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Hebesack was beachten

Hallo,

nach Kauf von Wing und Doppelgerät wollte ich hier Meinungen und Tipps zu Verwendung eines Hebesackes
einholen.

Da kein abwerfbares Blei an der Ausrüstung mehr vorhanden ist sollte man einen Hebesack mitführen?
Was sollte man bei der Anschaffung des Hebesackes beachten.


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mario-diverRD,EAN<40,Deep, SRD, UW/Schiffsarchäologie I (VDST),
05.06.2014 14:48
Wie kommst du auf solch einen Unsinn? Wenn du dich besser fühlst, dann lass V-Weight weg und packe es in abwerfbare Bleitaschen...Hebesack als Tarierhilfe...
EXIL - VFLerGUE Tech 1 / Cave 1
05.06.2014 15:13
Hast du keinen Trocki als redundantes Auftriebsmittel?
05.06.2014 15:46
Hi,

um dir eine sinnvolle Antwort geben zu können, wäre es erst mal interessant deine gesamte Ausrüstung und deren Konfiguration zu kennen.

Was für ein Wing, Doppelpacket und Anzug? und was hat du taucherisch vor?
05.06.2014 15:48
Hallo Tauchfrosch,

kannst Du bitte kurz schreiben, wofür Du den Hebesack benötigst?

Grundsätzlich gibt es verschiedene Ausführungen mit jeweiligen Vor-und Nachteilen. Ich selbst verwende einen geschlossenen Hebesack, den man über ein Entenschnabel-) Ventil mit dem Inflator des Trockis (oder eines Inflators an der mitgeführten Stage ) befüllen kann. Auftrieb ca. 36 kg. Der Hebesack sollte darüber hinaus oben einen D Ting haben, an dem man Wetnotes einhängen kann.

PS: Ein Hebesack ist kein redundantes Auftriebsmittel sondern wird für Dekompression im Freiwasser oder als Notsignal eingesetzt.

Grüße
05.06.2014 21:32
Hallo,

-Wing XT40
-Doppel 8,5 mit konkaven Boden
-Trilaminattrocki

Hebesack hatte ich mir als Reserve gedacht wenn ich mit meinem halbtrockenen tauche und die Blase defekt geht.

Vielleicht ist der Hebesack bei einem halbtrockenen auch übertrieben, deshalb befrage ich hier auch die Experten.

kniboIANTD CCR Trimix, IANTD Normoxic Trimix
05.06.2014 21:33
Hallo,

@ mario-diver
Das als Unsinn abzutun ist Unsinn

@ Fullcave
Wieso ist ein Hebesack kein redundantes Auftriebsmittel?

Ich habe einen 25KG Hecksack mit Schnabeventil und Überdruckventil.

Den Ausfall des Wings habe ich mal simuliert:
- Flossen nach unten, Inflator hoch und Wing geleert
- ordentlich Flosseln um nicht abzusinken
- Hebesack ziehen, ausrollen und die untere Schlaufe gut festhalten
- evtl. auf Backup-Automaten wechseln
- mit dem primären Automaten oder Oktopus den Hebesack (langsam) füllen
- sobald man Auftrieb hat den Hebesack an der Schlaufe runter ziehen und mit der anderen Hand den Bommel des Überdruckventils greifen und ggf. Gas ablassen
- so kann man ohne Wing kontrolliert aufsteigen
- wenn man die Tiefe erreicht hat wo das Spool bis zur Oberfläche reicht kann man das Spool einhängen, den Hebesack hoch schießen, sich weiter hoch kurbeln und Dekostop oder Sicherheitsstop absitzen
- oder mach bricht die Übung ab und taucht mit dem Wing weiter

Tocki im Urlaub?
Blei abwerfen - muss jeder selber wissen

Gruß Michael
ag2908PADI Staff Instr.
05.06.2014 21:42
Ich hatte zu meinen deutschen Zeiten immer ein Teil als V-Weight und einen Teil zum Abwerfen montiert.
Ist in einem Notfall leichter unzusetzen als Hebesack
Der Vorteil von knibos Methode ist dass du den Aufstieg verlangsamen oder stoppen kannst. Aber wenns wirklich klemmt, dann ist die Umsetzung nicht immer so einfach wie beim Üben

Grüsse aus Dahab
05.06.2014 22:02
Hallo Michael,

bei richtiger Ausrüstungskonfiguration und Bleimenge ist es einfach nicht notwendig, mit einem Hebesack den Ausfall des Wings zu kompensieren. Stichworte sind hier balanced rig, Trocki, abwerfbares Blei bei Nasstauchanzug, etc.

