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Höhen/Tiefenangst im Wasser

Hai Community,

mein größter Traum wäre es mich endlich zu überwinden den OWD zu machen. Das Problem ist, dass ich (25 J.)Panik vor der Tiefe (in dem Moment wenn ich z.B. vom Boot springen müsste oder von der Leiter aus ins Wasser schaue und z.B. 10 m Tiefe unter mir sehe und alles einfach nur so überwältigend aussieht)habe.

Ich habe jedoch letztes Jahr begonnen mich selbst zu therapieren und war an der Makadi Bay bei bis zu 10 m (jedoch nur in Begleitung an der Hand) schnorcheln. Da hatte ich dann ledigleich ein mulmiges Gefühl und mit Leuten um mich rum war das OK. Das ging aber auch nur vom Strand aus - hänge ich an einer Leiter am Boot mit nur 8 m unter mir, schaffe ich es nicht die Leiter los zu lassen!

Ich will sooo gerne Tauchen und schon seit 2-3 Jahren habe ich mir viele Informationen angelesen und denke das ich jezt "reif" bin! ....mich interessiert nun, ob es Leute gibt, die vielleicht dasselbe wie ich haben/hatten und mir Erfahrungen schildern können?! Oder die vielleicht Tauchlehrer kennen, die so einen "Patienten" schon erfolgreich "therapiert" haben?

Ich freue mich auf Eure Antworten die mir hoffentlich helfen dieses Jahr endlich meinen OWD zu machen!!!!!!!

Vielen lieben Dank Vanessa
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07.07.2006 14:33
Hallo Vaessa,
Nur Mut, such dir einen verständnisvollen Tauchlehrer, schilder ihm dein Problem. Die ersten Tauchgänge finden im Pool/Hallenbad statt und bei den ersten Tauchgängen kann dir der Tauchlehrer doch auch die "Hand reichen" ausserdem sollten die ersten Tauchgänge dann von Land aus stattfinden, wo es seicht abgeht. So hast du Zeit dich an die Tiefe zu gewöhnen und wirst später bestimmt den "freien Fall" genießen.
Lass alles langsam angehen .... denke mal über einen Tauchverein nach, dort hast du wesentlich mehr Zeit für deine Ausbildung ........
Viele Grüße
Jürgen
07.07.2006 14:42
Wie wär`s mit Ausbildung in einem der typisch trüben deutschen Seen - da sieht man keine Tiefe...

Aber Spass beiseite: Ich halte nichts von "Tauchen als Therapie". Beim Schnorcheln mag es nur lästig sein, aber beim Tauchen wird es schnell tödlich, wenn jemand panisch wird.

Und weder Guide X noch die anderen Gäste eines Tauchbootes werden Zeit und Lust haben, sich lang mit jemandem aufzuhalten, der nicht vom Boot springen will.

Von daher: Lass es lieber.
07.07.2006 14:48
Danke Jürgen für Dein Mut machen! In diese Richtung denke ich auch!

@niemand bestimmtes: Es ist kein "Tauchen als Therapie" ...ich will unbedingt tauchen - einfach der Unterwasserwelt wegen, und nicht als Therapie.
Schade, dass du das so schnell abtust....trotzdem danke!
07.07.2006 15:19
ich schliesse mich Jürgens Meinung an. In Vereinen und prof. Schulen gibt es verständnisvolle Tauchlehrer. Aber in Vereinen hat man mehr Zeit und da liegt auch schon mal ein Tauchgang mehr drin. (Ohne Aufpreis).

Das Einsteigen von der Schiffleiter ist in der Regel nur im Urlaub und im Meer so. Dort wird sogar oft hineingesprungen.
Bei der Ausbildung hier im Sommer hast du alle Zeit der Welt. Geh doch mal mit der Person deines Vertrauens im See im Flachbereich schnorcheln. Das hilft auch, bis der Tauchkurs beginnt.
Angst ist eine natürlich und gute Reaktion oft auch vor dem Umbekannten. Wenn du mal reinschauen kann, weisst du nachher gar nicht, wovor du dich so gefürchtet hast.

