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kurztauchgang auf 30 m wie auftauchen?

Ich habe schon öfter beobachtet wie guides zuerst abtauchen, um z.b. eine Leine an einem Wrack anzubringen, an der die gruppe dann ab und auftaucht. Wie müsste nun das auftauchen nach so einem ca 2/3 minuten (ab) tauchgang auf 30-40m wohl am besten ablaufen? schneller als 15, 20 m, um erst gar nicht all zu viel stickstoff lösen zu lassen, oder langsam und dann sicherheitsstopp? ich habe mehrere erfahrene taucher gefragt, die aber alle eher "individuelle" vorschläge hatten...
danke.
pp
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07.10.2002 15:14
Meiner Meinung nach ist so ein herangehen Bullshit und entbehrt jeglicher Vernunft, zumal es ja nicht nur perfusionsbasierte - nein auch diffusionsbasierte Dekompressionsmodelle gibt.

Evtl. kannst Du ja mal bei B. Franz nachfragen, der diesbezgl. einen größer Erfahungsschatz aufbauen "durfte".
07.10.2002 16:13
Nach gängier Lehrmeinung ist es problemlos möglich, während dem Auftauchen kurz 2-3 Minuten *ganz* aufzutauchen (um z.B. eine volle Flasche zu besorgen) und anschließend wieder auf Tiefe zu gehen und vernünftig auszutauchen (und die Dekostops nachzuholen). Dieses Vorgehen erlauben m.W. beide Deko-Modelle. Die Begründung dafür habe ich allerdings noch nirgends gelesen. Ich nehme an, entweder ist für die Mikroblasenbildung ist diese Zeitspanne zu kurz, oder aber die Blasenkeime sind noch so winzig, daß sie beim Abtauchen ohne Probleme sofort wieder verschwinden.

In der von Dir beschriebenen Situation müßte die Lage ähnlich sein -- vorausgesetzt, der Guide muß nicht noch eine halbe Stunde rumtändeln, um seine Gruppe unter Wasser zu bekommen (was aber wahrscheinlich sein dürfte), sondern schafft das in drei Minuten...

...berücksichtigt man, daß Guides sowieso Kettenraucher -äh- -taucher sind, die sowieso eine höhere Stickstoffbelastung haben, dürfte sich das Verfahren erst recht nicht empfehlen.

Bleibt nur die Frage, wieso nicht mehr Guides ein DCS entwickeln?
07.10.2002 17:05
also mal im ernst ! es gibt guides die auf 30 oder 40 meter runter gehen, ´ne leine an´s wrack knüppern, wieder hoch kommen und dann ihre schäfchen abholen - glaub ich nicht !!!
07.10.2002 19:21
Kannst Du ruhig glauben..ist an der Thistlegorm Alltag...
HarryCMAS*** usw.
07.10.2002 19:43
@wellman:
warst du wirklich noch nie irgendwo tauchen, wo nicht an jedem wrack eine touristen boje hängt, hmmm...

ist nicht nur th´gorm alltag sondern auch alltag an unzählichen anderen wracks für die guides !

harry
07.10.2002 21:31
@wellman:
der normale arbeitstag eines guides. habe ich über jahre gemacht. aber es gibt ja zwischenzeitlich immer mehr bojen. erleichtert die sache ungemein.
08.10.2002 14:31
@micha:
Wenn Du das über Jahre so gemacht hast, dann erzähl doch mal. Wie hast Du´s gehandhabt?
Die freien Tage in der Kammer verbracht?
Fänd´ich interessant...
08.10.2002 15:57
hmm, wenn der guide ehh runter "muss" die leine anknüppern, warum nimmt er dann nicht die leude gleich mit ???
08.10.2002 16:22
Weil die meistens so gut tauchen können, daß die ohne Leine den Grund nicht finden
Den Rest verkneif ich mir

Oliver
08.10.2002 16:57
Hallo Leute

Ich war als Guide mehrmals an der Thistlegorm und so ein Trip ist dort auch für erfahrene Guides tatsächlich echt happig. Ein Tagestrip dorthin sieht für den Guide etwa wie folgt aus:

- Abtauchen mit erster Leine auf 25 - 30m - fest machen - auftauchen - abtauchen mit zweiter Leine auf 25-30m (Boot muss ja hinten und vorne festgemacht werden) - fest machen - auftauchen - Flasche wechseln - mit Gruppe tauchen - Oberflächen Pause - Zweiter TG mit Gruppe - und zum Schluss nochmal runter und beide Leinen wieder lösen....