Wenn ich bei Ausfall des Wings den Hebesack brauche, um wieder nach oben zu kommen, ist schon im Vorfeld etwas falsch gelaufen.

Wenn Du das bei freiem Fall schaffst (etwa 20m/ Min oder schneller) den Hebesack zu setzen ohne 20-30m abzusacken, Respekt. Ich würde das wohl nicht schaffen.

Nur stell Dir die Situation in echt vor. Im Kaltwasser auf 60m oder tiefer mit weiteren 100m unter Dir. Du merkst, dass es Dich nach unten zieht und Du musst mit schwerer Ausrüstung, schlechter Sicht und einigen Stages das machen.

Will ich nicht erleben und nicht darauf angewiesen sein, dass das klappt.

Deshalb ist für mich der Hebesack kein redundantes Auftriebsmittel und ich halte es für recht gefährlich sich darauf verlassen zu müssen.

Grüße
05.06.2014 22:44
Volle Zustimmung Fullcave!

Ich möchte aber einwerfen, das ein Hebesack in der vorgesehenen Aufgabe nicht unbedingt ganz sinnlos ist.

Meist mehr als Plazebo und gefühlte Sicherheitsverbesserung zugegeben - in der Realität versagt aber auch ein Wing nur schwer und selten so vollständig, das die Überlegung jemals geprüft werden würde.

Gibt ja auch Tauchplätze, bei denen man knapp über Grund taucht und nicht nach Hause laufen kann.
Auch am Drop-Off kann man sich zeitweise an der Wand halten und den Hebesack in Ruhe auspacken und dosiert einsetzen.

Auch ein redundantes Wing einzusetzen dauert ja oft ein paar Augenblicke, gibt Leute, die in der Zeit auch schaffen ne Boje auszupacken - macht beides schwierig, aber nicht komplett unsinnig.

Verlassen kann man sich auf nichts, aber auf 30 Meter im Tümpel im Dreck liegend, ist auch ne Aldi Tüte ne Hilfe.
Auch wenn ich natürlich selber meine, das man nie soviel Blei dabei haben `kann`, das man sich nicht mit einer Flosse halten könnte.
05.06.2014 23:18
Würde ich mich auch nicht drauf verlassen, auf den Hebesack. Stattdessen würde ich mir zum Tauchen im HT eine zweite Blase ins Wing basteln oder direkt ein Wing mit zweiter Blase kaufen. Ein Totalausfall des Wings ist ohnehin sehr selten, habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört. Wichtig ist nur, dass du den Faltenschlauch regelmäßig auf Risse/poröse Stellen prüfst, dann solltest du damit keinen Ärger haben.

Ps.: Falls es bis zum Grund nicht allzu tief ist, könnte dir der Hebesack, oder eben, die schon genannte stabile Plastiktüte helfen. Aber im "freien Fall" werden sie dir nichts nützen, das wird sehr wahrscheinlich schief gehen.
EXIL - VFLerGUE Tech 1 / Cave 1
05.06.2014 23:29
Fullcave: Alles valide Argumente. Aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, bei dem von dir beschrieben TG (60 Meter, Kaltwasser, schlechte Sicht und mehrere Stages) halbtrocken unterwegs zu sein? Diese Einschränkung wurde weiter oben getroffen.
06.06.2014 06:49
Moin Exil Vfler:

Mag sein, dass die Chance aus deiner Sicht gering ist (genauso wie der Totalausfall des Wings), aber es gibt durchaus Leute, die in diesem Bereich HT tauchen.

Für den HT würde ich ein Alubackplate empfehlen und einen Bleigurt verwenden. Dann braucht es auch da keinen Hebesack im Notfall.

