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Leichenfund im Walchensee

Ein Kollege der Wasserwacht hat mich darüber informiert das am vergangenen Samstag(23.06.) zwei Rebreathertaucher anläßlich eines tieferen Tauchgangs auf etwa 120m Tiefe die Leiche eines unbekannten Tauchers gefunden haben. Der Fund wurde der Polizei mitgeteilt, die Wasserwacht war ebenfalls vor Ort. Der Tauchgang der zum Auffinden der Leiche führte fand im Rahmen eines Tauchertreffens statt.
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Michael FischTMX Cave & CCR
27.06.2007 11:42
Nass Anzug, Mares Abyss22 Automat, Mono10L Flasche, kein 2. Automat. Wohl gemerkt, tief und Lang - 121M und mindestens 5 Jahen unten geblieben.

Michael
27.06.2007 11:50
die nauffindtiefe hat ja nix zu sagen .. er kann ja SOLO vor Jahren auf 20m rumgetüpelt sein hat da ein Problem bekommen und ist dann bewußtlos auf tiefe "gerutscht" und da dann zum liegen gekommen ... sowas ist sehr trauig ....

Was mich aber noch trauiger macht das Ihn keiner vermißt hat .....

Mein Mitgefühl den Angehörigen des nun gefundenen Tauchers



Gruß aus Leipzig
Tri
27.06.2007 11:55
Wer sagt denn, das er nicht vermisst wurde???
Es gibt genügend verunfallte Taucher die vermisst werden, aber nicht gefunden wurden.
27.06.2007 11:59
Hi Maxl,

ja da könntest Du Recht haben, man sollte mal eine kleine Datenbank aufbauen wo die vermißten bzw. noch nicht gefundenen Taucher die in jedem See noch sein können .....

so das andere wissen das in diesem See evt. noch ein Kollege ist .. und man dann bei einem Fund nicht extrem und erschrocken reagiert oder gar in Panik gerät was ja wieder zu einem schweren Unfall führen könnte ...


Gruß
Tri
eanx-rescueCmas*/ Rescue
27.06.2007 12:51
Ich denke es ist eher unwahrscheinlich das einer von uns jemals einen toten finden wird^^. Da stehen doch ewwahrscheinlich die Chancen im Lotto zu gewinnen noch höher^^
bikefreshTaucher i.R.
27.06.2007 13:37
Hmm, auch ich möchte nicht in der Haut der Taucher gesteckt haben, die den Taucher fanden, war sicher kein schöner Anblick.
Ebenso gilt dies für die Taucher, die die Bergung vornehmen- Hut ab vor diesen Leuten.
Die psychische Belastung und die Nachwirkungen sollten nicht unterschätzt werden.
Evtl. helfen ja die Hinweise bezüglich der Ausrüstung bei der Identifizierung.
guntherTL***
27.06.2007 13:42
Hallo,
da es sich ja um einen Unfall handelt und evt. Namen fallen könnten, ist dieser Thread nun auf Freigabe geschaltet, d.h.,es dauert immer etwas bis einer der Moderatoren einen Beitrag gelesen hat und ihn dann frei gibt.

Danke für euer Verständnis

Gunther
27.06.2007 13:50
OT: Vernünftige Regelung Günther Besser als wenn auf anderen Listen wieder diskutiert wird warum wohl im T.net mal wieder zensiert wird!

MIC
27.06.2007 15:34
Bin auch betroffen. Habe aber die Hoffnung, das Diskussionen im Taucher.net mit dazu beitragen, das es immer weniger Tauchunfälle mit tödlichem Ausgang gibt. Wer hier liest und schreibt lernt auch einiges über Sicherheit und Gefahren dazu. Auch wenn der MR22 Abyss ein sehr guter Automat ist, ein Automat ist immer zuwenig. Wobei hier die Unfallursache natürlich noch völlig unklar ist. Selbst ein Suizid ist möglich. Genau wie technisches Versagen der Ausrüstung oder eine Stickstoffnarkose oder ...
Insgesamt ist aber mein Eindruck, das die Zahl der Tauchunfälle im Verhältnis zur Zahl der aktiven Taucher eher rückläufig ist. Hier hat gute Ausbildung der Verbände und Vereine sicherlich genauso einen Anteil, wie die User hier im Taucher.net. Wenn wir mal fünf Jahre zurückschauen, da gab es regelmäßig Einträge im Unfallforum. Heute ist das doch deutlich weniger.

