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SicarioTaucher

Medizinische Ausrüstung bei einer Tauchsafari

Hallo Taucher

Neulich habe ich einen Bericht gelesen der ins deutsche übersetzt war , ich glaube von einen Ami der eine Tauchsafari gemacht hat und schlimmes erlebt hat. Das Boot war so ziemlich weit draußen auf den roten Meer (so ca. zwei Tagesfahrten vom nächsten Hafen) und es passierte ein schwerer Unfall an Bord beim tauchen. Ein Taucher hatte sich irgendwie an der Flossenleiter zwei Finger eingeklemmt und abgeschert.(beliebig andere schlimme Unfälle möglich u.a. Blei auf den Fuß fallen )Es blutete natürlich ohne Ende und man kann sich vorstellen , schmerzen ohne Ende. An Bord ein Sanikasten mit Heftpflaster und leichten Schmerzmitteln.
Also vollgas und den nächsten Hafen mit Doc anlaufen. Es dauerte wohl die genannten zwei Tage bis das Boot im Hafen war,aber der Taucher schrie ununterbrochen von Schmerzen und der Rest der Taucher und Bootsbesatzung konnte nicht helfen um die Schmerzen zu lindern. An Schlaf war natürlich bei der ganzen Besatzung vom Boot nicht zu denken.Die Freude an der Safari war ganz klar hin und der Urlaub gelaufen..........
Der Ami gab darauf den Tipp , sich mit vernünftigen Schmerzmitteln zu versorgen(ich weiß nicht mehr den Namen von dem Mittel aber es war was mit Morphium und extrem stark,genau das richtige für so einen Fall)das man bis das Boot beim Doc ist ,versorgt ist.

Ich hatte mal bei meinen Hausarzt nachgefragt der sagte das das Mittel in D gegen das Betäubungsmittelgesetz verstößt und ich es auf keinen Fall bekommen würde (ich machte dem Arzt den Vorschlag die Tabletten zu versiegeln o.ä. und nach dem Urlaub zurückzubringen)
aber er lies sich in keinster Weise darauf ein.

Habt Ihr euch schon mal gefragt was bei einem schweren Unfall auf hoher See macht ? (kein normaler TU)
Sind alle Safariboote ohne starke Schmerzmittel versorgt und wie sieht es mit einen Arzt aus ?

Danke für eure Antworten und überlegungen....
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21.08.2008 08:48
Hallo,

Dein Hausarzt hat leider Recht. Schmerzmittel, die in solchem Fall sicher wirken fallen unter das Betäubungsmittelrecht. Auch der Transport über Grenzen ist nicht ohne Risiko bzw. Aufwand zu machen.
Für solche Fälle kann man nur Glück haben, daß ein Arzt als Teilnehmer an Bord ist, diese haben häufig eine gut ausgestattet Reisemedikamententasche.

Gruß

Uwe

P.S. in einem 3.Weltland gibt es keine medizinische Notfallversorgung, schon gar nicht für Safariboote.
SicarioTaucher
21.08.2008 08:58
Hai Uwe

Ja ich weiß das mein HA recht hatte aber wie geht Ihr das Problem an ? Hatte Der oder eben Ich eben Pech gehabt ?

Auf Glück hoffen das ein Arzt an Bord ist ?

Ihr nehmt doch auch eigene O-Ringe mit an Bord oder hoffst Du das irgendeiner schon welche hat ...?
21.08.2008 09:09
Hallo sching,

auf einen Arzt als Teilnehmer hoffen.
Sonst gibt es keine Lösung.

Gruß

Uwe
Divelady97CMAS **
21.08.2008 09:11
Das Betäubungsmittelgestz gibt es nun mal und auch die Einfuhr solcher Medikamente können bei der Einreise Probleme verursachen !
Das mit dem Drogenschmuggel wird in jedem Land betraft, und als solches könnte die Einfuhr gesehen werden !!!

Ein Vorschlag :
Hol dir das stärkste freiverkäufliche Schmerzmittel oder frag deinen Zahnarzt ob er dir z.B. Dolomo ( Tag + Nacht )verschreibt. Das Zeug macht auch ein wenig glücklich

Ansonsten gilt in Ägypten : immer schön aufpassen und hoffen, das nix passiert
21.08.2008 10:03
Es ist leider so (siehe auch diverse andere aktuelle Threads), dass auf den Safarischiffen weder umfangreiche Notfallausstattung ist noch irgend jemand, der im Notfall damit umgehen kann. Die Eignerfirmen investieren lieber in Whirlpools und DVD-Flatscreens.

