Alles was nicht direkt zu den obigen Foren passt, findet hier Platz. Also Fragen zu den Verbänden, Vereinen, oder einfach allem was generell tauchspezifisch ist oder sonst einen Bezug zum Taucher.Net hat.
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Ist tauchen anspruchsvoll?

Ist tauchen generell ein anspruchsvolles Hobby oder doch eher Freizeitbeschäftigung mit hohem unterhaltungswert?

Was muss ein Otto-Normal-Taucher theoretisch Wissen und praktisch Können, um sein Hobby sicher nachgehen zu können?

Lassen wir mal bei diesen Fragestellungen bewusst Tauchgänge weg., die jenseits der Benutzung einer handelsüblichen 12er mono liegen. Lange, tiefe Tauchgänge erfordern definitiv ein wenig mehr an Planung und sollten eben nur mit entsprechendem Erfahrungslevel, also Wissen und Können, durchgeführt werden. Dies hat in erster Linie nichts direkt mit der Ausbildung zu tun, da diese Tauchgänge von keinem Anfänger, egal wie gründlich die Ausbildung war, ohne entsprechende Übungstauchgänge, gepaart mit dem entsprechenden Wissen und Verstand (die Ich Kann Alles Naturtalent Selbstüberschätzer mal außen vor) sowie erfahrener Begleitung durchgeführt werden.

Ist es also unbedingt notwendig den Tauchanfänger von Anfang an dahingehend auszubilden, dass er „alles“ kann und wissen muss?

Woher kommen die meisten Zwischenfälle bzw. Unfälle von Tauchern? Was ist daran schuld? Mangelhafte Ausbildung oder doch eher Überschätzung gepaart mit Leichtsinn im Umgang mit immerwiederkehrenden Übungen wie z.b. ein anständiges überprüfen der Ausrüstung, sei es im Buddyteam oder alleine? Was ich meine, ist die heutige Ausbildung an den Unfällen schuld, oder doch eher in erster Linie der Taucher selbst, der sich an Bedingungen ranwagt, die ihn überfordern? Und warum ist der Taucher überfordert?

Und bitte nicht mit dem Thema kommen, früher war alles besser, früher waren wir besser ausgebildet. Da die Taucherwelt früher viel kleiner war und das Hobby Tauchen meist als Sport im Verein ausgeübt wurde, waren ganz andere Voraussetzungen da. Und dennoch wurde viel im Bereich Versuch und Irrtum ausprobiert. Einen empirischen Massenversuch, auf dem unser heutiges Wissen und Verständnis beruht. Dazu sage ich nur Dekotheorie. Die wissenschaftlichen Grundlagen waren wohl bekannt, aber die Kenntnis über die physischen Auswirkungen sind ja wohl auch noch heute im stetigen Wandel (siehe verschiedene Dekotabellen).

Ich weiß Fragen über Fragen, aber über konstruktive Antworten freue ich mich trotzdem
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rzuOWD
24.08.2009 22:28
Na über dieses Thema wird sich eine gewisse Forumsklientelgruppe aber freuen.
Für mich ist nur jemand ein Taucher, der schonmal eine Unterwassergranate entschärft, ein Blauwal mit einer Harpune erlegt und ein gesunkenes U-Boot gehoben hat, selbsterverständlich nur mit flösseln...
24.08.2009 22:37
Da begibt man sich als Person freiwillig in eine Umgebung für die der Mensch von Natur aus nicht geschaffen ist und in der er ohne Technik und Wissen binnen weniger Minuten (so lang der Atem reicht) elendigst verrecken würde... Ist das anspruchsvoll Nöööö... diving is funny

Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
24.08.2009 22:39
Im Grunde ist der Taucher immer selber schuld an seinem Unfall.

Unfälle wegen billiger Ausrüstung, falscher Ausrüstung, mangelhafte Pflege und Wartung kann man nicht der Ausrüstung zuschreiben sondern dem Käufer/Besitzer/Mieter.

Ansonsten sind es meisten Tauchunfälle, wo sich der Taucher selber überschätzt und unnötige Risiken eingeht. Ob das nun am mangelnden Training/Routine, falscher oder schlechter Ausbildung zuzuscheiben ist liegt eigentlich auch wieder im Verantwortungsbereich des Tauchers.


