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Hartenberger und Akkutausch

Hallo,

ich habe mich nun über die Suchfunktion durch einige Beiträge, die sich mit dem Thema beschäftigen durchgelesen. Aber so entgültig sind meine Fragen doch noch nicht beantwortet worden.

Vielleicht könnt ihr mir da weiter helfen.

1. Ich habe gehört, dass man beim Anlöten des Akkupacks eine bestimmte Reihenfolge einhalten muss, da sonst die Lampe nicht mehr angeht. Wer von euch hat da Erfahrung?

2. Hat hier überhaupt schonmal einer selbst die Akkus der Hartenberger ausgetauscht und was muss ich dabei noch beachten?

Ich hatte vor, einfach nach Conrad zu gehen, die passenden Akkus zu kaufen.
Stelle ich mir das zu einfach vor? Löten kann ich.

Bin für eure Tipps dankbar.

Viele Grüße

Anja
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04.05.2005 18:43
Hallo,

ganz wichtiger Tipp:

nicht bei Conrad kaufen sondern bei Reichelt,
da kannst Du besimmt die Hälfte sparen.

Du solltest Akkus mit Löfane kaufen, die lassen sich erheblich leiter zusammenlöten.

Sonst einfach die Akkus in Reihe sauber verlöten und dann laden.

Wenn Du die Pole so anschließt wie es vorher war kann man eigentlich nichts falsch mahen.

Viel Erfolg

Gruß
Peter
04.05.2005 22:38
Ich habe bei Reichelt folgende Akkus gefunden, die, soweit ich das erkennen kann (ich habe meine Akkus noch nicht abgelötet), passen müßten.


NiMh-Akku
mit Lötfahne
Typ: 4/ 3A
Spannung: 1,2 Volt
Kapazität: 4500 mAh
Ø: 17,8 mm
Höhe: 66 mm

Nun erstaunt mich doch die Kapazität etwas.
Die jetzt verbauten haben ein Kapazität pro Akku von 0.75 Ah was zusammen 4.5 Ah entspricht. Diese Angabe habe ich dem Datenblatt von Hartenberger entnommen. Für einen neuen Akkusatz möchte Hartenberger 99.- € haben.
Wenn ich jetzt keinen Lesefehler mache, bitte korrigiert mich, hat ein Akku bei Reichelt, es handelt sich wohl um einen Sanyo-Akku, eine Kapazität von 4,5 Ah. Mal 6 wären das 27 Ah.
Das hieße, dass ich mit einer Akkuladung bei 20 Watt nicht 85 min. Unterwasser bleiben könnte, sondern 510 min. also 8.5 Std.
Ein Akkusatz bei Reichelt kostet 34,20 €.
Ist das alles richtig, was ich mir da zusammengerechnet habe?

Irgendwo muss da doch der Haken sein.
05.05.2005 08:40
@ Squib,

mir wurde das mal so erklärt:

wenn du Akkus in Reihe zusammen lötest, steigt zwar die Voltzahl aber die Ah bleiben gleich, nur wenn du die Akkus parallel schaltest, steigt auch die Ah.

Ich hoffe ich habe jetzt keinen Mist geschrieben, werden wir aber dann bald merken.

mfg Bernd


05.05.2005 14:35
@squib: ja, da ist ein Haken
@barakuda1: ja, Du hast Mist geschrieben

squib,

Deine Akkus haben haben eine Spannung von jeweils 1,2 Volt, wie Du ja geschrieben hast. Dein Brenner wird aber nicht mit diesen 1,2 Volt funktionieren, weil er wahrscheinlich (wie bei den meisten Lampen) auf 12 Volt ausgelegt ist. Wie bringt Herr Hartenberger die vielen 12,V Akkus dazu den Brenner mit 12 V zu versorgen? Ganz einfach: Er hat "barakuda-1" aus dem Taucher.net gefragt und der hat soeben geschrieben:

"mir wurde das mal so erklärt:

wenn du Akkus in Reihe zusammen lötest, steigt zwar die Voltzahl aber die Ah bleiben gleich, nur wenn du die Akkus parallel schaltest, steigt auch die Ah.

Ich hoffe ich habe jetzt keinen Mist geschrieben, werden wir aber dann bald merken.

mfg Bernd"

So, das hat der Herr Hartenberger auch so gemacht, sprich er hat die 10 Akkus (von denen jeder 1,2 Volt hat) in Reihe gelötet (den Pluspol des einen Akkus an den Minuspol des nächsten), und siehe da: 10 mal 1,2 Volt ergeben 12 Volt bei gleichbleibenden AHs (Kapazität) und die Funzel brennt. Weil Harti aber auch Lampen mit sog. Überspannungstechnik hat, die mit 14,4 Volt funktionieren bis sie früh kaputt gehen, hat er bei denen...yep, you guess it!...einfach 12 1,2 Volt Akkus hintereinander gelötet. Der zweite zweite Teil der Antwort von "barakuda-1" alias Bernd war ihm dann aber schon ziemlich suspekt, denn da stand:

"..., nur wenn du die Akkus parallel schaltest, steigt auch die Ah.