Die Leute gleich mitnehmen kannst Du da vergessen, da ja noch keine Leine gelegt ist woran abgetaucht werden kann und gerade an der Th`gorm oft gegen heftige Strömung zuerst mal zum Wrack hingetaucht wird oder Du das Wrack sogar noch suchen darfst, wenn`s der Bootsführer vergeigt und ihr das erste Boot am Platz seid.

Die Situation entschärft sich ein bisschen wenn mehrere Guides dabei sind, dann kann die Leinen-Arbeit aufgeteilt werden. Aber...mehr Guides = der Trip wird teurer....

Ich hab einen solchen (bei Guides übrigens nicht sehr beliebten) Trip jeweils wie folgt überstanden:

- Auftauchgeschwindigkeit max. 10m/min.
- Bei jedem TG 3 - 5 Min. Sicherheitsstopp.
- Beim letzten TG sehr ausgedehnte Sicherheitsstopps auf unterschiedlichen Tiefen (9m, 6m, 3m jeweils bis 10 Min.).

Hab an solchen Tagen jeweils bis zu 8 Liter Wasser in mich hineingeschüttet und abends auch schon mal präventiv auf der Basis am Sauerstoff geschnüffelt (machen viele Guides regelmässig).

Aber auch so - das Restrisiko bleibt - und das gehört wohl zum Berufsrisiko eines Guides.
08.10.2002 17:00
Hallo Leute

Ich war als Guide mehrmals an der Thistlegorm und so ein Trip ist dort auch für erfahrene Guides tatsächlich echt happig. Ein Tagestrip dorthin sieht für den Guide etwa wie folgt aus:

- Abtauchen mit erster Leine auf 25 - 30m - fest machen - auftauchen - abtauchen mit zweiter Leine auf 25-30m (Boot muss ja hinten und vorne festgemacht werden) - fest machen - auftauchen - Flasche wechseln - mit Gruppe tauchen - Oberflächen Pause - Zweiter TG mit Gruppe - und zum Schluss nochmal runter und beide Leinen wieder lösen....

Die Leute gleich mitnehmen kannst Du da vergessen, da ja noch keine Leine gelegt ist woran abgetaucht werden kann und gerade an der Th`gorm oft gegen heftige Strömung zuerst mal zum Wrack hingetaucht wird oder Du das Wrack sogar noch suchen darfst, wenn`s der Bootsführer vergeigt und ihr das erste Boot am Platz seid.

Die Situation entschärft sich ein bisschen wenn mehrere Guides dabei sind, dann kann die Leinen-Arbeit aufgeteilt werden. Aber...mehr Guides = der Trip wird teurer....

Ich hab einen solchen (bei Guides übrigens nicht sehr beliebten) Trip jeweils wie folgt überstanden:

- Auftauchgeschwindigkeit max. 10m/min.
- Bei jedem TG 3 - 5 Min. Sicherheitsstopp.
- Beim letzten TG sehr ausgedehnte Sicherheitsstopps auf unterschiedlichen Tiefen (9m, 6m, 3m jeweils bis 10 Min.).

Hab an solchen Tagen jeweils bis zu 8 Liter Wasser in mich hineingeschüttet und abends auch schon mal präventiv auf der Basis am Sauerstoff geschnüffelt (machen viele Guides regelmässig).

Aber auch so - das Restrisiko bleibt - und das gehört wohl zum Berufsrisiko eines Guides.
08.10.2002 20:23
@micha an der thistlegorm wird es nie bojen geben,
weil das gar kein offizieller tauchplatz ist.hat halt noch sehr viel sprengstoff da und deswegen nicht freigegeben.
@wellmann es gibt bei starkem wellengang und starker stroemung (und die hats bekanntlich oft an der thg) sogar bis zu 3 seile die festgemacht werden muessen.
erstens wuerde ich mal nen leckeren nitroxmix empfehlen dann wird auch bei nem kurzem tg weniger stickstoff aufgebaut.
zwotens hab ichs als guide mit den leinen an der thg immer so gehalten: normale aufstiegszeit mit kleinem safetystop.beim leinenloesen wird sowieso nen dekostop draus,wer da dann keine dekoboje und nicht genuegend atemgas dabei hat kann schon das eine oder andere problem kriegen.
nitrox fuer alle thgguides
HarryCMAS*** usw.
12.10.2002 11:23
gute! basen erkennt man daran, dass sie ihre guides schon seit längerem mit nitrox tauchen lassen !
erleichtert die situation für die guides zwar etwas, aber die physik bleibt die gleiche !

harry
Antwort