Für mich kann ich das immer auf den Taucher runterargumentieren. Es ist immer irgendwie meine Entscheidung wann, wie, womit ich tauche.
Am Ende, bei einem TU, dann kommt die Erkenntnis, dass............... eigentlich der Verunglückte es eigentlich hätte besser wissen müssen.

Im Grunde brauch man keine weiteren Regeln, sondern gesunden Verstand!!!!!




24.08.2009 22:43
Mich wundert es das die Trolls noch nicht angerückt sind

Warst Du schon mal tauchen?
Es ist einfach schön.
Am besten einen Verein suchen, ganz wichtig dort auch mal Schnuppertauchen und sehen ob gleichaltrige auch dabei sind, naja und dann wirst Du es schon selber sehen.

Es ist zumindest sehr kostspielig, ob es anspruchsvoll ist sei mal dahingestellt sein, aber da kommen noch die Antworten...

Die Theorie ist meist einfach und die meisten TL sind auch fair. Tauchübungen...naja...

Unfälle, ohh weites Thema! Das wäre wie wenn Du fragen würdest, wie siehts mit Autounfällen aus, auch so ne unlösbare Frage, aber es kann jederzeit kommen und wenn es passiert, dann musst Du halt das geübte umsetzen können, ich hatte bei einem meiner ähhhh (lang her) 15-20TG ??? weiss nicht mehr so genau einen Herzinfarkt unter Wasser und bis das bemerkt wurde ojeee bis ich den ans Land geschleppt hab, wir waren mitten im See und der wog fast doppelt so viel, das war sch...., aber er lebt, was aber auch mit zu tun hat

Probieren , selbst erfahren!
24.08.2009 22:55
Die Frage zu Beginn sollte lauten: "Warum will ich Tauchen lernen?"
Dann: "Bin ich körperlich & seelisch fit dafür?"
Und dann: "Hab ich genügend Knete dafür?"
Dann ist man im Anfängerstadium, dann kommt die Phase der Selbstüberschätzung und dann (so Gott, Allah, Jahwe, Budda will) die ruhige Phase, man ist gereift und braucht weder sich noch anderen etwas zu beweisen....
Wie habe ich gestern die 60min Seenumkreisung in Süplingen genossen, mit Craspedacusta sowerbyi, Acipenser ruthenus und Co.
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
24.08.2009 23:02
"ist tauchen generell ein anspruchsvolles Hobby oder doch eher Freizeitbeschäftigung mit hohem unterhaltungswert?" -> insofern anspruchsvoll, als man über das latente Gefahrenpotential umfassend Bescheid wissen und die Grundskills, die einen in die Lage versetzen, auch kritische Situationen zu beherrschen, sicher beherrschen sollte.

"Was muss ein Otto-Normal-Taucher theoretisch Wissen und praktisch Können, um sein Hobby sicher nachgehen zu können? " -> siehe vorgenanntes.

"Ist es also unbedingt notwendig den Tauchanfänger von Anfang an dahingehend auszubilden, dass er „alles“ kann und wissen muss? " -> nicht "Alles", jedoch schon umfassend, da man auch ungeplant einmal in kritische Situationen kommen kann. Zur Verdeutlichung ein paar real erlebte Beispiele:
-Ein SSI Master-Diver Pärchen bemerkte nicht, dass sie eine Dekostufe ausgelassen haben; sie tauchten mit erheblicher Restsättigung, verließen sich auf den Guide, der jedoch mit einem Kollegen wechselte und zuvor nicht getaucht war.
In einem anderen Fall: Luftknappheit, ein Paar tauchte extrem langsam bis 10m auf (achteten streng auf die Aufstiegsgeschwindigkeit), dann wurde es eng und sie "schossen" von 10m voll hoch.
Typisch für Ägypten: Dehydratation, für viele DCS I Fälle verantwortlich, vielen nicht bewußt.
Und noch für unsere Gegend häufig: Problemfälle Vereisung, Hypothermie, Dunkelheit, Vertigo.

Fazit: eine Ausbildung muss das an Wissen und Können mitgeben, was all dieses beherrschbar macht.

"Woher kommen die meisten Zwischenfälle bzw. Unfälle von Tauchern? Was ist daran schuld? Mangelhafte Ausbildung oder doch eher Überschätzung" -> Überschätzung ist oft eine Folge von Nichtwissen. Wer mögliche Gefahren einschätzen kann, reagiert besonnener.