Ich hoffe ich habe jetzt keinen Mist geschrieben, werden wir aber dann bald merken.

mfg Bernd "

Harti hat das gleich ausprobiert weil er dem scheiß Kowalski mit 510 min Brenndauer mal so richtig ans Bein pinkeln wollte. Das hat er aber gleich wieder bleiben lassen weil er feststellen musste: Parallelschaltung von Akkus addiert zwar deren Kapazität, die Spannung bleibt aber gleich, also bei 1,2 Volt. Davon wurde die Birne gerade mal lauwarm, das zwar für unheimlich lange Zeit, so nen Taschenofen wiederum wollte aber kein Schwein kaufen. Damit erkannte er: Für seine Laternen ist die reine Parallelschaltung so nicht brauchbar. Ihm schwante abschließend folgendes: Die Energiemenge die in einem Akkupack steckt ist das Produkt aus der Gesamtspannung (Volt) und der Kapazität (Ah) und läßt sich auch nicht durch umlöten ändern. Das heißt dunkle Birne mit niedriger Spannung (1,2 V) brennt an einem bestimmten Akku 10mal so lange wie eine helle Birne (12 V) an dem gleichen Akku.

Bevor ich jetzt berechtigt Dresche aus der Praxis kriege: Die Rechenansätze oben sind rein theoretischer Natur. In der Realität folgt die Kapazität eines Akkus einer Kennlinie die bei steigender Belastung, sinkenden Temperaturen etc. weit unter den auf dem Akku angegebenen Nennwert liegt. Auch haben wir natürlich Verluste in Form von Wärme, Wirbelströmen und was weis ich noch alles...

Hoffe Licht ins Dunkel gebracht zu haben,


Grüsse

Mike










05.05.2005 18:41
@ µ-mike,

kannst du mir mal erklären, was ich anderes als du geschrieben habe?

ich habe es nur nicht so ausführlich geschrieben wie du und ich habe wohl vergessen zu schreiben, dass die voltzahl gleich bleibt, wenn ich die akkus parallel hänge.

aber sonst habe ich meiner meinung nach nicht anderes geschrieben als du.
05.05.2005 21:12
Sorry, war ja auch nicht bös gemeint. War aufgrund der Wortwahl halt nicht erkennbar ob das mit den gleichbleibenden Volts einfach nicht gewußt oder nur vergessen war. Soll nicht wieder vorkommen. Squibs Berechnung haute aber überhaupt nicht hin, also hab ich geschrieben....habs ja nur gut gemeint...

Grüsse
Mike
06.05.2005 09:42
Squib, dein aktueller Akku hat 4.5Ah/14.4V. Die einzelne Zelle hat 4.5Ah/1.2V, nicht 0.75Ah. Barakuda hat Seriell- und Parallelschaltung korrekt erklärt. Du hast eine Seriellschaltung aus 12 (nicht 6) Zellen. Ist somit der Preis von 34 Euro korrekt, oder ist es das Doppelte? Löten: unbedingt mit Lötfahne und darauf achten, dass der eigentliche Pol nicht zu heiss wird, sonst Zerstörung. Die Reihenfolge ist völlig egal. Harti benutzt 14.4 Volt nominell (effektiv ca. 17V zu Beginn, 12V am Ende). Er vernichtet dabei die Spannung oberhalb 14.4 Volt, somit hat die Birne lange Zeit konstant 14.4V, erst ganz am Ende fällt sie auf 12V. Das ergibt ein sehr konstantes, helles Licht über fast die ganze Brenndauer, OHNE die Birne übermässig zu beanspruchen, u-Mike irrt diesbezüglich.
100 Euro für einen Ersatzakku von Harti halt ich im übrigen für fair, war glaub ich auch schon teurer.
06.05.2005 18:01
Moin Squib,
aus Gregors Antwort geht schon alles hervor, auch, wo dein Denkfehler liegt.

Du wirst auch nicht 14,4V haben, sondern 7,2 (bei 6 Zellen), also wohl eine Mini Compact.

Üblicherweise verwenden die Lampenhersteller selektierte Akkus, die sich in Kapazität und Entladekurve ähneln. Solche wirst du natürlich bei Reichelt o.ä. nicht bekommen. Aber da es nur ein Drittel kostet (angenommen, du bezahlst dir nichts für deine Arbeit), wäre das wohl zu verschmerzen.

