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Lariam / Imodium

Hallo! ich gehe demnächst 1 Woche nach Zanzibar und möchte tauchen gehen. Mein Arzt hat mir unbedingt eine Malaria-Prophylaxe empfohlen: Lariam. Ich habe nun schon 2 Tabletten genommen, eigentlich ohne Nebenwirkungen. Frage: hat jemand schon negative Erfahrungen mit Lariam und Tauchen gemacht?

Gegen Durchfall habe ich bisher wenn nötig Imodium verwendet. Tropenarzt sagt hier: kein Problem mit Tauchen. Dekokammer-Arzt sagt: auf keinen Fall Imodium verwenden, da es beim Tauchen in den Kopf steigt (oder so ähnlich). Was meint Ihr?
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18.09.2003 18:43
Hallo,

mein Bruder hatte min 2 Jahre Lang Probleme mit den Nebenwirkungen. Habe aber auch schon mit vielen gesprochen die überhaupt keine Probleme damit hatten. Schau mal unter http://www.mefloquin.de/
18.09.2003 21:11
Ich würde mich nicht auf die Aussagen der anderen verlassen, deine Gesundheit ist wichtig. Medikamente wirken bei jedem anders.
Tümpi, die schon mehrere Tauchurlaube problemlos mit Lariam gemacht hat
18.09.2003 22:39
@ Tümpeltaucherin

was ist jetzt Deine Emfehlung? Lariam ja oder nein? Du schreibst Chrisis´ Gesundheit ist das wichtigste - im Bezug auf eine eventuelle Malariainfektion oder in Bezug auf eventuell auftetende, schwere Nebenwirkungen?
19.09.2003 08:05
Lariam und tauchen schliessen sich gegenseitig aus. nähere infos und ein alternativ-medikament erfährst du bei DAN.

nur ganz kurz : lariam verändert bewußtsein und wahrnehmung und unter druck wohl noch mehr als üblich, deswegen der ausschluss.


abgesehen davon war die frage hier schon mehrfach im forum, benutze doch einfach die "suche".
19.09.2003 09:48
Hallo,
ich habe Erfahrung mit Lariam und Tauchen. Vergiss es einfach. Du kannst z.B. nicht mehr erkennen ob du Dich selbst bewegst, oder die Umgebung sich bewegt. Dadurch wird es einem schlecht und durmelig also Desorientierung. Die Kombination Lariam/Tauchen ist also absolut gefährlich! Bei uns endete der Tauchgang etwas übel aber ohne Konsequenzen, obwohl der Tauchgang nur maximal auf 9 Metern war.
Zu der Desorientierung kommen noch eine Vielzahl anderer Nebenwirkungen (z.B. Beeinflussung des Gleichgewichtsinn) dazu die so übel sind, dass wir Lariam nie wieder nehmen werden.
Imodium beeinfusst den Wasserhaushalt und somit das Risiko einer Deco-Erkrankung; also vergiss auch diese Kombination.
19.09.2003 10:06
Hast Du Dir den Beipackzettel von Lariam mal genau durchgelesen? Piloten z.B. dürfen auch kein Lariam nehmen und dann ein Flugzeug fliegen- gut Du gehst `nur` tauchen, aber ich würde es schlicht weg lassen- habe nur kurz mit den Nebenwirkungen zu tun gehabt, zum Glück vosorglich nicht getaucht- in Thailand- es hat mir gereicht!
Erkundige Dich bei Deinem Arzt oder besser sogar DAN nach einem Ersatz, wenn Du tauchen willst, ansonsten ... nicht tauchen- seufz-..
19.09.2003 10:32
@Deepnitrogen: Meine Empfehlung ist die, sich nicht auf positive oder negative Erfahrungen anderer mit Medikamenten zu verlassen. Inzwischen gibt es besser verträgliche Medikamente als Lariam. Malariarisiko würde ich jedenfalls nicht eingehen. Aber ich würde nie jemanden empfehlen, ein Medikament zu nehmen oder nicht, nur weils mir gut bekommen ist. Das wollte ich damit sagen. Also vergiss am besten die Frage und geh zum Arzt.