Ich habe mal bei einer TTU meinen Doc gebeten, mir eine Notfallapotheke zusammenzustellen, das meiste davon bekam ich gleich als Ärztemuster mit.

Es soll jetzt kein Aufruf zum Verstoß gegen das BTM-Gesetz sein, aber aus eigener Erfahrung (Schiffsjunge hat sich beim Festmachen an den Brothers das Fußgelenk ganz übel in einer Tauwerkschlinge verletzt) war ich froh, erstens einen Arzt in der Gruppe zu haben und zweitens Tramadol in der Medikamentenkiste. Es gibt Situationen, in denen Nicht-BTM-Mittel einfach nicht wirken.

Also bitte mal einen (möglichst tauchenden) Arzt um dein eigenes Reiseapothekenset.
Je nachdem wie deine Ersthelferqualifikation ist, solltest du auch über Anschaffung von Dingen wie Pocket Mask oder besser Maske mit Ambubeutel sowie Otoskop nachdenken.
21.08.2008 10:21
Hallo,

@D-32

wenn Reisende BTM-Mittel mit sich führen ohne entsprechende ärztliche Verordnung bzw. selbst Arzt sind, kann es erhebliche Probleme geben beim Zoll. Insbesondere bei Einreise in Länder die Drogenmißbrauch streng bestrafen.
Außerdem sollte die Verordnung von BTM aus rechtlichen Gründen ausschließlich dem Fachpersonal vorbehalten sein.

Gruß

Uwe

Gruß
Uwe
21.08.2008 10:46
Üble Geschichte, allerdings erscheint mir 2 Tage bis zum nächsten Hafen sehr sehr lange. Will die Story aber damit nicht in das Reich der Ammenmärchen verdammen.

Unproblematisch ist auch die Verabreichung nicht, es sei denn du nimmst sie nur für dich. Ansonsten bist du bei Nebenwirkungen oder Unverträglichkeiten ganz schnell in der Reise und musst dich an ganz anderer Stelle verantworten. Es wird ja schon einen Grund haben, warum entsprechende Medikamente unter das Betäubungsmittelgesetz fallen.
21.08.2008 14:07
@D32

Tramadol ist kein BTM.
Gruß Jay-Jay
GamulPADI Rescue
21.08.2008 15:44
Falls Ihr in Ägypten vor der Abfahrt ein paar Stunden Zeit habt und mit Schmerzmitteln umgehen könnt, geht vor Ort in die Apotheke. Da gibt es viele Sachen frei, die in Deutschland rezeptpflichtig sind.
21.08.2008 15:52
Keine Sorge, wenn Dir da unten was ernsthaftes passiert wirst du eh verblühen. Sollte man allerdings vorher wissen – oder?

Das ist auch der Grund warum man früher nur erfahrene Taucher auf Safari mitgenommen hatte. Sicherer Umgang mit Außrüstung und sicheres bewegen in und auf Booten ist Grundvoraussetzung für eine gesunde Heimkehr.

Egal ob es um die richtige Sicherung der Tauchgeräte geht oder ob es der Umgang mit heißen Flüssigkeiten ist (Tee, Kaffee, Suppe) ist. Was heutzutage alles zur See fährt.

Ja das war gar nicht so dumm früher: Sicherungsgruppe, Wachgänger und erfahrene Bootsmannschaft.

Ich krieg schon den Ekel wenn einer mit der Buddel auf dem Rücken vom Sitzplatz hoch kommt, sich um 90 Grad drehen muss weil sein Arsch nicht angewachsen ist, und der dabei seinen Nachbarn den Kiefer mit dem DTG zertrümmert alles schon gesehen.

Nicht die Medizin ist wichtig, sondern das richtige Team zu finden.


21.08.2008 17:55
Statt den Arzt in Deutschland zu fragen lieber vor der Abfahrt in einer Apotheke einkaufen. Je nach Land bekommst du da einiges.

Versuch evtl. folgendes zu bekommen:

Tramal (Tramadol, Tramadura, Tramadolhydrochlorid)
oder Valeron, sind beide nur Verschreibungsspflichtig - kein BTM.

Wenn du beides nicht bekommst, dann kann ne Kombi aus Ibuprofen und Paracetamol (ca. 400mg Ibu. + 1000mg Para.) auch schon ganz gut was an starken Schmerzen stillen.

