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Infos zu U-455

Geändert von RonnyHC63,
04.08.2023 17:01

Ich habe gerade den Bericht über U-455 auf der Startseite gelesen. Zum ersten der Turmumbau ist ein Typ I der aber modifiziert wurde.

Der Typ bot Platz für 1 Maschinenkanone C30 und zwei Zwillingen Breda 13,2mm. Im Fall von U-455 scheint es sich schon um eine Modification in Richtung Turmtyp IV ab Mitt 1943 mit der Bewaffnung 2x C38 Zwilling. Erst ab Mitte 1943 entfielen die 88mm Deckgeschütze auf allen Booten die nicht in Ostsee eingesetzt wurden.

Es gab noch eine Variante, da waren die Kanonen in wasserdichten Behältern verbaut die an der Oberfläche manuell geöffnet und hydraulisch ausgefahren wurden.

Zum 2. Der Turmluk außen wurde von Tauchern geöffnet. Es gab mal ein Video auf Youtube wo damit angegeben und sich gleichzeitig beschwert wurde das im Turm soviel "Müll" lag und man nicht hinein konnte. Diesen Herren konnten froh sein das sie diesen Schwachsinn überlebt haben. Das Wrack liegt in einem 45° Winkel mit dem Bug nach oben. Man kann davon ausgehen dass sich im Turm und im Bug ein ziemlich großen Luftblase gebildet hat. Den Druck innen kann man sicherlich berechnen.

Ich bin mir sicher, dass das Boot von einer Magnetmine versenkt wurde. Der Schaden deutet darauf hin. Der Treffer erfolgte am Kiel vor oder bei den Dieselfundamenten. Die Explosion muss unter dem Rumpf passiert sein. Der Rest also das vollständige Abknicken ist dann beim Aufschlag am Grund passiert.

https://www.ww2technik.de/dsub_geschuetze.htm

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04.08.2023 19:57Geändert von Hammerhai 07,
15.08.2023 20:53
Falsches Forum, Wracktauchen wäre richtig
Dominik_Emind is like parachute
04.08.2023 20:04
"Den Druck innen kann man sicherlich berechnen."

Ja klar, aber den kennen wir doch, oder?
04.08.2023 23:29
Wieso soll eine Luftblase das Penetrieren noch besonders gefährlich machen?
CiccioneAdvanced Technical Mermaid
05.08.2023 09:47Geändert von Ciccione,
05.08.2023 09:48
@Klaus: weil die Luftblase entweichen kann und das Boot dann sicher nicht mehr in seiner ursprünglichen Position bleibt. Ob du da nochmal lebendig raus kommen würdest bezweifle ich
Wracks können schon sau gefährlich sein wenn sie ruhig am Grund liegen. Wenn du das Wrack mit Tauchern innen drin durchschüttelst bleiben die sicher nicht unverletzt. Selbst wenn die Taucher sich dann noch aus eigener Kraft bewegen können ist längst nicht sicher, ob sie aus dem Wrack auch noch rauskommen oder für immer darin gefangen bleiben
Dominik_Emind is like parachute
05.08.2023 12:58
Puh, da würde ich aber das Video mal gerne sehen. Ein U-Boot das von so einer Luftblase in 45° gehalten wird? Ich stelle mir das eher so vor, dass es schräg aufliegt. Ich verstand den OP eher so, dass er dachte die Luft würde sozusagen eine Druckdifferenz auf die Luke ausüben. So ist das ja nicht, das ist dann alles im Gleichgewicht, sonst ginge die Luke ja auch gar nicht auf. Natürlich hätte die Luftblase aber enormen Auftrieb wenn sie dann befreit wird, und je nach Luftmenge kann das durchaus auch mal richtig doof werden weil es mindestens alles und alle durcheinander wirbeln kann. Ob das nun wirklich so massiv krass gefährlich wäre, kommt sicher auf die Größe der Luftblase an...
CiccioneAdvanced Technical Mermaid
05.08.2023 13:24Geändert von Ciccione,
05.08.2023 17:31
Würde gerne selbst mal zu U455 tauchen - hab ich bisher aber noch nicht.