Tümpi
19.09.2003 12:55
Also merci mal für all Eure Infos.

Der Tropenarzt weiss ja, dass ich tauchen will, und hat gesagt, dass es kein Problem mit Lariam (und auch Imodium!) geben sollte, wenn ich diese Medis vertrage!

Tja, Arzt ist wohl nicht gleich Arzt...
19.09.2003 19:14
Ist der Tropenarzt auch Taucherarzt? Schau auf www.daneurope.org nach...
Ich würde die Finger von Lariam lassen.
seabirdSchnorchel-König
19.09.2003 21:36
@Chisi:
Was hast Du Dir von Deiner Anfrage eigentlich erwartet? Dass sich schon irgendjemand finden wird, der Dir die Unbedenklichkeit von Lariam beim Tauchen bestätigt? Du wirst immer unterschiedliche Meinungen hoeren von Personen die Nebenwirkungen oder eben keine erlebt haben. Habe schon heftigste NW unter Mefloquin gesehen und wuerde damit niemand unter Wasser lassen. Frage Deinen Tropenmediziner mal, ob er eine Ahnung von Tauchmedizin hat, das haben naemlich die wenigsten meiner lieben Kollegen...
Also lass es besser mit dem Tauchen, wenn Du Dir Lariam einwirfst!
Gruss
Dr. med. Matt Siebert
Tauchmedizin
20.09.2003 09:02
ich hab in kambodscha 3x lariam genommen und dann wieder aufgehört wegen der nebenwirkungen. da fühlt man sich dann 4 tage danach noch scheisse. hab mich dann darauf beschränkt mich nur noch mit tigerbalsam einzuschmieren. hält die mossies auf abstand. war dann noch für 3 monate in vietnam und laos, auch in high risk areas und hab nix bekommen. kann natürlich auch glück gewesen sein.
lariam und tauchen ist ein klares nein. da kann man ja gleich auf acid tauchen gehen...
20.09.2003 12:04
Zu Immodium (loperamid):
Es ist zwar vom chemischen her gesehen ein Opiat-Derivat, aber es hat unter erhoehtem Druck keine erhoehte zentralnervoesen Erscheinungen.
Wir verwenden Immodium bei langen und tiefen TG um damit "das grosse Unglueck" beim Tauchen abzuwenden
Mit Lariam wuerde ich nicht mal nen kurzen TG machen wollen.
Ich halte lariam aber als Malariaprohylaxe fuer "eh bedenklich". Im Zweifel wuerde ich nicht mal in ein Land reisen, wo dies unabdingbar einzunehmen ist.
20.09.2003 21:35
Ich war letztes Jahr in Kenia, hab ständig mein Larinam genommen, und nie irgendwelche Nebenwirkungen (auch nicht beim Tauchen) gehabt!
Aber, bei jedem ist es anders!
Trotzdem schöne Reise!
21.09.2003 15:06
Kann mich nur Gerald anschliessen: Kenne auch zig Leute die ständig Lariam nehmen und denen es auch nix macht. Ist es überhaupt notwendig, sich wegen Tabletten beim Tauchen Gedanken zu machen?
Jau, gute Reise, hau wech das Zeug und dann gut Luft!
Hans
21.09.2003 19:45
" Kenne auch zig Leute die ständig Lariam nehmen und denen es auch nix macht. Ist es überhaupt notwendig, sich wegen Tabletten beim Tauchen Gedanken zu machen? "

? ? ?

Ich kenne mindestens 50 Leute persönlich, die auch nach reichlichem Alkoholgenuss ihr eigenes Auto ohne jegliche Probleme noch nach Hause steuern konnten.

Ist es somit überhaupt notwendig, sich wegen Alkohol im Strassenverkehr Gedanken zu machen?
Jau, hau wech das Zeug und dann gute Fahrt!

Mit der Ironie will ich es nicht noch weiter treiben, aber wenn es Hinweise auf mögliche gefährliche Wechselwirkungen nach Medikamenteneinnahme gibt, ist das Grund genug für kritische Auseinandersetzung mit der Materie.
Dass es bei während eines Tauchgangs eventuell auftretender Probleme nicht nur für das eigen Leben sondern auch für das der begleitenden Tauchpartner oder späteren Retter gefährlich werden könnte, müsste man eigentlich verstehen können.