07.07.2006 15:20
Hey,

ist doch kein Problem beim Tauchen in Deutschland, da kannst Du doch fast immer von Land aus Tauchen (Ostsee, Badeseen etc.)
Ich welcher Ecke Deutschlands sitzt Du denn? Es sollte sich, wie Jürgen schon sagt, ohne Probleme ein Verein oder ein PADI-Laden in der Nähe finden lassen, bei dem Du die Ausbildung ohne Sprung vom Steg etc. machen kannst. (der Sprung vom Beckenrand oder 1m-Brett ins Schwimmerbecken sollte gehen, oder?)
Gruß
Der Wikinger
07.07.2006 15:33
Hallo Vanessa,

ich stehe dem Thema etwas zwiegespalten gegenüber. Also prinzipiell denke ich schon, dass Du tauchen lernen könntest, allerdings reicht da mit Sicherheit kein normaler Kurs, selbst bei einem einfühlsamen Tauchlehrer. Wenn Du wirklich Panik vor der Tiefe hast, brauchst Du jemand, der nicht nur das Tauchen vermitteln kann, sondern auch über das notwendige psychologische Fachwissen verfügt, um Dich entsprechend zu betreuen - auch außerhalb des Wassers.

Denn solange diese Phobie (sollte es wirklich eine sein) nicht entsprechend behandelt und kuriert wurde, bist da als Taucherin ein Risikofaktor - nicht nur für Dich selber, sondern auch für Deine Buddies.

Tauchen ist ein Sport bei dem, aus verschiedenen Gründen, auch Leute ohne entsprechende Phobien Panikattaken bekommen, was unter Wasser höchst gefährlich ist. Wenn man aber schon vorher weiß, dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit so eine Attake auch bei klienen Anlässen haben könnte, ist man für das Tauchen eigentlich nicht geeignet.

Also höre Dich mal um, sprich mit einem Psychologen über dieses Thema,. solltest Du wirklich an einer Phobie leiden, und entscheide dann..

Gut Luft,

Andreas
07.07.2006 15:37
Nessy:

ich habe auch heute noch ein riesiges Problem mit der Höhenangst, und hatte das am Anfang (1988) tatsächlich auch mit dem tiefen Wasser. Ich kann mich noch gut an meinen ersten Ägyptenurlaub erinnern, als ich am Panoramariff über die Kante geschwommen bin.....Da wurde mir aber mal sowas von anders...
Auch später hatte ich diese Probleme an tiefen Steilwänden....allerdings immer seltener und immer weniger....bis es irgendwann ganz weg war. Heute denke ich da gar nicht mehr dran und fühle mich an einer Steilwand absolut sicher. Je tiefer desto schöner und besser. Das soll jetzt keine Selbstbeweihräucherung sein, sondern vielmehr zeigen, daß man so etwas absolut überwinden und komplett ablegen kann. Das ist aber viel Trainingssache.
OWD kannst du (fast überall) hier in Deutschland vom Ufer aus machen. Da hast du keine plötzlich auftauchende Untiefe. Dann nach und nach immer an versch. Tauchplätzen Tauchen gehen, Tauchen gehen, Tauchen gehen....

Wo kommst du her?

