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Mytilus23TL CMAS

Meldung: Elphinstone gesperrt!

Moin,

ich bekam eben eine Kurzmail von jemand, der wiederum von einem TL in El Quseir eine SMS bekam:
Elphinstone Reef soll nach dem Ereignis von Sonntag, bei dem zwei Russen, ein Niederländer und der ägyptische Guide nicht wieder zum Boot kamen und seitdem gesucht werden, auf unabsehbare Zeit total gesperrt sein.

Hat jemand (Redaktion???) unmittelbare Kontakte dorthin und kann das verifizieren?

Falls die Meldung stimmt, ist das mal wieder eine total falsche Reaktion der ägtyptischen Behörden (wie auch u. a. beim Thema Tiefenlimit)! Was kann das Riff dafür, wenn ein paar Taucher, wodurch auch immer bedingt, verunfallen oder sonstwo hin abtreiben?

Dazu passt auch die Vor-Ort-Befürchtung in der Region Dahab, dass Tek-Tauchen auf dem Sinai behördlich total verboten wird, denn am 01.01., 03.01. und 05.01. sind in der Region Dahab bzw. Abu Galum drei russische Tek-Taucher tödlich verunfallt.

Die vernünftigste Reaktion wären die Verbesserung/Intensivierung von Tauchausbildungen (mehr Klasse statt Masse produzieren), zwingende Einführung von viel Taucherfahrung in die Ausbildungsstandards vor Zulassung zum nächsthöheren Brevet, Alkoholkontrollen vor dem Tauchen (speziell auf Russenbasen) usw. Aber das alles macht vielen Basen das Geschäft kaputt, also trifft man lieber Entscheidungen, unter denen alle zu leiden haben.
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10.01.2007 16:23
> Die vernünftigste Reaktion wären die Verbesserung/Intensivierung von Tauchausbildungen (mehr Klasse statt Masse produzieren),

100% zustimm
bikefreshTaucher i.R.
10.01.2007 16:55
Hai Jo,
die pauschale Formulierung: "...Alkoholkontrollen vor dem Tauchen (speziell auf Russenbasen) ...", möchte ich gleich mal revidieren. Warst Du schonmal auf einer Anfänger-Briten-Rudel-Tauchbasis, am Wochenende in Hemmoor usw. usf.
Du greifst wieder mal nur die schwarzen Schafe raus, nicht ganz fair finde ich.
Über die Qualität der Ausbildung brauchen wir uns nicht zu unterhalten, da ist unsere Auffassung (nahezu) gleich.
Aber an was willst Du Erfahrung festklopfen? Willst Du am Elphinstone nur Taucher ins Wasser lassen, die mindestens CMAS***, PADI-Divemaster, SSI-Divecon oder äquivalent sind? So wie ich Dich kenne würdest Du dann ja nichtmal Divemaster/Divecons ins Wasser lassen
Wenn wie im genannten Fall sogar der Guide verschwindet kann es an der Erfahrung wohl eher nicht gelegen haben.
Die Verantwortung, Taucher für die entsprechenden Tauchgänge zuzulassen, liegt wie immer bei der Tauchbasis.

Und wenn die rigoros trennen, wer für welchen Tauchplatz zugelassen wird, wäre schon Vielen geholfen. Und genau deshalb bin ich ein Verfechter von den gelegentlich diskutierten Checktauchgängen. Wird das seriös gemacht, dem Taucher danach gesagt: "Du nicht an folgende Spots...", dient das in erster Linie der Sicherheit des Tauchers. Und wenn dieser das nicht einsieht und rummotzt, gehört er von der Basis geworfen!
Wo auch Schatten , da auch Licht- klar wird es immer Tauchbasen geben, die durch Masse das Mindestanforderungslevel möglichst niedrig halten, oder andere, die dann auf Teufel komm raus mit "Auffrischungskursen" Kohle scheffeln wollen- that´s life.
Dazu gibt es dann hier die Datenbank, da kann man seine Erfahrungen darlegen, auch so werden Kundenströme gesteuert.

