Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.

Kompaß und Lampe

Ich bräuchte mal eure Hilfe: ich tauche mit einem Suunto Kompaß SK 7 den ich am Jacket befestigt habe. Nehme ich nun meine Hartenberger Maxi Compact Lampe mit, dann habe ich starke Abweichungen beim Kompaß (obwohl ich versuche möglichst viel Distanz zwischen Kompaß und Lampe zu bringen). Kommt wahscheinlich vom Magnetschalter. Habt ihr auch diese Probleme? Was kann ich tun ohne gleich auf Kompaß oder Lampe zu verzichten? Bin dankbar für jeden Tipp!
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24.11.2004 20:38
Einen Kompaß kaufen der nicht mittels Magnetwirkung rechtweisend Nord ermittelt. Es gibt solche.

Servus
Kaiserfisch
24.11.2004 20:47
Moin Suchender,

habe den gleichen Kompass, die gleiche Lampe, aber keinerlei Probleme.

Allerdings habe ich den Kompass am Retractor (mit Titanhalterung) und bin ansonsten ohne viel Metall unterwegs (Karabiner und womit sonst sich so mancher gerne behängt)

@Kaiserfisch:
erbitte Aufklärung: wie sonst, wenn nicht mit Magnet, findet ein Kompass Norden?

Gruß,
TT
24.11.2004 22:00

Ganz einfach:

Der Kompass richtet sich nach Sonnenstand und Uhrzeit.
Nachts sucht er sich einfach den nächstgelegenen Meridian und läuft daran entlang.
Alternativ sucht er sich bei einem Einstieg am See den nächstgelegenen Baum und sieht nach, auf welcher Seite der Stamm bemoost ist (jeder gute Kompass macht seine Ausbildung schließlich bei den Pfadfindern).

@kaiserfisch
kläre mich bitte auch auf

gruß

ad-mh
25.11.2004 03:02
@ Kaiserfisch
bei dem von dernachdemwegsucht angesprochenen problem geht es um die ablenkung - nicht um missweisung. zudem kann ein kompass naturgemäß (!) nicht rechtweisend nord ermitteln, allenfalls missweisend nord.

@ dernachdemwegsucht
ich tauche ebenfalls mit dem sk7 an einem retractor und habe so keine probleme mit meiner lampe. ich würde das an deiner stelle mal in ruhe über wasser versuchen, den kritischen abstand zur lampe zu ermitteln.

immer gut luft!
25.11.2004 10:50
@ aufsicht:
ich habe den SK7 ebenfalls und die blöde hartenberger auch. Da hilft nur ein sehr langer Arm: Lampe auf den Kompass richten: Leuchtet sehr gut nach. Dann die Lampe möglichst weit nach hinten und den Kompaß möglichst weit nach vorne. Dann gehts. Aber macht weniger Spaß

Ich habe glücklicherweise ziemlich Spannweite,

Cu
25.11.2004 12:24
Hai @Cuthalion,
du bist mit Hartenberger scheinbar nicht zufrieden. Habe das schön öfters gehört. Warum?

Gruss
25.11.2004 13:29
ich hab nen uwatec kompass (an der jacketbänderung - mir reicht der spielraum) und die mini compact.
und keinerlei probleme, jedenfalls nicht tagsüber (= am magnetschalter liegst nicht, außer vielleicht du hast den kompass auf die lampe gebunden ;) )
bei nachttauchgängen hab ich mich bislang ums führen gedrückt, von daher weiß ich nicht genau, obs probleme geben könnte, aber bei den paar sicherheitsblicken aufn kompi ist mir nichts aufgefallen.
notfalls könnte man die lampe ja auch kurz ausschalten..

p.s.:
nicht magnetische kompasse gibts tatsächlich - kreiselkompass.
afaik hat man die aber noch nicht auf armbandgröße miniaturisiert, ganz abgesehen davon, dass die noch ne energieversorgung brauchen.
25.11.2004 14:45
@ whaleshark
@T_V-
Die hartenberger ist prima was das Licht angeht, aber schlecht wa die Abweichung mit dem Kompaß angeht.
Nimm einfach mal den Kompaß in die Hand und führe die Lampe in zwanzig cm Entfernung außen rum. Die Nadel folgt der Lampe.
Das ist tagsüber ohne Probleme kompensierbar, aber nachts, wenn es nu nach Kompaß geht ist es anstrengend

Es ist nicht mehr so tragisch wo ich es ja jetzt weiß, aber ich habe mal mit zwei Bekannten bei 50 cm Sicht im Dunkel auf zwanzig metern tiefe prima Walzerbewegungen hingelegt weil wir der Kompaßnadel zu sehr vertraut hatten. Und da wir aufgrund der Sicht uns schön gegenseitig festgehalten haben war das für den mittleren, der mit Lampe und kompaß bei dieser schlechten Sicht in komplettester Dunkelheit führen mußte doch sehr unangenehm

CU
25.11.2004 15:32
Hai @Cuthalion,
danke für die Antwort.