"ist die heutige Ausbildung an den Unfällen schuld " -> teilweise ja. Wer an einem kalten Bergsee z.B. mit nur einer ersten Stufe ausgebildet wird, nie etwas von Vereisern erzählt bekam geschweige denn das Handling geübt habt, anschließend da hinein zum fundiven entlassen wird, auf 18m einen Vereiser bekommt und in Panik hochschießt, ja da ist die Ausbildung schuld (TU Plansee Anfang dieses Jahres)

"Und bitte nicht mit dem Thema kommen, früher war alles besser, früher waren wir besser ausgebildet. " -> das stimmt eh nicht. Als ich zum ersten Mal getaucht bin, galten noch völlig andere Aufstiegsgeschwindigkeiten und war in Ansätzen das Sicherheitendenken von heute nicht da. Das war trial and error

Waren etwas rudimentäre Antworten, aber ein Buch kann ich hier leider nicht schreiben Aber ich denke mein Credo ist klar: lieber länger, (wobei länger relativ ist, Besinnung auf das Wesentliche) gründlich und umfassend ausbilden und den Leuten viel Sicherheit mitgeben um sie gut in ein tolles Hobby einführen ist besser, als mal kurz, schnell und schlampig ......
kwmIntro to Cave Diver (TDI),
DTSA-Gold (VDST),
Taucher *** (CMAS),
25.08.2009 02:34
@shuttle

Hallo Hans,

volle Zustimmung, besser kann man es wohl nicht sagen. Wahrscheinlich wäre es besser, bei Unfällen sich auch immer die Ausbilder und das was diese an Wissen und Können vermittelt haben anzusehen. Ich fand in diesem Zusammenhang den Vergleich vor einiger Zeit mit dem Fallschirmspringen ganz gut.

@5thavenue,

Tauchen soll im Sporttauchbereich in erster Linie Spaß machen. Damit das aber auch immer so ist, gilt es Risiken richtig zu bewerten und entsprechend vorzusorgen. Das kann der Anfänger (und auch manch fortgeschrittener Taucher) aber nur, wenn ihm dieses Wissen und Können vermittelt wurde. Insoweit sehe ich da generell die Ausbilder in der Verantwortung.

Gut Luft,
Klaus
Dunkervorhanden
25.08.2009 06:44
@ 5thavanue:

Sag mal an, warum stellst Du die Frage? Beginner bist Du anscheinend nicht, dazu hast Du schon andere Threats -gespickt mit Fachbegriffen- rund um das Thema Tauchen gestellt.
Ich tippe darauf, dass Du entweder aus psychiologischer Sicht das Verhalten der hiesigen Forenuser beurteilen willst, oder Du bist im Begriff, ein Buch zum Thema Tauchen zu schreiben.

Und zur Frage:

Ja, Tauchen ist anspruchsvoll! Anspruchsvoll in Sachen Vorbereitung, Durchführung und Nachlese.
Die physiologischen Gesichtspunkte und deren Auswirkungen auf den menschlichen Körper müssen vor, während und nach einem TG bedacht werden.

Wird hierbei geschludert, kann Tauchen schnell eine medizinische Behandlung nach sich ziehen.

Anspruchsvoll ist das Tauchen auch in Bezug auf die monetäre Seite. Zumindest je nach Sichtweise des zur Verfügung stehenden Kapitals...

Der Vergleich zum Autofahren scheint angebracht:
Beides muss man lernen, will man nicht im nächsten Krankenhaus enden. Kann man es erst mal, geht es wie von selbst und man wird bei einem normalen TG (analog der Fahrt zum Supermarkt) ein Standardprozedere durchführen, über das man nicht mehr nachdenken muss.

Bei jeder Änderung des TG (tiefer, länger, Bedingungen oder analog - Reiseziel, Geschwindigkeit, etc) wird das eigene Verhalten automatisch angepasst um alles zu einem guten Ende zu führen. Unterläßt der Taucher, respektive der Autofahrer dies, kann es in die Hose gehen.

Siehe auch: Unfallforum bzw. Verkehrsunfallstatistik.

So ist jede Betätigung, die über das vorhandene wissen hinaus geht in gewisser Weise anspruchsvoll.

