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Kurze Tauchgänge hintereinander

Geändert von dive(4)life,

Hallo, ich frage mich, ob es problematisch für den Körper ist, wenn man mit Pressluft mehrfach hintereinander auf maximal bis zu 5 Meter taucht und dabei nie extrem lange in 3-5 Metern bleibt und dann wieder schnorchelt und ab und zu wieder auf diese Tiefen abtaucht. Kann mir das bitte jemand beantworten. Danke und gut Luft.

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CiccioneAdvanced Technical Mermaid
20.04.2024 18:11
Bei 5m hast du eine ewig lange Nullzeit. So langer würde dir das Gas in der Flasche nicht reichen. Von daher kannst du zwischen 0 und 5m hin und herpendeln solange du willst.

Auch wirst du bei 5m Tauchtiefe kaum eine nennenswerte Gewebesättigung erreichen, die zu einem nennenswerten Gradientenfaktor führen könnte
20.04.2024 18:18
Danke für die gute Erklärung. So hatte ich es auch vermutet, aber es ist sicher besser erfahrene Taucher zu fragen. Ich selbst habe schon einige Tauchgänge absolviert und habe den OWD. War aber etwas unsicher, ob das so ohne Probleme gemacht werden kann. VG
Punkfish Divingbunte Kärtchen, einfarbige Kärtchen, egal - Hauptsache Tauchen :-)
20.04.2024 19:04

Das ist etwas, was Tauchlehrer:innen weltweit wirklich ständig machen

Von der Sättigung her, wie Ciccione schon sagt, natürlich völlig unproblematisch. Worauf man ein bisschen schauen muss: Nicht alle Ohren kriegen beliebig oft Druckausgleich hin, und es kann passieren, dass es irgendwann nicht mehr geht. Und: Auch aus so flachen Tiefen ist ein langsames Auftauchen sinnvoll. Soll schon Lungenbarotraumata aus sehr flachen Gewässern gegeben haben... Also, einfach nicht Iflator drücken und mit Kawumm aus dem Wasser schießen, sondern ganz genütlich auftauchen, braucht auch keinen großen Zirkus drumrum...

20.04.2024 21:00
Ich hatte das hier gefunden und deshalb nochmal nachgefragt...


Zitat aus gute Frage :

DanielDewald

Experte tauchen vor 2 Jahren, 8 Monaten

Das kann man pauschal nicht beantworten.

Wenn du EINEN Tauchgang auf 10m machst, anderweitig fit, nicht dehydriert und ohne irgendwelche besonderen medizinischen Vorbelastungen bist, ist eine DCS

(Decompression Sickness) danach extrem unwahrscheinlich.

Macht man aber beispielsweise viele Tauchgänge hintereinander, hat ein PFO, macht hübsches JoJo Tauchen oder ist dehydriert ohne Ende, würde ich eine DCS nach einem 10m Tauchgang nicht pauschalt ausschließen. Es gab einen Fall von einer Tauchlehrerin vor einigen Jahren die nach 5 Tauchgängen auf jeweils 5-10m eine DCS hatte, weil sie ständig mit verschiedenen Schülern hoch und wieder runter war für Übungen. Von daher wäre ich mit Pauschalaussagen bei medizinischen Fragen prinzipiell sehr vorsichtig.

SpaetberufenerMaster Scuba Diver
21.04.2024 08:12Geändert von Spaetberufener,
21.04.2024 08:14
Ob dieser Fall wirklich existiert hat und nicht nur ein Internetmythos ist müsstest Du erst einmal verifizieren. Die Geschichte von dem "ich hab von wem gehört, dass..." ist gerade im Internet schnell viral.

Wie Punkfish schon sagte ist die Wahrscheinlichkeit einer DCS bei solchen TGG gegenüber den Problemen mir den belüfteten Organen verschwindend gering.

Man kann auch von Asteroid getroffen werden, wenn man auf einer Parkbank sitzt...Angst fressen Seele auf.

Weißt Du, an was mich Deine Eingangsfrage erinnert? An diese Pumpgeräte, mit denen Schnorchlern Abtauchen möglich sein soll. Nur braucht man nach einmal Flasche Leeratmen mehr als eine Stunde, um die wieder voll zu kriegen. Und die Arme sind danach durch das Pumpen dermaßen fertig dass man nicht mehr ans Tauchen denkt.
21.04.2024 13:04
Ja das ist klar - es wird viel geschrieben. Aber dafür gibt es ja gute Hilfe in entsprechenden Fachforen. So wie hier. Du meinst wohl die kleinen Ponyflaschen. Sowas macht nur Sinn, wenn man die vernünftig füllen kann. Mit Handpumpe völliger Quatsch. Überströmen oder in der Tauchbasis befüllen lassen ist aber machbar. VG
Punkfish Divingbunte Kärtchen, einfarbige Kärtchen, egal - Hauptsache Tauchen :-)
21.04.2024 20:24

Ich halte diese Story auch eher für eine der Geschichten, die einfach sehr viel erzählt werden, ohne dass es je passiert ist... Wahrscheinlich hat eben jener Tauchlehrerin auch schon mehrmals jemand, der keine Luft mehr hatte, den eigenen Regler aus dem Mund gerissen; sie musste mal jemandem in den Bauch boxen, damit er beim Aufstieg ausatmet (und hat ihm damit ganz sicher das Leben gerettet !!11!!); und sie war dabei, als jemand auf das falsche Gas gewechselt hat und SOFORT bei den ertsen Atemzügen Sauerstoffkrämpfe bekam...

Also: So etwas kann schon vorkommen. Freak-Unfälle gibt es mal, ja. Und den ganzen Tag auf 5 bis 10m ständig hoch und runter kann schon auch mal schiefgehen, klar. Tut es normalerweise aber nicht, man ist nach so einem Tag nur einfach echt kaputt.

Und was der in dem Post macht, ist halt genau das, was man unbedingt vemeiden sollte: Dinge, die möglicherweise das Risiko vergrößen könnten, wie PFO oder Dehydrierung, als ganz sicher relevanten Faktor in die Erzählung einzubauen. Macht die ganze Story halt nicht besser.

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