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Mitteldruck reduzieren beim MK2 für Argon

Hi,

ich würde gerne eine 1. Stufe MK2 von Scubapro als Argon-Regler verwenden. Ist es möglich (und falls ja, wie) für diesen Verwendungszweck den Mitteldruck auf etwa 6bar zu reduzieren? Einige Regler haben ja einen von außen justierbaren Mitteldruck, was aber so wie ich das sehe bei dieser Stufe nicht der Fall ist...

Danke schonmal!
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03.08.2009 06:49
Bei der MKII lässt sich der MD nur höher stellen, indem man da diese "Shims" über / unter die Feder klemmt. MD Reduzieren ginge theoretisch nur über eine kürzere oder weichere Feder, was aber totaler Quatsch wäre.
Mike.hadv. Schnitzelesser
03.08.2009 10:07

Was sprich dagegen wenn du ihn so läßt!

Mein Argon-Regler ist mir etwas zu schwach.
03.08.2009 10:36
Naja, habe auf einigen einschlägigen Seiten gelesen, dass die bei Argon-Reglern den Mitteldruck auf etwa 6bar reduzieren, um die Belastung des Schlauchs zu reduzieren und um im Falle eines Abblasens weniger Gas zu verlieren. Das klingt für mich ziemlich schlüssig, und beim Argon-Regler kommts ja definitiv nicht drauf an, dass der möglichst schnell den Anzug befüllt.
03.08.2009 13:10
@tiefunten
vor weg: ich hab keine Ahnung/Erfahrung über die Verwendung von Argon als Trockigas...
klär mich mal auf, vielleicht mache ich ja Denkfehler...
Wenn der Regler abblasen sollte, mußt Du doch den Schlauch eh vom Trocki abkoppeln, dann kann es Dir egal sein, wieviel Gas da flöten geht. Und Argon-Regler (1.Stufe) werden doch mit Überdrucksicherheitsventilen ausgestattet (da eine 2.Stufe fehlt)... wozu nur
Und was hat der Mitteldruck damit zu tun, wie schnell man einen Anzug befüllen kann, ich dachte das hängt vom Massenstrom ab (3L/min bei 6bar sind eben mehr als 2L/min bei 6bar - nur mal so als völlig frei erfundenes Beispiel)
Warum läßt Du den Mitteldruck nicht wie er ist und hast so ggf. eine Ersatz 1.Stufe als Lungenautomat, falls Du mal vor Ort (nicht UW ) schrauben mußt...
03.08.2009 13:41
@nebrius: Also wenn der Automat vereist, spricht das Überdruckventil an. Dann muss ich eigentlich nicht den Schlauch abziehen, sondern das Ventil der Argon-Flasche zu drehen.
So wie ich das verstehe, liefern die Automaten mehr Luft, je höher der Mitteldruck ist. Je mehr Luft pro Zeit aber strömt, desto kälter wird die erste Stufe. Darum wird durch Reduktion des Mitteldrucks die Leistung herabgesetzt, so dass die Wahrscheinlichkeit einer Vereisung drastisch reduziert wird. Desweiteren geht im Falle eines Vereisers auch weniger Luft verloren, weil ja der Mitteldruck herabgesetzt ist. Ich könnte den Automaten schon so lassen wie er ist, habe nur halt schon oft gehört und gelesen, dass es sinnvoll sein soll den Mitteldruck zu reduzieren aus oben genannten Gründen. (Und eine MK2 als Ersatz 1. Stufe, dass würde ich niemals tun! (v.a. nicht bei Wassertemperaturen, in denen man den Trocki mit Argon befüllt (gut, lange TG mit TMX mal außen vor)

Sollte ich damit jetzt irgendwie Falsch liegen, wäre es toll, wenn mich jemand auf den Denkfehler aufmerksam machen könnte.

@Scuba Dude: könnte man die Feder dann nicht einfach um z.B. eine halbe oder eine Runde kürzen?
03.08.2009 13:53
richtig ist, das bei niedrigen MD der Inflator feinfühliger dosiert werden kann, im Falle eines hängenden Inflator nicht soviel Gas einströmt, man gewinnt so etwas Zeit und richtig ist auch das bei niedrigen MD ein Regler in der Regel später vereist.

Falsch ist das man bei niedrigen MD weniger Luft verliert, ist das Ventil erst einmal auf der Postion "AUF" eingefroren ist der MD=Flaschendruck.

Gruß,
D3
03.08.2009 14:33
@D3: jupp, klingt logisch. Weißt du vielleicht, ob und wie man bei der MK2 den Mitteldruck reduzieren kann?
03.08.2009 17:40
ich glaube die Federvorspannung muss reduziert werden. Wie? Keine Ahnung, einfach mal reinschauen ob man ein paar Scheiben weglassen kann.