Grüße
Thomas
07.07.2006 15:41
Ich will Dir nicht den Mut nehmen, aber tauchen ist vielleicht doch nicht der richtige Sport für Dich. Wenn ich unter Höhenangst leide, dann ist Bergsteigen auch nicht der Bringer, auch wenn ich die Berge liebe. Leide ich unter Klaustrophobie, so werde ich trotz aller Entdeckerlust an der Spaläontologie keine Freude haben. Mönchsrobbe und den anderen kann ich nur wiedersprechen. Wer möchte einen Buddy an seiner Seite haben der nicht in der Not helfen kann. Die einzige Möglichkeit wäre für Dich Dir einen Freund zu suchen der ebenfalls taucht, am besten mit viel Erfahrung.
07.07.2006 16:06
Hallo Vanessa,
laß dir keine Angst einjagen. Die Leute hier Spinnen zum Großteil und wollen den Sport zu etwas Elitärem erklären. Ich hatte bei meinen ersten Tauchgängen (inzwischen ca. 150) in Kroatien an der Steilwand auch einen riesigen Bammel, immer wenn ich an der Felskante ankam dachte ich, ich würde jetzt in die Tiefe fallen. Das Herzrasen war fürchterlich. Das ist eine ganz natürliche Reaktion, die wir Landlebewesen im Laufe des Lebens und der Evolution verinnerlicht haben. Denn an Land macht diese Verhalten Sinn! Mit der Zeit wirst du lernen/verstehen, das es den Auftrieb gibt und du nicht fällst bzw. das sich alles sehr gut steuern läßt. Inzwischen stelle ich mich gerne Unterwasser an die Steilwandkante (ohne die Unterwasserwelt zu schädigen!!!) und mache von dort aus einen Köpper in die Tiefe. Das ist mit Tauchausrüstung richtig lustig, da es halt mehr ein Schweben als ein Stürzen ist. Deshalb nimm dir Zeit, das kommt alles ganz von selber. Sicherlich ist das mit dem Köpper (Kopfsprung) eine Sache die Zeit braucht und nicht für den blutigen Anfänger gedacht ist. Dort sollte man dann genau wissen was man macht (Jacket leer an der Kante und ab in die Tiefe) und wo die Bremshebel sind bzw. was es zu beachten gilt. Ich will dich in dieser Hinsicht nicht anstiften!! Wollte damit nur klar machen das man die Angst absolut überwinden kann und auch in das absolute Gegenteil umkehren kann! Deshalb gehe einfach Tauchen und Tauchen und nochmals Tauchen und laß dich nicht von den absoulten Oberkönnern hier im Forum in die Psycho-Ecke schieben!
Mit der Zeit wirst auch DU ganz enspannt und ohne Probleme in die Tiefe blicken!!!

Viele Grüße

jens
07.07.2006 16:17
Wow Jens, stolze Leistung, hier die Leute als Spinner abtun - nicht, dass Du bisher selbst durch besonders gehaltvolle Postings aufgefallen bist!

Prinzipiell geht es darum: Fürchtet sich Vanessa etwas vor dem Wasser, dann könnte sie mit einem verständnisvollen TL das Tauchen lernen. Hat sie eine echte Phobie, braucht sie professionelle Hilfe. Letztlich muss sie das selber wissen und entsprechend entscheiden.

Gut Luft,

Andreas
07.07.2006 16:33
Hi Vanessa,
solltest du wirklich auf einen Tauchlehrer/Partner treffen der sich durch dich belastet fühlt, wie in einen obrigen Posting erwähnt ..... schieß ihn in den Wind .... wer seine´eigene Anfangszeit (mit allen Ängsten) vergessen hat, wird sich nie wirklich um deine Bedürfnisse kümmern können.
Ich habe das Tauchen in einer Schule gelehrnt wo die Leute bleiben konnten solange sie wollten und wo erfahrene Taucher sich um weniger erfahrene gekümmert haben ..... und das teilweise über Jahre ..... nennt man dann glaube ich Freunde
Viele Grüße Jürgen
P.S Für alle die es vergessen haben, der schwächste begrenzt den Tauchgang

07.07.2006 17:18
Selten soviel Quatsch gehört. Jens dein Kommentar zeigt doch wieviel du vom Tauchen verstehst. Mit elitären Gehabe hat das hier gar nichts zu tun. Vielmehr gibt es nicht viele Sportarten die es einem so leicht macht sich umzubringen. Tauchen ist ganz und gar nicht der Fun Sport wie leider von vielen propagiert wird. Du bewegst Dich in einem Metier das nicht allzu viele Fehler toleriert. Bitte hört mit dem Quatsch auf, alles Easy alles Fun.
07.07.2006 17:35
@Juergen_S: Einen fähigen Psychater findet man gewiss nicht am leichtesten bei einer Tauchschule. Und gerade weil "der schwächste den TG begrenzt" wird jemand im Urlaub, wo andere Leute immerhin auch Geld bezahlt haben, um ein für sie interessantes Erlebnis zu haben, nicht auf viel Verständnis stossen.

