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Hürden bei Tauchtauglichkeitsuntersuchung Vorgaben / Wo ?

Geändert von Aphyosemion,

Hallo,

Ich habe eben bei meinem Hausarzt angerufen und wollte einen Termin für eine Tauchtauglichkeitsuntersuchung machen.
Dort teilte man mir jedoch mit, dass diese durch den Hausarzt nicht möglich sei und ich einen Arzt für Tauchmedizin aufsuchen solle.

Dies habe ich dann auch gemacht.
Dort teilte man mir mit dass hierfür 2 Termine notwendig seien, einmal zur Blutabnahme und einmal für das Belastungs-EKG.

Aus Beruflichen Gründen war ich jedoch gerade vor 10 Tagen zur Blutabnahme UND zum Belastungs-EKG, sodass ich nicht gewillt bin, diese Untersuchung doppelt zu bezahlen.
(Die Ärzte haben ja eh kaum Zeit, aber wenn es plötzlich darum geht, Privatleistungen abzurechnen, dann werden auf einmal alle Untersuchungen doppelt und dreifach gemacht)

Zu mir: M35 und würde mich als Körperlich Top-Fit beschreiben, keine Vorerkrankungen.

-Wie würdet Ihr in meinem Fall verfahren?
-Ist ein Belastungs EKG und Blutuntersuchung zwingen Vorgeschrieben? Gibt es eine Checkliste was bei der Untersuchung zwingend gemacht werden muss ?
-Was kostet bei Euch die Untersuchung mit Belastungs-EKG und Blutabnahme )

schöne Grüße

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PerkedderCMAS**/DTSA**
11.12.2024 11:46
Blutuntersuchung wäre mir neu, das kenne ich so nicht.

Und wenn Du vor 10 Tagen sowieso schon durchgecheckt worden bist, frage doch dort einmal nach, ob sie dir die Tauchtauglichkeit bescheinigen können. (Bei meiner Ex-Freundin macht das auch der Hausarzt.)
PerkedderCMAS**/DTSA**
11.12.2024 11:50
Ansonsten, es gibt mehr als einen Taucherarzt: Liste
11.12.2024 11:52
Blutuntersuchung ist durchaus Teil der TTU, vor allem um Diabetes auszuschließen, was ja akute Probleme verursachen kann. Belastungs-EKG erst ab 40J, sonst Ruhe-EKG.
Frage mal den Arzt persönlich, ob er nicht Leistungen eines Kollegen anerkennt.
Die empfohlenen Untersuchungen im Detail findest du auf der Homepage der GTÜM.
Sascha314SSI MD, Nitrox, Deep
11.12.2024 11:58Geändert von Sascha314,
11.12.2024 12:00
Infos gibt es auf
https://www.gtuem.org/
Dort ist auch das Standard Formular


Es kann unterschiedlich genau gemacht werden. Belastungsekg ist afaik erst ab 40 Jahren.
Blut wurde mir dafür noch nie abgenommen.

Bei einem dort aufgelisteten Arzt Diplom IIa zahl ich rund 75 Euro inkl Belastungs EKG und Lungenfunktionstest.
Zum Hausarzt würde ich nicht gehen, ausser der ist auch ausgebildet. Die testen dann irgendwas und ist teilweise teurer, aber ob die das fürs Tauchen richtig interpretieren ...
Ich hatte das nach Umzug genutzr, um einen neuen Hausarzt zu finden: Fehler. Wurde dann nochmal zum HNO geschickt und hab damit doppelt gezahlt.

Wegen med. Daten vor ein paar Tagen musst du um Freigabe bitten, und ob der Arzt das anerkennt.
Diabetes usw. wurde durch Anamnese und meiner Aussage Blutuntersuchung beim Hausarzr war jetzt, alles ok, erfasst.
Hatte bisher bei 5 Ärzten eine TTU, wovon 3 bei GTÜM gelistet sind/waren.
Dominik_Emind is like parachute
11.12.2024 12:03
Es gibt keine allgemein gültigen Vorschriften, sondern maximal Empfehlungen. Frag doch mal da wo Blut und EKG gemacht wurden?
SpaetberufenerMaster Scuba Diver
11.12.2024 12:19
Erst mal zweiten Arzt fragen. Bei einem Amateurtaucher ohne nennenswerte Erkrankungen rieche ich Abzocke.
PerkedderCMAS**/DTSA**
11.12.2024 12:24
Nachtrag: Ein Clubkamerad, der bei Merck arbeitet, lässt das auch immer vom Firmenarzt bestätigen, wenn er sich sowieso durchchecken lassen muss.
11.12.2024 13:17

Danke für Eure Antworten.

Da wo Blut und EKG gemacht worden bekomme ich folgende Aussage:

"Da wir ein Betriebsärztliches Zentrum sind, dürfen wir nur mit dem Arbeitgeber abrechnen und dies wäre eine Privatleistung die wir leider nicht abrechnen können/dürfen".

Die Befunde von denen habe ich aber alle zugeschickt bekommen.

Aber das ganze scheint doch noch ein gutes Ende zu nehmen:

Gerade hab ich vom Hausarzt einen Rückruf bekommen, dass er die Untersuchung doch machen würde, sofern ich einen vordruck bekomme, was genau alles gemacht werden "muss".

