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Kompressor und die Kondensatautomatik

Hallo zusammen,

wir betreiben einen Bauer Capitano aus dem Jahre 1983. Der Kompressor läuft einwandfrei, jedoch stört mich der derzeitige Kondensatablass.

Die Kondensatautomatik öffnet alle 15 min selbsttätig die Ablaßventile und das funktioniert auch prima. Was nicht so prima ist kommt danach.
Hinter der Automatik hängt ein weiterer Abscheider der das Kondensat in einen Kanister leiten soll. Hier liegt jedoch das Problem:

Öffnen sich die Ventile so jagt ein Teil des Kondensats oben aus dem Abscheider und verteilt sich so schön über den Kompressor. Testweise hab ich den Abscheider mal abgebaut und den Schlauch direkt an die Automatik geschraubt und das Ende in den Kanister gehängt. Die dabei entstandene Sauerrei brauch ich wohl nicht näher schildern.

Also nun die Frage:
Wie bekomme ich das kondensat aus dem Kompressor in einen Sammelbehälter ohne eine große Sauerei zu erzeugen?

Gruß ET2
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henrii.a.c. Masterinstructor, CMAS TL**
24.04.2007 22:21
Normalerweise würde ich sagen: Auch die Abscheider müssen von Zeit zu Zeil mal gereinigt werden.
24.04.2007 22:27
wie hat das denn funktioniert, als es noch neu(heile-intakt-etc) war? der hat doch nicht immer in der gegend herumgespritzt,oder?.
Bauer müsste da doch kompetent auskunft geben können.
bei mir liegen die 3 ablässe so, dass man sie der reihe nach lüftet. alle 3 habe ich in einen dickeren schlauch gesteckt, der in den kanister führt.

gruß heinz
24.04.2007 23:15
also wenn du den Schlauch direkt in einen Kanister leitest, brauchst du genügend Volumen in diesen und er muß auch entlüftet sein. Nehme einen 10 l Kanister (der steht ordentlich, kleiner tut´s auch) und stecke den Entlüfterschlauch durch eine Bohrung von oben rein und befestige ihn, dann bohrst du von oben noch eine Loch rein und steckt da ein Rohr rein, das du mit Silikon befestigst. Da Rohr ist an besten aus Kunststoff und ca. 30 mm im Innendurchmesser und 500 mm lang, da stopfst du dann locker Stahlwolle rein und sicherst diese mit einen Splint oder Kabelbinder so das sie nicht nach oben und unter raus kann. Jetzt kannst du entlüften und die Luft kann doch das Rohr entweichen, das Kondensat bleibt an der Stahlwolle hängen und tropft in den Kanister zurück.
Viel Spass beim basteln,
D3
25.04.2007 01:30

Dieses Problem habe ich von Anfang an mit Überlegung gelöst:
Ein Y-förmiges ca. 150er Plastikrohr (Abwasser), bzw. senkrechts stehendes Rohr mit Abzweiger schräg nach oben.

Dieser Abzweiger ist oben mit einem Verschlussdeckel verschlossen (gesteckt).
In diesen Verschlussdeckel mündet das vom Abscheider kommende Kupferrohr (beidseitig verschraubter Nippel).
Die anderen beiden Rohrenden: das obere und das untere - sind offen, sodass die Luft sich mit Gezische entspannen kann.
Unten schräg abgewinkelt.
Alles aus gewinkelten Teilen aus`m Baumarkt zusammengesteckt.

Die ganze Sauerei spritzt sich also in dem großen Plastkrohrsystem aus.
Am oberen offenen Ende kommt nur Luft mit ein bisschen Dampf raus
Unten kommt natürlich auch Luft raus.
Und: da läuft außerdem die Siffe in einen drunterstehenden Eimer.

Alle Sauerei spielt sich in dem großvolumigen Abwasser-Rohr-System ab, welches ich mit 3 Rohrschellen sorgfältig an der Wand befestigt habe.

Gut, um nicht zu sagen genial- einfach, gell.



05.07.2016 01:24

Ich habe nochmals diesen alten Threat herausgekramt, da ich für meine Frage nichts Passendes gefunden habe. Ein Filterschalldämpfer nach den automatischen Ventilen ist schon das Mittel der Wahl, um die hohen Drücke bzw. Strömungsgeschwindigkeiten beim automatischen Entwässern „gefahrlos“ und ohne Krawall abzubauen yes

Benötige solch einen Filterschalldämpfer zum nachrüsten und bin auch schon mal bei Wilkerson hängen geblieben. Die meisten FSD sind jedoch nur bis 10-20 bar ausgelegt. Weis jemand, welcher Typ für Atemluftkompressoren verbaut wird, z.B. bei Bauer oder L&W?

 

08.07.2016 01:11

Hat niemand einen Kompressor Zuhause mit automatischer Entwässerung und wo man mal schnell auf die Filterschalldämpfer-bezeichnung schauen kann? Wäre echt hilfreich.