Gruss
25.11.2004 17:57
?!?
Sag mal wie taucht Ihr denn?
Wie soll das bitte gehen?
Kompaß in die eine, Lampe in die andere Hand.
Beide Hände halbwegs gerade nach vorne (schon wegen der korrekten Peilung mit dem Kompaß über die Körperlängsachse.

Schon bei dieser Grundkonfiguration ist der Abstand zwischen Magnetschalter und Kompaß >50cm und der Einfluß dessen auf den SK7 grad mal egal.

Wer allerdings auf einer Seite die Lampe einhängt, weil ned benötigt, und auf dieser Seite mit dem Kompaß am Arm sehr nahe am Körper (und dem Magnetschalter) navigiert, sollte mal prinzipiell seine Equipmentanordnung überprüfen.

Ich hab das Experiment mit ner TrebleLight nachvollzogen und da war erst unter 10cm-15cm Sense.
Ein Bekannter taucht Cobra+SK7 links und Hartenberger rechts ohne Probs.

MfG
Andreas
25.11.2004 21:46
@ad-mh, Tauchtubby, aufsicht

Meines Wissens gibt es verschiedene Prinzipien nach denen Kompasse arbeiten können.

- Mechanische (bekannte als Magnetkompass)
- Kreiselkompasse
- Elektronische Kompasse (Fluxgate Prinzip)

Solche elektronische Kompasse ( Fluxgate) können die Deviation selbst automatisch bereinigen. Des weiteren kann bei diesen Geräten die Missweisung (aus Seekarte zu entnehmen) eingegeben werden, sodaß der Kompass rechtweisend Nord anzeigt.

Servus
Kaiserfisch
25.11.2004 22:55
Auch der Fluxgate-Kompass nutzt das Erdmagnetfeld. Eine Tauchlampe/Stahlmenge verursacht eine Störung desselben oder erzeugt ein eigenes Feld. Das hat mit Missweisung GAR NICHTS zu tun! Ein Magnetkompass kann selbstverständlich auch eine Missweisungskorrektur haben - oder sogar kompensierbar sein, wenn man die Dinger z.B. im Auto...Flugzeug etc verwendet, wo Ströme und Metallmassen ablenken. Das Problem bei der Lampe ist, dass die Geometrie nicht immer gleich ist, je nachdem wo man sie gerade hält, und dass sie mal an, mal aus ist. Kompensieren ist also nicht praktisch durchführbar. Es gibt selbstkompensierende Fluxgate-Kompanden, aber wie weit das funktioniert bei so starken, engräumigen Störungen, weiss ich nicht. Die elektronischen in den Bergsteigeruhren zeigen gegebenenfalls genauso falsch (oder fälscher!) als der gute alte Magnetkompass!

Gruss von Süsswasserpflanze, die schon versucht hat in einer Magnetit - Vererzung brauchbare Messwerte zu bekommen (geht ohne Kreiselkompass NUR über die Sonne....oder bei Nacht natürlich die Sterne, aber Seesterne reichen eher nicht...
26.11.2004 09:51
@andreas richter:
"Ein Bekannter taucht Cobra+SK7 links und Hartenberger rechts ohne Probs."
Genau meine Konfiguration. Aber eben doch Abweichung. Vielleicht sind die Magnetschalter oder was auch immer bei der Hartenberger stört unterschiedlich stark.
Mit der Marlin (meiner anderen Lampe) geht es ganz problemlos in dieser Konfiguration