Ich habe das selbst schon in Ägypten erlebt: Leute, die gleich beim ersten Boots-TG gar nicht erst ins Wasser springen wollen. 10 Minuten laienpsychologischer Bemühungen des dive-guides später waren N Gäste im Wasser so genervt, dass sie ihm klar machten, sie würden jetzt entweder ohne ihn losziehen oder er möge sich pronto zu ihnen begeben, woraufhin sich der Guide naheliegenderweise für den Abbruch seiner psychologischen Bemühungen entschied. Ein dutzend verärgere Gäste, die die Basis wechseln, wären halt teurer als ein Phobiker, der ohne TG an Board bleibt.

Gerade das geschilderte Problem lässt sich viel billiger und ohne Konflikte mit anderen Gästen beim Schwimmen in tiefem, klaren Wasser überwinden. Wenn das funktioniert, kann man sich das mit dem Tauchen ja immer noch überlegen.

Und nebenbei bemerkt: Es gibt durchaus jede Menge Tauchanfänger, die unbelastet von irrationalen Ängsten sind. Dieses "aber jeder hatte doch am Anfang..."-Geschwätz ist einfach nur falsch.
07.07.2006 19:10
Zitat Jürgen:
"solltest du wirklich auf einen Tauchlehrer/Partner treffen der sich durch dich belastet fühlt, wie in einen obrigen Posting erwähnt ..... schieß ihn in den Wind .... wer seine´eigene Anfangszeit (mit allen Ängsten) vergessen hat, wird sich nie wirklich um deine Bedürfnisse kümmern können. "

Ich würde dann zu diesen Buddys gehören, die du bitte bitte in den Wind schiesst.
Denn ich fühle mich tatsächlich nicht in der Lage mit jemanden, der eine Tiefenphobie oder wie auch immer das heissen mag, tauchen zu gehen.
Wie soll das aussehen? Ägypten-- Riff, alles geht gut, dann kommt ein dropp off, auf einmal sieht man den Boden nicht mehr. Und nun???

Mir ist klar, das man immer so nah bei seinem Buddy ist, das man jederzeit zugreifen kann.
Aber wieso provozieren und herausfordern?
Es kann soviel unvorhersehbares bei einem TG passieren, warum soll ich ein vorhersehbares Risiko eingehen??

In der Technik wird sich abgesichert bis zum geht nicht mehr. Alles wird doppelt mitgenommen, kann ja was kaputtgehen.
Aber mit einem Partner runter zu gehen, von dem ich weiss, das er Angst vor der Tiefe hat, das ist doch wahnsinn.

Tu Dir selber einen Gefallen Vanessa, erzähl jedem neuem Buddy von Dir, von dieser Angst.
So kannste vielleicht manches Unglück verhindern.

Oder besieg sie und lerne danach das tauchen, aber nicht vorher!!!!!!!!!!!!!!!!!!
07.07.2006 19:24
hi Leute,

ich denke es ist eine reine Interpretationssache wer was für richtig hält. Fakt ist, dass Vanessa tauchen lernen will und da finde ich den Vorschlag mit dem seichten und langsam abfallenden deutschen See schon recht gut. An dieser Stelle sollte ein Buddy vorhanden sein, welcher sich mit Geduld um das Mädel kümmert. Evtl. auch mal in Voller Montur nur schnorcheln und dann auch noch mit "Händchen halten", damit Vanessa klar wird, dass mann hier nicht "abstürzen" kann. Danach kann sie selber entscheiden, ob sie weiterhin Angst hat oder ob man auch noch tiefer gehen kann. Der Bootsurlaub fällt ja nach eigenen Angaben sowieso aus, somit hat sich auch das Prob. erledigt, ob ich einen risikobehafteten Buddy mit mir rumschleppe. Also Vanessa, sag an aus welchem Bereich Du kommst und es wird sich doch ein Seelsorger für Dich finden.
Gruß Oli
07.07.2006 22:15

