Die Gefährlichkeit von Stichen durch Steinfische, Rotfeuerfische, Drachenköpfe oder andere Vertreter aus der Familie der Skorpionsfische (Scorpaenidae) wird üblicherweise – vor allem in Taucherkreisen - vollkommen übertrieben. Von „abkratzen“ oder der "besseren" Alternative dazu kann daher nicht die Rede sein. Todesfälle sind nur sehr wenige dokumentiert, beim Steinfisch sind es bisher zwei (keine Taucher), bei den anderen Arten keine.
Der Vergiftete ist eher durch das hysterische oder panische Verhalten der Helfer gefährdet, als durch das Toxin an sich! (Bei Schlangen-, Skorpion- oder Spinnenvergiftungen stellt sich regelmäßig das gleiche Problem.)
Das Hauptsymptom der Vergiftung mit o.a. Fischen ist ein evtl . unerträglicher Schmerz, der auch durch die Gabe von Analgetika (Schmerzmitteln) nicht oder nur kurzfristig beeinflussbar ist. Dieser Schmerz vergeht jedoch von selbst nach Stunden wieder. Systemische Komplikationen (Kreislaufkollaps, Atemnot) sind selten.
Aufgrund der realtiven Ungefährlichkeit von Skorpionsfisch-Vergiftungen ist eine Hitzebehandlung, egal ob mit heißem Wasser oder „trockener“ Hitze keinesfalls angezeigt. Ärztlicherseits würde man von einem Kunstfehler sprechen. Denn der schwere, oft irreversible Schaden, der durch Hitzeeinwirkung entsteht, steht in keinem Verhältnis zu den relativ harmlosen, wenn auch sehr schmerzhaften Symptomen der Vergiftung.
Man muss sich nur vor Augen halten, dass nicht nur die Toxine der Fische bei den Temperaturen zerstört werden, sondern auch die Gewebe und Eiweißstoffe des Körpers. Die Folge kann die lebensbedrohliche sog. Verbrennungskrankheit sein.