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Luftanhalten

Hallo liebe Tauchgemeinde,
ich hätte da mal ne dumme Frage. Kann man die Luft in einer bestimmten Tiefe ( 30 m ) die Luft länger anhalten als an der Oberfläche ? Denn dann hab ich ja 4 mal soviel Luft mit einem Atemzug intus und mein Körper braucht ja zwecks der Tiefe nicht mehr Sauerstoff oder hab ich da nen Denkfehler ?
Brauch ets aber bitte keine Belehrung das man beim Tauchen keine Luft anhalten darf.
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B.O.BachterRescue Diver
13.04.2009 19:14

Hi,

Populärwissenschaftlich formuliert:

Der Sauerstoff wird über die Lungen aufgenommen, Du brauchst in 30m Tiefe ungefähr die 4-fache Luftmenge um Deine Lungen genauso weit zu füllen wie an der Oberfläche.

Daher hast Du dann genausoviel Luftvolumen in der Lunge wie an der Oberfläche (nur mit höherem Druck)

Da sich die Lungen dabei nicht vergrößern, kannst Du die Luft nicht länger anhalten.

Kann man bestimmt noch wissenschaftlicher erklären, aber ich hoffe es reicht auch so.

Grüße von Bob
B.O.BachterRescue Diver
13.04.2009 19:15
Und bevor ich es vergesse:

Belehrung: Beim Tauchen niemals die Luft anhalten.
13.04.2009 19:20
Danke B.O.
klasse erklärt und sofort kappiert. Wusste da ist ein Denkfehler und Luftanhalten ist nicht.
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
13.04.2009 19:20
"Belehrung: Beim Tauchen niemals die Luft anhalten" -> und was macht der Apnoetaucher
13.04.2009 19:41
Apnoe Taucher schalten m.E. auf Kiemenatmung um

... beim Auftauchen wäre es ratsam die Luft nicht anzuhalten ...

Das erklärt sich dann aus der Rechnung des Volumens ...

Oberfläche 1 bar - je 10 m 1 bar hinzu ...macht bei 30 m 3 bar zusätzlich zu dem einen Bar an der Oberfläche ...

Also 30 m Wassertiefe - macht dann 4 Bar ... Luftanhalten und Auftauchen = BOOM ...

Wenn du auf 30 m die Luft anhälst und brav auf 30 m bleibst (auch 29,8 m) passiert erstmal gar nix ...

So und nun brauchen wir Freiwillige für den Feldtest

neeeeeeeeeeeeeeeeee war´n Gag (zumindest das mit dem Feldtest
El_Dudovorhanden...
13.04.2009 19:56
zum OT-Teil Gefährlichkeit des Luftanhaltens bleib ich bei meiner Meinung, welche hier im etwas fortgeschrittenen Verlauf der Diskussion dargelegt wird:

http://www.taucher.net/forum/ausbShow.html?messageNummer=2084

Allzeit gut Luft

x344CMAS***
13.04.2009 20:30
Also, ich denke schon das man unten die Luft länger anhalten kann. Jetzt zur Begründung:
In 30 m ist der Partialdruck des Sauerstoffs in Deiner Lunge 3x größer als an der Oberfläche. Damit kann Deine Lunge sozusagen mehr Sauerstoff aus dem Luftvolumen "rausquetschen". Zum Vergleich: normalerweise enthäkt die Ausatemluft noch so ca. 16% O2 ...

Das ist übrigens auch der Grund weswegen Apnoetaucher wenn sie`s übertrieben haben, gerne mal beim Auftauchen ohnmächtig werden. Auf Tiefe reicht der Partialdruck des Sauerstoffs noch aus, beim auftauchen wird der dann kleiner und irgendwann reicht`s nicht mehr ...

So ich denke mal das müßte es so sein. Wenn ich da falsch liege bitte nicht gleich
B.O.BachterRescue Diver
13.04.2009 20:51
Zitat von D-32:

"@ B.O.Bachter

Deine Belehrung ist einfach nur falsch! "

Sorry,

aber ich bin doch vom Verband mit den schlimmsten 4 Buchstaben- ich weiß es halt nicht besser.
Dunkervorhanden
13.04.2009 21:01
@ x344: In 30m (SW) liegt der Druck meines Wissens nach bei 4bar, nicht 3bar.
Der Partialdruck des O2 ist demnach 4x so hoch, nicht drei mal.
Der Atemreflex wird nicht durch O2, sondern durch CO2 verursacht. Ist hier ein bestimmter Wert im Blut überschritten, geht`s los.
Dieser Wert läßt sich jedoch nach oben durch Training verschieben.

