Möchte mich an dieser Stelle in die Diskussion einmischen, um etwas Klarheit zu schaffen und etwas mehr Sachlichkeit in die Diskussion zu bringen.
1. Sind natürlich die Langzeiterfahrungen mit dem Hepatitis-A-Impfstoff begrenzt, da er erst seit etwas mehr als 10 Jahren auf dem Markt ist. Daher wird natürlich aus haftungsrechtlichen Gründen kein Impfstoffhersteller über diese Zeit hinaus eine Garantie geben.
2. @Jessica: Alle bisher vorliegenden (Studien)Daten deuten darauf hin, dass der Impfschutz gegen Hep-A bei ordnungsgemässer Grundimmunisierung (d.h. 2 Impfungen mit Mono-Impfstoff Havrix(R) oder Vaqta (R)oder 3 Imfungen mit Kombi-Impfstoff -Hep-A/B Twinrix (R) weit über die 10 Jahre anhält, wahrscheinlich lebenslang (Stichwort zelluläres Immungedächtnis) . Bei der Hepatitis-B-Impfung ist dies ebenso.
3. @pressluftjünger: "Impfversager", d.h. Personen, die keine Antikörpertiter nach Immunisierung aufweisen, sind bei Hepatitis-A- im Ggs. zur Hep-B-Impfung absolute Raritäten. Von daher sind Diskussionen über Titerkontrollen bei Hep-A nach erfolgter Grundimmunisierung wenig sinnvoll.
4. Wenn man schon (in aller Regel völlig unbegründete) Angst hat, dass der Impfschutz nicht mehr ausreicht, dann würde ich als verantwortungsvoller und kostenbewusster Arzt (als solcher oute ich mich an dieser Stelle) eher eine Auffrischung als eine Titerkontrolle empfehlen.
5. @Aufsicht: eine Auffrischung besteht NICHT - wie hier fälschlicherweise behauptet - aus 3 Einzelimpfungens sondern nur aus einer Impfung.
6. @Michi: es ist richtig, dass eine durchgemachte Hepatitis-A-Erkrankung, die im übrigen im Kindesalter oft symptomarm verläuft, eine lebenslange Immunität hinterlässt. Von daher sind Hep-A-Impfungen bei Personen, die eine Hep-A-Erkrankung duchgemacht haben, völlig überflüssig.
7. @Doris "Der Mediziner von heute will halt abrechnen, was das Zeug hält, da weden evtl. unsinnige Impfungen empfohlen, überflüssige Schmerzmittel verschrieben, Antibiose verschwendet ..." so eine meinung ist leider völlig undifferenziert. Auch unter Ärzten gibt es - wie nicht anders zu erwarzten - schwarze Schafe. Die Mehrheit der Ärzte ist jedoch sicher verantwortungsbewusst. Dass ärztliche Leistung in Deutschland leider oft nicht adequat bezahlt wird steht auf einem anderen Blatt, welches ich hier nicht diskutieren möchte. Ich gebe nur zu bedenken, dass bisher keiner derjenigen, die nach einer Tauchmedizinischen Untersuchung angefragt hatten, den ehrlichen Preis (streng nach Gebührenordnung/GTÜM-Empfehlung) dafür zu zahlen. Nein, da begeht man lieber Kassenbetrug (zusammen mit Ärzten, die dies offerieren) und rechnet die Tauchtauglichkeit über Versichertenkarte zu Lasten der Allgemeinheit ab - getreu dem Motto Geiz ist Geil. Aber das nur am Rande.
8. Diese Hinweise waren übrigens völlig kostenlos ;)
Allzeit gut Luft wünscht
der Doktorfisch