09.07.2016 22:54

Tja, vor dem misslungenen Relaunch dieses Forums war dieser Thread mit Bildern versehen, welche die (zugegebenermassen abenteuerliche) Konstruktion von Uli zeigten. Jetzt ist nur noch Text da, daraus wird niemand schlau.

Entschuldigung, dass ich die missratene Forumsoftware hier thematisiere und nicht in dem einzigen noch zugelassenen Reklamationsthread, Zensur lässt grüssen......

10.07.2016 10:45

Danke Agro, an die Bilder kann ich mich auch noch erinnern. Wäre aber aus verschhiedenen Gründen mehr an einer FSD-basierten Lösung interessiert zum nachrüsten und das vielleicht nicht gerade zum Apothekenpreis.

11.07.2016 08:34

Mit FSD kenne ich mich nicht aus. Meine Lösung: die Schläuche gehen in einen Behälter, der hat

1) eine ganz kleine Bohrung zum Druckabbau

2) einen grossen Ballon als Druckpuffer

Der Druck schiesst in den Behälter, der Ballon bläst sich auf. Durch die kleine Bohrung geht der Druck ganz langsam wieder zurück, nach ca. 1 min ist der Ballon wieder schlaff. Da das Gas langsam durch die Bohrung abströmt, kommt kaum Flüssigkeit raus, diese lagert sich im Behälter ab.

Der Ballon hält ca. 16 Monate, dann ist er spröde und reisst ein. Ich wechsel ihn alle 12 Mt, seither ist's gut. Gemäss Verkäufer ist der Ballon ein wenig empfindlich auf UV, bei mir ist er nahe am Kellerfenster und bekommt einiges an UV ab. Im dunklen Keller würde er womöglich länger halten.

Ich kaufe ihn jeweils im Gaswerk, kostet ca. 3 Euro.

11.07.2016 20:14

Hallo,

unglaublich über 9 Jahre her...

Also unser Kompressor hat eine SD4 von Seeman Sub verbaut.

Kann man sich hier anschauen: http://druckluft-service.de/

Leider steht auf unserem Gehäuse kein Druckbereich drauf und ein Manometer habe ich in diesem Bereich noch nie angeschlossen.

Vielleicht hilft das weiter...

 

Gruß et2

 

12.07.2016 01:39Geändert von Nemo,
12.07.2016 01:39

Danke Agro. Für's Helium umpumpen ist das vermutlich nicht so ganz optimal weil verlustreich. Wie lange macht Dein Ventil dabei auf? 1-2 Sekunden?

ET2: Ja genau, von solchen Dingern rede ich. Sind (glaube ich) vom Hersteller Wilkerson USA und es handelt sich (vermutlich) um die F23 oder F33 Serie.

12.07.2016 14:45

Doch, Helium geht auch gut. Es ist auf Grund des Ballonvolumens jeweils gut erkennbar, wieviel Kondensat abgelassen wird. Wenn der Kompressor im Bereich des Druckhalteventils arbeitet (150 bar) und Luft pumpt, so lässt er ca. 5 lt. ab. Wenn er Luft bei 330 bar pumpt dann ca. 10 lt., wenn He bei 330 bar dann ca. 20 lt. Der Verlust ist also im normalen Bereich.

Ich mache heute Abend mal ein paar Fotos und stelle die ein.

12.07.2016 18:20

http://tauchers-treffpunkt.de/index.php?thread/55-kondensatautomatik-marke-eigenbau-12v/  Da das Hochladen von Bildern hier sehr umständlich ist, habe ich die Geschichte im Link gepostet. Ich habe bei der Gelegenheit grad mal die Durchlassmenge für beide Abscheider separat und unter verschiedenen Drücken genauer gemessen. Ich fand, dass ich die Oeffnungszeit auf geschätzte 0.5 sec reduzieren kann. Die Mengen sind somit nicht mehr im Bereich 5-20 lt sondern viel tiefer.

13.07.2016 00:54

Danke Agro für die Bilder und den Beschrieb. Schöne Maschine.

Die beim automatischen entwässern freigesetzte Gasmenge hört sich für mich akzeptabel an. Das liegt aber hauptsächlich an den verbauten Vergaserdüsen, die den Durchfluss stark begrenzen und an der kurzen Öffnungszeit der Ventile.

Gute Idee mit dem Ballon. Der ist das ideale low-tech Messmittel für die freigesetzte Gasmenge.

13.07.2016 07:29Geändert von Agro,
13.07.2016 10:05

Ich schätze, die Gasmenge ist vergleichbar mit der Original Kondensatablassautomatik.

Gerne hätte ich auf Düsen verzichtet und nur mit der Oeffnungszeit gespielt, das hätte gewähleistet, dass auch feste Bestandteile (Verkoksungen?) raus fliegen. Geht aber nicht. Eine Bohrung von 2 mm oder grösser gibt einen enormen Durchlass bei 50 oder 330 bar, also wählte ich grösstmögliche Düse und sehr kurze Oeffnungszeit.