Gruß,
D3
keepcoolFortgeschrittener
04.08.2009 08:33
guten morgen.

meine persönliche meinung. völlig unnötig.
die entnahmemenge des gases für die anzugtarierung ist so minimal, dass ein einfrieren des reglers unwahrscheinlich ist.
natürlich kann man das problem auch provozieren, was ich allerdings niemandem unterstellen will.
sollte die gefahr allerdings bestehen, weil der regler nicht vereisungssicher ist, würde ich eher den regler wechseln.

schönen tag noch.
04.08.2009 09:22
Falscher Ansatz: wenn ich tatsächlich Angst haben vor einem Vereiser des Argon-Automaten, dann kaufe ich mir eine erste Stufe, die vereisungssicherER ist, z.B. Poseidon mit integriertem Ueberdruckventil. Einen vereisungsUNsicheren Mk2 runterzuschrauben, damit er hoffentlich ein wenig sicherer wird, halte ich für doof. Gehen tut das nur durch Reduktion/Weglassen der Unterlagsscheiben. Wie weit der Druck reduziert werden kann, weiss ich nicht. 6 bar würden mich erstaunen.

Dass ein Inflator bei 6 bar feiner zu dosieren ist, kann ich nicht bestätigen. Allerdings bringt er bei 6 bar merklich weniger Luft. Im Falle eines Falles (Wing defekt, ich muss alles mit dem Anzug tarieren) kann das schon ein Thema sein. Steilwand, Wing knallt, ich muss schnell viel Luft in den Anzug bringen, da bin ich froh um eine hohe Leistung. Mein Argon Automat ist auf 10 bar eingestellt.
04.08.2009 09:31
@tiefunten: Klar, koenntest du versuchen die Feder zu kuerzen und damit den MD zu senken, ob der Regler dann noch ueberhaupt laeuft ist eine gute Frage. Das sind immerhin 50% weniger Druck als vorgesehen! Fuer mich macht dieses Vorhaben ueberhaupt keinen Sinn. Du willst auf der einen Seite an Sicherheit gewinnen, indem du dich auf der anderen Seite in komplett ungewisse Gewaesser stuerzt. Eine Membrangesteuerte erste Stufe laesst sich z.B. einfacher herunterregeln und ist weniger anfaellig fuer Vereiser. Doch auch da wuerde darauf achten, dass das Ventil nicht auf einen Mitteldruck komplett ausserhalb dessen fuer was dieses gebaut wurde, betrieben wird.
04.08.2009 12:50
@all: Erstmal Danke für die vielen Antworten!

So wie ich das sehe ist hier die ziemlich deutliche Mehrheitsmeinung, dass eine Reduktion des Mitteldrucks keinen oder wenn überhaupt nur sehr sehr wenig Sinn macht. Möchte jetzt keine Grundsatzdiskussion lostreten, aber warum wird dann auf den DIR-Seiten immer davon gesprochen bei Argon-Reglern den Druck zu reduzieren. Die ganzen Argumente dafür sind ja ziemlich gut zu entkräften...
Wegen der Vereisungsproblematik wäre es natürlich definitiv sicherer, einen Membrangesteuerten Automaten zu verwenden - ich persönlich halte aber die Vereisungsgefahr des Argon-Automaten bei der doch sehr geringen Gasentnahmemenge und Dauer doch für extrem gering. Die ganzen Argon-Regler, die in den Argonsets verkauft werden, sind doch auch "nur" Kolbengesteuert, oder!? Und ich bezweifle ganz gewaltig, dass die Qualitativ besser sind bzw. auch nur an die MK2 herankommen.
04.08.2009 15:26
@Rözzer

Zitat "Dass ein Inflator bei 6 bar feiner zu dosieren ist, kann ich nicht bestätigen. Allerdings bringt er bei 6 bar merklich weniger Luft."

hä? Ist dann ja wohl ein feiner dosieren wenn ich gleicher Zeit weniger Gas rein bekomme. Es ist ja mit dosieren nicht das Ventil gemeint sondern die Gasmenge. Strömt weniger Gas pro Zeit kann ich eben feiner muss aber länger einströmen lassen.

Danke für die Bestätigung meiner Meinung.

Gruß,
D3
06.08.2009 13:21
Hallo.
Die Reduzierung bei einer MK 2 ist ziemlich simpel.
Einfach die Feder um eine Umdrehung kürzen dann
solltest Du bei 5-6 bar liegen. Würde aber nach und
nach kürzen. Vielleicht erst mal ne halbe oder dreiviertel Umdrehung weg und testen. Die Stufen sind ja nicht alle
genau bei 10,5 bar ohne Unterlegscheiben.
Gruß Stefan
08.08.2009 09:12
d3er: nein. Feiner dosieren heisst für mich, dass ich die gewünschte Menge Gas besser hin kriege. Das schaffe ich mit 6 bar gleich gut wie mit 10 bar. Bei 10 bar kommt zwar mehr Gas, aber nicht soviel mehr, dass darunter die Dosierbarkeit leiden würde, die Gasmenge ist nicht kritisch. Was ich allerdings merke ist, dass ich deutlich länger (für mich zu lange) drücken muss, bis ich die gewünschte Gasmenge drin habe. Vergleich: wenn ich einen Wasserhahn voll aufdrehe, kommen 20 lt/min. Damit fülle ich ein 100 lt. Fass, am Ende kann ich gut dosierbar den Hahn schliessen, nichts ist kritisch. Wenn nur 10 lt. kommen, ist die Dosierbarkeit auch gut, aber es dauert doppelt so lang. Wenn nur Tröpfchen aus dem Hahn kommen, ist die Dosierbarkeit auch gut, aber es dauert 3 Tage. Wenn 500 lt/min kommen, ist die Dosierbarkeit schlecht, der kritische Wert ist überschritten.
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