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Lungenfunktionstest merkwürdig?

Hallo, ich war gestern bei der Tauchtauglichkeitsprüfung und war etwas schockiert über meinen Lungenfunktionstest. Man soll ja so tief wie möglich einatmen und dann so stark es geht ausatmen. Allerdings war ich schon lange leer geatmet bevor der erlösende Piep-Ton des Messgerätes kam. So mussten wir das ganze 3 mal wiederholen und ich hab beim letzten mal dann eben irgendwie noch probiert Luft rauszuquetschen, wo keine mehr war. Dementsprechend sah die Kurve für das Ausatmen dann auch aus. Ich bin sportlich sehr aktiv und halte mich für einen fitten Menschen. Woran kann das liegen, dass mir da so die Puste ausgeht? Der Arzt wollte irgendwie selbst nach mehrmaligem Nachfragen nicht so richtig eine Antwort geben und witzelte eher dadrüber. Ironischerweise mach ich sogar seit ein paar Wochen auch noch Atemübungen fürs Freitauchen.
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15.02.2012 09:35
Evtl hast du ein bisschen an dem Röhrchen an der Seite vorbei gepustet.
15.02.2012 09:50
Nee, das hat schon eng angelegen. Und man hat ja auch kein Widerstand beim Rauspusten. Da war schon alles ok.
willibCCR TMX
15.02.2012 10:04
Bin an dem Test auch schon fast verzweifelt

Bei diesem Test musst Du ja das Gerät vor dem eigentlichen Test durch normales Ein- und Ausatmen kalibrieren. Zumindest ich war dann versucht dabei schön tief ein- und auszuatmen (was ja kein "normaler" Atemzug ist). Dadurch ging das Gerät von falschen Voraussetzungen aus und dementsprechend war das Ergebnis.

Nachdem ich beim Kalibrieren dann endlich "normal" geatmet habe war dann auch das Ergebnis ok...

lg
15.02.2012 10:10
Kalibrierung gab es bei mir gar nicht. Tief einatmen, Gerät ansetzen, ausatmen, einatmen.Dann war es fertig.
hketTL CMAS
15.02.2012 10:21
Ich hatte auch schon den Eindruck, daß Ärzte den Lungenfunktionstest nur bei Lungenkranken (Asthma, Bronchienverengung, Mukoviszidose ...)
effektiv bewerten können.
Ein trainierter Taucher / Schwimmer ist gewohnt, einen sehr hohen Flow zu erzielen. Das heißt die trainierte Lunge nimmt 5 Liter auf und gibt in 2 Sec. 5,5 Liter ab. die restlichen 3 sec. gibts dann diese Wackellinie.
Meiner Meinung nach wäre dieses schnelle Leerblasen eine optimale Sache beim tauchen (kein airtrapping) aber wenn man sich beim ausatmen etwas Zeit lässt steht zwar ein kleineres Lungenvolumen auf dem Ausdruck, aber der Doc ist dann zufrieden (98% reicht locker, 110% bringt nichts)
cramer.cATL, TMX, Cave
15.02.2012 11:08
Kenne es eigentlich auch so, dass das Gerät erst einmal kalibriert wird. Der Test geht bei mir länger als bei Dir oben beschrieben und ich habe den schon bei zwei verschiedenen (Tauch-)Ärzten gemacht.
FotohaieMSD / TDI Rebreather (Triton)
15.02.2012 12:19
(es liegt ja keine Kurve o.ä. vor, insbesondere war die Lufu überhaupt krankhaft?)
Das A und O bei dieser Untersuchung ist die Anleitung dazu, was man denn eigentlich nun tun muss. Und man kann die Technik auch einüben (aber wer hat schon privat ein Spirometer...)

Bei dem gesagten Test geht`s darum, die Lunge richtig voll zu machen und dann mit aller Kraft alles rauszupusten. Macht man das zum ersten Mal, so kommt es häufiger auch mal dazu, dass der Pustet das Gefühl hat, seine Lunge sei leer, und zu früh "aufgibt".
15.02.2012 18:17
Mein Arzt macht immer zwei Tests:

1 x tief einatmen und so schnell wie möglich soviel wie möglich rauspusten.

1 x tief einatmen und so lange wie möglich konstant ausatmen bis nix mehr geht.

Deine Beschreibung liest sich für mich irgendwie nach einer Kombi von diesen zwei Tests.
16.02.2012 15:49
Der Test heißt zumindest "Peak Flow Test" und wird bei Wiki so beschrieben => http://de.wikipedia.org/wiki/Peak_Flow

Ich hatte übrigens auch die Problematik zu schnell komplett ausgeatmet zu haben und mußte ebenfalls nix kalibrieren, sondern gleich loslegen.

Habe es dann gemacht wie von hket beschrieben.

Franziskus144AOWD, Rettungstaucher WW
18.02.2012 09:55
Ich habe mir den Test mal von meinem Arzt erklären lassen, seine aussage:

Es gibt zwei Werte. Der eine bedeutet wie viel Luft du innerhalb der ersten Sekunde ausatmen kannst, also quasi die Kraft der Lunge.

Der zweite Wert gibt an wie viel Volumen deine Lunge insgesamt hat.

Beide Werte werden gemessen und anschließend mit einem aus Körpergröße und Gewicht errechneten Sollwert verglichen.
Es sind also auch 118% möglich, bedeutet man ist besser als der Sollwert.

Ich habe z.B. eine kleinere Lunge als der Sollwert, aber im Lungenfluss bin ich deutlich darüber.

mfg
Franziskus
27.02.2012 10:51
Aussagekräftiger ist das Belastungs-EKG. Wenn eine LuFu gemacht werden soll, macht es auf jeden Fall Sinn, diese nach dem Belastungs-EKG zu wiederholen.
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