Der Ballon dient in erste Linie dazu, das Platzen des Fasses zu verhindern und gleichzeitig ein sehr langsames Abströmen zu gewährleisten. Nur mit langsamem Abströmen bleibt das Kondensat im Fass und schiesst nicht durch die Oeffnung raus. Als Nebeneffekt misst man jedes Mal die Gasmenge. Ab und zu schraube ich je einen der beiden Schläuche ab und schaue, wieviel jeder Abscheider alleine bringt. Es könnte ja mal eine Düse verstopft sein, ist aber in 10 Jahren noch nie passiert.

Wie ist die Gasmenge bei einer Original Abscheidung reguliert? Müsste auch eine Düse sein, oder nicht? Oder geht es über ultrakurze Oeffnungszeiten?

Nachtrag: habe im Forum gemäss Link noch Ergänzungen gemacht zum Thema Preis der Magnetventile und restliche Bestandteile. Womöglich interessant für Nach-Bauer.

14.07.2016 01:19

Habe gelesen, dass bei Bauer das Standardintervall 6 Sekunden alle 15 Minuten bei der automatischen Entwässerung beträgt. Der Durchfluss wird üblicherweise mit dem oben besagten Filterschalldämpfer begrenzt. Durch die größere Oberfläche des Filtermaterials (als die Vergaserdüse) ist es dann auch kein Problem, sollte sich je mal eine Verkokung lösen. Und ein FSD ist relativ klein vom Platzbedarf her.

Hier im Forum kennt sich wohl niemand damit aus. Hat das vielleicht damit zu tun, dass die meisten Tauchgänge zwischenzeitlich im Internet stattfinden?  sm1

 

14.07.2016 07:28Geändert von Agro,
14.07.2016 07:29

Ah, sehr interessante Info, danke. Der FSD liegt also am Ausgang des Abscheiders? Er hat eingansseitig 330 bar, hat selber einen grossen Widerstand und lässt aussgansseitg nur noch ein laues Lüftlein heraus, habe ich das so richtig verstanden?

Wenn das so ist, überlege ich mir die Umrüstung: Düse raus, voller Durchlass auf den FSD und längere Oeffnungszeiten. Somit dürfte dann mein blaues Fass weniger stark belastet werden, es kommt ja nur noch ein laues Lüftlein.

Ich bin also gleich weit wie du, suche FSD. Kriegt man die nicht bei Bauer?

Die technische Kompetenz in diesem Forum ist massiv gesunken, diverse kompetente Mitglieder sind weg, Forumsoftware und misslungenem Relaunch sei Dank.

15.07.2016 10:35

http://tauchers-treffpunkt.de/index.php?thread/55-kondensatautomatik-marke-eigenbau-12v/&s=febb13d494df56ec668d70759410749b77c0b6f1  Habe hier die Forsetzung gepostet. Telefonat mit Bauer, Reduktion nicht mit FSD.

15.07.2016 23:36Geändert von Nemo,
15.07.2016 23:37

Ich habe mal nach einem Foto gesucht und bin bei iibää fündig geworden. Der Filter, von welchem ich rede ist im 1. Bild ganz rechts in hellblau mit silberner Kappe zu sehen.

http://www.ebay.de/itm/BAUER-Kompressoren-Utilus-U3E-H-Tauch-Kompressor-TOP-ZUSTAND-/311654261453?hash=item48900aa2cd:g:5WQAAOSwanRXgzSc

Die anderen Bilder zeigen, dass dieser direkt nach dem Magnetventil an der Hochdruckseite dran hängt. Ob da jetzt eine zusätzliche Flussreduktion mittels einer Düse noch verbaut ist, sieht man natürlich nicht. Wenn das Bauer so sagt, dann wird es wohl auch so sein. Allerdings erschließt sich mir dann die Funktion dieses großen Filters nicht. Wenn dann nach der Düse nur noch ein laues Lüftchen rauskäme, dann bräuchte man diesen Filter möglicher Weise garnicht und könnte doch gleich in den Kanister leiten (und dort vielleicht noch eine Sicherheits-Entlastung einbauen oder den Deckel etwas offen lassen. Fragen über Fragen, muss sowieso meine Quellen prüfen.

16.07.2016 09:29

Die neueren Bauer Konstruktionen, welche ich kenne, haben keinen Filter mehr nach dem Ablass, sondern einen auf dem Sammelgefäss. Es bläst ein laues Lüftchen ins Gefäss und durch den FSD. Der FSD stellt keinen nennenwerten Widerstand dar, das Gefäss bläht sich nicht. Der FSD reduziert erheblich das Geräuschniveau und hält einen grossen Teil der Kondensates in sich zurück, die Umgebung versifft nur ganz wenig. Der FSD sitzt oben und von dort tropft das Kondensat dann ins Sammelgefäss zurück.

Ich vermute, auch beim alten Utilus im Link hat der FSD keinen nennenwerten Widerstand, sonst müsste er für 330 bar ausgelegt sein, was ich nicht glaube. Ich nehme an, eine Hauptfunktion ist Geräuschdämmung.

Frag doch mal Bauer München an, die sind immer sehr hilfsbereit.

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