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Kopfschmerzen und leichte Übelkeit nach dem Tauchgang

Hallo,
ich war gestern tauchen, maximal auf 18 Metern. Wir sind etwas schneller getaucht, wodurch sich natürlich die Atemfrequenz erhöht hat. Ich war aber nicht sonderlich stark außer Atem, ich hätte über Wasser noch locker durch die Nase atmen können. Ich habe genau so geatmet, wie ich es über Wasser getan hätte. Ich habe die Lunge bei jedem Atemzug zu etwa 3/4 mit Luft gefüllt. Habe zwischen ein-und ausatmen keine Pausen gemacht und habe so schnell geatmet, dass kein Lufthunger entstand. Habe ich etwas falsch gemacht? Sollte ich lieber komplett einatmen und komplett ausatmen, um evtl. Pendelatmung zu verhindern und um die Atemfrequenz niederiger zu halten? Das ist echt komisch, ich hatte noch nie Probleme mit meiner Atemtechnik.

Ach ja, nach dem Tauchgang hatte ich leichte, stechende Kopfschmerzen und leichte Übelkeit. Die Übelkeit hat noch bestimmt 5 Stunden angehalten, die Kopfschmerzen waren nach einer Std. weg. Eine leichte DCS halte ich auch für unwahrscheinlich, da wir nur 25 min. tauchen waren, die wir den größten Teil unter 10 Metern Tiefe verbracht haben. Die Luft kann es auch nicht gewesen sein, da ich weiss, wann der Filter gewechselt wurde. Überanstrengung halte ich auch für unwahrscheinlich, da ich öfters schneller tauche und viel Ausdauersport treibe.

Gut Luft!

Micha
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Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
03.04.2011 18:12
und was ist mit Vertigo.
Hast du in den Ohren unterschiedlich schnell ein Druckausgleich bekommen, dann sind Symtome u.a. Übelkeit.

Las deine Ohren mal von einem HNO-Arzt duchchecken und auch einen Druckausgleichstest machen.

Vielleicht gibt es bei dir auch einen Taucharzt der gleichzeitig HNO-Arzt ist.

http://www.gtuem.org/62/Taucherärzte.html
03.04.2011 18:22
Das habe ich manchmal, dass ich auf einem Ohr schneller einen Druckausgleich habe als auf dem anderen. Dann mache ich solange druck auf die nase, bis das andere auch "knackt". vielleicht habe ich es diesmal einfach nicht bemerkt?!
03.04.2011 20:53
Hallo,

ich kenne das, hatte das auch schon öfter.
Habe dann 2 Bücher von Monika Rahimi gelesen, wo viel über Atmung beim Tauchen drinsteht.
Deshalb fiel mir gleich auf, dass du schreibst:
"Ich habe genau so geatmet, wie ich es über Wasser getan hätte. Habe zwischen ein-und ausatmen keine Pausen gemacht."
Achte mal auf deine Atmung über Wasser, du machst definitiv Pausen zwischen ein-und ausatmen. Und das sollte man genauso auch unter Wasser machen.
Wichtig ist, dass die Pause im ausgeatmeten Zustand gemacht wird, nicht im eingeatmeten.
Ich glaube daher, dass du dich "überatmet" hast.
Der Effekt davon ist glaube ich zu viel Kohlenmonoxid im Blut und das macht Kopfschmerzen.

Mich hat das damals ganz schön genervt, aber seit ich mehr auf meine Atmung achte, ist es nicht mehr so oft.

Viel Erfolg.
04.04.2011 05:44
Hört sich alles sehr nach dem an, was du eigentlich nicht hören willst, bzw. wahrhaben willst: Hypercapnie, also zu viel CO2 im Blut.

Unter Wasser hat man andere Voraussetzungen als an Land. Toter Luftraum in der zweiten Stufe, erhöhte Atemarbeit durch Atemregler, höhere Dichte des Gases und den Immersionseffekt, Wasser hat einen deutlich höheren Widerstand als Luft, etc.

Anstatt zu versuchen eine Pause nach dem Einatmen einzulegen, lieber generell langsamer tauchen und nur kurzzeitig Gas geben, wenn es nötig ist. Tauchen ist kein Sport, sondern ein Zustand.
04.04.2011 17:49
Neben dem o.g. - langsam tauchen, Pause im ausgeatmeten Zustand - hilft gegen zu viel CO2 im Blut vollständiges Ausatmen.
Wobei Übelkeit und Kopfschmerzen Warnsignale für einiges sind.
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