Habe grad keine Mini Compact vorliegen; mir kommt 4/3A etwas kurz vor?
Ist aber nur ein Gefühl, miss´ deine Akkus doch mal nach.

Reihenfolge beim Löten? Nö!
Guck´ dir die Lage der verbauten Akkus an und dann "zugeschaut und mitgebaut"

Gruß,
TT
07.05.2005 11:21
Guten Morgen,

vielen Dank für eure Antworten. Sie waren ganz hilfreich für mich .

Es stimmt, ich habe die Mini Compact mit folgenden Daten 7,2 V und 4,5 Ah und einer Leistung von 20 Watt. Hartenberger gibt bei diesen Werten eine Brenndauer von 85 Minuten an.

@ Mike
Dein Bericht hat mir gut gefallen . Das mit der Reihen- und Parallelschaltung habe ich verstanden. Daran hatte ich zuerst gar nicht mehr gedacht das es da Unterschiede gibt. Ich habe danach sofort meine Physikformelsammlung rausgeholt und versucht, das Ganze rechnerisch nachzuvollziehen.
Ich rief dann noch einen Physiklehrer an. Denn der muss es ja wissen .
Aber so richtig schlauer war ich danach nicht. Er meinte, mann dürfe Kapazität nicht mit Ladungsmenge gleichsetzen .
Ich hab dann direkt noch mal in meinen Büchern nachgesehen und folgendes gefunden:

Die elektrische Ladung wird in Q angegeben.
Q = I x t entspricht c = A x s
As bzw. Ah ist ja das was oft als Kapazität bezeichnen wird. Gemeint ist bei Ah aber die Ladung

Der Kapazitätsbegriff bezieht sich auf Kondensatoren und nicht auf Akkus. Unter Kapazität eines kondensators versteht man den Quotienten aus Ladung Q (da ist sie wieder die Ladung) und Spannung U.

Aber was ich immer noch nicht so richtig verstanden habe, warum sich die Kapazitäten nicht addieren.

Ich stelle mir das bildlich jetzt mal so vor:

Parallelschaltung:
Ich habe 6 Flaschen parallel aufgestellt und schütte sie zur gleiche Zeit aus. Jede Flasche liefert 1000 ml pro Minute, also liefern 6 Flaschen 6000 ml pro Minute und trotzdem sind sie aber alle nach einer Minute leer wenn es 1 Liter Flaschen waren.

Reihenschaltung
Das ist der Fall, den ich in meinem Eingangsposting meinte.
Wieder habe ich 6 1L Flaschen. Alle stehen sie hintereinander und sind mit einem Schlauch untereinander verbunden. Ich lege alle Flaschen hin. Da nur die erste Flasche offen ist kann auch nur hiraus das Wasser mit 1000 ml pro Minute fließen (den Wasserdruck vernachlässige ich hier einfach). Die Flaschen laufen nun nacheinander leer und ich kann den Wasserfluss 6 Minuten lang genießen .
Genauso habe ich mir das mit den Akkus vorgestellt. 6 x 4,5 Ah = 27 Ah.

Ich habe also 27 Ah zur Verfügung.

Nur nicht zur gleichen Zeit sondern in 1/6 der Zeit also 27:6=4,5.

Ich habe pro Stunde 4,5 Ah zur Verfügung aber das 6 mal so lange.

Oder habe ich da wieder ienen Fehler eingebaut

?

@ Tauchtubby

Ich habe mir jetzt einfach mal die oben beschriebenen Akkus von Reichelt bestellt. Es gab auch sonst keine anderen die diesem Formfaktor entsprochen hätten. Naja, für diesen Preis riskiere ich es mal keine selektierten Akkus zu bekommen. Die Länge müßte stimmen - hoffe ich.
Bin schon sehr gespannt was bei meinen Lötarbeiten rauskommen wird .

Viele Grüße

Anja
07.05.2005 18:40
Anja,
Ja, wieder Fehler drinnen!
Du willst also die Flaschen (Akkus) einzeln leer laufen lassen, damit sie länger halten, sprich sich von der Kapazität addieren. Das funktioniert aber bei der Reihenschaltung nicht, weil die einzelnen Flaschendrücke (Akkusspannungen) sich addieren müssen, um die entsprechende "Spannung", in Deinem Fall 7,2 Volt liefern zu können.