Hy Vanessa, wenn´s wirklich so ist, das Du Dich seit Jahren so für´s Tauchen interessierst und begeisterst und Du Dir so sehr wünscht Deine Ängste zu überwinden (>besser : Ängste akzeptieren und mit ihnen umgehen !) damit Du endlich tauchen kannst, dann wünsche ich Dir, daß Du bald ´nen kompetenten Ansprechpartner/TL findest, und vor allen Dingen nicht so ´nen Wichtigtuer und Supertollalleswissertaucher wie leider inzwischen bald 50 % der Schwa..Köp.. hier im Forum !!!!!!!!!!!!!!
Eigentlich wollte ich in diesem Forum gar nicht mehr schreiben aber Dein Anliegen finde ich bemerkenswert, denn wenn jemand trotz solcher Probleme den Drang hat diese fantastische Welt kennenzulernen steckt Ernsthaftigkeit dahinter.
>>> An alle Steilwandbeauftragten von oben :
Vanessa hatte niemanden gebeten, morgen mit ihr am Shab Sharm, Panorama-reef oder sonstwo zu tauchen, also keine Angst um Euren nächsten Urlaub!
Zum Thema :
Ich habe eine nahestehende Person erlebt, die eine bestimmte Phobie mit wirklich extremen Auswirkungen hatte, und das wurde in wenigen Wochen in den Griff bekommen ! -Ohne psychatrische Begleitung. Das heist nicht, daß das auch für Dich zutrifft, aber Dir per email-Ferndiagnose aufgrund Deiner obigen Aussagen zu diagnostizieren das es keinen Zweck hat ist Blödsinn !!! Es gibt keine Garantie, daß es klappt, aber es kann klappen ! Ich denke, bei wird´s extrem davon abhängen, wer sich Deiner an nimmt. Außerdem solltest Du genau überlegen, ob Du den OWD wirklich hier machen willst ( hat Vor-und Nachteile), oder vielleicht doch lieber in wärmeren Gefilden. (>>> ja,ja, ich weiß auch, das wir hier im Flachwasserbereich 24° haben können-trotzdem!) Bin zwar Verfechter von einer guten Ausbildung mit allen Widrigkeiten der hiesigen Gewässer, aber in Deinem Falle kann es sinnvoll sein, den Kurs in einer in allen Belangen relaxten Umgebung zu machen. Auf jeden Fall : Versuch´s !

P.S. Hab ´ne Tauchbasis mit ´nem TL kennengelernt, dem ich´s z.B. zutrauen würde, müßtest mich aber anmailen, weil ich nicht unterstellt bekommen möchte, hier Werbung für jemanden zu machen !
PhilipPADI DM, CMAS**
07.07.2006 23:20
Hmm, extrem seltsam - hier posten einige teilweise sehr differenziert zu dem Thema und werden dann als Spinner, "Wichtigtuer und Supertollalleswissertaucher" bezeichnet. Super Diskussionskultur, besonders wenn dann nur blahblah abgesondert wird wie "Ich habe eine nahestehende Person erlebt, die eine bestimmte Phobie mit wirklich extremen Auswirkungen hatte, und das wurde in wenigen Wochen in den Griff bekommen ! -Ohne psychatrische Begleitung."

Vanessa - Du wirst selber Wissen, ob Du einfach Angst vor der Tiefe (Furcht vor dem Unbekannten" hast, die man überwinden kann oder ob Du eine echte Phobie hast. Im ersten Fall brauchst Du einen einfühlsammen TL, im zweiten Fall enstprechende psychologische Unterstützung, wenn Du tauchen willst.