Nurmal so am Rande: unsere Safari steht doch noch? Oder soll ich bei Dir erst einen Checkdive machen- steh ich gerne nach meinem Urlaub zur Verfügung

Gruß

bikefresh







Mytilus23TL CMAS
10.01.2007 16:55
Das wird aber leider auf viele Jahre eine Vision bleiben, dafür sorgen schon die fortschreitende Zerbröselung von Tauchwissen und Tauchfertigkeit in immer kleinere Brevethäppchen sowie die zunehmende Betonung von "fun" für jeden anstatt "Sport" für Geeignete. (Krasses am Rande: Bei meinem Lieblings-Hassverband P*** kann man mit 250 TG bereits Course Director sein!)

Solange es um einen Milliardenmarkt geht, der abgesahnt werden muss, wird sich nichts ändern. Und alle teilweise hochverschuldeten bzw. am Existenzminimum krebsenden Basisbesitzer werden auch dafür sorgen, dass eher ein Tiefenlimit 18 m behördlich verordnet wird als dass sie mal überlegen, was für Schmalspurleute sie auf die Riffe loslassen.

Einschlägige Regierungen sollten mal bei den Ösis oder Schweizern nachfragen: Mir ist nicht bekannt, dass sich ein Skianfänger per Skibrevet ausweisen muss, wenn er auf eine schwarze Piste will. Schafft er sie nicht, gibts schließlich in der Region reichlichen Geldregen für Bergrettung, Gipsarzt, Zinksarglöter etc. und keiner macht sich nen Kopp drum, denn der nächste Kandidat ist schon in der Gondelbahn unterwegs.
Mytilus23TL CMAS
10.01.2007 17:14
Hi bikefresh,

Postings gekreuzt!

OK, lassen wir die Wodka-Frühstücker außen vor. Himmelfahrt Gl. Albo gibts auch solche Exzesse (bislang unfallfrei).

Aber ich bleibe dabei:
Eine Basis, deren negative Finanzsituation bis zum Hals steht, wird niemand von irgend etwas abhalten.
Es gibt an viele Orten einfach zu viele Basen. 80 % von denen pleite, und die restlichen könnten guten Gewissens und wirtschaftlich erfolgreich die Kunden sortieren und auch endlich eine ordentliche Ausbildung anbieten.
Schmeißt du einen wegen verfehltem gründlichem Checktauchgang raus, geht er zur notleidenden Nachbarbasis.

Tauchen als frühere Sportart ist generell krank geworden! Jeder sonst Nullsportler will tauchen und kriegt seinen Schein, 30 % von denen wollen Tauchlehrer werden.

Klar steht die Safari! Dein Checkdive wird mit irgend einem Buddy Haisuche < 60 m an Carless sein.
10.01.2007 18:11
Servus,

jeden Tag finden in Ägypten tausende von Tauchgängen statt. Die meisten Taucher dort sind reine Urlaubstaucher. Bei der immmensen Anzahl von TG ist es nur logisch, dass auch mal ein Unfall passiert. Ich wundere mich, dass eigentlich nicht mehr Unfälle im Forum stehen.

Das blaue warme Wasser, die bunten Korallen und die schönen Fischerl lenken vom ständig vorhandenen Risiko ab, das sich zudem erhöht, wenn an unbekannten Spots Unbekannte als Buddy-Team einem unbekannten Guide oftmals mit unbekanntem Material in eine unbekannte Richtung hinterher paddeln.

Jeder Taucher - unabhängig von seiner Verbandszugehörigkeit - hat in eigener Verantwortung sein eigenes immer bestehendes Risiko zu minimieren und das bei jedem TG, sei es in Ägypten oder Hemmor.

Die Tauchbasis nimmt aufs Boot jeden mit, der beim evtl. Checktauchgang schon nicht ersoffen ist.

