Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.

Kin TÜV mehr für Compositflaschen

Hallo Forum,
In der neuen Tauchen ( 9/06 ) geht es um den Flaschen-TÜV.

Auf Seite 126 in der Mitte ist ein hellblau unterlegtes Feld „Kompositflaschen“ ..
Darin steht, dass die keinen TÜV mehr bekommen, weil der Prüfer nicht prüfen kann, ob der Stahl außen zwischen Kohlefaser und Stahl korrodiert ist ..

Zitat : Deshalb darf der Prüfer keinen TÜV-Stempel geben, die Flasche darf nicht mehr verwendet werden….

Habt Ihr Info’s, stimmt das wirklich ?

Konrad
AntwortAbonnieren
28.08.2006 15:48
wenn der nen Stempel, wie bei Stahlflaschen üblich reinschlägt, ist das Kevlar und die Schicht drumherum sowieso hinüber. Wenn also Kennzeichnung, dann wohl nur mit Farb-Stempel oder so ähnlich. Ist das vielleicht gemeint? Ansonsten muß eben ein anderes zerstörungsfreies Prüfverfahren angewendet werden (röntgen, ultraschall). Denke, das ist aber evtl. zu teuer.
28.08.2006 16:13
Gestempelt werden die Teile sowieso nicht - dazu gibt es dann extra Klebeetiketten ähnlich wie beim Kfz-Nummernschild.

Wenn das wirklich stimmt hätten aber sämtliche Feuerwehren, Firmen tec. mit neueren Atemschutzgeräten ein echtes Problem und müssten nach Ablauf der Tüv-Frist (6 oder 10 Jahre???) die Teile entsorgen....

Schreibe doch mal eine Mail an den TÜV - d.h. den entsprechenden Dachverband und nicht den Tauchshop der die Teile zum Tüv bringt.
28.08.2006 20:34
Ja, über den Artikel hatte ich mich auch gewundert. Ich kann aber fast nicht glauben, daß diese Flaschen wirklich "einweg" Flaschen sein sollen, das wäre ja ein ganz schöner Schwachsinn solch eine teure Flasche zu kaufen.


Viele Grüße, Michael

--------------------
www.hid-tec.de
29.08.2006 08:56
...genau die gleiche Frage wollte ich nach der Lektüre o.a. Artikels hier auch schon hereinstellen

Was immer schon klar war,ist, dass die Flaschen eine bregrenzte Lebensdauer haben. Angegeben mit der FIN ( typischerweise 15 Jahre nach Erstzulassung )

im Luxfer-Handbuch ( http://www.luxfercylinders.com/downloads/docs/lcx_composite_manual_german.pdf )wird unter 5.1 auf die Prüfvorschrift VdTÜV, "Merkblatt Druckgase 505 - Prüfen von Druckgasbehältern in Verbundbauweise aus faserverstärktem Kunststoff" eingegangen. Demnach ist eine 5 Jährige Prüffrist möglich. ( das Dokument ist von 2003! )
Und leider nur auf SCBA=AG bezogen!

Im Anhang ( Kap.10 ) ist der genormte Flaschenaufkleber zu sehen. Der weist immerhin 6 Felder für die Prüfzeichenanbringung durch den Sachverständigen auf. Und dürfte bei Composite Tauchflaschen ein ähnliches Aussehen haben.

In dem erwähnten Artikel wird aber eben genau auf das Problem möglichen Wassereindringens zwischen Wickelung und Liner bei TG, PTG eingegangen.

Das angesprochene Problem ist der BAM wohl bekannt http://www.bam.de/de/service/amtl_mitteilungen/gefahrgutrecht/gefahrgutrecht_medien/wp_fristen_composite.pdf Auf S.5 wird unter den Prüfmethoden die SC beschrieben, welche zur Kontrolle möglicher Korrosionen zw. Liner und Bewickelung allerdings eine Abschälung vorsieht...

http://www.bam.de/de/service/amtl_mitteilungen/gefahrgutrecht/gefahrgutrecht_medien/prueffristen_liste_druckgef.pdf sind die Prüffristen aller wohl zugelassenen Composite Flaschen gelistet
( Stand 17.08.2006 )

Bei der Recherche ( der wenigen Quellen ) ist mir nirgends die explizite Verwendung von bewickelten Linern zu Tauchflaschen aufgefallen. Daher mal eine grundsätzliche Frage: welche Verbreitung, welche Hersteller und welche Ausführeungen von Composite-Tauchflaschen sind denn überhaupt bekannt? Gibt es im TN überhaupt Betreiber?