21.08.2008 18:36
also wenn ich das hier so alles lese, dann wundert es mich nicht, daß die Verschreibungspflicht für diverse Medikamente in Deutschland so streng ist.
Ich möchte nicht wissen, was so manch einer schlucken würde, wenn man an einige Sachen so rankommen würde.
Was nützt es, wenn die Schmerzen weg sind, aber dann die Leber hin ist?
21.08.2008 19:01
Valoron ist ein Opiumderivat und nicht nur verschreibungspflichtig sondern auch ein BTM. Ich weiß allerdings nicht, ob es das noch gibt - zumindest gibt es das Nachfolgepräparat Valoron N - aber auch das macht ziemlich high

Als Schmerzmittel ist es äußerst wirksam und kommt, lt. der Ärzte, die es mir seinerzeit verschrieben hatten, in der Wirkung gleich hinter Morphium.

Und die Leber löst sich nur bei dauerhaftem und übermäßigem Konsum auf...so wie bei Alk..
21.08.2008 19:40
" Und die Leber löst sich nur bei dauerhaftem und übermäßigem Konsum auf...so wie bei Alk"

bei Paracetamol- Überdosierung geht das schneller als du denken kannst. Und die Überdosierung ist auch ganz fix errreicht.
21.08.2008 19:58
bei Paracetamol sind es 100mg/kg KG (Dosis letalis)
und auf Tramadol müssen die meisten, daher ist es angebracht vorher ein ein Anti-mittel zu nehmen - und dann ist es doch besser, wenn ein Arzt vor Ort ist
Wenn man anderen Medikamente gibt, dann ist es gut wenns gut geht, aber was macht man, wenn´s schief geht...
21.08.2008 20:02
Auch hochwirksam: Tilidin

Zur Klarstellung: Es geht hier weder um Dauermedikation noch um Drogenmissbrauch. Aber wenn während einer Safari was Übles passiert und der Hafen einige Stunden entfernt ist, würde ich jederzeit dem Unfallopfer die Maximaldosis laut Waschzettel auch als Nichtmediziner geben, damit es nicht zu sehr leidet.
21.08.2008 20:16
Das ist eine Entscheidung, die du und der Patient treffen müssen, und wie gesagt, wenns gut geht, dann fragt keiner mehr danach
BussyIANTD TMX
21.08.2008 20:51
Bevorzuge Tramadol, das kriege ich auch über meinen Hausarzt und kann in hoher Dosierung genommen werden, hilft schnell und stark.
liebe Grüße Bussy
tauchelchCMAS****
21.08.2008 21:09
Stichwort Sucht:
Tilidin ist einer der Wirkstoffe in Valoron N. (Kombination aus Tilidin und Naloxon)

Naloxon ist ein Gegenspieler zu Tilidin, er hebt dessen Wirkung auf. Das Mischungsverhältnis ist dabei so gewählt, dass Naloxon die schmerzstillende Wirkung von Tilidin in normalen Dosierungen nicht beeinträchtigt. Wird jedoch zuviel von dem Medikament eingenommen, neutralisiert Naloxon die Tilidin-Wirkung. Dadurch werden Missbrauch und Abhängigkeit vorgebeugt.

Diese Dareichungsform von Tildin zwar nach dt. Arztneibuch verschreibungspflichtig aber (noch) kein BTM.
Wird aber kaum ein Arzt ohne Grund verschreiben weil man sich trotzdem damit ganz schön ... kann.
Und tauchen würd ich damit schon gar nicht...
tauchelchCMAS****
21.08.2008 21:18
Und noch was: (Achtung )Ich wäre immer, immer und wirklich immer extremst zurückhaltend meine irgendwie mitgebrachten "Drugs" (ganz gleich welchen Kalibers)anderen Zeitgenossen als mir selbst zu verabreichen. Du weist nie wie der oder die drauf reagiert oder was an Vorerkrankungen vorliegt!
Wenn der dann von der Stange fällt bist DU am dransten.
Also am Suizid würde ich dich nicht hindern an allem anderen durchaus...
ZystscheCMAS**, Nitrox, CSA, AGT.
21.08.2008 22:14
Eigentlich ist mit dem Posting von Uwe-Re alles gesagt.Wir hatten auf der letzten Safari einen
Taucher mit gebrochenen Fußzeh. Nur durch die Anwesenheit 2er Krankenschwestern konnte Schlimmeres verhindert werden.
Generell ist das mit der Sicherheit auf Safaris halt so eine Sache.
Du könntest genauso gut die Frage stellen:
Was passiert wenn es mal brennt?
Ich wette das die Hälfte der Rauchmelder (wenn überhaupt vorhanden)auf Safarischiffen eine leere
oder gar keine Batterie enthält.
No Risk no Fun.