Grüße
mario-diverRD,EAN<40,Deep, SRD, UW/Schiffsarchäologie I (VDST),
06.06.2014 07:51
@knibo: nein kein Unsinn!
Wenn man denn sich mit neu zugelegtem Wing und Doppelgerät Gedanken um Redundanz macht, dann ist das schon mal vorausschauend!
ABER: einen Hebesack in einem Notfall als rettendes Tariermittel verwenden zu wollen, halte ich für kreuzgefährlich, selbst wenn man alá knibo das mal durchprobt.
Hebesäcke sind zum Heben von DINGEN da, wenn die versehentlich "durchschießen"..so what.
Als Taucher, der zum einen seine Flossen hat und in Notfällen blind und intuitiv seine Ausrüstung beherrschen muss, der muss sich vorher Gedanken machen.
Als sinnvolle Lösungsansätze sehe ich da nur, entweder vorher so zu konfigurieren, dass abwerfbares Blei vorhanden ist (Aluplate, kleineres oder kein V-Weight) und/oder ich investiere bei solchen Gedankengängen gleich in ein Wing mit Doppelblase und 2x Inflator.
PUNKT
06.06.2014 08:11
Hallo,

danke erst einmal für die vielen Antworten.
Den halbtrockenen verwende ich nur zum abtauchen in Seen wo es nicht allzu tief ist oder wenn es nach Feierabend einmal schnell von Land in die Ostsee geht.
Habe mit dem halbtrockenen auch schon getestet ob ich mit komplett leeren Wing mit Flossen nach oben komme.
War kein Problem.
Wollte mich nur im Vorfeld informieren da ja die Komponenten der Ausrüstung neu angeschafft sind.

Besser vorher nachfragen, bevor man im Wasser Probleme bekommt.
Also noch einmal Danke an die Leute die hier geschrieben haben.
EXIL - VFLerGUE Tech 1 / Cave 1
06.06.2014 09:01
Wenn ich Halbtrocken mit (Stahl) D12 unterwegs bin, bin ich ehrlicherweise auch ganz ohne Blei bereits überbleit. Brauchst du da wirklich noch Zusatzgewicht? Viele tauchen HT deswegen mit Alu-Doppelgerät.

Zum Thema Auftrieb per Flossenschlag habe ich mal ein Experiment gemacht. Ich bin mit 7 mm HT passend ausgebleit am Anfang des TG auf 20 Meter abgetaucht. Unten habe ich das Wing komplett geleert und mir noch 4 kg Blei vom Buddy geben lassen, der die in der Tiefe nicht brauchte. Das hoch Paddeln war nicht nur möglich, sondern wirklich leicht. Seit dem bin ich recht entspannt beim Thema Wingversagen. Tief einatmen bringt im Zweifel auch nochmal 4-5 kg Auftrieb, was ich in dem Experiment bewusst nicht gemacht habe. Aber ausatmen nicht vergessen, wenn das hoch Paddeln klappt.

Die Flasche war mit 10 Litern klein und die Tiefe mit 20 Metern gering, aber die 4 kg extra Blei überkompensieren beides, denn das meiste, was ich inzwischen HT dabei habe, sind 15 Liter und viel tiefer als 40 Meter geht es auf die Art nicht.
06.06.2014 09:21
Hallo

@exil-vfler
benötige auch kein Blei mit dem halbtrockenen.
EXIL - VFLerGUE Tech 1 / Cave 1
06.06.2014 09:33
Wenn du dennoch "überbleit" bist (ich bin es "gefühlt" um min. 5 kg) und in dieser Konfiguration nicht nur über Grund tauchst, wäre ein Alu-Doppelpack eine Überlegung wert.
06.06.2014 14:39
Mario Weidner schrieb in einem Artikel: ( ich will es aus der Erinnerung schreiben )

defekter/gerissener Winginflator-und er rauschte gleich volle Kanne von der Oberfläche auf über 70m ab--bei 70m war erst Schluß--weil er auf den Grund einschlug....

LG Ursus
06.06.2014 15:04
@Ursus
Worauf willst Du hinaus?
Blind würd ich das für ein Beispiel komplett falscher Bleiplanung halten...
Hat `er` es überlebt?
ramklovApnoeTL, TL**
06.06.2014 15:27
"und er rauschte gleich volle Kanne von der Oberfläche auf über 70m ab" -> Da hilft auch keine Alditüte und auch kein Hebesack.