Das Belastungs-EKG sowie die Blutuntersuchung vom Betriebsarzt erkennt er auch an.

Dann scheint doch noch alles ein gutes Ende zu nehmen

Sascha314SSI MD, Nitrox, Deep
11.12.2024 13:40
Die Frage ist: Bist du mit sowas zufrieden? Möchtest du nur den Wisch oder eine belastbarere Aussage.

Eine TTU hat nen gewissen Hintergrund, es gibt bestimme Korrelationen und Risikofaktoren. Man kann eine Liste abhaken und gut ist. Jemand speziell fortgebidetes achtet auf Details, die jemand ohne das Fachwissen übersieht, nicht für wichtig erachtet oder nicht auf den Schirm hat.
Daher nehm ich lieber einen entsprechend ausgebildeten Arzt. Mir ist lieber es kostet mehr, ich hab mehr Aufwand oder gar mir wird gesagt "da aufpassen" bzw "besser nicht", als das jemand nach dem Motto passt schon handelt.
PerkedderCMAS**/DTSA**
11.12.2024 14:43
@Sascha: Mir ist eine gute Untersuchung auch wichtig, deshalb gehe ich ja auch zu einem Taucherarzt. Daß meine Ex es anders macht, ist ihre Sache. Ich habe hier nur die Möglichkeit erwähnt, denn TTU darf jeder Arzt machen. Mein - leider inzwischen verstorbener - Hausarzt hat das auch abgelehnt zu machen, als ich ihn zu Beginn meiner Taucherkarriere danach gefragt habe.
Sascha314SSI MD, Nitrox, Deep
11.12.2024 14:53
Ich bin über das Zitat von Aphyosemion gestolpert, daher hab ich das geschrieben
"Gerade hab ich vom Hausarzt einen Rückruf bekommen, dass er die Untersuchung doch machen würde, sofern ich einen vordruck bekomme, was genau alles gemacht werden "muss"."

Mag aber auch beruflich empfindlicher sein. Ich mach verwinfscht gesagt u.a. die komplizierte Detail Logik. Dann wollen immer alle die Kurzversion, und interpretieren dann Situationen falsch, weil die Details nicht verstanden/beachtet/ignoriert werden. Da schlag ich manchmal die Hände über den Kopf zusammen, weil die es sich zu einfach machen. Und deswegen habe ich bei mir wichtigen Sachen Angst davor, dass es mir unwissentlich passiert (oder der Person, die was für mich macht). Lieber ein Hinweis mehr als einen zu wenig. Aber das ist manchen zuviel.

Dominik_Emind is like parachute
11.12.2024 14:56
Die prediktive Kraft von Reihenuntersuchungen darf man halt aber auch nicht überschätzen. Wenn Blut, EKG, und allgemeine Anamnese OK sind, dann ist das schon in Griffweite dessen was man eben machen kann.
IvoryAOWD DTSA**
11.12.2024 15:02Geändert von Ivory,
11.12.2024 15:05
Meine Meinung dazu ist, dass man mithilfe der GTÜM Bögen durchaus auch einen ordinären Hausazt aufsuchen kann. Wenn alle Untersuchungen ohne Befund sind, wird auch kein erfahrener Tauchmediziner irgdendwelche zusätzlichen Erkenntnisse gewinnen. Sofern natürlich Befunde auftauchen, die Zweifel an der Tauchtauglichkeit begründen könnten, führt unter Umständen kein Weg an einem Fachmann vorbei.

Zur Erinnerung, diese Untersuchung ist keine Garantie, dass man keine gesundheitlichen Probleme beim Tauchen bekommt. Über Sinn und Unsinn kann man stundenlang sinnieren, wie wir es hier auch schon gemacht haben, aber in allererster Linie möchte ich doch eigentlich nur wissen, dass mein Herzkreislaufsystem und meine Lunge noch sauber funktionieren und ich keine Erkankungen habe, die wie zum Beispiel Diabetes, unendeckt zu ernsten Problemen führen können. Das kann ein Hausarzt durchaus fachlich vernünftig einschätzen.

Ich hatte mit meiner Hausärztin anfangs Diskusionen, weil sie meinte, sie sei kein HNO und schickte mich da nochmal vorbei. Aber das ist wirklich quatsch, weil dass mit meinen Ohren alles OK ist, merke ich sofort nach dem Abtauchen und das Gegenteil auch. Einen Spezialisten wie Tauchmediziner oder auch Kardiologen oder am besten beides, würde ich dann zu Rate ziehen, wenn ich ein Herzproblematik habe und wissen will, ob es mit dem Hobby weitergehen kann. Da will ich dann schon das dezidierte Fachwissen einer Person, die sich wirklich damit auskennt.
11.12.2024 17:13
Sehe ich wie Ivory.
Ich gehe sogar so weit, zu sagen, dass ich lieber mit dem Bogen zu einem Allgemeinmediziner gehen würde als zu einem HNO der GTÜM. Ein gewissenhafter HNO wird mich sowieso für einzelne Untersuchungen zum Allgemeinmediziner oder Internisten schicken müssen. Und die Ohren kontollieren können letztere auch!
11.12.2024 19:51
Beim Hausarzt ist halt die Frage ob er die Spriometrie machen kann.
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