Ich kann mich nur Matt anschliessen...


Oliver

P.S.
Vielleicht habe ich ja auch nur die Ironie in Hans Beitrag übersehen...
21.09.2003 20:09
@Oliver:
Lagst mit der Ironie gar nicht so falsch...
Was soll ein Beitrag wie der von Gerald zu diesem Thema beitragen? Außer Datenmüll!!
Gerade, was das Forum Tauchmedizin angeht, tummelt sich hier hier aber wirklich die Creme de la Creme der selbsternannten Wunderheiler.
Trotzdem gut Luft!
21.09.2003 20:56
Hallo Hans,

danke für Deine Ergänzung, das rückt mein Weltbild wieder gerade! War da akut wohl zu betroffen...



Gut Luft und freie Birne für alle Buddies,

Gruss Oliver
22.09.2003 08:28
Du solltest Dir mal genau die beabsichtigte Wirkung von Malaria-Prophylaxe-Medikamenten reinziehen und entscheiden, ob DU es für notwendig hälst, überhaupt eine zu nehmen.

Andreas, der so was nicht in den Mund nimmt
22.09.2003 09:44
Schade, dass man hier nicht editieren kann. Ein paar Infos der GTÜM, die es mE wissen sollten :

Hintergrundinformation
Lariam® ist vom Hersteller (Roche) insbesondere für Piloten mit besonderem Vorsichtsvermerk versehen, es werden aber auch Tiefseetaucher genannt.

Das Nebenwirkungsprofil von Lariam® bei Einnahme als Chemoprophylaktikum beinhaltet insbesondere neuropsychiatrische Auswirkungen. Deswegen ist es bei der Anwendung im Straßenverkehr, beim Führen von Maschinen und Arbeiten ohne sicheren Halt mit einem Vorsichtsvermerk versehen (psychomotorische Nebenwirkungen). Es scheint sich jedoch im Vergleich zu anderen Antimalaria Chemotherapeutika wie z. B. Chloroquin + Proguanil im Nebenwirkungspektrum kaum zu unterscheiden.

In der Bundeswehr ist die Verwendung von Lariam® für Taucher und fliegendes Personal untersagt.


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Grundsätzliche Überlegungen
Am Anfang der Überlegungen muss eine Gefährdungsanalyse durch einen reise- bzw. tropenmedizinisch qualifizierten Arzt erfolgen. Die Tendenz geht heute dahin, die Chemoprophylaxe auf Hoch-Risikogebiete zu konzentrieren und sich häufiger als bislang üblich auf die Stand-by Prophylaxe abzustützen.

Details zu den neuen Empfehlungen der Deutschen Tropenmedizinischen Gesellschaft zur Malariaprophylaxe unter http://www.dtg.mwn.de


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Chemoprophylaxe mit Lariam®
Die Einnahme von Lariam® wird empfohlen von 3 bis 2 Wochen vor der Einreise in die entsprechenden Endemiegebiete bis 4 Wochen nach Ausreise. Zur Chemoprophylaxe wird pro Woche eine Tablette (250 mg) eingenommen, bei Kindern gewichtsadaptiert.


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Stand-by Prophylaxe mit Lariam®
Eine Stand-by Prophylaxe bedeutet, dass der Reisende Tabletten für einen kompletten Therapiezyklus vorsorglich mitnimmt und dann im Zweifelsfall (Fieber etc.) einnimmt. Bei der dann ja therapeutischen Dosierung - wohl gemerkt NICHT bei der Prophylaxe - treten gerade die neuropsychiatrischen Nebenwirkungen gehäuft auf. Nach Einnahme sollte zur Sicherung des Therapie-Erfolgs erstens sofort ein Arzt aufgesucht werden und zweitens weiteres Tauchen für wenigstens 3 Wochen, sicherheitshalber eher länger (s.u.) eingestellt werden.


