Hallo Nachfrager!
Auf Sardinien kann ich Dir nur eine einzige Höhlentauchbasis nennen, da ich selber nur diese eine dort kenne (aus eigener Anschauung), und zwar wie mehrfach schon genannt Protec Sardinien = Toddy.
Generell kann ich beim (Einstieg in das) Höhlentauchen empfehlen, so viel Basics wie möglich vorher schon mitzubringen. Also Tauchen mit Doppelflaschen, am besten D12, Backplate/Wing, Umgang mit Long Hose, horizontale Tauchlage, sehr guter Trimm, Rückwärts-Floschenschlag, und Valve-Drill. Diese Dinge kann man vor dem Kurs schon sehr gut üben, und erleichtert den Kurs ungemein.
Den Cavern-Kurs anzupeilen macht sehr viel Sinn, und ich spreche da aus Erfahrung. Denn der ist der Einstieg ins Höhlentauchen, ohne den geht es eh nicht. Danach Intro-to-Cave und danach Full-Cave. Es zwingt Dich niemand und keiner, diese drei Kurse in einem Aufwasch zu machen. Je nach Taucher, die zu Verfügung stehende Zeit und das Ausbildungslevel kann man diese Kurse auch sehr gut "einzeln" machen. Beim Kombinieren ist sicherlich die Kombination von Cavern plus gleich anschließend den Intro-to-Cave sehr sinnvoll, aber wie gesagt nicht zwingend. Insbesondere beim Höhlentauchen geht nichts über Üben, Üben, Üben, und wenn man nach dem Cavern halt erst noch ein wenig üben möchte, beim Leinen legen, Cookies setzen, Flossenschlag, Out-of-Air oder was auch immer, so ist es wirklich nicht verkehrt, sich diese Zeit zum Üben auch zu geben. Übermut ist in der Höhle fehl am Platz. Spätestens Toddy bremst Dich aus, wenn Du zu schnell mit dem nächsten Kurs beginnen möchtest, bevor nicht die Basics aus dem vorhergehenden Kurs beherrscht werden. Von MIR bekommt keiner DESWEGEN Respekt, der stolz von sich prahlt, viele Kurse gleich hintereinander absolviert zu haben, das sei ja voll easy gewesen. Aber darüber mag jeder denken, wie er mag.
Nachfrager, Du hast ganze zwei Wochen Zeit, das ist gut. Da kannst Du Dir dann auch die Zeit nehmen, die Du brauchst und brauchts nicht "zu hetzen". Kalkuliere einen Tag "zum Ankommen", Unterkunft beziehen, die Tauchbasis und das Städtchen kennen lernen. Dann 3-4 Tage, besser 4, für den Cavern-Kurs. Danach 2 Tage "Pause" zum Ausspannen, oder für gemütliche entspannte Spaß-TG. Die wirst Du brauchen. Dann frisch ans Werk für den Intro-to-Cave, weitere 4 Tage. Dann 2 Tage Höhlen-TG zum "Festigen", ein Tag Tauchpause, und Heimflug. So könnte es laufen, wenn alles in der Höhle glatt geht. Das ist NICHT garantiert!
Die Tauchscheine bei Toddy werden nicht "gekauft", sondern die muß man sich ertauchen und die geforderte Leistung bringen. Ohne Diskussion. Ich habe bei meinen Tauchkursen und bei anderen Mittauchern bei Protec Sardinia erlebt, wie manche vorschnelle Illusionen geplatzt sind. Aber das ist vernünftig, denn man muß immer bedenken: die Höhle verzeiht keine Fehler.
Mein Cavern-Kurs auf Toddy's Basis war mein intensivster, geistig und körperlich anstrengendster Kurs, den ich je absolviert habe. Mit Abstand. Ich war Abends (oder vielfach auch erst Nachts) völlig fertig. Über meine Erfahrung in diesem Kurs habe ich auch auf Taucher.net im Tauchbasenbereich einen Erfahrungsbericht geschrieben. Mein Tauchlehrer war damals nicht Toddy, sondern Patrick Tschanz, ein Schweizer. Seeeehr zu empfehlen, seeeeehr engagiert, sehr umsichtig.
Nach meinem Cavern-Kurs war ich erstmal fertig, und da ich nur eine Woche hatte, habe ich den Intro-to-Cave dann doch nicht gleich drangehängt, wie ich übermütig wie ich war, eigentlich vor hatte, sondern ein paar Cavern-TG "light", weil ohne Kurs, und Spaß-TG.
Ein Jahr später bin ich wieder zu Toddy zurückgekehrt, mit ich glaube 10 Tagen im Gepäck, und habe den Intro-to-Cave drangehängt. Aus Zufall wieder bei Patrick Tschanz. Dieser Kurs war dann nicht mehr gaaanz so stressig wie der Cavern, denn zu meinem Erstaunen war meistens um 18:00 oder spätestens 19:00 wirklich Schluss. Beim Cavern ein Jahr zuvor gab es abends noch Theorie-Sessions, oder ich habe Abends noch ewig lang im Pool Drills geübt. Damals hatte man auf Toddy's Basis auch kolportiert, dass sie dort gerne alle "Gemeinheiten" absichtlich in den Cavern-Kurs reinstecken, um gleich von Anfang an die Spreu vom Weizen zu trennen. Daher auch mein Tipp an Dich, nicht zu viel von Dir zu verlangen. Was geht, geht. Was nicht geht, geht eben nicht.
Zwei Jahre später habe ich dann den Full-Cave komplettiert, diesmal bei Robert Schmittner auf seiner mexikanischen Basis "Xibalba" in Tulum, Yucatan, in den Cenoten. Die Cenoten waren dann die Belohnung für die ganze Mühe.
Nachfrager: Ich bin ein Beispiel für diejenigen, die nicht gleich alle Kurse am Stück runterreißen, und es dennoch geschafft haben, die ganze "Höhlen-Tauch-Karriere" zu durchlaufen. Ich wünsche DIR bei Deinem Vorhaben gutes Gelingen und eine intensive, aber auch lehrreiche und eindrucksvolle Ausbildung!
Grüßle vom Neptun