Zystsche
22.08.2008 08:07
Hallo zusammen,

also bei einigen Antworten hier klappen sich mir die Fußnägel hoch. Einige der erwähnten Medikamente sind Opiate bzw. wirken ähnlich und können heftigste Nebenwirkungen auslösen.

"Bevorzuge Tramadol, das kriege ich auch über meinen Hausarzt und kann in hoher Dosierung genommen werden,"
Also da würde ich doch noch mal eine zweite Arztmeinung einholen. Gerade Tramadol ist extrem heftig, suchtgefährdend und sollte nie in hohen Dosen und ohne ärztliche Verschreibung genommen werden.

"Ich hatte mal bei meinen Hausarzt nachgefragt der sagte das das Mittel in D gegen das Betäubungsmittelgesetz verstößt und ich es auf keinen Fall bekommen würde (ich machte dem Arzt den Vorschlag die Tabletten zu versiegeln o.ä. und nach dem Urlaub zurückzubringen) aber er lies sich in keinster Weise darauf ein."
Richtig so. Dein Arzt macht sich nämlich strafbar, wenn er Dir ein solches Medikament verschreibt, ohne dass ein akuter medizinischer Grund vorliegt. Woher soll der Arzt wissen, wofür Du die Medikamente wirklich brauchst. Einige der hier genannten Medikamente erfreuen sich bei einer gewissen Bevölkerungsgruppe aufgrund der "Neben-"wirkungen sehr großer Beliebtheit. Und selbst wenn er Dir vertraut, nehmen wir an, Du hast eines dieser Medikamente im Beutel. Einer Deiner Mitreisenden hat einen Unfall und Du gibst ihm das Medikament. Der Mitreisende stirbt darauf hin (allergischer Schock, springt im halluzinogenen Rausch über Bord, fällt bedröhnt die Treppe hinunter ...), dann haben Du und Dein Arzt extreme Probleme. Denn Du hättest das Medikament in keinem Fall als Nichtmediziner verabreichen dürfen und Dein Arzt hätte es Dir nie verschreiben dürfen. Solchen Ärger braucht man wohl eher nicht.

Was macht man, wenn man eine angebrochene Packung Tramadol vom letzten Notfall zu Hause dabei hat. Auch hier würde ich Mitreisenden die Mittel aus dem oben genannten Grund eher nicht geben. Ich würde das Medikament auch nicht mitnehmen, denn alle Medikamente die ich in solche Länder mitnehme lasse ich entsprechend verschweißen und ich habe eine Auflistung dabei, worum es sich handelt und wofür es ist, bestätigt von einem Arzt. Desgleichen mache ich mit Spritzbestecken, die bei Reisen in Drittweltländer dabei habe. Allerdings wird Dir der Arzt nichts bestätigen was schon angebrochen ist und nichts reinlegen, was nur akut verschrieben werden kann.

Noch etwas zum Thema Spritzbesteck: Das ist natürlich nicht für Notfälle gedacht sondern für die Behandlung in Praxen/Krankenhäusern. Hier am besten nachfragen, ob die Mitnahme nötig/angeraten ist und wie das Einfuhrprozedere ist. Oft genügt eine ärztliche Bestätigung, teilweise muss man es bei der Einreise angeben.

Gut Luft,

Andreas
Frank Z. ich tauch halt
22.08.2008 08:56
Außer Kopfschüttel und Hannes Wader - Ich kam von Frankfurt nach Hurghada (Berlin) drei Koffer voll mit Kokain
Cocaine, all around my brain....fällt mir dazu nichts mehr ein, doch eins noch, der gute alte Jonny Walker

bleibt schön schmerzfrei Frank

22.08.2008 09:14
@ frank z.

hast du die schmerzen durch die verbrennungen (nachdem dir dein O2-booster um die ohren geflogen ist) auch mit jonny walker gelindert???
Frank Z. ich tauch halt
22.08.2008 10:55
nee, mit ägyptischen Schwarzkümmelöl
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