Volker
29.08.2006 10:47
Compositflaschen sind Stahlflaschen (!!) mit dünnerer Stahlwand, diese Stahlwand ist dann mit Fasern umwickelt zur Verstärkung.
Dadurch sind die Flaschen sehr leicht und doch bis 300Bar Betriebsdruck zugelassen.

Die Flaschen haben einen normalen Stahlboden und eine normale Stahlschulter, auf der auch normal eingeschlagen wird.
Die Flaschen sind schon verbreitet und werden von Worthington-Cylinder in Österreich gebaut (Markenname : "Carbondive")

Konrad
29.08.2006 10:52
Hi, ich hatte hier in Bayern grade erst meine doppel10 Composite-Flaschen zum TÜV, bzw. bei der Firma Gruber und Printz in der Nähe von München. Der TÜV Südbayern hat keine Anlagen zum Prüfen einer 300bar Flasche.

Der neue TÜV gilt für drei Jahre.

Alles gar kein Problem gewesen. Der Artikel in der Tauchen ist meiner Meinung schlecht recherchiert.

Grüße vom doernchen.
29.08.2006 13:27
Hallo,

leider ist es mit dem Artikel in der Tauchen so, wie mit dem Spruch von Dieter Nuhr:
Wer keine Ahnung hat, sollte...

Natürlich können Composite-Flaschen getüvt werden. Wie sollten sie sonst den ersten TÜV bei der Erstinbetriebnahme überstehen und die Konformitätserklärung bekommen???
Meine (WCD) haben soweit ich mich erinnere zum Beispiel den Stempel vom TÜV Süd, steht auch in den Papieren drinne.

Der Kracher ist die Aussage: "Was ich als Tüffer nicht sehe, kann ich nicht prüfen!"
Auch bei normalen Stahlflaschen "vertraut" ein Tüffer darauf, dass Rost unter der Farbe Blasen wirft. Drunter guckt der genauso wenig. Sowas beklopptes. Hoffentlich kam das vom Tintenkleckser und nicht vom Dibbl-Insch(?) Tüffer.

WCD Flaschen sind/waren als AG gestempelt und werden explizit für die Verwendung als Tauchgerät hergestellt und Inbetriebgenommen.

Das ist absolut konform zur EU-Norm und der BetrSichV, da dort nicht mehr zwischen AG/TG und gewerblich/privater Nutzung unterschieden wird.

Das Wort "Dive" von CarbonDive kann man ja bei Gelegenheit durch ein staatlich anerkanntes Übersetzungsbüro ins Deutsche übersetzen lassen.

Getüvt werden kann ganz normal in der verstärkten Stahl-Liner-Schulter, steht meines Wissens auch so in den Papieren drin.
Die Karbonfaserumwicklung ist nur im zylindrischen Teil der Flasche und wird definitiv NICHT beschädigt. Es sei denn, man hat gesoffen.

Alle Flaschen sind Ultraschall geprüft. Warum wohl???

Prüffrist ist laut Papieren 3 Jahre, laut Scuba Sicherheitstechnik 3 Jahre und laut Norm 2,5Jahre.
Ich halte letzteres für richtig.

@doernchen
Könntest Du mir mal bitte die Adresse der Firma zumailen und was es gekostet hat?
Danke.

MfG
Andreas
dessen D7 gerade den Gang nach Canossa vor sich haben...
Michael FischTMX Cave & CCR
29.08.2006 13:44
wie üblich Tauchen und Ahnung davon sind immer noch weit von einander entfernt. Der alte Regel "Mann brauche 3 Redakture um auf 100 IQ zu kommen" trifft noch zu.

Michael

29.08.2006 14:22
Hallo Andreas,

guckst du www.gruber-printz.de

Die Münchner Tauchschulen geben ihre Flaschen dort alle hin. Wir haben über einen Tauchshop 43 Euro pro 10l Flasche gezahlt (für 3 Jahre TÜV).

Grüße vom doernchen
31.08.2006 12:03
3 Redakteure=100 IQ stimmt im allgemeinen. Bei der Tauchernet-"Redaktion" sind wohl so um die 25 "Redakteure" nötig, grob geschätzt.
21.09.2006 09:21
Hi Leute,
Info`s vom Hersteller:
Der Artikel ist schlicht "MIST" .. schlecht recherchiert ...
Die Flaschen werden geTÜVt .. kein Problem

Konrad
Antwort