Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.

Langzeitlagerung von Pressluftflaschen

Wir werden für 3 Jahre ins Ausland gehen und unsere Flaschen für diese Zeit einlagern.

Wie findet dies am besten statt?
Mit 50 Bar Restinhalt einlagern?
Das Ventil komplett entfernen und separat aufbewahren?

Für Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar

Und schon jetzt: Vielen Dank!
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06.11.2005 00:09

hmmmm - hatten wir schon öfters, gell.
Aber agbgesehen davon:
Diese Frage ist eventuell "falsch gestellt".
Müsste eher lauten:
Soll ich die Flaschen hinstellen oder hinlegen ?
Ich aber sage Euch:
50 atü, 100 atü, oder 200 atü in der Flasche - spielt keine Rolle.
Ich tät sie hinlegen anstatt hinstellen.
Wenn sie jemand versehentlich umkippt, dann macht das immer so ein unangenehmes schepperndes Geräusch.

Übrigens hab ich dafür sehr schöne Spezial-Alu-Mulden, damit die Flaschen absolut sicher liegen.
Ventil ausbauen - da müsstest Du schön blöd sein - wozu denn ? ? ?

06.11.2005 01:26
Lieber Uli!!!!

Wenn ich wüsste was richtig ist, dann hätt ich ja nicht so blöd gefragt, oder? Der Laie meint halt, wenn das Ventil ausgebaut ist, daß dann die böse feuchte Luft keine Schäden anrichten kann....

Danke für die schnelle Antwort!
Jetzt werden wir die guten Stücke liegend lagern! In Watte gepackt!

Liebe Grüsse

Sandra
06.11.2005 08:59

.....da müsstest Du schön blöd sein......
Tja diese Formulierung ist vielleicht etwas unglücklich - wollte eigentlich nicht unterstellen, dass Deine Frage blöd sei.
Im übrigen gehe ich nicht davon aus, dass böse, feuchte Luft in der Flasche ist, dass aber jedes raus- und reinschrauben des Ventils mit einer "Materialbelastung" verbunden ist.
Diese "Materialbelastung" ist bei zylindrischen Ventilen allerdings unbedeutend, nicht aber bei kleinkonischen.

Mytilus23TL CMAS
06.11.2005 09:00
Nein - nicht in Watte! Das Thema ist bei CMAS auch Prüfungsfrage. Die richtige Antwort lautet
"Stehend und mit Restdruck lagern".

Wenn ihr zurück seid: Total entleeren und zum TÜV, der ist dann abgelaufen.
06.11.2005 09:06

Und warum bittteschön stehend ?
Moment mal vielleicht deshalb:
Böse feuchte Luft kondensiert, das Wasser läuft der Schwerkraft folgend nach unten, greift dort das Material an, und jetzt hat der TÜV was zu tun, hätt ja sonst keinen so rechten Sinn mit dem TÜV-Termin, gel .


06.11.2005 09:14
Stehend weil der Flaschenboden dicker ist als die Flaschenwand in der Mitte, daher dauert es wohl länger bis der Boden durchgerostet ist. Übrigens könnte man die Flaschen ja stehend festbinden, dann klappt es auch mit dem Nachbar (der drüberstolpert!). Mit dem Flaschenventil gebe ich Uli recht, bloß drinlassen. Ist materialschonender und wenn das Ventil draussen ist, dauert es wohl nur wenige Minuten bis der Flugrost da ist. Übrigens, wenn der Feuchtigkeitsgrad der Luft in der Flasche unter 50Prozent liegt, dann rostet da wohl auch nix. Hängt aber dann eher mit dem Befüller, oder besser Kompressor, zusammen.
06.11.2005 11:24
Moin, zusätzlich zu meinen Vorrednern:
Normalerweise sollte der Taupunkt der Luft in den Flaschen bei max. -45°C (CGA-grade E, PADI-Norm) bzw. -53°C (DIN EN 12021) liegen. D.h. oberhalb dieser Temperaturen sollte sich in den Flaschen kein flüssiges Wasser bilden können. Normale Raumluft hat zwischen 30% und 80% relative Feuchte, das entspricht Taupunkten von deutlich über 0°C. Wenn man sich also sicher sein kann, daß "normgerechte" Luft in den Flaschen ist, gibt es keinen besseren Korrosionsschutz als die Luft einfach drinnen zu lassen. Dann dürfte stehend/liegend lagern eigentlich aus keine Rolle spielen. Wer Zugriff auf Drägerröhrchen Wasserdampf 20/a-P (Dräger-Nr. 8103061) hat, kann einfach einen Luftballon langsam(!) bis zum Platzen durch das Röhrchen aufpusten lassen. Bei wirklich trockener Luft dürfte das Röhrchen dann noch nichts anzeigen.
Gut Luft,
Hartmut
06.11.2005 13:09
Ergänzend noch:
Die (relative und auch absolute) Luftfeuchte in den Flaschen kann man noch weiter absenken, indem man den Druck dort vermindert, nachdem sie "normgerecht" vollgefüllt waren. Also auf 50bar absenken. Dadurch wird auch eventuelle nicht ganz normgerechte Füllung und frostiger Winter im offenen Schuppen etwas besser toleriert. Völlige Entleerung oder gar Ventilausbau wäre aber unsinnig, da dann Feuchtigkeit von außen eindringen könnte.
Natürlich stehend und gesichert.