Philip
08.07.2006 09:10
Halli Hallo!

Wow Leute, soooo viele Antworten, vielen vielen Dank Euch allen!!!!

Es wurden einige Fragen gestellt, ich hoffe ich kriege es auf die Reihe sie alle zu beantworten.

Also ich komme aus Hessen, nähe Wetzlar/Giessen. Aber ich weiß nicht...hier ne Ausbildung zu machen und in nem See das Tauchen zu lernen...mmmh. Vielleicht hab ich da noch eher nen Problem wegen schlechter Sicht?

Aufjedenfall wollte ich diesen Sommer wieder nach Ägypten, voraussichtlich El Quseir / Mövenpick oder Sheraton Soma Bay. Ich hab die Basis (bei Mövenpick) auch schon mal angeschrieben und von mir und dem Problem erzählt aber habe noch keine Antwort erhalten. Ich wollte halt auch mal wissen wie das Hausriff da aussieht, ob es sofort tief runter geht. Soweit ich mich bisher informieren konnte (dank taucher.net) geht man über einen Steg rein,...die Frage ist nur ist es da gleich 30 m oder vielleicht nur 2 m oder 6 m?

Ich habe auch übrigens schon ein Schnuppertauchen hier im Schwimmbad gemacht...hab da erst mal ein bißchen in nem 6 m-Becken geschnorchelt und die Taucher unter mir betrachtet und dann später mit dem TL eine 50m -Bahn hin und zurück getaucht. Mit Luft/Atmung und Druckausgleich (sofern sowas bei 2,20 m schon bemerkbar wird) hat´s schon mal geklappt. Ich hab mir auch schon super viel Theoriewissen angeeignet und soviel im Web übers tauchen gelesen einfach weil ich mich soooo sehr dafür interessiere. Ich weiß zwar, dass ich eben diese Angst/Phobie (ist halt noch die Frage was es bei mir ist,...) habe, aber ich würde mich sehr gerne damit auseinandersetzen und versuchen sie zu überwinden.

Zum Thema verärgerte Gäste die warten müssen usw.:
Ich habe noch keine Ausbildung! Es geht doch erst mal nur um die Ausbildung!!! Und während dieser werde ich entweder vielleicht die Angst ablegen, oder aber ich merke, dass es nicht geht! Das muss ich wohl probieren. Und da gehts doch auch erst mal ins flache Wasser mit den ganzen Übungen, Maske abnehmen usw. Und selbst wenn ich den Kurs schaffen würde, würde ich wohl Anfangs mir erst mal nen Master "buchen", der mich begleitet Hausriffe zu betauchen, vielleicht vom Steg aus oder vom Strand aus...bis ich sicherer werde. Ich werd sicherlich nix übers Knie brechen und so unverschämt sein, ne Gruppe von Tauchern wegen mir warten zu lassen...nee nee! Und Nix mit Drop Off und Steilwänden usw.!!!

Übrigens stand ich schon einmal kurz davor den Kurs zu machen. Das war an der Makadi Bay und es gab eine Lehrerin, die mich meiner Meinung nach seeehr gut verstanden hat. Sie erzählte mir sogar dass sie sowas früher auch hatte (die Frage ist halt auch wie krass es bei ihr war) aber auf jedenfall war sie sehr sehr einfühlsam und bei ihr hätte ich es wohl versucht. Leider fing ihr nächster Kurs eine Woche zu spät an, kurz vor meiner Abreise. Leider leider. Sie hatte mir noch einen TL in derselben Basis empfohlen, aber da hatte ich mich eben nicht verstanden gefühlt - das war so ein "Jaja das kriegen wir schon hin, das Problem hatten schon viele.." (Problem wurde nicht wirklich ernstgenommen).....ich bin da schon sehr vorsichtig.