D.
El_Dudovorhanden...
13.04.2009 21:20

Hmm...also soweit ich mich an die Ausführungen des Ehm erinnere wird mit höherem pPO2 nur physikalisch mehr Sauerstoff im Blut gebunden und nicht chemisch, da die Menge des O2 der chemisch gebunden wird von der Anzahl der roten Blutkörperchen abhängt und somit Partialdruck unabhängig ist. Physikalisch gebundener Sauerstoff kann aber nicht einfach metabolisiert werden, insofern kann ich x344 Argumentation nicht nachvollziehen.
x344CMAS***
13.04.2009 21:44
@Dunker: Stimmt, 4x Tippfehler ...

@El_Dudo: Der Sauerstoff bleibt ja auch in der Lunge. Sprich es wird nur soviel entnommen wie ins Blut geht. Und bei höherem Partialdruck kann prozentual mehr O2 aus der Luft in der Lunge entnommen werden, sprich der Austauschprozess kan öfter durchgeführt werden (laienhaft gesprochen).

So ganz 100% sicher bin ich mir nicht, daher auch die obige Bitte, müßte ich erst nachschauen.
Vielleicht kann D32 da ja etwas Licht hinzufügen, ich interpretiere seine Antwort mal als in meine Richtung gehen.
Ansonsten schaue ich morgen mal nach ...
13.04.2009 21:49
Zitat:
Der Atemreflex wird nicht durch O2, sondern durch CO2 verursacht. Ist hier ein bestimmter Wert im Blut überschritten, geht`s los.
Dieser Wert läßt sich jedoch nach oben durch Training verschieben.

lässt sich sicherlich durch Training nach oben verschieben - aber:
An einem schlechten Tag würde sich der Wert ggf. auch nach unten verschieben können

Und wenn ich mich dann mal drauf verlasse - ich bin ja trainiert und das wird schon gehen - kommt "Charlie Darwin" ins Spiel ... speziell: natürliche Selektion


dazu gibts noch das "Gesetz von Murphy"
„Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“ („Whatever can go wrong, will go wrong.“ )


Ich wäre mit solchen Experimenten "relativ" vorsichtig ... und dem "Atemreflex" ist´s egal ob ich trainiert bin oder nicht - kommt der Hinweis: ATMEN - wird geatmet ... und da ist´s relativ egal wo ich grad bin
Dunkervorhanden
14.04.2009 00:18
@ Euregio: D`accord

Ich meinte dabei die Durchführung von Apnoeübungen, hatte ich vergessen mit reinzuschreiben.

Auf 30m die Luft anhalten kann nur einen Grund haben: Meine Gasversorgung is Essig und ich suche mir schnellstens eine in der Nähe herumpaddelnde Alternative

D.

Dunkervorhanden
14.04.2009 01:59
Im übrigen: siehe El Dudo. Die Anzahl der roten Blukörperchen macht`s.

Ergo: Luftanhalten geht unten nicht länger.

D.
14.04.2009 08:59
Dunker schreibt es richtig: Atemreflex kommt von CO2. O2, pO2 usw. spielen dabei KEINE Rolle. Die Ohnmacht kommt hingegen vom zu tiefen pO2. Ergo: auf Tiefe kommt der Atemreflex exakt gleich früh wie an der Oberfläche, man kann die Luft nicht länger anhalten. Erschreckend, was hier an Falschaussagen kommt.
hketTL CMAS
14.04.2009 14:47
Man könnte, wenn es denn technisch ginge -
z.B. Pendelatmung mit CO2 Filter - gibt es aber leider schon, nennt sich Kreislaufgerät.

Ansonsten müsste man das aber mal in einem Tauchturm probieren, auf 30m drücken und dann Apnoe Tests fahren.

Es verschiebt sich tatsächlich etwas, da der hohe ppO2 und eine gewisse Bindung des CO2 Gehaltes an die Gewebe den Atemreiz verschieben.

weiterer Gedanke: die Taucherglocke mit Frischluft befindet sich auf 30m Tiefe. Ich hole tief Luft und kann dann auf ... ? m Apnoe runtertauchen ?

Ich plaziere Taucherglocken immer wieder 10m tiefer als die vorherige - wie tief komme ich denn damit ?

Helmut
SolosigiSporttaucher
14.04.2009 15:09
@Attinaut
Theoretisch ja, aber der Atemreflex wird nicht durch zu wenig Sauerstoff sondern durch einen erhöhten CO2 Pegel im Blut ausgelöst. Und der entsteht durch "Verbrennung" (Metabolisierung) im Körper und ist unabhängig vom Druck und damit von der Tiefe.
Gruss
Solosigi
14.04.2009 23:42
@Hhhugo
"...Die Ohnmacht kommt hingegen vom zu tiefen pO2...." (stimmt unter normalen Bedingungen) Aber stell Dir mal vor dein Atemgas würde 21%O2 und den Rest CO2 enthalten Da machst Du aber ganz schnell die Grätsche...
Ab wieviel ppm CO2 bekommt man noch mal Kopfschmerzen...
Antwort