Tauchmedizin ist ein sehr interessantes Thema. Über alles rund ums Thema Gesundheit und Tauchen kann hier ausgiebigst diskutiert und geschnackt werden. Sehr kompetente Antworten sind garantiert - denn viele Mediziner besuchen dieses Forum.

Medizin-Equipment auf einem Safariboot

Ausser Sauerstoff und 1.Hilfe-Kasten, Ammoniak, was für Gegengifte haben die Safariboot in Sharm, die Sinai-Tauchtouren anbieten?

Was ist Vorschrift?

Im Falle auch extrem grober Bisse von Muränen, Stachelrochen, Steinfische müsste man doch, auch wenn die maximale Menge an Gift durch das Tier verabreicht wurde, gewappnet sein für solche Fälle auf Tauchbooten.

Wenn die Fahrt nach Sharm oder in andere grosse Städte länger als 2 Stunden dauert mit dem Boot, da kommt mir das schaudern, wenn da nicht genug Gegengifte mitgenommen werden.

Bin froh um jeden Rat und Link. Danke.
AntwortAbonnieren
guntherTL***
25.05.2005 16:23
Hallo,
so weit ich weiß und ich habe auf dem Schiff wo ich letzt Woche war genau geschaut, haben die überhaupt kein Gegengift mit. Denn:
- es ist sehr teuer, bei meist kurzer Lebensdauer
- schwer zu verabreichen
- oft weiß der Gebissene nicht was es war
- es nicht Gegengifte gegen alles gibt
- die Anzahl der Seren enorm wäre
- die Anzahl der Unfälle (Vergiftungen mit lebensbedrohlichen Ausmaß) eher gering sind
(hier habe ich jedoch keine verifizierbaren Daten)

Außerdem wer soll den einsatz entscheiden, es bedürfte eines Arztes oder ähnliches, da u.U. erhebliche Reaktionen des Körpers zu erwarten sind.

Gruß
Gunther
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
25.05.2005 18:51
Sei froh, wenn in den Sauerstoffflaschen auch tatsächlich Sauerstoff mit mehr als 21% Anteil drin ist.
Ansonsten habe ich immer eine kleine Erste Hilfe-Tasche dabei und ein kleines sterieles Notbesteck.
Zusätzlich auch ein sehr starkes Schmerzmittel (natürlich nur zur persönlichen Benutzung, da ich kein Arzt bin).
Nicht zu vergessen etwas Betaisadonna zur Desinfizierung.

Das muss einfach reichen bis hoffentlich professionelle Hilfe kommt.
Selbst die wird nicht unbedingt ein Gegengift haben (auch nicht unbedingt im Krankenhaus).

Streichel/fütter besser keinen Fische, bzw. halte deine Arme und Beine unter Kontrolle.
26.05.2005 01:22
Ok, das kann ich ja gut glauben. Gibt es aber nirgens vielleicht im I-net (hab google schon gecheckt) ev. Tabellen oder Listen, wo erklärt wird, welches Gift gegen welche Tiere wie (meist eh intravenö) verabreicht wird (Menge...).

Denn man sieht am roten Meer unzählige giftige Tiere, da kann man doch sicher mal die wichtigsten Seeren (gegen Steinfische, Stachelrochen, Rotfeuerfische) mitnehmen, auch wenn die sauteuer sind.

Man braucht eh die, die man nicht mitgenommen hat, aber so fährt man mit der Psyche besser.

Auf den Malediven ist einer von nem Stachelrochen abgekratzt, als ich da stand. Daher vlt. meine Phobie. ;)
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
26.05.2005 20:24
@ Medizinrolf

schau mal hier rein, da findest du die Info´s

http://www.toxinfo.org/frameset.php?inhalt=menu.php&hauptframe=http://www.toxinfo.org/tier/

Ich glaube aber nicht, dass du ohne Arzt zu sein, die Gegengifte bekommst.
Die haben teilweise heftige Nebenwirkungen und können gefährlicher als das Gift sein (bei falscher Anwendung).





http://www.gifte.de/

01.06.2005 10:26
Hallo!

Gegengifte müssen gekühlt gelagert werden, und würden am roten Meer auf den Schiffen vergammeln, da sich die Ägypter um sowas nicht kümmern. Unfälle passieren immer nur auf anderen booten....

Da die Tauchguides hin und wieder Sauerstoff schnüffeln, da sie bends haben (!!!!), sind die Flaschen an Bord oft leer........

Bei meinem Tauchunfall bei der Thistlegorm hab ich einiges seltsames erlebt... Kapitän wollte nicht das Rettungsteam rufen, ... ... ... ...

Bordapotheken sind kaum vorhanden, und fast niemand weiß, was im Notfall zu tun ist....

Ich glaub die wichtigste Regel in Ägypten ist, das SAR-Team zu rufen, die brausen dann mit schnellboot daher, und sind gut ausgebildet....
Mayday absetzen auf Kanal 16 und es geht los...

oder Direkt Das Hyperbar-Center in Sharm el Sheik anrufen (hab leider keine nummer), die sind die besten dort

El Gouna Hospital geht auch, da bin ich behandelt worden.

(Von Hurghada Navy Hospital würde ich abraten)




03.06.2005 13:05
Sorry, bends im engeren Sinn bedeutet meistens Gelenkschmerzen durch Sticksoffblasen. Entsteht meist durch zu schnelles auftauchen oder zu tief unten oder zu lange unter wasser oder zu viele Tauchgänge an einem Tag.

In diesem Fall hilft die Zufuhr von Sauerstoff, um den Sticksoff aus dem Gewebe zu drücken....
(Eigentlich sollte man ja in diesem Fall eine Druckkammer aufsuchen).

Da die Diveguides das hin und wieder übertreiben, kann es sein, daß die Flasche leer ist....
War das erste, was wir damals gecheckt haben....





Antwort