Beim Tauchen kommt dabei dem Faktor der lebensfeindlichen Umgebung der Hauptaugenmerk zu.


D.



EuregiotaucherTaucher i.R.
25.08.2009 07:39
Nö - tauchen ist nicht anspruchsvoll ... oder nicht anspruchsvoller als Radfahren ... man muss halt regeln einhalten - es sei denn man ist Fisch oder hat die Möglichkeit auf Kiemenatmung umzuschalten
25.08.2009 08:55
Ich denke auch, dass Tauchen - bezogen auf die Zielgruppe die 5thavenue ausdrücklich benennt - nicht anspruchsvoll ist, sondern eine Freitzeitbeschäftigung mit hohem Unterhaltungswert darstellt.

Natürlich hat nebrius Recht. Wir begeben uns dabei in eine grundsätzlich lebensfeindliche Umgebung, für die unser Organismus nicht geschaffen ist und in der wir nur mit technischen Hilfsmitteln überleben können.
Daraus ergibt sich auch schon im wesentlichen, was wir dazu können und wissen müssen.
Zum einen müssen wir das Equipment sicher beherrschen und auch wissen, wie wir bei Ausfall eines Ausrüstungsteils zu reagieren haben und zum anderen müssen wir halt ein paar Regeln kennen.

Es ist in der Tat ähnlich wie beim Autofahren. Wenn ich dort nicht weiß, dass Rechts vor Links Vorfahrt hat, oder das ich beim Abbiegen den Blinker setzen muss, dann ist es halt vorprogrammiert, dass es irgendwann kracht. Genauso ist es beim Tauchen, nur das hier die Regeln physikalischer Natur sind.

Aber deshalb braucht man aus der Tauchtheorie keine Wissenschaft zu machen und das was man wirklich braucht ist auch in den Lehrplänen aller Verbände enthalten.

Deshalb basieren auch Tauchunfälle in aller Regel auf Selbstüberschätzung der Taucher oder Ignoranz.

Nun noch ein paar Worte zu shuttle.
"Ein SSI Master-Diver Pärchen bemerkte nicht, dass sie eine Dekostufe ausgelassen haben; sie tauchten mit erheblicher Restsättigung, verließen sich auf den Guide, der jedoch mit einem Kollegen wechselte und zuvor nicht getaucht war."
Das ist schon nicht mehr die Zielgruppe, die 5thavenue definiert hat. Otto-Normaltaucher, so wie er ihn definiert, führt mit Sicherheit keine Deko-Tauchgänge durch. Und für alle anderen gelten - wie er selbst bereits vorgibt - andere Maßstäbe.

" Luftknappheit, ein Paar tauchte extrem langsam bis 10m auf (achteten streng auf die Aufstiegsgeschwindigkeit), dann wurde es eng und sie "schossen" von 10m voll hoch."

Die ständige Kontrolle des Finimeters gehört eigentlich überall zu den Kernpunkten der Tauchausbildung. Wenn die Leute sich später dennoch nicht darum kümmern, so kann man das wohl kaum der Ausbildung anlasten. Oder machst Du für alle die Idioten, die auf unseren Straßen jenseits jeglicher Geschwindigkeitsbegrenzungen herumrasen, auch eine mangelhafte Ausbildung in der Fahrschule verantwortlich?

"Wer an einem kalten Bergsee z.B. mit nur einer ersten Stufe ausgebildet wird, nie etwas von Vereisern erzählt bekam geschweige denn das Handling geübt habt, anschließend da hinein zum fundiven entlassen wird, auf 18m einen Vereiser bekommt und in Panik hochschießt, ja da ist die Ausbildung schuld"

Nee, da ist nicht die Ausbildung schuld - da ist lediglich der individuelle Ausbilder schuld.
Die Ausbildungsrichtlinen sämtlicher Verbände geben da schon das richtige vor. Wenn der einzelne TL dann Mist baut, so ist das sein Problem und nicht ein generelles Ausbildungsproblem.
25.08.2009 09:57
Ciao Dunker,

nein, ich möchte weder ein Buch schreiben, noch eine psychische Analyse der Forenbenutzer erstellen. Ganz im Gegenteil. Mich interessiert hier einfach nur, welchen Stellenwert das Tauchen bei den Forenbesitzern einnimmt. Wenn ich mir hier so einige Threads durchlese, bekomme ich manchmal den Eindruck, dass das Tauchen für den einen eine Art Religion (du sollst keine Götter neben mir haben ) und für andere wiederum eine reine Urlaubsbeschäftigung ist. Die vielen Grautöne dazwischen nicht zu vergessen.