Wünsche Euch allen, von jedem Tauchgang wohlbehalten zurückzukommen.

Klaus
28.06.2007 21:37
Gibt es ein MUSS, das tote Taucher geborgen werden? Warum lässt man sie nicht unten ruhen? Ähnlich einer Seebestattung? Zumal auf 120 Meter nicht so oft ein Taucher vorbei kommt. Im beschriebenen Fall wahrscheinlich fünf Jahre lang nicht. Außer natürlich, wenn die Angehörigen ihn unbedingt zu Hause beerdigen wollen. kwm`s Ansage des Suizids ist gar nicht von der Hand zuweisen: DTG, Atemluft und langsam immer tiefer sinken. Die Stickstoffnarkose erledigt den Rest. Man steckt doch nicht drin, in den Seelen der Menschen.
sunshineblub***,Cave1,Trimix
29.06.2007 09:32
es MUSS nicht geborgen werden, denn ist eine frage des geldes soweit mir bekannt.
wer bezahlt die bergungskosten? zuständing sind so weit ich weis die angehörigen.
ich war mal auf einem vortag der wapo überlingen. da ging es um die suche mit roboter. der roboter muss angemietet werden, personal wird benötigt. er meinte manchmal ist es für die angehörigen sehr scher zu verstehen dass die suche eingestellt wird - aber wer bezahlt?
vielleicht hat jemand zur kostenfrage genauere informationen?
grüsse
29.06.2007 10:09

Es ist zumeist häufiger so, dass für Bergeaktionen tiefer als 60m Privatleute einspringen und so eine Bergung vornehmen, da weder Wasserwacht noch Polizeitaucher diese Tiefen aufsuchen können. Das Problem bei den Privaten ist, dass sie für solche Aktionen weder geschult, noch versichert sind. Läge ein Verbrechen vor, ist auch das konservieren von Spuren wichtig. Neben dem mentalen Belastungen ist das Ganze ein wenig der Tanz auf einem Pulverfass.

Trotzdem fände ich es gut, wenn sich Taucher bereit erklären den Leichnam zu bergen. Habe bereits am eigenen Leib erfahren wie es ist in größeren Tiefen auf einen Fund der "besonderen Art" zu stossen. Ich fand das nicht so lustig, insofern würde ich dies auch anderen gerne ersparen. Und die Angehörigen können auch (vielleicht nach langer Zeit) damit endlich abschließen.

Viele Grüße, Patrick
Michael FischTMX Cave & CCR
29.06.2007 13:11
Stell dir vor, dein Ehemann ist vor 5 jahren beim Tauchen gestorben. Todesgeld von der Kasse schön längst bezahlt, und ausgegeben. Heutzutage hat du eine triste Dasein, am rande der Sozialhilfe Grenze und jetzt kommen 2 Idioten mit der 5 jahre alte Leiche dein Ehemann, und diese muss kostenpflichtig bestattet werden. Werden die heroische Leichenretter daführ aufkommen? Wer soll es überhaupt bezahlen, undc warum habe die deine Ehemann`s Leiche nicht im rühe gelassen?

Ich bin nicht daführ so eine Leiche zu bergen. Falls die Hinterbliebene die Leiche wirklich begraben wollen, dann gerne - sonst Finger davon lassen.

Michael
01.07.2007 17:10
Hallo,

man kann eine Leiche nicht "einfach" im Wasser liegen lassen. Das verstößt gegen das Bestattungsgesetz des jeweiligen Bundeslandes und gegen das Budnesseuchengesetz.
Grund dafür ist, dass Leichen nur an dafür vorgesehenen Plätzen beerdigt werden dürfen, das hat zum einen moralisch ethische Gründe, aber auch gesundheitsrechtliche Gründe.

Ansonsten würde wahrscheinlich Leute, wie M.Fisch, denen das Geld offensichtlich wichtiger ist, als Anstand und Moral einfach ihre Angehörigen in den nächsten Tümpel schmeissen, um sich die Kosten für die Beerdigung zu sparen....