Praktiker können es aber gerne weiter so machen, wie sie es schon immer falsch gemacht haben. Wird meist auch gut gehen, gute Kompressorfüllung mit trockener Luft usw. vorausgesetzt; außerdem fallen da die Flaschen vielleicht ohnehin aus anderen Gründen eher aus, oder haben sich längst amortisiert.
06.11.2005 13:21
@Uli Schreiber
"Böse feuchte Luft kondensiert, das Wasser läuft der Schwerkraft folgend nach unten, greift dort das Material an, und jetzt hat der TÜV was zu tun"

Böse feuchte Luft kondensiert *immer*, wenn der Taupunkt erreicht ist. Das verhinderst Du auch mit liegenden Flaschen nicht, das hängt nur von relativer Luftfeuchte und Temperatur ab.
Und das Wasser fließt dann auch *immer* nach unten. Entweder (stehend) in eine enge kreisförmige Mulde am dicken Flaschenboden, oder (liegend) in eine großflächige, linienformige Mulde an der dünneren bzw. stärker mechanisch belasteten Flaschenzylinderwand.

Wenn Du Deinen Kompressor selbst wartest, und sicher bist, daß da keine Fehler vorkommen (auch die Flasche nicht mal leergetaucht wurde), mag es praktisch für Dich egal sein.
06.11.2005 13:37
Hallo Sandra!

Ist kein Problem, einfach kurz gesagt (ausführlicher oben):
- Restdruck (ca. 100bar)
- Flaschen sicher hinstellen

und wenn Ihr wieder hier seit, Flaschen ab zum TÜV und dann wie immer ;)

MfG
tiefenbetrüger

PS: @den rest, machts doch nicht immer so schwierig
06.11.2005 13:52
Hier mal was aus praktischer Erfahrung: Ich habe ein Doppel-7 ca. 10 Jahre mit ca. 180 bar stehend gelagert. Danach habe ich mit dem Tauchen wieder angefangen.... Die Flaschen hatten keinen Druck verloren. Aber: vor dem ersten Einsatz natürlich erst TÜV, dann habe ich neue Ventile draufmachen lassen (mit Absperrbrücke, ohne Reserverschaltung). Frisch gefüllt, und alles war bestens. Aufrechtlagerung hatte ich auch deswegen, weil der Flaschenboden dicker ist als die Wände, und die Restfeuchtigkeit zur Korrosion im Flascheninneren führen kann.

LG.... Ernie
06.11.2005 14:29
vieleicht nur noch so nebenbei, entfernt auf jeden fall die standfüsse und schutznetze, damit unter dem standfuss auch nichts rostet
07.11.2005 00:57
Hey Bluberi, du lagerst ja DIR-konform!

Aber hast absolut recht, auch bei "aktiven" Tauchflaschen findet man den meisten Rost unter den Standfüssen!

Gruß
Toaster
07.11.2005 08:59
stehend lagern und Restdruck 20 - 40 bar. (Höherer Partialdruck = höhere Oxidation).
Sollte noch zum TÜV, nicht dass die Flaschen bei der Rückkehr 5 Jahre abgelaufen sind.

alles weitere und frührere hier:

http://www.taucher.net/forum/equipmentShow.html?messageNummer=8348
Mytilus23TL CMAS
07.11.2005 09:21
Noch zum TÜV: Unsinn!

Ein Druckbehälter mit wenig Inhalt, aber abgelaufenem TÜV, stellt keine Gefahr dar und darf so gelagert werden bis zum nächsten Zugriff, muss dann allerdings restentleert der Prüfung zugeführt werden.

Und dein Oxidations-Argument bei > 40 bar ist falsch.

Allerdings reicht "Restdruck" bei der Lagerung völlig aus, und das können auch 5 bar sein.
Antwort