Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.

Mitteldruck-Manometer

Hallo Tauchers,

mal eine Frage: Ist es sicherer oder ueberhaupt notwendig, mit einem eigenen Mitteldruck-Manometer ab und zu (zwischen den regelmaessigen Wartungen) den Mitteldruck der ersten Stufe zu ueberpruefen oder ist das nur "eingebildete" Sicherheit? Was ist Eure Meinung oder gar Erfahrung?
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12.02.2002 12:28
Ansich ist das Humbuk. Bei einem gestiegenen Mitteldruck wird die 2.Stufe undicht (bläst ganz sacht ab) , Bei einem gefallenen Mitteldruck geht der Regler spürbar schwerer.

Grundsätzlich sind 99,9 % aller Regler so gebaut, daß derartige Schwankungen nicht auftreten. Es gibt aber Regler, bei denen man den MD an der Ersten Stufe extern beeinflussen kann. (Cressi XS2 - nicht unbedingt ein guter Regler// $pro MK25 - brandneu am Markt und top) Das rumhantieren am Regler führt jedoch zu Garantie- & Haftungsverlust im Schadensfall.
12.02.2002 13:35
Hallo,

die zweite Stufe bläst bei einem _leichten_ Steigen des MD nicht (unbedingt) sofort ab. Viele 2. Stufen besitzen eine Regulierschraube für den Atemwiderstand mit der man einen steigenden MD "ausgleichen" kann. Bei einer balancierten 2. Stufe merkt man auch ein Sinken des MD nicht unbedingt gleich. Dafür ist das exakte Einhalten des MD bei diesen Reglern auch nicht so wichtig.
Schwankungen des MD treten bei fast allen Reglern auf, da Ventil/Ventilsitz einem normalen Verschleiss unterliegen. Bei älteren kolbengesteuerten Reglern (z.B. Scubapro Mk10) durch den scharfen Rand des Kolbens mehr als bei neueren Reglern.
Den MD kann man bei praktisch allen membrangesteuerten Reglern - sofern ohne Eiskappe/Kapselung - von aussen einstellen, bei Entfernung der Ölfüllung/Trockenkapselung fast bei allen. Bei kolbengesteuerten Reglern (Ausnahme z.B. Mk25) ist das Verstellen des MD idR nur nach Öffnen und Austausch des Ventilsitzes möglich.
Ob der Erwerb eines MD-Prüfers Sinn macht, ist eine andere Frage. Eine leichte Änderung des MD ist vernachlässigbar, sofern ohne Symptome. Eine wesentliche Änderung des MD ist zum Einen unwahrscheinlich, zum anderen merkt man sie durch Abblasen oder Schwergängigkeit. Da sich ein Regler nicht "von selbst" verstellt, ist das dann aber auch ein Grund, ihn revisionieren zu lassen. Wer diese Arbeit nicht selbst verrichtet, braucht eigentlich auch keinen MD-Tester (ausser zur Kontrolle der Revision(-;). Da ich die Revisionen an meinen >10 Reglern selbst mache, komme ich ohne nicht aus.

Viele Grüße

Stefan

12.02.2002 17:04
Danke fuer die Info, da weiss ich doch jetzt schon mal ein bisschen mehr
Gruesse
Olaf
12.02.2002 17:07
@StefanF

Wie ich sehe kennst Du das Problem des Mk10. Einfach zu lösen, indem man den Auflagedruck des scharfen Randes ein wenig mindert, durch die klassischen Unterlegscheiben. Diese jedoch nicht an der HD-Dichtung sondern unter den Kolbenteller gelegt, bewirken die gewünschte Entlastung. Das ist allerdings ein furchtbares Geduldsspiel mit Dicht und nicht dicht sein. 100 mal aufschrauben, ein dicke (schwarze) Scheibe mehr, zuschrauben ausprobieren, MD zu hoch, aufschrauben schwarze raus , tranparente (MK10plus)rein, zuschrauben naja, nocheine geht vielleicht etc.pp.

Noch eine Frage sei erlaubt. Die >10 Regler sind im Basiseinsatz oder dienen die mehr der privaten Bastellust ?