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Verträglichkeit von Lariam®
Es gilt wohl die Regel: Einmal Lariam® vertragen, immer vertragen. Lariam® ist seit 15 Jahren auf dem Markt. Die Erfahrungen mit dem Präparat als Chemoprophylaktikum basieren auf über 22 Millionen Verordnungen. Das ist im Vergleich mit den bislang noch wenigen Tausend Verordnungen von z. B. Malorone® (s.u.) ein extrem großer Erfahrungsschatz. Es gibt für Lariam® aber auch vereinzelt Berichte über auch bei wiederholter Einnahme erstmalig auftretende Nebenwirkungen.


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Kontraindikationen für Lariam®
Wichtigste Kontraindikationen für Lariam® sind die vorherige Einnahme von Halofantrin (Halfan®), bekannte neuropsychiatrische Erkrankungen und ein Körpergewicht < 5kg.


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Alternativen zu Lariam®
Alternativen könnten in Hoch-Risikogebieten die Einnahme von Doxycyclin oder Malarone® sein.

Doxycyclin

Doxycyclin ist in Deutschland zur Chemoprophylaxe der Malaria nicht zugelassen, was eine intensive Aufklärung über das Präparat durch den verordnenden Arzt nach sich ziehen muss. Doxycyclin (1x täglich 1 Tablette à 100 mg, 1 Tag vor bis 4 Wochen nach Ausreise) wird zwar von der WHO für diese Indikation empfohlen, hat aber in seltenen Fällen eine Photosensibilisierung provoziert. Auf die Notwendigkeit zum Gebrauch eines Sonnenschutzmittels mit einem hohen Schutzfaktor sind die Reisenden hinzuweisen. Ein Vorteil ist, dass die Reisenden unter dieser Prophylaxe gleichzeitig gegen Rickettsiosen, Leptospirose und Pest geschützt sind.

Malarone®

Malarone® (Atovaquone / Proguanil) ist seit kurzem in Deutschland zur Chemoprophylaxe der Malaria zugelassen. Das Nebenwirkungsprofil des Präparates unter prophylaktischer Dosierung (1 Tablette/täglich = 250 mg Atovaquone + 100 mg Proguanil, 2 Tage vor bis 7 Tage nach Ausreise) ist gemäß den bislang vorliegenden Studien hervorragend. Die Studien zur Therapie der Malaria mit Malarone® unter einer 4fach höheren Dosierung täglich deuten in die gleiche Richtung. Dennoch kann eine abschließende Bewertung des Nebenwirkungsrisikos erst nach einer Phase breiter Beobachtung erfolgen.

Ein Vorteil von Malarone® ist das Einnahmeprozedere, das auch eine kurzfristige Exposition zulässt ("Last Minute-" bzw. sogar "Last Second- Reisen"). Es reicht, die Einnahme am Tag vor der Einreise zu beginnen. Aufgrund der kausalen Wirksamkeit auch auf die Gewebeformen der Malariaparasiten braucht es lediglich bis 7 Tage nach Ende der Exposition genommen werden, was die Compliance im Vergleich zu den derzeitigen Regimen zur Malariaprophylaxe erhöhen wird.

Aus derzeitiger Sicht lässt das bislang bekannte Nebenwirkungsprofil von Malarone® eine Verordnung für Taucher möglich erscheinen. Malarone® ist allerdings sehr teuer (ca. 120,- DM für 12 Tabletten), das verdreifacht die Kosten der Chemoprophylaxe im Vergleich zu Lariam®.


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Tauchverbot nach therapeutischer Dosierung von Lariam®
Die Frage wie lange nach therapeutischer Dosierung von Lariam® nicht mehr getaucht werden darf, ist unklar. Faktoren, die hierbei eine Rolle spielen können, sind:

Einlagerung in lipophile Kompartimente des Körpers und damit verzögerte Ausschwemmung bei Personen mit vermehrtem Körperfett.
Verstoffwechselung von Lariam® durch die Leber, was zu unterschiedlichen Eliminationszeiten bei unterschiedlicher Leberfunktion führen kann.
Individuelle Prädisposition. Selbst bei nicht mehr nachweisbaren Lariam®-Spiegeln im Körper sind noch neuropsychiatrische Nebenwirkungen neu aufgetreten. Diese Frage ist für kurze Urlaubsreisen nicht mehr relevant, weil hier die Empfehlung gegeben werden sollte, nicht mehr zu tauchen. Bei Langzeitaufenthalten scheint die Aussage `wenigstens 3 Wochen` zu pausieren, nicht sicher genug zu sein, so dass man hier besser einen Sicherheitszeitraum von bis zu 2 Monaten wählen sollte.