Stell Dir das mit den Flaschen genauso vor wie Du die Akkus auch schaltest. Stellen wir uns vor die Glühbirne ist eine kleine Düse. Bei Reihenschaltung stehen die Flaschen senkrecht übereineander, durch die höhere Wassersäule ergibt sich ein höherer Druck (beim Akku = Spannung), das Wasser läuft mit hoher Geschwindigkeit durch die Düse. Dadurch werden die Flaschen aber auch schneller leer. Liegen sie nebeneinander, ist die Wassersäule niedriger und das Wasser läuft mit geringerem Druck (dementsprechend auch weniger Wasser pro Zeiteinheit) durch die Düse. Dafür hält der Vorrat an Wasser in den Flaschen aber länger.

Jetzt Licht im Dunkel?

Grüsse

Mike
07.05.2005 19:45
Hi Anja. Du hast wieder diverse Fehler in deiner Aussage. Der Vergleich mit Flaschen ist zwar verlockend, passt aber nur begrenzt. Die Erklärung via Forum ist kaum möglich. Am besten vergisst du die Theorie und lötest einfach zusammen, es wird funktionieren.
07.05.2005 21:21
@ Mike

Ja, jetzt ist mir die Leuchte aufgegangen. Danke, dass du es mir geduldig nochmal erklärt hast. So kann ich das Verstehen .


@ Gregor

Zum Glück finde ich hier Rat und kann meine Fehler erkennen - so hoffe ich jedenfalls.
Ich fand den Flaschenvergleich auch sehr verlockend.
Ich werde die Akkus dann mal zusammenlöten sobald ich sie erhalten habe.

Vielen Dank nochmal an alle, für das Mitdenken.

LG

Anja
08.05.2005 18:17
Liebe Leute,
das quält die Seele eines Elektrikers!! Das könnt ihr nicht machen!!! Autsch!!

Wenn Ihr eine hydraulische Analogie des elektrischen Kreises sucht versucht es mal so:

Grundlage: Hizkreislauf mit Umwälzpumpe, radiator und Ventil vor dem Radiator. Dazwischen immer eine Rohrleitung

die Batterien entsprechen den Pumpen eines Heizkreislaufs

Die Verbraucher ( Lampen ) entsprechen den Heizkörpern ( oder Ventilen ) im Heizkreislauf

Der Schalter ist das Ventil ( für die Puristen --> lasst es mal so stehen )

Die Volt entsprechen dem Wasserdruck

Der Strom entspricht der Wassermenge

Die Energie für die Pumpen kommt aus der Chemie ( sprich Batterie = Arbeit )

Wenn mehrer Pumpen ( Batterien ) hintereinander geschaltet werden, steigt der Druck an = mehr Volt

Wenn mehrer Pumpen nebeneinander ( parallel ) geschaltet werden steigt die gepumpte Menge an ( Strom )

Wird das Ventil auf und zu gedreht ( ganz auf / ganz zu ) wird der Kreis geöffnet oder geschlossen

Braucht man am Radiator viel Wärme (Watt) braucht es einen grossen Radiator = grosse Menge Wasser (Strom) ODER mehr Wasser durch den kleinen Radiator, gibt mehr Druckabfall = mehr Volt

So, ich hoffe ich habe zur Verwirrung beigetragen, vielleicht einmal alles auf ein Stück Papier aufzeichnen.

Ansonsten:
Gleiche Akkus, alte ausbauen, neue einlöten, laden brauchen.


Gruss
Coni
08.05.2005 18:47
Hallo Coni,

na so ganz falsch war dann mein Vergleich mit den Wasserflaschen doch nicht.

Zitat:
Wenn mehrer Pumpen ( Batterien ) hintereinander geschaltet werden, steigt der Druck an = mehr Volt

Wenn mehrer Pumpen nebeneinander ( parallel ) geschaltet werden steigt die gepumpte Menge an ( Strom )
Zitatende

So habe ich das mit meinen Flaschen auch gemeint.

Was ich halt nicht berücksichtigt hatte, war die Sache mit dem Druck, also dem Volt.
Da ich einen entsprechend hohen Stromdruck brauche, damit die Lampe vernünftig leuchtet, sind die Akkus/Flaschen auch schnell leer. Also kann ich auch keine 8.5 Std tauchen sondern nur die angegebenen 85 Min.(die reichen auch).

Aber dein Beispiel ist sehr bildlich .

Viele Grüße

Anja
16.05.2005 14:37
Nun noch ein abschließendes Wort zu dem Thema.

Die bestellten Akkus von Reichelt sind die richtigen. Sie werden versetzt zu einenm Ring zusammengeklebt. Dann jeweils den Pluspol an den Minuspol löten. Den alten Akku herauslöten und den neuen genauso wieder einlöten.
Das Ganze laden. Wenn man dann alles richtig gemacht hat, hat man für ca. 36 € einen neuen Akkupack.

Viel Spaß an alle, die es auch versuchen wollen. Es ist nicht schwer.

Anja
Antwort