Innenohrbarotrauma nach Schwimmbad-Tauchgang
Geändert von Scubidu32,10.07.2025 11:38
Hallo zusammen,
Vorneweg: Eigentlich bin ich gar kein passionierter Taucher, ich habe mich hier mehr oder weniger aus Verzweiflung angemeldet... Aber der Reihe nach.
Hintergrund: Ich bin Ende 30 und bei dem sonnigen Wetter gerne mal im Freibad am Sprungturm unterwegs. So auch vorletztes Wochenende. Bei einem Sprung habe ich meine frisch erworbene Schwimmbrille verloren und das hat mich so sehr geärgert, dass ich sie holen wollte. Also bin ich mit einem Köpfer reingesprungen, habe zwei Schwimmzüge nach unten gemacht, bin nicht mal ganz runtergetaucht sondern gleich wieder aufgetaucht. Ich war maximal für 20-30 Sekunden unter Wasser, das Becken hat eine Tiefe von 4,50 Meter, ganz runter bin ich gar nicht gekommen. Druckausgleich Fehlanzeige, über sowas habe ich mir nie Gedanken gemacht. Schmerzen oder so hatte ich dabei keine.
Nach dem Auftauchen war mir jedoch sofort stark schwindelig, das hat sich aber nach einer guten halben Stunde bis Stunde so gelegt, dass ich den Tag normal weiter verbracht habe und auch wieder gesprungen bin, getaucht allerdings nicht mehr. Am Abend habe ich dann aber ein Druckgefühl auf beiden Ohren gemerkt, habe etwas komisch gehört, wie man das kennt, wenn man auf einem Konzert war und die Musik zu laut war. Ich habe gedacht das legt sich schon wieder. In der Tat wurde es dann im Laufe der Woche besser, aber nicht gut. Am Freitag habe ich dann "endlich" geschalten und realisiert, dass ich das schleunigst klären lassen sollte. Da jedoch die medizinische Versorgung nicht mehr so ist wie früher habe ich so kurz vor dem Wochenende keinen HNO Termin mehr bekommen. Am Samstag bin ich in die Notfallambulanz am Klinikum, dort hat man mir kurz in die Ohren geschaut und mich wieder heimgeschickt, die Trommelfelle seien in Ordnung. Nach viel hin- und her konnte ich gestern endlich zu einem vernünftigen HNO. Und jetzt der Schock: Ich habe mit großer Wahrscheinlichkeit ein tauchbedingtes Innenohrbarotrauma auf dem linken Ohr mit einem deutlichen Hochtonverlust > 4 kHz. Dazu kommt ein leichter, kaum wahrnehmbarer hochtoniger Tinnitus. Das rechte Ohr hat sich wieder komplett erholt, die Trommelfelle sind beide komplett in Ordnung. Man hat sofort mit Kortison-Injektionen ins linke Trommelfell begonnen, die kriege ich jetzt mehrfach im Abstand von 2 Tagen, eine orale Kortisongabe kommt bei mir nicht in Frage. Man hat mir aber auch recht klar gesagt, dass die Prognose nicht so gut ist, man nach 10 Tagen jetzt recht spät mit der Therapie ist und ich damit rechnen muss, dass es zu so 50% so bleibt wie es ist.
Ich bin jetzt ziemlich platt und muss das erst mal verarbeiten. Zum Glück habe ich mit dem Sprachverständnis keine Probleme, aber hohe Töne hören sich schon anders an jetzt. Ich hätte nieeee gedacht, dass ich von einem kurzen Tauchgang im Schwimmbad so eine ernsthaft Verletzung davontragen kann. EIn Problem ist auch, dass sich Standardärzte wohl kaum mit solchen Themen auskennen und das ziemlich selten vorkommt. Daher bin ich jetzt im Internet auf der Suche nach mehr Informationen und Austausch. Vielleicht hat ja hier schon mal jemand etwas ähnliches erlebt und einen Tipp oder guten Rat oder so?