...aber Leute ich muss nochmal betonen was ich letztes Jahr für einen Erfolg geschafft habe. Ich war immer so, dass ich bei max. 2 m rumschnorchelte und immer den Boden in der Nähe haben musste wo ich stehen kann. Letztes Jahr aber bin ich am 2 Tag schon sehr weit rausgeschnorchelt und war dann bei etwa 10 m! (spricht sowas vielleicht gegen eine Phobie?!) Dass ich das geschafft habe war für mich RIESIG und ich bin ehrgeizig weiter zu üben an mir zu arbeiten und die Angst vielleicht irgendwann zu besiegen. Selbst wenn ich es nicht schaffe dieses Jahr den OWD zu machen, werde ich trotzdem an mir arbeiten und ne Schnorcheltour machen und versuchen diese blöde Leiter loszulassen und auch bei 10 Meter unter mir alleine und ohne Händchen halten zu schnorcheln. ....Aber der OWD ist immer noch mein größter Wunsch!!!!!!!!

Nochmal vielen lieben Dank an Euch alle, ob positive oder negative Meinung!!!

Vanessa
08.07.2006 20:55
Hallo Vanessea,

wenn ich deine Texte lese bin ich mir nicht sicher ob du eine echte Phobie hast.
Eine echte Phobie kann man nur unter professioneller Hilfestellung überwinden.

Hier passt ganz ernst gemeint der Rat : Frage deine Arzt!

Ängste/ Respekt vor dem Wasser und den Bedingungen soll man haben und während seine hoffentlich langjährigen Tauchkarriere nicht verlieren.

Um unter vernünftigen Bedingungen tauchen zu lernen schließe ich mich den Empfehlungen an dir hier eine Basis oder einen Verein zu suchen die mehr Aufmerksamkeit und vor allem Zeit in deine Ausbildung investieren können als das unter Urlaubsbedingungen normalerweise ( ich drücke mich bewust vorsichtig aus da ich keinen auf den Schlips treten will ) möglich ist. Wenn dadurch der Kurs für dich teuer wird sollte es dir auch wert sein.

Ich denke das es auch wichtig ist einen festen Tauchpartner zu haben der sich auf einen einstellt und einem Sicherheit vermittelt und auch bietet!
Schön ist es auch wenn bei deinen ersten Tauchgängen im Meer dieser dann dabei ist

Zum Warten lassen: echte Taucher haben kein Problem wenn ein Taucher länger braucht oder bestimmte Tauchgänge wegen der Tiefe oder Strömung nicht machen will. Nur sollte dieser das spätestens im Briefing mitteilen damit sich alle darauf einstellen können oder er den Tauchgang eben nicht mit macht. Völlig falsch wäre es nur mitzutauchen damit die anderen nich warten müssen- damit bringt man nur sich in Gefahr und auch andere. Darüber wirst du von deinem Tauchlehrer noch viel hören.

Übrigens ist auf Booten der klassiche Einstieg ein Sprung- also das Prroblem Leiter loslassen kann da nicht auftreten ( Achtung leicht satierisch gemeint)

halte und doch auf dem laufenden was du nun machst.

Viel Spaß und Erfolg


Michael

08.07.2006 22:08
hi Vanessa......
dann nimm auf jeden Fall das Mövenpick, da die Bucht hervorragend zum tauchenlernen geeignet ist; es zumindest vor vier jahren dort top tauchlehrer gab, die einem freund von mir (ausgestattet mit ähnlichen Befindlichkeiten wie Du, nicht nur die Ängste nahmen, sondern auch eine grundsolide Ausbildung lieferten.....
und wenn alles nicht funktioniert, bisz Du wenigstens in einem traumhaften Hotel !!

Viel Spass & alles Gute
jo
09.07.2006 14:46
Hi

bei Phobie: Nicht tauchen - das ist russisch Roulette. Bei Angst: Versuchen wie weit es geht, Angst Schritt für Schritt und mit viel Geduld übrwinden. Wenn einen die Angst "überfällt", ist es aber ebenfalls nichts fürs Tauchen! Tauchpartner vorher unbedingt informieren, auch wenn man sich schon recht sicher fühlt.

