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Männerproblem

Hallo,
ich bin 50 Jahre alt und habe vor einem Jahr mit der Taucherei begonnen. Ich habe CMAS * gemacht und bis jetzt 37 TG`s, davon 20 in Ägypten. Da mir das Tauchen jetzt sehr viel bedeutet, habe ich jetzt ein Problem: Absolutes Tauchverbot wegen chronischer Prostatitis! Und so kam es: ich war im Okt.2002 in Ägypten zum Tauchen. Genau 20 Tage nach der Rückkehr wurde ich krank. Der behandelnde Urologe war sich sicher: schwere bakterielle Entzündung der Prostata und Harnröhre.
Er verordnete mir eine Tablette Cyprobay 250 tgl. und meinte in drei Wochen sei alles vorbei. Nach 5 Tagen hatte ich noch immer hohes Fieber und fühlte mich total krank. Ich wechselte den Arzt und bekam nun hochdosiertes Antibiotika mittels Infusionen bis 20. Dezember! Im Januar ging es mir zwar wesentlich besser, aber der Arzt und ein weiterer Urologe attestierten mir eine chronische Prostatitis, wohl durch falsche Behandlung im Anfangsstadium und auch durch hohe Bakterienbelastung im Urin: Streptokokken, Staphylokokken und Koli-Bakterien. Die Ärzte vermuten, dass ich mir diese Bakterien durchaus in Ägypten zugezogen haben kann(ich bezweifle dies!). Auf jeden Fall dürfe ich nicht mehr tauchen, denn durch die Abkühlung des Körpers im Wasser würde die Gefahr einer erneuten akuten Entzündung zu groß sein. Meine Frage: hat vielleicht irgendein Kollege ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann mir vielleicht ein Kollege mit medizinischen Kenntnissen einen Rat geben? Es würde mir schon sehr schwer fallen, jetzt den gerade erlernten Tauchspaß wieder aufzugeben.
Vielen Dank im Voraus.
Gruß Herbert
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23.02.2003 18:43
Uhm, dazu befrag ich gleich morgen einen mit mir befreundeten Urologen. Aber das halte ich, ehrlich gesagt, fuer ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Sollte da wirklich was dran sein, legst Du dir eben einen Trocki zu!
24.02.2003 08:51
Herbert,

>>Auf jeden Fall dürfe ich nicht mehr tauchen, denn durch die Abkühlung des Körpers im Wasser würde die Gefahr einer erneuten akuten Entzündung zu groß sein.<<

frag Deinen besorgten Doc mal, was Du im Winter machen solltst. Dich zu Hause einsperren und auf den Frühling warten?
Nichts gegen besorgte Ärzte, besser so als anders herum, aber ich glaube, hier ist er etwas über das Ziel hinausgeschossen. Bei so schwerwiegenden Erkrankungen würde ich sowieso nie nur einen Arzt fragen, sondern immer noch einen zweiten konsultieren. Es ist alles eine Frage der Kompetenz - mit Ohren-Problemen geht man zum HNO, Pipi-Problemen zum Urologen und mit Tauchproblemen zum Taucharzt...
Gehe doch einfach mal zu einem richtigen Taucharzt (bei uns gibt es den beim DLRG). Dessen Meinung währe für mich dann ausschlaggebend. Nicht-tauchende Ärzte müssen sich absichern und "verbieten" dann schon mal schneller etwas, was sie selber nicht kennen um auch rechtlich auf der sicheren Seite zu sein. Kann man aber irgendwie auch verstehen und zeigt auch, daß dieser Doc seinen Job noch Ernst nimmt.
24.02.2003 10:48
Also, der Urologe hat mal breit gegrinst und den Kopf geschuettelt. Es gaebe natuerlich durchaus urologische Erkrankungen, wo man das Tauchen zeitweilig unterlassen solle, aber die von Deinem Uro genannten Gruende seien ziemlich (erm, ich glaub, fuer das Schweizerdeutsche Wort gibt`s keine Uebersetzung - sagen wir mal "an den Haaren herbeigezogen").
Stattdessen fragt er sich eher, wo die Coli`s im Urin herkommen und noch so andere Dinge.
Also Fazit: Er sagt natuerlich nicht, dass Du tauchen darfst, er kennt die Umstaende ja nicht. Aber er sagt, dass eine Prostatitis durch "Unterkuehlung" unwahrscheinlich sei.
25.02.2003 14:12
Hallo Herbert,
du schreibst, daß genau nach 20 Tagen die Beschwerden auftraten. Ich glaube nicht, das du Dir Keime in Ägypten gefangen hast, die dann 3 Wochen warten bis so eine massive Entzündung der Prostata entsteht.Da hättest Du früher Beschwerden haben müssen. Ich würde an Deiner Stelle einen anderen Urologen aufsuchen notfalls einfach mal bei Verschlimmerung der Symptomatik in einem Krankenhaus vorstellig werden(eines mit urologischer Station)
26.02.2003 12:52
Vielen Dank an alle,ich fühle mich im Großen und Ganzen bestätigt und werde auf jeden Fall eine Urologische Fachklinik in Heidelberg aufsuchen.
Nochmals Danke und allzeit "Gut Luft".
27.02.2003 10:59
@Herbert
Versuche doch mal mit Dr.D. Preusch-Dreyer, Druckkammerzentrum Bremen (soweit ich es im Gedächtnis habe), Kontakt aufzunehmen. Sie ist Fach-Urologin und selbst langjährige Taucherin und Taucherärztin.
Viele Grüße
Kalle
www.hypermed-jena.de
06.05.2004 04:31
Sei froh, dass Du noch lebst. Ich habe vor 5 Tagen Ciprobay gleichen Typs wg. Gripperanderscheinungen 1x eingenommen(dauerte bis dahin immerhin 3 Wochen) und wäre wg. allergischen Schocks beinahe gestorben. Habe bis dato noch nie Probleme mit Medikamenten gehabt.
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