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Luftzeitberechnung von Tauchcomputern?

Hallo, ich hab folgendes Problem:
Wie kann ein Luftintegrierter Tauchcomputer meine Restluftzeit berechnen (zum Beispiel der Suunto Cobra), wenn er garnicht weiß wie groß meine Flasche ist oder ob ich sogar nen DoppelTG tauche.Haben die Rechner einen Mittelwert engestellt so z.B. 12 Liter.
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11.02.2006 13:28
..er berechnet die Anderung des Druckes pro Zeiteinheit. Da er schon den Anfangsdruck (maximaler Druck) hat, kann der TC die Zeit bestimmen....
11.02.2006 14:58
Moin Divemonster,
die Flaschengröße ist erst relevant, wenn du dein AMV wissen willst. Und die gibst du in dem Fall im Dive Manager ein.

(Falls sich diese Frage als nächstes ergeben sollte)

Gruß,
TT
11.02.2006 14:59
genauso ist es. Deshalb kann der aufmerksame Beobachter auch feststellen, das zu Beginn des TG die "Restluftzeit" sehr gering ist und im weiteren Verlauf des TG wieder ansteigt. Beim Abtauchen ist die Druckabnahme / Zeit größer, als im weiteren Verlauf des TG. Warum? Die Flasche kühlt durch das Wasser stark ab -> Druckreduzierung in der Flasche..... Also "erkennt" der TC große Druckabnahme in geringer Zeit und errechnet eine geringe Restluftzeit....

Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
11.02.2006 15:16
Und das Ganze ist nur eine Schätzung, wielange der Luftvorrat reicht zu den momentanen Bedingungen reicht.
Ändert sich deine Tiefe, oder Luftverbrauch, dann ändert sich sehr schnell diese Zeitangabe. Das ist KEIN Durchschnittswert über längerem Zeitraum, sondern es werden NUR die allerletzten Minuten einberechnet. (Beim Cobra)
11.02.2006 16:33
Naja verstanden hab ich das aber immer noch nicht. So jetzt erklärt mir das nochmal wie das beim Cobra abläuft, den Rechner kenne ich und da kann man ja nicht viel einstellen.
11.02.2006 17:11
Moin Divemonster,
du musst da auch nichts einstellen.

Wenn du beispielsweise in einer halben Stunde 75 Bar verbrauchst (und auf konstanter Tiefe bist), weiß die Cobra, dass du noch ebenso lange Zeit hast, bis du auf 50 Bar runter bist.
Da du die Flasche nicht unter Wasser wechselst, kann es der Cobra egal sein, wieviel Liter drin sind.

Soweit?

Ändert sich deine Tiefe und damit der Luftverbrauch - oder der Luftverbraucht steigt, z.B. in Strömung, passt der Compi die Restzeit an.
Auch dafür ist es egal, ob du eine Mono-10 oder eine Doppel-20 hast.

Übrigens (aber das führt jetzt schon fast zu weit) geht die Cobra nicht zwingend von 50Bar Restdruck aus, sondern, abhängig von der Luftentnahme (die über den Druck messbar ist) von irgendwo zwischen 35 und 50 Bar, so dass du im Zweifel auf der sicheren Seite sein solltest.

Einstellen musst du garnichts. Kannst du auch nicht.

Gruß,
TT
12.02.2006 02:42
Das Thema ist ja echt interessant. Was mich mal von Benutzern interessieren wuerde ist, ob diese Berechnung wirklich ein Nutzen ist, denn der TG wird ja zuvor geplant. Dann weiss man ja an welcher Stelle des TG man welche Bedingungen haben sollte, oder? Also kann ich mir vorstellen, dass es sich bei dieser Funktion doch um eher eine tech. Spielerei handelt, oder? Verleitet dieses Feature nicht dazu ohne Planung in Wasser zu gehen? Wuerde mich mal echt interessieren, denn erst vor kurzem habe ich mit meinem Buddy ueber diese Rechner geplaudert und wir versuchten zu erkennen, warum man so etwas haben sollte - einen echten guten Grund fanden wir aber nicht. Daher waere ich dankbar ueber Argumente.
12.02.2006 06:35
Hallo 7mm,
ich würde es auch eher als Feature sehen.
Vergleiche dazu die Tankreichweitenanzeige im Auto: Ich habe eine Tankanzeige und kenne den ungefähren Verbrauch.
Das entspricht dem Fini und meiner kognitiven Verknüpfung von Tiefe und durchschnittlichem Luftverbrauch.

Verlässlich ist es schon deshalb nicht, weil ja nur die für diesen Moment gültigen Gegebenheiten berücksichtigt werden können.
Aber dem Anfänger mag es eine gute Hilfestellung sein, die Zusammenhänge zu verinnerlichen.