Also ein Tariermittel ist ein Tariermittel und der Hebesack ist kein Tariermittel, sondern er dient zum Heben von Ankern oder zum entspannten Absitzen der Deko.

gruß ramklov
06.06.2014 15:27
"Blind würd ich das für ein Beispiel komplett falscher Bleiplanung halten... "

War wahrscheinlich ein Anfänger

Du hast wohl keine Ahnung wer das ist?

Kannst Du Dir eigentlich auch was anderes
als Deine kleine Welt vorstellen

06.06.2014 15:31
Er hat überlebt, sonst hätte er den Artikel nicht schreiben können.
Ich will auch sagen, dort unten mit den falschen gasen und richtig Streß--kann man vielleicht nicht mehr rational denken...ER konnte es aber.
Gerne schicke ich dir die Wetnotes zu.

LG Ursus
06.06.2014 16:00
@Erwin99
So ganz schlüssig finde ich nicht, wer `er` sein soll.

@Ursus
Ok, aber es icht jetzt weder ein Argument pro noch contra `Hebesack`.
Ab dem einschlagen auf dem Grund wird das Hebesackthema ja wieder interessant

Aber niemand hat abwerfbares Blei, weil er es zu brauchen glaubt oder sich zutraut das zu können.
Das ist dreifache oder zumindest doppelte Redundanz der Möglichkeiten, selten für den realen Einsatz.
Viele brauchen das fürs Sicherheitsgefühl.

Ich hab das mit der Tüte mal real ausprobiert und kann es nicht empfehlen, auch wenn es geklappt hat und sogar notwendig war (und hab trotzdem bis heute eine verbesserte Version davon dabei).

Grundsätzlich finde ich solche Überlegungen aus ganz anderen Gründen gut, denn sie motivieren dazu den Hebesack gut zu platzieren und sicher und schnell einsatzfähig zu packen.
Das schadet nie.
Muss ja nicht jeder so schlampig sein wie ich.
Ich hab gerade mal wieder Schimmel an der Boje
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
06.06.2014 19:35
Razorista
Dann geh lieber zum Arzt...

(Ich finde auch, dass Boje/Hebesack im Zweifel nicht schnell genug sind, stabiler Beutel ist da besser, vorherige Gedanken um Alternativen noch besser.)

PS:
@Razorista:
"Ich möchte aber einwerfen, das ein Hebesack in der vorgesehenen Aufgabe nicht unbedingt ganz sinnlos ist. Meist mehr als Plazebo und gefühlte Sicherheitsverbesserung zugegeben - in der Realität versagt aber auch ein Wing nur schwer und selten so vollständig"
"Viele brauchen das fürs Sicherheitsgefühl."
Du solltest bei dem Pech, was du manchmal hast, nicht auf Wahrscheinlichkeiten und Placebo-Argumente setzen.
kniboIANTD CCR Trimix, IANTD Normoxic Trimix
06.06.2014 19:55
Hallo,

@ Fullcave
Da stimme ich Dir zu, wenn wer im Kaltwasser auf 60m mit dem HT taucht - ist schon im Vorfeld etwas falsch gelaufen.

Den freien Fall mit 20m/Min. gibt es nur wenn das Wing komplett versagt und man gleichzeitig beide Flossen verliert.
Ich hatte auf ca. 20m mit doppelter 80cuft, 40cuft Stage, Stahl BP, 6KG Blei und leerem Wing keine Probleme die Tiefe zu halten (tauchfrosch2000 und EXIL - VFLer auch nicht).
Nur wird das auf Dauer dann doch anstrengen, der Gasverbrauch steigt und man sollte besser keinen Krampf bekommen.
Hier kommt dann der Hebesack ins Spiel.

Ich verstehe wirklich nicht wo das Problem ist zu akzeptieren und zuzugeben das ein Hebesack ein gutes Not-Auftriebsmittel ist.
Verstößt das vielleicht gegen eine Tauch-Religion mit drei Buchstaben?

"Für den HT würde ich ein Alubackplate empfehlen und einen Bleigurt verwenden. Dann braucht es auch da keinen Hebesack im Notfall."

Aber eine gute Verbindung zu Dekokammer!

@ Ursus
Hast Du einen Link zu dem Artikel von Mario Weidner?


Gruß Michael
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