Man muss sich imho *alle* "schrecklichen" Situationen vorstellen können und sich sagen könnnen, wenns passiert, weiß ich, was ich tun muss. Wer sich da gedanklich was ausblendet, weil er es sogar in Gedanken nicht ertragen kann (und wenns das gedankliche eigene Ertrinken ist), der gehört nicht unter Wasser.

Die sich aufbauende Spannung vor einem anspruchsvollen TG ist etwas völlig anderes: Die wird erlöst beim o.k.-Zeichen vor dem Sprung - ein herrliches Gefühl!

den Tipp in heimischem Gewässer zu tauchen, finde ich falsch: Wohl hat man oft flach abfallendes Ufer - aber mann kommt auch unverhofft in schlechte Sicht und verliert den Sichtkontakt zum Grund, oder man gerät unversehens über einen Abbruch. Ich habe da schon überraschende Reaktionen im 12-m-Tümpel erlebt!

Wenn es trotz Angst probiert werden soll: Hausriff in EGY ist gut, wenn man jederzeit und von Anfang an sieht, wo es hingeht, wie tief es ist und der Rückweg immer erreichbar. Wer dann nicht die Angst 100%ig verliert, sollte das Tauchen aufgeben.

jm2c
Klaus
09.07.2006 14:56
Ein Nachtrag: Ein Taucher sollte aber auch in sich hineinhören: Auch ich kenne das Gefühl, "jetzt bin ich gerade am falschen Ort in der falschen Tiefe". Dann sollte man z.B. ein paar Meter höher gehen, die Richtung ändern. Dann verschwindet das Gefühl und man hat sensibel reagiert. Auch das hat mit der oben diskuterten Angst nichts zu tun.
10.07.2006 14:00
Hallo..
viele Antworten...ich will daher nicht viel schreiben..ich stimme teils dem einen "Spinner" zu teils dem anderen...;)

nur soviel: solltest du deinen Schein machen und immernoch Unwohlsein haben oder gar teilweise Ängste: bittbitte sag es vor den Tauchgängen deinem Buddy, klärt es ab, zu eurer beiden Sicherheit und dass er sich auf dich einstellen kann..

gruss caro

PS: viel Glück und Spass mit deinem Vorhaben!
Und wenn erfolgreich warst: lass es uns alle wissen.
11.07.2006 10:11
Hallo Vanessa,

ich sehe da eher Potenzial zu noch grösseren Panikanfällen. Es werden Situationen auftreten, die noch unangenehmer sind, als die 10m unter der Leiter. Da du ja auch darauf hinweist, das es dir mit den Leuten drumherum ganz OK ging, stelle dir die Situation einfach vor, wenn die Leute plötzlich weg sind. Was dann?

Auf die Situation, das du plötzlich alleine im Nirgendwo bist, wirst du in einer taucherischen Laufbahn öfters treffen.
Wenn ich es mit dem Segeln vergleiche, so segel ich persönlich lieber bei Windstärke 4, bin mir aber immer bewusst, das es plötzlich stärker blasen kann. Wenn ich davor Angst hätte, würde ich nicht den Hafen verlassen, da die Wahrscheinlichkeit relativ hoch ist.

Sei ehrlich zu dir selbst. Beginne die Ausbildung und höre aber auf genau auf die Warnsignale, die dein Kopf dir gibt.
Lass dich nicht überreden und setze dich auch nicht unter Druck. Wenn es nicht sein soll, lass es und gehe weiterhin vorsichtig schnorcheln.

Tauchen ist sicherlich "fun", aber erst, wenn man damit persönlich gut umgehen kann und auch seine Grenzen beachtet.

Fehlertolerant ist Tauchen nur sehr begrenzt.

Micha

Antwort