Ich für mich sehe tauchen als relativ anspruchsvolle Freizeitbeschäftigung. Die mit etwas Übung und Erfahrung relativ einfach bewerkstelligt werden kann. Gewisse Dinge, die hier manchmal propagiert werden, sind für mich halt einfach nicht nötig, um tauchen zu gehen. Erst wenn ein gewisses Level erreicht wurde, liegt es ein einem selbst, tiefer in Materie einzusteigen. Dazu sind nicht unbedingt teure Kurse notwendig, sondern ein erfahrener Buddy stellt zumindest schon mal einen guten Anfang dar.

Die ganzen Quervergleiche aufzuführen, um zu verdeutlichen das Tauchen ein anspruchsvolles Hobby ist hinken etwas. Schwimmen z.B. gilt als eher weniger gefährlich und anspruchsvoll. Trotzdem kommen hier in Deutschland ein vielfaches mehr an Schwimmern ums Leben als Taucher. Selbst wenn ich das ins Verhältnis setze.

Ich finde explorer08 hat das gut auf den Punkt gebracht.

Btw –das noch keine Trolls angerückt sind, liegt vielleicht dran, dass das Thema nicht ganz uninteressant ist
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
25.08.2009 10:21
explorer: da hast du mich wohl mißverstanden ->
"Otto-Normaltaucher, so wie er ihn definiert, führt mit Sicherheit keine Deko-Tauchgänge durch." eben, können aber wie das Beispiel zeigt unversehens in eine solche Situation kümmern. Haben sich ja auf dem Boot darüber beschwert, dass der Guide sie in diese Situation gebracht hat ... genau das waren die typischen Otto-Normalo-Brevet-Sammel-Taucher

"Luftknappheit" -> hier gings um das Thema Aufstiegsgeschwindigkeiten, als ich mit denen geprochen hatte, sagten die, sie hätten so angst gehabt, schneller als ... aufzusteigen und bei 10m hatten sie nur noch 40bar und dann muss man ja schnell hoch ... auch einfach hinter dem Guide hergetrottelt und sich auf den verlassen. Dass man bis 10m auch etwas schneller aufsteigen kann, war denen neu, auch dass man noch mit 20 bar aus dem Wasser kann

"da ist lediglich der individuelle Ausbilder schuld" -> einverstanden, das stimmt so natürlich. In diesem alle Ausbilder dieser Schule, die sind alle gleich einfach gestrickt
25.08.2009 10:21
"Schwimmen z.B. gilt als eher weniger gefährlich und anspruchsvoll. Trotzdem kommen hier in Deutschland ein vielfaches mehr an Schwimmern ums Leben als Taucher. Selbst wenn ich das ins Verhältnis setze."

Na Du sprichz nochmal von hinkenden Vergleichen. Wieviele Minuten / Stunden / Tage werden in Deutschland wohl jährlich geschwommen? Und jetzt schaust mal auf die Vergleichsweise geringen Tauchstunden. Also hier kannst Du rein statistisch betrachtet gar nix interpretieren oder vergleichen.

"Mich interessiert hier einfach nur, welchen Stellenwert das Tauchen bei den Forenbesitzern einnimmt."

Wenn ich das Forum besitzen würde, dann würde ich ihm eine EDIT Funktion spendieren und wenn ich gerade mal dabei wäre auch noch eine Formatierungsfunktion für registrierte User dazubasteln. Abschließend würde ich negative Datenbankberichte farblich oder durch Text kennzeichnen, so dass jeder USer die wirklich interessanten Berichte sieht. Aber das war jetzt etwas Offtopic.
EuregiotaucherTaucher i.R.
25.08.2009 10:22
Man könnte eine Religion draus machen:

Der Papst wäre der Certifier
Bischof und Co Course Directoren und Instructor Trainer

Der Priester wäre der Tauchlehrer
(der Tag für Tag der Gemeinde predigen muss:
Und der Herr sprach: 40 Meter sind genug)