Als - gut ausgebildeter - Skifahrer wundere ich mich oft, wie blauäugig Anfänger oder Unfähige in schwarze Pisten einfahren oder abseits der Piste im Tiefschneehang stecken. Beim Skifahren ist es aber relativ einfach:

Die Mädels fangen zum heulen an und irgendeiner erbarmt sich und lotst sie irgendwie runter. Die Typen ersetzen fehlendes Können durch Wagemut und Kraft. Und den Sanitäter im Pistenbully gibts schließlich auch noch, in Frankreich sitzt der sogar im Heli, im Preis für den Skipass inbegriffen.

Beim Tauchen dagegen ist und bleibt jeder auf sich allein gestellt, vor allem wenn er nicht einen Optimal-Buddy an seiner Seite hat, der rechtzeitig richtig und dann auch noch erfolgreich reagiert.

Tauchen ist eine lebensgefährliche Sportart, weil jede noch so geringfügige Abweichung vom Ideal-Verlauf einen Unfall in lebensfeindlicher Umgebung auslösen kann. Und trotzdem wird jedem der ein paar Kreuze machen kann, a bisserl Geld auf den Tisch legt und körperlich nicht ein absolutes Wrack ist, von vermeintlich offizieller Seite die Befähigung zum Tauchen bescheinigt.

Aus meiner Sicht wäre eine gravierende Erschwerung der Tauchausbildung mit regelmäßigen Pflichttauchgängen danach mit erheblicher Erhöhung der Kosten der einzig gangbare Weg. Auch wenn ich selbst unter diesen Bedingungen wohl nie zum Tauchen gekommen wäre.

Nur dann bleibt dem passionierten Taucher erspart, dass andere nach 5 Tagen Langeweile im ägyptischen Luxusresort einen Tauchschein machen, den sie 5 Jahre später beim nächsten Ägyptenurlaub wieder rauskramen, um brevetiert zu ersaufen.

Ich halte es mit Gerhard Polt zum ersoffenen Nichtschwimmer: Wer soll den ersaufen, wenn nicht ein Nichtschwimmer. Wenn ein Schwimmer ersauft, DAS ist tragisch.

Beste Grüße vom

Lungenhering

10.01.2007 18:30
Also beim letzten Post kommts mir fast hoch!

Ihr wißt überhaupt nichts, ausser das einer gehört hat das ... und schon werden die tollsten Vermutungen aufgestellt.

- Natürlich sind es die Russen - die saufen immer Wodka
- Niederländer können ja auch kein Autofahren
- Ägyptische Guides machen für Geld alles
- CMAS Taucher können alles
- Tauchen ist permanent lebensgefährlich (Ich bin der Härteste)
- und Tekkis sind eh die besseren Menschen

damit hab ich eure langen Antworten so ungefähr zusammengefasst - richtig?
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
10.01.2007 18:54
"Jeder sonst Nullsportler will tauchen und kriegt seinen Schein ...." -> jep, und zwar bei allen Verbänden

