meiner unwürdigen Meinung nach absolut unverantwortlich, eine Untauglichkeit für den Tauchsport (weshalb auch immer, chron. Erkrankung, Medikamente, ...) der Taucherarzt, Tauchlehrer, Buddy etc. zu verschweigen. Klar, meistens passiert ja auch nichts (das Bild mit dem Anschnallen trotz 20 Jahren unfallfreier Fahrt wurde ja schon bemüht...), aber wenn, dann brennt es richtig. Hast Du Dir mal überlegt, daß Du nicht nur Dich selbst in Gefahr bringst? In Hemmoor sind am Wochenende 3 sehr erfahrene Taucher verunglückt (1 Toter, einer wohl noch auf der Intensivstation, einer zwar in der Druckkammer behandelt, aber wohl Schwein gehabt...), weil EINER von ihnen Panik gekriegt hat.

Ich kriege ehrlich gesagt hier jedesmal die Krise, wenn ein chronisch Kranker meint, unbedingt tauchen zu müssen (Epileptiker, ...) Da wird dann einfach bei der tauchärztlichen Untersuchung die Krankheit verschwiegen, die ganze Verantwortung auf den TL/ Buddy abgewältzt (nur mit TL; der Buddy ist informiert und paßt ja auf mich auf;...) ... absolut verantwortungslos! Das ist so, als wenn ein Epileptiker zwar Auto fahren dürfte, aber nur mit Fahrlehrer, und der kriegt dann die Schuld, wann es knallt...

Ich möchte noch einen Aspekt zur Diskussion stellen: die rechtliche Seite.
Lt. aktueller deutscher Rechtsprechung haben die Tauchpartner eine Garantenstellung füreinander, d.h. nicht nur der erfahrenere für den Anfänger, sondern auch ungekehrt. Wenn einer der beiden dann auch noch eine Krankheit hat, die den Tauchsport eigentlich verbietet, ist das meiner Meinung nach grob fahrlässig mit Tendenz zum Vorsatz

Der Staatsanwalt wird sich für Kommentare wie "dann sage ich das halt nicht" bedanken, das ist für den nämlich ein öffentliches Geständnis des Vorsatzes!

@Kerstin Meine Ausführungen beziehen sich nicht nur auf Dich, die Leute, die hier schon länger mitlesen, kennen ähnliche Fälle im Dutzend. MTX-Einnahme ist sicherlich nicht so schlimm wie eine Epilepsie oder Diabetes, erfordert aber trotzdem besondere Vorsicht. Und da Du nun mal um einen Rat gebeten hast...

Noch ein Wort zum Berufstaucher... natürlich willst Du Dich unter Wasser nicht so anstrengen wie die Profis, immer nur schön in warmem flachem Wasser tauchen,... und was ist, wenn Du auf einmal in eine unvorhergesehene starke Strömung gerätst, Dein Automat dabei auf einmal abbläst, ...
Dann ist schlagartig Schluß mit entspannt Tauchen, auf solche Situationen muß man auch vorbereitet sein! Die TTU soll ja prüfen, ob Du belastbar für eben solche Situationen bist...


Also nichts für ungut
Der Wikinger
28.04.2006 17:43
Hallo kerstin,

keine Panik,

zwar ist Mtx natürlich ein "böses" Medikament und wirklich niemand wird wissen wie es bei dir unter Druck beim tauchen mit körperlicher belastung etc. wirkt.

Wie bei allen Medikamenten gibt es auch hier deutliche inter- und intraindividuelle Unterschiede, das bedeutet, es macht bei unterschiedlichen Menschen unterschiedlich stark ausgeprägte nebenwirkungen, ja die verträglichkeit des medikamentes wird auch bei dir Schwankungen haben.

und zudem weiß wohl niemand auf echter wissenschaftlicher basis wie es damit beim tauchen ist

Also würde ich mit dem Problem offen und ehrlich umgehen und mich meinem Tauchlehrer und meinen Buddys anvertrauen und vorsichtig ans Ausprobieren gehen.
Aber du mußt dann eben auch dir selbst gegenüber ehrlich sein und deine Reaktionen genau beobachten.

Und du mußt eben auch wissen, daß du wie jeder andere plötzlich aufgrund einer banalen Situation in Panik kommen kannst und wie Panik und Mtx zusammen wirkt weiß auch niemand
kann natürlich sogar sein, daß du weniger Panikanfällig bist, weil Müdigkeit ja eine nebenwirkung ist.
KerstinM1956Anfänger
29.04.2006 21:25
Moin,
@Cuthalion. Stimme mit Dir 100% überein - ich glaube Du bist "vom Fach"?
Ich habe im Medic Dive etwas dazu geschrieben, nachdem ich mit einem Taucherarzt am Tel. über diese Problematik gesprochen habe. Dieser Arzt hat auch einen Patienten, der MTX nimmt und damit Tauchen geht, ohne Probleme. Sind dann schon drei, von denen ich weiß, inkl. mir - oder anders ausgedrückt: mir ist kein Fall bekannt, wo es NICHT geht. Wenn einem übel wird von MTX dann geht man ja sowieso nicht tauchen aus Angst man kotzt unter Wasser - ist doch logisch!!!
Natürlich darf ich mit MTX tauchen, wenn ich auch sonst keine Nebenwirkungen habe. Da man MTX 1x/Woche einnimmt, kann ich mich drauf einstellen und 1-2 Tage danach ggf nicht Tauchen - nur zur Sicherheit. Wie bereits gesagt, fühle ich mich nach der Einnahme von MTX fit.
Ansonsten gilt ja genau das was Cuthalion gesagt hat: Vorsichtig angehen lassen, keine Deko-Tauchtgänge, mögl. Stress vermeiden - also wo eine bekannte Strömung ist, würde ich nun erstmal nicht tauchen gehen. Mögl. nur mit einem erfahrenen Buddy tauchen, der seine ganze Aufmerksamkeit dann z. Verf. stellen kann.
Eine Druckkammerfahrt mache ich gelegentlich mal.
Antwort