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Empfehlungen der GTÜM zur Malariaprophylaxe und -therapie mit Lariam® bei Tauchern
Wenn Chemoprophylaxe mit Lariam® erfolgen muss bzw. soll: Beginn der prophylaktischen Dosierung VIER! Wochen vor der Tauchreise. Wenn keine Nebenwirkungen "im Trockenen" auftreten, sind auch keine im oder unter Wasser wahrscheinlich.
Dennoch ist die Aufklärung des Tauchers erforderlich, dass es keine 100% Sicherheit gibt und gegenseitig auf das Auftreten von Nebenwirkungen zu achten ist.
Kein Tauchen bei Prophylaxe mit Lariam® und den geringsten Nebenwirkungen, egal welche. Bei Auftreten geringster Auffälligkeiten: konsequent Tauchverbot.
Für die Chemoprophylaxe mögliche Alternativen prüfen und ggf. nutzen: Doxycyclin oder Malarone®.
Grundsätzlich Tauchverbot bei therapeutischer Dosierung von Lariam®.
Sicherheitsabstand von bis zu 2 Monaten nach therapeutischer Dosierung von Lariam® bis zur Wiederaufnahme des Tauchens einhalten.
22.09.2003 20:16
Hallo an alle,

haben schon etliche Urlaube in Malaria-gebeutelten Gegenden gemacht. Malaria-Phrophylaxe war deshalb angesagt, aber aufgrund der Gegend, Lariam nur für den Notfall mitgeführt. EZum Glück haben wir es nicht gebraucht, da uns von diversen Ärzten vom Tauchen + Lariam abgeraten wurde.

Von Immodium ist uns bisher keine Gegenanzeige beim Tauchen bekannt und es wurde uns auch von GTÜM-Ärzten bisher nicht davon abgeraten. Bei der üblichen Malariaprophylaxe leiden ja viele Leute an Durchfall und gerade dafür wurde uns Immodium empfohlen.

@Micha W.
Bist Du Dir wirklich sicher, daß es sich dabei um ein Opium-Derivat handelt?? Wenn ja würden wir gerne noch was Genaueres darüber hören. Haben momentan keinen Waschzettel parat, aber die Dinger oftmals gefuttert und alles gut vertragen.

Tja, man lernt eben nie aus.

Liebe Grüße von einem kleinen Teil der Seeteufel
seabirdSchnorchel-König
22.09.2003 20:35
Loperamid ("Immodium") IST ein ausschliesslich peripher wirkendes Opioid-Derivat OHNE irgendeine übliche ZNS-Wirkung. (Deshalb sollte es bei üblicher Dosierung beim Tauchen eigentlich auch keine großen Probleme geben, Probleme können eher aufgrund einer durchfallbedingten Dehydrierung auftreten.) Vielmehr wird durch die Stimulierung von Opioid-Rezeptoren der Nervengeflechte in der Darmwand die vorantreibende Propulsiv-Motorik gehemmt und die hin und her bewegende Pendelmotorik gefördert. Die Kontaktzeit des Darminhaltes mit der Schleimhaut wird verlängert, die Flüssigkeitresorption verbessert, die Ausscheidung der Krankheitserreger jedoch verzögert. Bei zu hoher Dosierung besteht die Gefahr eines Darmverschlusses.
22.09.2003 20:52
@ Matt Siebert M.D.
Danke für die schnelle Antwort. Es ist also wirklich ein Opium-Derivat. Wir haben Immodium auch immer erst nach 2 - 3 Tagen und nur im Notfall angewandt. Erstmal sollen ja alle Erreger raus.