Man kann ja nicht umhin, dem einen gewissen Wahrheitsgehalt zu zusprechen. Nur Fröde, das ist eben nicht verbandabhängig, dafür gibt es zu viele bierbäuchige, schwer keuchende Taucher aller Verbände (kenn ich zumindest einige). Und die Ausdaueranforderungen bei Bronze,*,OWD usw. wird wohl keiner als echten Leistungssport anschauen, oder wie?
Ist ein Leichtathlet, DLRG-Mitglied o.Ä. der seinen Schein zufällig bei Padi, SSi gemacht hat Kraft dessen in deinen Augen ein schlechterer Taucher als ein Bierkampftrinker, der gerade mal so die geforderten Ausdauerübungen bei Barakuda, CMAS usw. hinkriegt. Mach`s doch nicht immer am Verband fest.
PlattCMAS ***
10.01.2007 18:59
Ok. Aber ist Elphinstone nun gesperrt, oder nicht?
10.01.2007 19:12
Oh Mann, ich kann`s nicht mehr hören. Jeder Threat hier gleitet über kurz oder lang in eine mehr oder weinger tiefe Verandsdiskussion ab. Natürlich sind wir alle die besten Taucher. Alle Urlaubstaucher können es per se schonmal gar nicht. Wir brauchen mehr Kontrollen!!! Leute, seht doch mal bitte der Realität ins Auge! Die sieht nämlich so aus, dass Ihr mit noch so lautem Gezeter am derzeitigen Geschäftsgebaren der Basen definitiv nichts ändern werdet. Auf den Basen bekommt JEDER, unabhängig vom Verband nach dem ausgebildet wird, seinen Schein und wird danach zwecks Umsatzsicherung auch schön zum Tauchen animiert. Das ist so und daran wird sich auch nichts ändern. Als Äquivalenz könnte man auch versuchen, die Verseuchung des Hifi- und TV-Marktes durch den Geizmarkt und den Blödmarkt wieder rückgängig zu machen und durch qualifizierte Fachgeschäfte zu ersetzen. Vollkommen realitätsfremd.
Kommen wir doch mal zu diesem Unfall am Elphinstone. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die doch abgetrieben worden, weil sich die Bedingungen (Stärke und Richtung der Strömung) an diesem Tag nicht so dargestellt haben, wie sie normalerweise sind. Was hat das mit dem Ausbildungsstand, der Fitness oder der Erfahrung der Taucher zu tun? Wer von Euch weiss denn überhaupt, wie diese Faktoren bei den einzelnen Mitgliedern der Gruppe ausgesehen haben? Immerhin ist einer von denen noch 9 Kilometer bis an die Küste geschwommen, und zwar einer von den ständig alkoholisierten Russen. Da kann der doch so unfit wohl nicht gewesen sein.
Und wenn man aus diesem Unfall etwas lernen und daraus Regeln zur zukünftigen Vermeidung erstellen will, wie wäre es denn dann mit einer Pflichtausrüstung für Diveguides bestehend aus akustischen und optischen Signalmitteln? Wenn man dem Leiter der Rettungsaktion zuhört, besteht ja wohl das grösste Problem darin, dass die solche nämlich nicht bei sich haben. Also anscheinen weder Bojen, noch Pfeifen, noch Lampenb, noch Signalraketen. Hätte der Guide die dabei, wären sie vielleicht schon gefunden.

My 2 cent
Olaf
10.01.2007 20:12
@Sung
Ich stimme dir in fast allen deinen Punkten zu,
außer zu dem mit den Guides

Gruß
10.01.2007 20:36
Es ist doch schön, dass man mit allem und jedem seine "dieser Verband ist eh Scheiße und an allem schuld" Diskussion loslassen kann, oder, D-32?

Es nervt!

10.01.2007 20:37
Hallo,

@ Olaf H.

bisher für mich der Beitrag mit dem sinnhaftigsten Inhalt.
Einige andere leben nicht auf diesem Planeten.

@D32

Aloholkontrollen vor Russenbasen...
dazu fällt mir nur noch Kontrolle der Stammhirnfunktion ein.

Gruß

Uwe
10.01.2007 20:54
Wat´n nu mit Ephistone?

Gruss Monsta - Fahrtenschwimmerabzeichenträger
10.01.2007 21:01
Hallo,
ich bin eben von der Tante meines Kollegen ddarauf hingewiesen worden,das mein Nachbar am 16.12.06 eine SMS an seinen Cousin 2 Grades gesendet hat.
Warum ich dies schreibe?-- dessen Bruders Schulkollege kennt jemanden der einen Padi OWD Kurs gemacht hat und dessen Bester Freund hat von der Sperrung des Elphinstones nichts gehört, der taucht aber auch nicht.
bikefreshTaucher i.R.
10.01.2007 21:07
"Und tauchen lernt man nunmal nur durch tauchen." Dieser vielzitierte Satz stimmt nunmal, oder wer von uns ist schon mit 200 Tauchgängen, Tiefenerfahrung, Erfahrung bei eingeschränkter Sicht und Powerströmung auf die Welt gekommen?
Auch die vielgescholtenen "Urlaubstaucher" haben ihre Daseinsberechtigung, mit diesem Ziel vor den Augen, Urlaubstaucher zu werden, habe ich auchmal angefangen. Es hängt auch von der Einstellung zum Tauchen ab.

