Moin zusammen,
so, alles verfolgt und durchgelesen, was hier zu Thema AD(H)S berichtet wurde. Ein paar Meinungen stimme ich durchaus zu: Solange, ein Fachmediziner kein grünes Licht gibt (mit/ohne medikament) sollte das Tauchen bei einem diagnostizierten AD(H)S zunächst sein gelassen werden. Aber der AD(H)S'ler ist nicht unzurechnungsfähig, oder geistesgestört! Er kann sehr gut seine Fähigkeiten einschätzen. Dazu gehört auch das Erlernen bestimmter Fähigkeiten wie das Einschätzen von Gefahren...Das muss als oberstes bei jedem TG auf der Liste der Tauchplanung- bzw Tauchausbildung stehen und bedarf einen special Focus während eines Tauchkurses und auch nachher vom Buddy...
Manche AD(H)S'ler benötigen eine medikamtöse Therapie, andere brauchen das Zeug nicht und beide kommen sehr gut im Alltag klar...ADS/ADHS wurde ja auch schon bei solchen Persönlichkeiten wie Benjamin Franklin, Thomas Edsion und Einstein (nur um ein paar zu nennen) festgestellt und die haben nur aufgrund ihrer besonderen Fähigkeiten es so weit geschafft, wie kaum ein anderer Mensch...
Ein Tauchlehrer hat die Aufgabe seine Schüler gut einschätzen und somit die Entscheidung treffen zu können, ob er den Schüler ausbildet oder nicht. Speziell bei den Übungen im und unterwasser muss der TL besonders achtsam sein. Wenn ein TL der Meinung ist, dass der TS (auch unter Ritalineinfluss) sehr gut klarkommt kann er die Ausbildung weiter durchführen. Sollten Zweifel aufkommen muss abgebrochen werden und ein Mediziner/Psychologe hat das letzte Wort. Ist ein Taucher schon lange zertifiziert und hat erst jahre danach diagnostiziert bekommen, dass er AD(H)S hat (dast lässt sich leider bei Erwachsenen nicht immer so leicht herausfinden), dann weiss dieser ADS'ler bereits bestens bescheid wie er mit seiner "Krankheit" umzugehen hat und er kann sehr genau einschätzen, in wie weit er Gefahren beurteilen kann und wie er in solchen Situationen reagiert. AD(H)S'ler haben eine relative lange Gefahrenhistorie bereits im Kindesalter begonnen...und da sie nicht blöd, oder unbelehrbar sind haben sie aus ihren teils schmerzhaften Erfahrungen gut gelernt...
Ich bin selbst Vater eines ADS-Kindes und weiß wovon ich spreche. Mein Sohn (7) geht seit dem 3. Lebensjahr regelmässig reiten (auch nicht ganz ungefährlich) und hat jetzt sogar eine Klasse in der Schule übersprungen...er kann sich hervorragend auf Dinge konzentrieren, die ihn wirklich interessieren, bzw. in den Bann ziehen. Wenn ihn was nicht interessiert lässt er es eh gleich bleiben...was aus seiner Sicht recht vernünftig ist.
Er kann Gefahren relativ gut einschätzen (was nicht unbedingt bei allen
jungen ADS'lern der Fall ist) und er kann es kaum abwarten bis ich ihm das Tauchen erlaube, bzw. bis ich (PADI MSTD +1500TG) ihn unterrichte -sofern er das dann noch will...
@ Grumme:
Du hast hier abschließend eine interessate Frage gestellt. Wie soll denn deiner Meinung nach eine solche Studie aussehen? Wer soll die durchführen?
Interessiert daran wäre ich nämlich schon. Denn das Thema AD(H)S ist ja noch ein sehr unklares Feld - trotz Beginn der Forschung im 18,Jhdt...Und man sieht auch hier, so wie in fast allen Online Foren zum Thema das wirklich unfassbar viel Stuss erzählt wird und zwar aufgrund von Unwissen/Halbwissen...ja selbst die Mediziner kennen sich ja noch gar nicht wirklich aus und streiten sich, was richtig oder falsch ist, welches die besten Therapien sind und soweiter. Am Ende meint es ja jeder nur gut
@ Soliton:
deine Absicht hier klärende Infos zum Thema zu bekommen, war sicherlich gut gemeint und natürlich hast du das hier angeleiert weil du hilfreiche Infos erwartet hast damit du ein sicheres Gefühl haben kannst wenn du mit deinem Kumpel tauchen gehen willst...Aber mal ganz ehrlich...du hast ja selbst gelesen was die "Möchtegern-Spezislisten" hier so von sich lassen...Da werden Behauptungen aufgetsellt die irgendwann mal irgendwo quasi im vorbeigehen aufgegriffen wurden und dann wie bei dem Spiel "Stille Post" wietergegeben werden...Fakt ist Ritalin bzw. Methylphenidat ist ein Ampehtamin, was bei "normalen" Menschen aufputschend wirkt, paradoxerweise bei ADS'lern allerdings genau das Gegenteil bewirkt. Die werden ruhig, konzentriert, und sind aufnahmefähiger als ohne.
Wie nun das Medikament unter Druckbedingungen wirkt, ist leider noch nicht so wirklich erforscht (ausser in irgendwelchen fragwürdigen Tierversuchen die nur Spekulationen zu lassen). Auch die Forschung bei Erwachsenen ist weitestgehend noch im Nebel der Wissenschaft verborgen. AD(H)S ist nun mal ein schwieriges Thema, sehr unbeliebt in der Gesellschaft (weil so unbekannt) und niemand scheint sich damit mal wirklich ernsthaft auseinandersetzen zu wollen.
Oben habe ich erwähnt, dass ich Tauchlehrer bin und wahrscheinlich bin auch ich (genetisch bedingt) ein ADS'ler. Ich tauche seit 2006, habe mein TL+MSTD-Schein 2009 vorbildlich absolviert und habe weder mich noch irgendeinen meiner Taschüler jemals iregendeiner Gefahr ausgesetzt. Ich weiß was Gefahr bedeutet und war auch schon in solchen Situationen, aber ich habe immer alles sehr bedacht, konzentriert und vor allem richtig gemacht. Ansonsten würde ich hier jetzt wohl kaum sitzen und mich zum Thema auslassen können...
@ Alle Tauchkollegen:
Bitte informiert euch doch erstmal RICHTIG, lest nicht nur eine (Hypo-)These sondern lest auch andere Berichte
"AUFMERKSAM" (
wo wir schon bei dem Thema sind...) durch. Z.B.: die von betroffen Eltern, anderer Taucher mit ADS, AD(H)S-Hilfe-Foren, Psychologen, Psychiater, etc.p.p. Und bitte glaubt nicht immer den Mist den ihr im Mainstream-TV präsentiert bekommt. Einige diese Dokus sind von der Pharmaindustrie gesponsort und wie dann etwaige Medikamernte positioniert werden, kann man sich an einer Hand abzählen...Erst wenn ihr euch profund informiert habt, habt ihr auch ein Recht bei diesem Thema mitreden zu dürfen. Alles andere ist und bleibt. Stuss mit dem ihr euch nur blamiert...
auch wenn ihr es nur gemeint habt.