Und der, der in Ägypten dem Rudel folgt, plant nicht unbedingt jeden Tauchgang, oder?
Da heißt es doch oft "runter, linke Schulter am Riff, max. 60min, min. 50 Bar".
Hierin sehe ich die Existenzberechtigung für die "Finianzeige, übersetzt in Minuten"
Und mache mir bei derlei Spaßtauchgängen keine Gedanken um Tauchgangsplanung...

Und verlässlicher, wenn du so willst, ist die Finianzeige in solch´ einem Fall auch nicht.


Gruß,
TT
12.02.2006 13:10
Der Mares Airlab berechnet Dir das AMV. Ich glaube ab 50 bar Restdruck geht die Restzeit sehr schnell auf 0 min herunter. Ansonsten stimmt die Anzeige recht gut. Beim Airlab muss man aber die Flaschengröße einstellen, was aber schnell und einfach geschieht. Das angezeigte AMV hat aber keinen Einfluss auf mein Tauchverhalten. Ist eher ein zusätzlicher statistischer Wert den ich ins Logbuch mit eintrage und so später sehen kann welcher Tauchgang mich mehr "getress" hat.
Gruss
12.02.2006 15:15
Interessant und nützlich wär`s, wenn der Tauchcomputer anhand des AMV, des Flaschendrucks, der voreingestellten Flaschengröße, der aktuellen Tiefe und der aktuell berechneten Dekozeiten Alarmsignale geben würde, wenn es mit der Restluft knapp würde. Also nicht erst bei z.B. 50bar, sondern vielleicht auch schon bei 100bar.
Macht natürlich auch dann nur Sinn, wenn man nur 1 Flasche bzw. Doppelflasche mit geöffneter Brücke benutzt; sonst kennt der luftintegrierte Computer ja nicht die vorhandene Reserve.
12.02.2006 15:39
@ flasche

Da muss ich Dir zustimmmen, diese Berechnungen waeren dann etwas aussagekraeftiger.

@ Tubby
Genau, Du hast es auf den Punkt getroffen, dem Rudel folgen und dann mal wieder auftauchen, TG Planung, wass ist das... . Darin liegt doch der Hund mal wieder begraben, denn hier wird mal die Planung wieder ein Stueck in den Hintergrund gerueckt und dieses Feature birgt doch wirklich so einiges an Gefahrenpotential. Ob es dem Anfaenger hilfreich ist, wuerde ich auch mal hnterfragen, denn der Anfaenger muss mal wieder weniger denken - okay, ist etwas uebertrieben.

Die Fininmeteranzeige ist auch nicht verlaesslicher, jedoch muss man den Zusammenahng betrachten, denn ich bin der Meinung, dass ein TG im Vorfeld geplant werden sollte, d.h. ich weiss wann und wo ich welchen Druck haben muss. Zudem gehoert in meinen Augen zu einer guten Palnung auch die Einplanung eines Notfallplanes, sprich: genuegend Reserven, dass ist bei einem TG mit Dekostopps auch genuegend Luft fuer den Fall der Faelle. Waere doch zu dumm, wenn man noch etwas unter der Oberflaeche verweilen muss aber keine Luft mehr hat, oder?

Zustimmen muss ich Dir aber, dass bei SpassTG dies evtl. fuer den einen oder anderen ganz wertvoll sein kann - jedoch ist es dann eben wirklich nur ein weiteres Feature.
13.02.2006 08:01
@7mm:
In meinen Augen birgt nicht das Feature "Restluftanzeige" die Gefahr, sondern die Einstellung zum Rudeltauchen.

angeregt durch den Thread, habe ich gestern mal ganz bewusst auf diese Anzeige geachtet:
ich persönlich mag lieber die Finianzeige benutzen, trotzdem halte ich es für eine nette Anzeige, die nicht schlimm ist, nebenbei auch noch zu (Selbst-)Schulungszwecken dienlich sein kann:
Ein paar stärkere Flossenschläge und der Verbrauch geht gewaltig in die Höhe...

Ich sollte also echt bald mal wieder Schwimmbadtraining machen

Gruß,
TT

P.S. die Restzeitanzeige deckte sich in der Tat mit meiner eigenen Einschätzung
13.02.2006 17:03
Das was Flasche da fordert machen beispielsweise die Computer der Uwatec Aladin Air-Familie: Die berechnen die benötigte Aufstiegszeit aus der aktuellen Tiefe, einem (wie auch immer) berechnetem aktuellen Luftverbrauch (hier geht nur der Druckverlust pro Zeiteinheit ein, keine Flaschengröße!) und dem eingestellen Restdruck. Falls man Deko absitzen muss verlängert sich die Aufstiegszeit entsprechend. Wenn man weniger als 3 min auf der aktuellen Tiefe verweilen kann, bis man mit weniger als eingestelltem Restdruck auftaucht piepst einen der Computer auch noch an.
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