Aber in Punkto Schwankung des MD. wird der "Normaltaucher" diese Schwankung weder spüren noch beheben (nur durch diese Kontrolle!!). Kommt ein Bläseln vor, und man besitzt keine Regeleinheit an der 2ten Stufe, so ist der Weg zum Händler eh programmiert. Weil:"Selber schrauben ist meist nicht unbedingt erfolgreich oder ratsam". Wenn Doch empfiehlt es sich vorher den "geübten mal über die Schulter zu schauen. Denn ein Haftungsverlust von Seiten Versicherung und Hersteller sind die gesparten 5€ eigentlich nicht wert, oder ?
13.02.2002 22:16
Hallo Ralf,

wenn du den MK10 regelmässig benutzt rate ich dir zur kompletten Umrüstung auf den "plus": Der abgerundete "plus"-Kolben schneidet nicht so stark ein. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass die Mk10 mit diesem Kolben eher zu MD-Steigern neigt. Für den Kaltwassereinsatz habe ich mich inzwischen zu 100% für Apeks entschieden, auch wenn meine Mk10/G250 und Mk10/M5 ("plus" und "t.i.s." selbst nachgerüstet) eigentlich auch im Kaltwasser bis auf ein leichtes Nachschieben bei zu leichter Einstellung immer funktioniert haben.

Bei den Reglern muss ich jetzt wirklich mal rechnen(-;
Ernsthaft im Kaltwasser eingesetzt werden eigentlich nur die 7 Apekse(-: (2xTX100, 4xTX40/50, 1xDS4/TX50), 2 davon gehören allerdings meiner Frau. Dazu kommen Poseidon Cyklon 300, Scubapro Mk5 und 4 weitere (alte Nemrods und Aqualung) Regler, diese eher zum Anschauen und Basteln (funktionieren aber alle((-.
Ohne einen gewissen Background sollte keiner Hand an seine Regler legen. Als ernsthafter und versierter Schrauber (Bastler klingt so negativ) sehe ich allerdings keinen Grund, nach einer fachgerechten Unterweisung (Technik-Seminar, erfahrene Schrauber...) und möglichst mit Kenntnis der Service-Unterlagen eine Revision nicht selbst durchzuführen.
Ob sich das Ganze finanziell lohnt ist eine andere Sache, je nach Fabrikat ist u.U. teures Spezialwerkzeug nötig, ein MD-Manometer auch(-;
Mein bestes Argument gegen eine Revision im Shop ist die persönliche Kenntnis einiger Cracks (sog. "diveshop-monkeys"), die schon mit dem Zusammensetzen einer Ü-Ei-Figur überfordert sind und dann deinen Regler in Schuss bringen wollen...

Viele Grüße

Stefan
14.02.2002 08:00
@StefanF
Den MK10 nutzte ich als zuverlässige Secundärstufe am D10. Diesen steigenden MD hab ich nur bei der Anreise an Bergseen bemerkt.

Stark finde ich, daß Du noch einen Mk5 hast. Der ist mittlerweile Kult.

-->Als ernsthafter und versierter Schrauber (Bastler klingt so negativ) sehe ich allerdings keinen Grund, nach einer fachgerechten Unterweisung (Technik-Seminar, erfahrene Schrauber...) und möglichst mit Kenntnis der Service-Unterlagen eine Revision nicht selbst durchzuführen<--
Richtig. Sehe ich genauso. Aber nur 10% aller Leute, die sich selbst als Bastler/Schrauber sehen möchten, sind tatsächlich zu einer "korrekten" (!) Revision fähig. Nur wenige können tatsächlich auf Lehrgänge und Erfahrung zurück greifen.Meist ist die Revision weniger das Problem, als mehr die Fehlerbehebung. Das Analysieren und finden überfordert viele. Und wir wissen, daß viele Regler erstaunliche Macken beim Zerlegen/Zusammensetzten haben.
Mk10 der winzige O-Ring im Kolbenschacht, der so leicht zerschnitten wird. Die dämliche Madenschraube in der M5Polarstufe., Und so weiter...
Die Devise ist : Dranbleiben und Spaß haben..


14.02.2002 12:57
Ich finde es beruhigend zu wissen das mein MD passt. Ich schliese das Manomater immer so nach ca. 20 TG´s an und schau nach ob alles OK ist.
Es wär nicht schön wenn ich 100 Km fahre und stelle am Wasser fest das mein MD nicht passt.
Auserdem ist es kein großer Aufwand. Das ganze kostet mich 1 Minute und kann viel Ärger ersparen.
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