Außerdem muß eine Leichenschau durch einen Arzt durchgeführt werden, die der Feststellung der Todesursache dient. Deren Ergebniss hat wieder andere Dinge zur Folge, je nachdem ob natürlicher oder unnatürlicher Tod. Und ja dass geht auch nach zig Jahren und Wasser usw., schaut euch einfach die Folge 7 der zweiten Season von CSI an.

Näheres zum Leichen wesen findet man wie gesagt in den jeweiligen Bestattungsgesetzen der Bundesländer, im Bürgerlichen Gesetzbuch, in der Strafprozessordnung, im Strafgesetzbuch und im Bundessuchengesetz.

Und keine Angst Michael Fisch, unser Sozialsystem kommt nicht nur für Leute wie dich auf, sondern zahlt auch Beerdigungen für Leute, die kein Geld dafür haben.....
Vater Staat zahlt übrigens auch, wenn die Identität nicht geklärt wird.

Gruß Brus
04.07.2007 21:58
Stell Dir mal vor, die Polizei und der Staatsanwalt nerven Dich seit fünf Jahren, wo Dein Mann ist. Deinen Garten haben sie auch schon dreimal umgegraben ... Du wüstest es selber auch gern.
Endlich ist klar, Du hast mit seinem Verschwinden nichts zu tun. Nur Dein eigenes Leben kommt von einer Kriese in die nächste. Plötzlich kommen Bergekosten auf Dich zu, wie Du sie Dir nicht hättest vorstellen können.

Die Leiche wird auf jeden Fall geborgen werden müssen. Hier ist eine Autopsie notwendig, schon um ein Kapitalverbrechen ausschließen zu können. Auch die Ausrüstung muß untersucht werden.

Klaus
09.07.2007 19:10
Es mag albern klingen:

Aber die Bergung ist Pflicht !

Zum ersten um eventuelle Vermisstenmeldungen unter Umständen "endlich" abschliessen zu können

Zum zweiten um im Falle eines Verbrechens auch den Täter dingfest zu machen (immerhin könnte er versuchen das was einmal funktioniert hat auch ein zweites Mal zu machen)

Zum dritten bergen Leichen immer irgendwelche Gefahren - und wenn´s nur die Gefahr ist das sich jemand fürchterlich erschreckt
(Stelle dir vor du tauchst in deinem Lieblingstümpel auf 15 m bei schlechter Sicht und etwa einen Meter vor dir taucht ein toter Taucher auf der dich durch die Suppe mit weit aufgerissenen Augen begrüsst
(ich arbeite auch für Bestattungsunternehmen)

Zum vierten ist es meist wichtig für Familie und Co einen Toten dahin zu geleiten wo er für die Familie auffindbar ist - und das ist nicht das wissen das besagtes Familienmitglied auf 120 m Tiefe - 240 Grad vom Einstieg entfernt liegt

Man muss natürlich auch die Möglichkeiten und Kosten gegeneinander abwägen. Es ist unsinnig sich in Gefahr bringen zu wollen um einen bereits verstorbenen zu bergen

10.07.2007 09:24
Hai
ist es denn wirklich so, dass wenn jemand geborgen wird (auch nach langer Zeit), und ich keinen Auftrag dazu erteilt habe ich auf den Kosten sitze?



10.07.2007 10:37
Den Auftrag bekommt das Bergungsunternehmen entweder vom Staat - der an der Aufklärung interessiert ist

Oder wie im Unfallbericht vom tod aufgefundenen Taucher im Blue Hole von der Familie / Freunden

Es ist dabei aber immer die Selbstsicherheit zu beachten.
Wenn jemand irgendwo liegt wo er nicht zu erreichen ist (es sei denn jemand bringt sich selbst in Lebensgefahr) wird gewartet ob es künftige andere Methoden gibt (Tauchroboter)
Ich will - um mal vom Tauchen wegzukommen - nicht wirklich wissen wieviele Bergsteiger tot im Eis liegen und diese aus genau oben beschriebenen Grunde nicht geborgen werden

Man vertraut auch auf die weiterentwicklung von Technik. Was heute nicht mit unseren Möglichkeiten nicht machbar ist - ist eventuell morgen ein Klacks
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