@Olaf H: Hast Du noch genauere Infos? Von dem Fall höre ich heute zum ersten Mal, okay-meine Ägyptenkontakte sind auch etwas eingestaubt.
10.01.2007 21:13
guckst du hier:
http://www.taucher.net/unfall/Vier_Taucher_im_Roten_Meer_verschollen__itu469.html
11.01.2007 09:57
Ich sehe in diesem Thread keine Verbandsdiskussion!

Ich sehe aber Übereinstimmung fast aller darin, dass die Art und Weise der Tauchausbildung den tatsächlichen Anforderungen offenbar nicht gerecht wird.

Selbstverständlich haben auch reine Urlaubstaucher ihre Daseinsberechtigung. Habe selbst auch so angefangen. So wie Skianfänger aber nicht auf über 3.000 m in eine Tiefschneeeabfahrt einfahren sollten, sollten halt auch ungeübte Taucher, und das sind reine Urlaubstaucher nunmal, leichtere Spots anfahren. (ohne Drop-Off, ohne Strömung z.B.)

Aber in Ägypten wird jeder durch die Thistlegorm geschleift, weils 1. zusätzliches Geld für die Basis bringt und 2. Action für die Taucher.

Das heißt natürlich noch lange nicht, dass derjenige, der in Deutschland 7 mal die Woche in einen besseren Fischtümpel hineinwatet der bessere Taucher ist, nur weil vielleicht an einem längeren Schlauch ein vereisungssicherer Automat baumelt.

Ich hoffe für die noch 4 Vermissten, dass sie sehr bald und doch noch unversehrt gefunden werden.

Lungenhering, der weder CMAS noch Tekki ist.

Mytilus23TL CMAS
11.01.2007 10:18
Moin,

soeben las ich die Präzisierung der Meldung:
Eigentlich sollte, da es wohl völlig übertaucht ist, Elphinstone ab 01.04.07 gesperrt werden, damit sich das Riff biologisch ein wenig erholen kann. Wegen des Vorfalls hat man nun wohl den Termin vorgezogen.

Ansonsten ist Lungenhering absolut Recht zu geben! Anfänger bzw. ungeübte/untrainierte Urlaubstaucher haben einfach an bestimmten Spots nichts verloren. Trotzdem sieht man sie dort immer wieder, und das ist sicherlich zu 90 % finanziell zu erklären.
Eigentlich müsste jemand, der null Tarierfähigkeiten hat und durch die Korallen rumpelt, sofort von der Basis rausgeschmissen werden - auch das passiert nicht.
Eigentlich darf einem OWD-Schüler, der bei Kursende nicht halbwegs tarieren kann, kein Brevet erteilt werden - er bekommt es aber und bucht gleich danach den AOWD.

Den Horror bekam ich neulich, als ein Divemaster mit zwei Kandidaten einen Intro Dive am Einstieg Bells bei Dahab machte!
11.01.2007 12:13
"Eigentlich müsste jemand, der null Tarierfähigkeiten hat und durch die Korallen rumpelt, sofort von der Basis rausgeschmissen werden"
"Eigentlich darf einem OWD-Schüler, der bei Kursende nicht halbwegs tarieren kann, kein Brevet erteilt werden - er bekommt es aber und bucht gleich danach den AOWD."
"Horror bekam ich neulich, als ein Divemaster ..."
bla bla bla...

11.01.2007 12:59
Hai
es ist traurig was passiert ist.
Aber irgendwie verstehe ich die ganze Aufregung und das ganze "guter Taucher schlechter Taucher" (fast) nicht .