CU
26.11.2004 10:44
Das Problem hatte ich (bewußt) noch nicht. Beim Segeln aber schon. Nichts ist legendärer, als die Idee einen Bierdosenhalter an der Kompaßsäule zu montieren...
Beim Segeln wird der Kompaß fest montiert und nachdem alle eisenhaltige Teile verbaut sind justiert.
Bei einem Taucher ist das natürlich etwas schwieriger.
Eine Lösung wäre, mit dem Kompaß die nördliche Richtung festzustellen und auf dem Boden aufzuzeichnen. Dann den Kompaß auf der Lampe zu montieren und zu kompensieren.
26.11.2004 17:47
@ malamut68
es gibt bierdosenhersteller, die alu verwenden, denn ist das aufstellen in der nähe der lenksäule unproblematisch.
die kompesnsation gelingt selbst bei starrer postition der kritischen materialien zueinander oft nicht, daher gibt es für schiffe ohne kreiselkompass i.d.r. eine ablenkungstabelle.
die kompensation der lampe zum kompass ist somit sinnlos, aber selbst wenn sie theoretisch gelingen würde, dürfte sich der taucher nicht mehr bewegen und die lampe müsste zusammen mit dem kompass immer in die gleiche richtung zeigen - insgesamt also "nicht der rede wert"...

@ all
hier wird allgemein etwas vergessen:
wir legen als taucher - bezogen auf das sich verändernde erdmagnetfeld - nur winzig kleine strecken zurück, somit kann die missweisung vernachlässigt werden, da es nur um korrekten relativen bezug von tauchstrecken geht. mit der vom OP richtigerweise als problematisch angesprochene ablenkung muss man sich allerdings sehr wohl auseinandersetzen.

immer gut luft!!
26.11.2004 18:12
@süsswasserpflanze

Das ein Fluxgate Kompass auch das Magnetfeld der Erde benutzt um Nord zu ermitteln ist mir bekannt.

Lesen ist aber sicher eine schwierige Beschäftigung. Danke das du mir erklärst das eine Tauchlampe eine Störung verursacht und dies mit der Missweisung nichts zu tun hat.

Ich schreibe oben: "Solche elektronische Kompasse
(Fluxgate) können die Deviation automatisch bereinigen." Was glaubst du was die Deviation ist?
Das ist die, von dir als Störung bezeichnete Kraft!

Die von malamut68 eingebrachte Idee den Kompass auf die Lampe zu montieren und dann zu kompensieren ist ein sehr guter Weg, überhaupt wenn mann es mit einem von mir oben genannten Fluxgate Kompass macht, der die Deviation automatisch bereinigt (also automatisch kompensiert).

Servus
Kaiserfisch
26.11.2004 19:20
Der nach dem Weg sucht: Wenn du deinen SK7 an der Hartenberger montierst, wird Norden IMMER Richtung Magnetschalter sein-also Dummgeschwätz. Der SK7 ist ein sehr guter Magnetkompass, allerdings etwas sensibel gegenüber Ablenkungen. Sorge halt für entsprechenden Abstand zur Lampe oder hülle diese statt in Neoprenschutz in Abschirmfolie.
Und vergiss den Blödsinn mit Flux-Kompensator oder Kreisel-Kompass (den mußt du dir schon auf einen nicht zu kleinen Scooter montieren)!
26.11.2004 21:16
1) Die Nadel zeigt nicht zum Magneten, sondern zum Nordpol des sie umgebenden resultierenden Magnetfeldes. Je nachdem wie der Magnet des Magnetschalters eingebaut und wie der Kompaß zu diesem steht, kann die Nadel auch den Magneten als Südpol zeigen oder dazu quer stehen.

2) Jede Elektronenbewegung erzeugt ein Magnetfeld. Demnach erzeugt auch jeder elektrische Strom ein Magnetfeld. Das heiß, es macht einen Unterschied ob die Leuchte ein- oder ausgeschaltet ist, bzw wie stark sie gedimmt ist.

3) Aluminium schwächt zwar das magnetische Feld, jedoch ist eine Alufolie nicht stark genug ein magnetisches Feld abzuschirmen, wie sie es bei einem elektrischen Feld kann.

4) Es fällt recht schwer einen Kompaß im Dunkeln abzulesen wenn dieser auf der Leuchte montiert ist. In diesem Fall kann es von Nöten sein eine zweite Leuchte mitzuführen um den Kompaß auf der ersten Leuchte auszuleuchten.

Gruß Ralf
29.11.2004 08:38
@ der den Weg findet:
Flux-Kompensator war das nicht in zurück in die Zukunft ein Gerät, das 1,2 millionen Gigawatt braucht und den Zeitsprung ermöglichte?
Dann könnte man ja mit dem vorgeschlagenen Scooter...

CU
Antwort