Die Gemeinde die Vielzahl der Taucher die Ihre "Kirchensteuer" in Form von Luftfüllungen und ähnliches zahlen
EuregiotaucherTaucher i.R.
25.08.2009 10:24
und vergessen zu sagen:

HALLELUJA
25.08.2009 10:32
Sorry, nicht Forenbesitzer, sondern Forenteilnehmer
25.08.2009 10:38
Hola Shuttle,

sind Taucher, denen so etwas passiert, nicht eher die Sorte von Mensch, die einfach ihr Gehirn bei dieser Tätigkeit abstellen? Meiner Meinung kommt man denen auch mit einer intensiveren Ausbildung nicht bei, da ja schon die Elementarfähigkeiten vergessen oder verdrängt werden. Und wie es immer ist, bei Dingen die von verschiedenen Menschen ausgeführt werden, gibt es die Sorte, die einfach ungeeignet bzw. untalentiert sind. Denen kommt man mit noch soviel Training nicht bei.
25.08.2009 10:44
Man sollte zunächst die Gesamtgruppe einteilen:
A macht nur wenige TG/Jahr, nur im Urlaub und hat keine eigene Ausrüstung.
B macht "normale" TG im Urlaub und auch zu Hause, hat eigene Ausrüstung
C ist wie B, aber hat viele TG im Logbuch und sieht aufgrund von Erfahrung TG mit Dekopflicht und anspruchsvolle TG als beherrschbar an
D ist wie C, aber im Status TL
E sind dann die Tekkies

A dürfte die größte Gruppe stellen, wie schon Blicke auf die Gepäckbänder an Flughäfen typischer Tauchgebiete zeigen (Tauchrucksäcke sind die absolute Minorität). A braucht eigentlich nur wenig und rudimentäres Verständnis für die physikalischen und physiologischen Sachverhalte, für A reicht eigentlich lebenslang eine Brevetierung wie OWD aus. A macht auch keine TG mit Buddy, sondern daddelt einem Guide hinterher. Risiken für diese Gruppe:
1. körperliche Faktoren wie starkes Übergewicht, Hypertonus und mangelnde Fitness,
2. Faktoren wie Dehydration,
3. zu anspruchsvolles Tauchgewässer, zu große geguidete Gruppen, mangelhaft ausgebildete Guides,
4. mangelhaft gewartete Leihausrüstung.

B ist eigentlich die risikoärmste Gruppe, und B beschäftigt sich in vielen Fällen auch freiwillig mit erweiterter Theoriekenntnis.

C entwickelt sich entsprechend mit der Zeit aus B. Von C ist aber zu fordern, zunehmend Eigenkompetenz UW zu entwickeln (anstatt sich auf das Feigenblattargument Buddysytem zu verlassen), hochwertige Ausrüstung möglichst mit Redundanz zu haben und auch anspruchsvolle theoretische Sachverhalte zu lernen/zu verstehen. Ohne all dies ist C die am meisten gefährdete Gruppe, vor allem wenn dann Risikofaktoren aus der A-Gruppe hinzukommen.

D müsste aufgeteilt werden in D1 = Tauchlehrerstatus, aber statusinadäquates Theoriewissen, und D2 = Tauchlehrer mit umfangreichem, dem Status angemessenen Wissen. Risiken wie C

E weiß in der Regel genug, um eigenverantwortungsvoll zu handeln.

Kritisch wird es, wenn jemand aus dem A-Feld seine Zugehörigkeit zu A ignoriert und TG wie Gruppen C oder D machen, also beispielsweise mit 30 TG (aber in 5 Jahren gesammelt) auf Brothers-Safari geht.

Definitiv keine Tauchunfälle, und das wird auch immer bei Medizinseminaren wiederholt, sind Probleme, die sich eindeutig aus physiologischen oder kardiologischen Problemen ergeben. Wenn ein 170 kg schwerer Mann an der Oberfläche kollabiert, nur weil ihn einige Flossenschläge überanstrengt haben, gehört so jemand nicht mit Gerät ins Wasser, sondern in eine Kurklinik, egal ob er ein Tauchbrevet hat oder nicht.
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
25.08.2009 10:54
@5thavenue: teils, teils. Wie dem auch sei, ich versuche den Leuten das mitzugeben, was sie benötigen. Was sie draus machen, klar, das hab ich nicht mehr in der Hand. Andererseits (auch ein Grund weshalb ich für Ausbildung hier bei uns plädiere) bleiben einem viele ja "treu", d.h. man kann sie noch eine ganze Weile bei gemeinsamen Aktivitäten etc. betreuen, Dinge intensivieren etc. pp. Nun denn, mein Standpunkt ist denke ich klar. Muss man ja nicht teilen, aber ich fühle mich wohl dabei
BelugaKringelblasen Brevet
25.08.2009 10:54
@ D-32