Tauchen ist eine Industrie wie alles andere auch geworden. Genauso wie Tennis, Golf etc. nur, dass dort jemand mit Handikap 44 nicht gleich umkommt.
Wieviele Tauchgänge werden im Jahr gemacht, und wieviele Tauchunfälle passieren und wieviele davon sind tödlich? Ich vermute, dass es mehr Unfälle und Unfalltote im normalen Autoverkehr gibt. Jeder Hirni kann doch den Führerschein machen selbst wenn er heute noch zu blöde ist um Fahrrad zu fahren bzw. keine Verkehrsregeln kennt (oder kennen will) und morgen mit 150 über die Strasse fahren.
Ist das nicht gefährlicher für die Allgemeinheit als wenn jemand beim Tauchen meist ohne Gefährdung anderer verunglückt??

Ist nicht schon öfters gerade in Ägypten ein Unfall zum Anlass genommen worden ein Gebiet zu schließen bzw. das Tauchen dort einzuschränken?
Ist nicht schon öfters ein bestimmtes Ereignis gerne "benutzt" worden um Front gegen etwas zu machen?

Natürlich ist eine vernüftige Ausbildung unabdingbar oder es sollte zumindest so sein. Aber jemehr Provit dahinter steht um so weniger wird diese stattfinden.
Ich finde manchmal auch die eigentliche Ursache mancher Unfälle ist nicht primär die "schlechte" Ausbildung sondern eventuell die Überschätzung von dem Taucher an sich.
Was jeder mit seinem Wissen oder Können nach der Tauchausbildung macht ist wie ich finde meist wichtiger als der Verband der hinter der Ausbildung steht.
Und was das überschätzen betrifft - hat das nicht schon jeder an sich selbst festgestellt und im Nachhinein gedacht -wow Glück gehabt- oder so ähnlich? Also mir ist das schon passiert

Ist es vernünftig wenn jemand mit "normaler"Luft 60m oder fast 90m zu irgendeinem versunkenem Safariboot tauchtegal welcher Verband? Gemacht wird es trotzdem und solange nix passiert .........
Aber wenn doch etwas pasiertwer hätte dann Schuld?

Ob dieser Vorfall etwas mit fehlendem Können zu hat weiß ich nicht,aber ich bezweifle es.

Vielleicht sollte man bestimmte Hilfsmittel zur Rettung verlorener Personen beim Tauchen für die Anbieter von z. B. Tauchsafaris machen
bikefreshTaucher i.R.
11.01.2007 13:30
Wenn die Info´s mit dem Rausschwimmen ins Blauwasser bei den gegebenen Strömungen stimmen, war es menschliches Versagen- Unfallfaktor Nummer 1.
Auch ein erfahrener Taucher sollte bei aller "Hai-Geilheit" seine Instrumente checken, je mehr Blauwasser umso öfter, dann kann man mögliche Abweichungen von den "Standartverhältnissen" diese Tauchplatzes ganz schnell feststellen - und den Hai Hai sein lassen.

@Genervter Taucher: blablabla
Wohl kaum, die Realität sieht häufig leider genau so aus
Eine Basis sollte keinen Taucher rausschmeißen, aber den Kopf zurechtrücken und nur einfachere Tauchgänge gemäß dem Können anbieten wäre ein gangbarer Weg. Obwohl manche Taucher nicht nur unfähig sind, sondern dann auch die große Fresse haben. Da sind da die Anderen Schuld, da soll dann nur abgezockt werden etc. p.p., eine reale Selbsteinschätzung erfolgt aber nicht-solche Leute verdienen dann auch ein Tauchverbot!
Mytilus23TL CMAS
11.01.2007 14:39
@ Genervter

Bitte schalt mal, falls intakt, Brain 1.0 an (zu finden zwischen beiden Ohren)!

Z. B. in Ägypten gibt es NGO-Orgs wie HEPCA und RSA, ferner ganz eindeutige und restriktive Gesetze zum Riffschutz. Sämtliche Tauchbasen sind daran zwingend gebunden, sämtliche Taucher auch.