Auf den Videos sieht man recht deutlich, das der Bug ohne oirgendwo abgestützt zu sein, in ca 45° nach oben neigt. Da muss eine Luftblase drin sein, da sich das Boot sonst kaum seit 1942 in dieser Position gehalten hätte. Der Untergrund ist ja Sand/Schlamm und bietet kaum halt.

Anscheinend hat die Mine das Boot hinten zerstört. Den Rest hat dann der Aufprall am Boden erledigt und vermutlich das Heck final abgetrennt. Der vordere unbeschädigte Teil düfte stets mit Luft gefüllt gewesen sein, so dass dieser Teil beim Sinken nach oben schaute und unbeschädigt blieb. Ich möchte mi nicht vorstellen, was die Besatzung, die sich in diesem Teil des Bootes befand (und wohl immer noch befindet) durchgemacht hat
Dominik_Emind is like parachute
05.08.2023 13:27
Hast Du da mal einen Video Link, interessiert mich nun echt!

Ich könnte mir auch vorstellen, dass der vordere Teil im Schlamm steckt. Das kann ja erstaunlich fest sein. So oder so, ich mein, wenn Leute diese Luke geöffnet haben und es kam keine Luft raus, dann war anscheinend ja keine Luftblase dahinter...
wwjkTaucher
05.08.2023 14:34
Der Untergrund ist steinig, einige Meter neben dem Wrack liegen noch Torpedos, und zwar nicht im Schlamm versunken.
Turmluk ist auf 107m, ziemlich eng. Rein käme man nur mit Ablegen der Ausrüstung, in der Tiefe-naja. Innen erkennt man einige lose Kabel-der nächste Punkt. Luft hab ich nicht gesehen, der Druckkörper ist aber intakt.
06.08.2023 10:48
Klar, ein gewisses Risiko hat jede Penetration, je enger und tiefer, desto mehr. Ich mache so etwas sowieso nicht. Aber: Wenn die Wege offen sind, warum soll die Luft genau dann entweichen, wenn ein Taucher im Wrack ist? Der berührt ja hoffentlich nichts, zumindest nicht so, dass irgend etwas erschüttert wird.
06.08.2023 11:04
Der Kommandoturm ist mehrteilig mit 2 Lukendeckeln. Der erste oben ist offen, der zweite vom Druckkörper ist zu. Beide sind an einer sehr großen Feder gelagert die das öffenen und schließen erleichtern soll.
Das Problem ist der "Luftschwall" beim öffnen und das einströmende Wasser. Ich möchte das nicht erleben müssen.

Wenn man UBoot Wracks betauchen will würde ich Malin Head/Donegal vorschlagen. In 30-90m liegt dort alles was man sich vorstellen kann von Typ I - Typ XXIII zum Teil in richtig gutem Zustand. Und das beste, die sind fast alle ohne Menschliche Überreste weil sie nach dem Krieg bei Operation Deadlight versenkt wurden. Nachteil man kann wenn überhaupt nur 2 Monate in Jahr dort tauchen. Juli-August.


CiccioneAdvanced Technical Mermaid
06.08.2023 12:07
Klaus, die Luft konnte entweichen sobald du die Luke öffnest. Im Moment ust die ja zu und der Druckkörper zumindest soweit intakt, dass die Luft bisher nicht entweichen kann.

Außerdem, wie wejk schon schrieb wäre es ein Himmelfahrtskommando, durch eine solch enge Luke einzusteigen, aus der du im Notfall nicht mehr rauskommst.