Danke
kwmIntro to Cave Diver (TDI),
DTSA-Gold (VDST),
Taucher *** (CMAS),
25.08.2009 10:56
@5thavenue,

"Gewisse Dinge, die hier manchmal propagiert werden, sind für mich halt einfach nicht nötig, um tauchen zu gehen. Erst wenn ein gewisses Level erreicht wurde, liegt es ein einem selbst, tiefer in Materie einzusteigen."

Doch manche dieser Dinge sind nötig und es liegt in der Verantwortung der Tauchausbilder diese Dinge zu vermitteln und insbesondere die Grenzen der Tauchanfängerausbildung deutlich aufzuzeigen. Auf Grund der Tatsache, das es immer wieder zu Tauchunfällen kommt, bei denen ein Defekt oder Ausfall eines technischen Systems ohne das wir im Wasser nicht überleben können oft die primäre Ursache für Unfälle darstellt, muss auf die Verwendung einer redundanten Tauchausrüstung und deren Handhabung bestanden werden.

@explorer08,

"Wenn der einzelne TL dann Mist baut, so ist das sein Problem und nicht ein generelles Ausbildungsproblem."

Es ist eben leider nicht das Problem dessen der den Mist verzapft hat, sondern es kann zum gesundheitlichen oder gar tödlichen Problem für den werden, den er ausgebildet hat.

Auch halte ich es schon für ein Problem der Verbände und damit für ein generelles Ausbildungsproblem. Es ist eben leider nicht zwingend vorgeschrieben, Ausbildung mit redundanter Ausrüstung zu machen und deren Handhabung zu vermitteln. Glücklich kann sich der Tauchschüler schätzen, der durch Zufall an einen Tauchlehrer gerät, dem dieses wichtig ist. Alle anderen erzählen das Märchen vom immer helfenden Buddy.

Gut Luft,
Klaus
25.08.2009 11:14
D32,

viel Dank für die kompetente Ausführung. Ich habe eine ähnliche Einteilung der verschiedenen Typen von Tauchern. So klar niedergeschrieben habe ich es hier bisher noch nicht gelesen. Wirklich klasse!
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
25.08.2009 11:25
Ja, unser d32 kann schon, wenn er will ... Ne, wirklich gut
25.08.2009 11:34
Danke für das Lob!

Ich ergänze noch etwas: Mindestens alle aus den Gruppe B und C sollten immer wieder mal vor dem TG mit dem Buddy absprechen, gewisse sicherheitsrelevante Übungen in den TG einzubauen (gemeinsam aus einem Gerät mit Fortbewegung atmen, Problemlösung wie Krampf oder wegrutschende Flasche, Rettungsübung am TG-Ende, Boje setzen) und durchaus auch mal vor dem TG den Luftbedarf auszurechnen bzw. nach dem TG überschlägig das eigene AMV zu ermitteln (es ist praktisch zu wissen, wie viel bar/min man beispielsweise auf der 3 m-Dekostufe braucht).

Wenn man das regelmäßig macht, gehen diese Übungen halbwegs ins Unterbewusstsein und man handelt im Ernstfall schneller und richtig.

Gleiches gilt bekanntlich auch für EH und HLW: Wer HLW an der Puppe vor 10 Jahren zuletzt machte, wird heute sowohl an der Puppe als auch im Ernstfall kläglich versagen. Und Hand aufs Herz: Wer der Mitlesenden kann denn ohne Nachdenken und Probieren zügig jemand in die stabile Seitenlage bringen?
25.08.2009 11:45
Lieber kwm,

bitte keine Verbandsdiskussion lostreten. Und was verstehst Du unter redundanter Ausrüstungskonfiguration bei normalen Urlaubstauchgängen?
Doppel 1er Stufe, 2ter Computer, Taucheruhr und separater Tiefenmesser, Dekotabelle?
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