Konkret:
Wer durch Korallen rumpelt, weil er nicht tarieren kann, begeht grob fahrlässig einen bußgeldbewehrten Gesetzesverstoß.
Wer vorsätzlich eine Koralle abbricht, dürfte die Grenze zum Straftatbestand überschritten haben.
Ebenso vorsätzlich handelt eine Tauchbasis, die tarierunfähige, riffschädigende Kunden weiterhin tauchen lässt.
Leider sind diese NGOs offensichtlich zahnlose und bestechliche Papiertiger, denn wie landläufig bekannt bleibt derartiges Handeln folgenlos für die Personen und Basen.

Ferner gibt es wohl bei allen Ausbildungsverbänden eindeutig formulierte Pflichtenkataloge/Standards für Minimalanforderungen an eine Brevetierung. U. a. die Fähigkeit, ohne Grundberührung sauber austariert zu sein und einen korrekten Flossenschlag zu beherrschen steht da drin.
Wer das nicht kann, darf folglich nicht brevetiert werden bzw. es stellt einen eklatanten Standardverstoß dar, wenn er dennoch sein Brevet bekommt.
Leider kennen wohl 99 % der Tauchanfänger diese Standards nicht und teilen daher auch den Verstoß nicht an die entsprechende Org mit.

@ whaleshark

Wäre schön, wenn es beim Tauchen ähnliche Regeln gäbe wie beim Golfen! Setzen wir mal den Nicht-Tarierbeherrscher mit dem Nicht-Platzreifehaber gleich, denn beides schädigt die Umgebung der Sportausübung. Und wer keine nachgewiesene Platzreife hat, dürfte auf den allermeisten Golfplätze ganz schlechte Karten haben zu spielen.

" Ist nicht schon öfters gerade in Ägypten ein Unfall zum Anlass genommen worden ein Gebiet zu schließen bzw. das Tauchen dort einzuschränken?"
Leider ja, angefangen mit Tiefenbegrenzung und Dekoverbot, unter denen all diejenigen leiden, die so etwas sicher beherrschen.

Die Behörden denken die Sache nicht zu Ende, denn jeder Unfall (siehe weiter oben meine Parallele zu Skigebieten) bringt reichlich Geld ein (Suchschiffe, Helis, Druckkammern, Sarglöter, Fracht-Airlines).

Und auch die Tauchorgs machen einen Denkfehler: Gerade die jüngeren Leute brauchen doch immer wieder einen neuen, gefährlich anrüchigen Kick. Wenn zu wenig passiert, hat die betreffende Tätigkeit keinen Kick mehr parat. Also: Weg mit den Tiefengrenzen! Her mit den Helden, die sich todesmutig in die Tiefe stürzen! Jeder, der unten bleibt, erhöht das Image dieses Freizeit-Tuns!
11.01.2007 15:17
Hai D32
ich denke nicht, dass es die Attraktivität erhöht wenn mehr passiert
Einen bestimmten Kick sucht jeder. Es kommt nur auf den Ausgang an

Mit dem über die Korallen >>rumpeln<< könnte ich auch
Hier sollten aber bei den Ägyptern selbst Köpfe rollen. Um wieder bei einem der größten "Umweltschurken" in Ägypten zu sein

Herr Ahmed Balbaa, Besitzer des Kahramana

der TAUSENDE m3 Riff für Badegäste platt gemacht hat. Und im Süden bei den Neubauten geht es damit weiter .


Aber ich bin wie gesagt der Meinung, dass dieser Vorfall weniger mit Nichtkönnen zu tun hat sondern einfach eine unüberlegte Handlung mit weitreichenden Folgen ist.

Vielleicht habe ich es überlesen. Aber gibt es da etwas neues von den Vermissten?
11.01.2007 16:38
Von den Vermissten leider nicht, aber von den Suchtrupps:
http://news.yahoo.com/s/afp/20070109/wl_mideast_afp/egypttourismrussianetherlandsdiving_070109155756
Mytilus23TL CMAS
11.01.2007 16:57
Aus dem Link zitiert:
"... in the shark-infested Red Sea waters."

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