Sind schon normale Wald und Wiesen Wracks gefährlich genug. Da kann man sich (ohne Führungsleine) verirren, an verschiedenen Gegenständen verletzen, einklemmen etc. Und es reicht eine falsche Bewegung ind die Sicht beträgt bestenfalls noch 30cm
Dominik_Emind is like parachute
06.08.2023 12:29
Also jetzt mal abgesehen davon dass wohl keiner von uns Lust hätte da einfach so nur mit Stage reinzutauchen: Wie war denn der Hergang? Druckkörper intakt hiesse ja letzten Endes die Mannschaft wäre da drin irgendwann erstickt oder verdurstet, da das Boot an sich nur gesunken wäre weil die Miene das Ausblasen der Ballast-Tank unmöglich gemacht hätte? Es fällt mir muss ich sagen relativ schwer mir vorzustellen, dass das Boot dann Jahrzehnte in so einem "nahezu neutralen" Status hängen würde. Unmöglich ist es natürlich nicht. Wenn das so sein sollte, sind aber dann ca. 10bar relativer Unterdruck innen im Druckkörper. Ich bezweifle dann, dass irgend jemand einfach so eine Lucke zum Druckkörper auf bekäme, das sind ja 10 Tonnen pro Quadratmeter...
wwjkTaucher
06.08.2023 12:40
Wenn Du in das offene Luk reinsiehst, kannst Du sowohl die Stufen der Leiter als auch das Kabelgewirr sehen-aber keine zweite Luke.
Druckkörper intakt=intakt ab Turm aufwärts. Da wo die Mine eingeschlagen hat natürlich nicht, der Teil fehlt einfach.
Beim nächsten Besuch halt ich mal die Kamera rein...
wwjkTaucher
06.08.2023 12:43
Ein Ablauf 'Explosion reisst Heck teilweise ab, Wasser strömt ein, Schiff richtet sich mit Bug nach oben wegen Luft aus und sinkt so bis zum Grund' könnte gut passen.
Dominik_Emind is like parachute
06.08.2023 13:30
Ja das hiesse dann aber wenn es so wäre Druck innen = Druck aussen, da Druckkörper zerstört. Hiesse Luftvolumen innen maximal nun noch 10% des Innenvolumens Druckkörper, weil Luft ja auf Gleichgewicht komprimiert. Großzügig da Verlust den es definitiv gegeben hätte vernachlässigt. Und dass 10% des Druckkörper-Volumens das Boot so halb schräg nahe neutral am Boden halten fällt mir schwer zu glauben, denn dann wäre es unweigerlich mit vollem und intaktem Druckkörper unglaublich positiv...
Dominik_Emind is like parachute
06.08.2023 13:35
Achso, Zusatz, auch das oben hat natürlich potentiell logische Lücken: könnte sein es gibt irgendeine Art druck und wasserdichtes Schottsystem das beschädigte Teile des Druckkörpers isolieren kann. Dann könnte potentiell ein größeres Innenvolumen noch unter 1bar sein. Keine Ahnung, ich baue ja auch keine U Boote...wenn ich halt frei raten müsste ist diese 45° Position stabiler als sie aussieht. Mein Leben drauf verwetten möchte ich aber auch nicht...
CiccioneAdvanced Technical Mermaid
06.08.2023 14:09Geändert von Ciccione,
06.08.2023 14:10
Das Schicksal der Mannschaft möchte ich mir nicht im Detail vorstellen. Sofern sie nicht durch Schotten vor dem Druck gesichert waren, ist ein Teil sofort ersoffen, der andere hat sich vielleicht in die Luftblase retten können. Dort ist dann der Druck um ca 10 Bar gestiegen. Die Gasdichte macht das Atmen schwer, die Stickstoffnarkose ist sicher auch nicht ohne. Mit der Zeit steigt dann der CO2 Spiegel und Hypocapnie setzt ein. Dazu die Panik und Todesangst.
Ich kann nur hoffen, dass sie durch die N2-Narkose so sediert waren, dass sie davon nicht mehr so viel mitbekommen haben.
Dominik_Emind is like parachute
06.08.2023 14:43
Ja Krieg bedeutet furchtbares Leid, das sollten wir nie vergessen, ganz klar! Will das auch nicht ausblenden, und weiss viel zu wenig über diesen konkreten Untergang und das U Boot. Die Frage warum das so schräg aufsteht ist aber irgendwie schon faszinierend. Es mag sein es ist restlicher Auftrieb und dann ein ziemlich labiles Gleichgewicht, ich weiss es nicht. Aber ich könnte mir halt auch eine festere Lage vorstellen. Wäre ein sehr aufwendiges historisches und taucherisches Projekt das aufzuklären. Aber manchmal bringt ja eine solche Gewissheit Nachkommen auch ein wenig die Möglichkeit abzuschliessen...
06.08.2023 15:08Geändert von RonnyHC63,
06.08.2023 15:24
Ich hab ein realtiv gutes Video gefunden also ohne diesen ganzen WWII Patos. Einfach nur tauchen. Bei 1:30 Min kommt der Turmluk ins Licht und der Taucher leuchtet rein. Da ist die innere Luke zu sehen.

