@Petrosini:
"Also so manches kann man hier nicht stehen lassen - wie z.B. LEDs sind unempfindliche gegen Überpspannung."
LEDs mit simpler Vorbeschaltung (billigste Variante Vorwiderstand) aber schon.
"Geringfügige Überpannung jenseits des optimalen Betriebspunktes und die Teile verändern ihre abgestrahlte Wellenlänge, werde tierisch warm und kokeln irgendwann ganz ab."
Nach dem Datenblatt im Link von Luxeor maximal zulässiger Strom 1A (außerdem noch eingeschränkt durch Temperatur). Natürlich kann man bei Verringerung der Lebensdauer auch etwas darüber hinaus, aber die 6.8V/1.51A vom Badoit sind so weit drüber, daß ich das nicht wagen würde. Wenn da keinerlei Elektronik/Vorwiderstand davor ist, betreibt er die 3W-LED mit über 10W. Angeblich ja auch außerhalb des Lampengehäuses, also dann definitiv ohne Vorwiderstand oder Elektronik.
"Und was soll das mit einem Vorwiderstand?"
Vorwiderstand (oder bessere Elektronik) erweitert Betriebsspannungsbereich und ermöglicht weitere Streuung der LED-Werte ohne Defekte oder deutlich zu dunkle Exemplare.
"Deswegen ist ja eine Dummy Batterie dabei um ggf. die 0,3V Spannungsdifferenz je Zelle zwischen Batterie und Akku auszugleichen."
Ich weiß nicht genau, was Du meinst, aber m.E. ist dieser weiße Dummy da einfach nur ein Leiter (0Ohm Widerstand). Gemessen in beide Richtungen 0 Ohm. Offenbar wird das Gehäuse auch für andere Lampen (Halogen) verwendet, die mit höherer Betriebsspannung arbeiten. Wahrscheinlich war kein Geld und kein Platz im mißbrauchten Gehäuse für Elektronik. LED, Reflektor, ins Gehäuse statt der sonst verwendeten Halogenlampe reingedrückt, und zur Anpassung eine Batterie weniger als sonst (platzmäßig ausgeglichen durch den Dummy).
"Wenn ich als Entwickler einen LED Kopf auswähle und die optimale Betriebsspannung vom Hersteller erfahre, dann bastle ich doch nicht mehr Zellen rein als nötig und vernichte mit einem Vorwiderstand unnötig Energie?"
Wenn ich eine einfache LED-Lampe entwickeln würde, dann würde ich schon versuchen, Betrieb mit Batterien *und* Akkus zu gestatten, ohne daß entweder die Lampe deutlich zu dunkel wird, oder die LED kaputtgeht. Das geht nicht ohne etwas vorzuschalten, auch wenn (besonders bei Billigvariante Widerstand) da etwas Energie verheizt wird. Das macht die Lampe natürlich etwas teurer.
"Dass die LED mit 6,8V betrieben werden kann (ich weiß nicht wer das getestet hat), das kann ich nicht ganz glauben"
Du wirst lachen: Ich ebenfalls nicht. Bei mir war die Lampe schon bei knapp 6V (4 frischgeladene Akkus) unangenehm bläulich; ich hab`s schnell abgebrochen. Bei etwa 4.5V flossen schon fast 1A (schwankte etwas wegen rangefummelter Drähte/billigem Kontakt an der Lampe); da wäre mit bereits etwas entladenen Akkus ein 4x1.2V-Betrieb denkbar. Aber welch Aufwand: Akkus laden, dann wieder etwas entladen, um dann mit 4 Akkus ohne Zerstörungsgefahr weiterleuchten zu können.
Badoit hat ein ganz seltenes Exemplar (angeblich ja sogar 2) gefunden, die er testweise schrotten will. Warum der angebliche Aufwand, will ich gar nicht wissen; ich glaube ihm ohnehin nur knapp die Hälfte von dem, was er so erzählt.
Die U-I-Kennlinie von LED ist (ohne Vorbeschaltung) so steil, daß geringfügige Streuungen der Daten von Exemplar zu Exemplar heißen können, daß bei 6V auch schon mal 1.5 bis 2A fließen, und die LED sofort hin ist.
"Ich würde nachfragen bevor ich langwierige und zerstörerische Tests angehe."
Ich glaube kaum, daß da jemand antwortet. Die Datenblätter sind ja vorhanden. Wer basteln will, muß selbst testen.
Ich fragte, weil ich dachte, daß schon Erfahrungen da sind, und dachte nicht an eine so billige Konstruktion (ohne Elektronik oder Vorwiderstand).
"Hat jemand die Frogman und das Liddl Teil?"
Frogman:
http://www.zweibrueder.com/downloads/frogmantaucherlampe.pdf
Hat nur eine 1.25W-LED. Ist auch nur bis 60m ausgewiesen. Insofern schlechter als die Lidl-Lampe, wobei die Verarbeitung und vermutlich auch die Optik der Frogman besser ist (aber ob eine noch so tolle Optik/Linse die knapp 3fach schwächere Leistung ausgleichen kann...).
"Ich habe die Frogman und hatte das Liddl Teil in der Hand - schien beschissen verarbeitet und ich habe keine ordentliche Sammellinse im Lampfenkopf gesehen. Deshalb kam sie nach einer kleinen Demontage/Analyse gleich wieder in den Verkaufstisch"
Ich überlege inzwischen auch in dieser Richtung:
- Batterieeinlegen eine Fummelei
- dünnes Drähtchen als Kontakt zum LED-Kopf
- Akkueinsatz nur mit Nachteilen möglich
- keine Elektronik / Stromregelung
- unnötig großer Aufbau (sinnloser Batteriedummy)
Das einzig gute ist der niedrige Preis (für eine 3W-LED-Tauchlampe).
"Nicht ob irgendein Bastler auf wilde Weise festellen kann, dass der Entwickler dämlicher war als er selbst und die Produktspezifikation nicht richtig erraten hat."
Nun ja.. man kann dennoch als Bastler manchmal etwas mehr herausholen, als konservative Konstruktion vorgibt; aber der Aufwand.. und die Nebenwirkungen...
"Haltet ihr denn die Leute bei Luxeon für total bescheuert? Oder den Liddl Zulieferer der das Gehäuse darum gebastelt hat? Bei der Absatzmenge wird da kein Azubi dran getüftelt haben."
Ich glaube, wie gesagt, daß da jemand die Idee hatte, aus einer billigen Halogenlampe auf billigstmögliche Weise schnell eine billige LED-Lampe zu machen. LED kaufen, einfachen Reflektor drumrum, in vorhandenes Gehäuse reindrücken, und Betriebsspannung per Dummy absenken. Ich halte die Konstruktion für sehr gewagt, die Reklamationsquote wird es vielleicht zeigen.
Übrigens werden exakt die Lampen auch bei ebay verscheuert, noch etwas unter dem Preis des Lidl-Angebots. Vermutlich über einen weiteren Vertriebskanal.
http://cgi.ebay.de/Tauchlampe-Neueste-LED-Technik-5500-K-bis-100-m-geprueft_W0QQitemZ8806503995QQcategoryZ44679QQrdZ1QQcmdZViewItem
Nachteil: Versandkosten, und schwierigerer Umtausch