Aber eine ganz andere Frage. Was sagst Du denn als Medical Doctor dazu, daß meiner Mutter nach einer Dünndarmteilresektion in einer ganz schnell darauffolgenden Frühhabilitativen Maßnahme Immodium und Kohletabletten ohne Ende gereicht wurden? Nein Sie wollte mit 83 Jahren nicht mehr tauchen. Wir müssen auch nicht hier den Chat damit belasten, aber eine Antwort an meine Email-Adresse würde mich freuen.

Liebe Grüße von der Seeteufelin

23.09.2003 00:02
Moin allerseits,

ich war letztes Jahr einige Monate in Afrika unterwegs, auch zum Tauchen, deshalb zum Thema Malaria folgendes:

- Malariaprophylaxe ist nicht in allen potentiellen Malariagebieten und auch nicht zu allen Jahreszeiten notwendig. Ein kompetenter Tropenmediziner kann Euch sagen, wo Prophylaxe Unsinn ist, Euer Hausarzt wird eher jedes Risiko vermeiden und Euch eine Prophylaxe auf`s Auge drücken---dann kann man ihm keinen Vorwurf machen.

- Ein Moskitonetz, evtl. Pyrethrum-Räucherspiralen (gibt`s überall vor Ort zu kaufen), abends lange Kleidung und Mückenschutzmittel an den freien Stellen kann man auch durch Prophylaxe nicht ersetzen.

- Lariam hat ein gewisses Risiko. Laut Aussage einer guten Tauchbasis sollte man mindestens am Tag nach der Einnahme nicht tauchen. Ich habe eine Reihe Leute kennengelernt, die mit jeder Einnahme mehr Probleme damit bekommen haben, bis hin zum vorzeitigen Reiseabbruch.

- Malarone ist nach bisherigem Stand der Dinge wesentlich unproblematischer, wird aber täglich eingenommen und ist dadurch je nach Reisedauer erheblich teurer. Und es gibt in einigen Teilen der Welt eine Malaria-Art (Malaria Quartana? Es sind auf jeden Fall nicht resistente Stämme gemeint, sondern wirklich eine Art), gegen die es nicht wirkt.

- Noch was zu den Kosten: Lariam wird schon vor der Reise und noch eine ganze Weile danach genommen. Malarone nimmt man IIRC nur einen Tag vorher und zwei Tage nach der Reise, so daß bei kurzen Trips die Kosten durchaus nicht so stark ins Gewicht fallen. Die 120 DM für 12 Tabletten sind nicht aktuell, ich habe ca. 35 Euro gezahlt.
Und wenn man viel unterwegs ist, kann man damit noch in Malaria-unkritischen Gegenden mit der Einnahme aussetzen.


Und zu guter letzt: Beipackzettel lesen ist zwar nicht besonders spannend, bei Medikamenten in diesem Kaliber aber trotzdem dringend zu empfehlen.


Schönen Abend noch,

Benedikt
10.11.2003 09:47
Siehe auch:
http://www.upi.com/lariam.cfm
17.05.2004 15:12
Ich habe leider nur negative Erfahrung mit Lariam Mein gemacht. Am Anfang der Einnahme bis zum Absetzen des Medikamtes war ich nicht mehr ich selbst. Nachts hatte ich total wirre Träume. Dadurch konnte ich meinen Urlaub nicht genießen. Durch diese starke Beeinträchtung war mein ganzer Urlaub versaut. Zuerst waren es nur leichte Schwindelanfälle, dann kam Erbrechen dazu. Diese Attake halten jetzt schon bis zu Stunden an. Vor knapp einer Woche habe ich ca. 5 Std. im Bett liegen müssen. Es trifft mich in jeder Situation. Ach so, vor fast 3 Jahre nahm ich zum erstenmal Lariam. Seit zwei Jahren keins mehr. Wenn diese Attaken öfters kommen sollte, weis ich nicht mehr was ich tue. Ich lasse in Zukunft die Finger davon, oder suche alternativ etwas verträglicheres.

Gruß Christa
Antwort