@ wwjk

das wäre gut wenn du das nächste mal machen könntest.

@ Ciccione, im Druckkörper sind 2 Druckfeste Schottluken und ein Türe zum Maschinenraum. Die Zentrale ist praktisch vom Rest des Bootes abschottbar. Wenn Du mal Zeit hast, schau dir mal U-995 in Kiel Laboe an.

https://www.u-588.de/informationen-ueber-u-boote-kriegsmarine-deutschland/videos-von-wracks-deutscher-u-boot-der-kriegsmarine-dokumentationen-ueber-u-boote/wracks-u-boote-der-deutschen-kriegsmarine/video/13-u-455-das-wrack-der-u-455-wurde-2005-von-lorenzo-del-veneziano-entdeckt-und-liegt-in-120-meter-tiefe.htmlhttps://www.u-588.de/informationen-ueber-u-boote-kriegsmarine-deutschland/videos-von-wracks-deutscher-u-boot-der-kriegsmarine-dokumentationen-ueber-u-boote/wracks-u-boote-der-deutschen-kriegsmarine/video/13-u-455-das-wrack-der-u-455-wurde-2005-von-lorenzo-del-veneziano-entdeckt-und-liegt-in-120-meter-tiefe.html
CiccioneAdvanced Technical Mermaid
06.08.2023 20:35
Das U-Boot in Laboe kenne ich.
Die Frage ist nur, ob die Schotten zu waren oder nicht. Wenn sie geschlossen waren hieße das, dass noch sehr viel Luft im Boot sein kann (bei Atmosphärendruck). Das würde erklären warum der Bug so nach oben ragt.
Für die dortige Besatzung hieße es, dass die im dunklen dort saßen und nichts anderes tun konnten, als auf ihren Erstickungstod zu warten.

Selbst wenn es möglich wäre, in das Boot hineinzutauchen, denke ich sollte man es bei dem belassen was es ist: ein Kriegsgrab. Es reicht schon, dass die Taucher außen rumschwirren
08.08.2023 20:28
Moin,

wo wir grade von U 455 schnacken, die steht auch noch auf meiner Liste.
Hat jemand vielleicht eine empfehlung mit wem dass Organisieren am besten gelingen könnte. Dafür schon einmal dank.

Gruß
Hammerhai
wwjkTaucher
09.08.2023 09:37
Dario https://www.cstigullio.com/ Er fährt das regelmässig an. Ist für viele die Adresse für die tiefen Wracks in Genua, Basis ist im Hafen.
IvoryAOWD DTSA**
09.08.2023 13:32
Ich habe vor Jahren mal eine Doku über ein Uboot in der Ostsee gesehen, dass ebenfalls schräg nach oben ragt. Das war allerdings mit dem Bug bis nahezu zum Turm in den Sedimentboden eingetaucht, der sich, so die Theorie, kurz verflüssigte und dann wieder fest wurde. Dadurch soll dieses Uboot jetzt in seiner schräg aufrechten Position mit dem Heck nach oben ragen. Finde das aber leider nicht mehr. Weiß auch nicht mehr welches Boot das war.
09.08.2023 18:24
Auf Youtube findet man genung Video´s die zeigen das dass zweite Turmluk zu ist. Die Zentralluken wurden meist offen gefahren. Dies hing zum einem mit dem Alarmtauchen und zum anderen später mit dem Schnorchel zusammen.

14.08.2023 18:12
@Ivory

jepp das Video ist von National Geographic " Nazi sunken sub" quasi die Geschichte der Entdeckung von U-745 und U-676. U-745 steckt im Grund der Ostsee.
Antwort