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boesewichtProTEC PL5, SSI AOWI

Hai-Tauchgänge, Haie anfüttern

wie im entspr. Thread aus Diverses entnommen (Unfall mit Todesfolge bei einem Haitauchgang) ... - was ist eure Meinung zum Anfüttern von Haien ?

Ich selber habe leider noch keinen entspr. Unterwasserkontakt gehabt, aber wenn, dann würde ich mir den unter natürlichen Umständen wünschen und nicht inmitten von Anlockmitteln schwimmen bzw. Tauchen wollen.
Ich finde einfach, das es etwas anderes ist einem Hai in natürlicher Umgebung und natürlichem Verhalten zu begegnen, als in einer provozierten Fresssituation und den damit schwer einschätzbaren Reaktionen des Haies bzw. der Haie (die sind ja dann meist in größerer Anzahl vorhanden und evtl. weit agressiver als in unangefütterter Situation)
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phxCMAS*** (VDST Gold)
26.02.2008 15:06
Der Meinung kann ich mich nur anschließen.
Wer bei so einer Fütterung abtaucht muss sich meiner Meinung nach auch nicht beschweren, wenns dann zum Biss oder Angriff kommt. Das sind halt wilde Tiere.
Hatte leider auch noch keinen Kontakt aber den möchte ich dann schon in natürlicher Umgebung haben...

Mein Beileid gilt den Hinterbliebenen.
boesewichtProTEC PL5, SSI AOWI
26.02.2008 15:17
PS: bitte nicht auf den aktuellen Unfall eingehen - von Interesse ist nur die pers. Meinung zu Haifischanfütterung, Vorteile/Nachteile, eure eigenen Erfahrungen oder halt Wünsche usw.

Danke

Udo
DorisMittelschule (damals)
26.02.2008 15:18
Meine Meinung als Lanfei:

Tiere füttert man nicht an, man kann in Zeiten der Nahrungsverknappung zufüttern (Vögel und Wild im Winter), muss aber auch wieder damit aufhören.
Anfüttern um wilde Tiere an die Nähe des Menschen zu gewöhnen ist , egal ob über oder unter Wasser.

Ein Taucher lernt, zumindest im deutschen Sprachraum, bei den unterschiedlichsten Verbänden, die Umwelt zu respektieren. Dazu gehört neben "nicht grundeln" oder "nicht durch Schilfgürtel pflügen" auch , dass man keine Viecher anfüttert.
Egal ob das dann das hartgekochte Ei in der Muräne oder der Fischabfall im Hai ist.
Aus Sensationsgier (nichts anderes ist das!) fremde Lebensräume zu verändern um später damit protzen zu können gehört sich nicht für Menschen, die sich hochzivilisiert nennen.

Ein Hai nimmt i.d.R. schnell reißaus, wenn der Taucher mit der Knipse auf ihn zu schwimmt. Mit entsprechendem Anstand ist es Eidrucksvoll, die Tiere zu beobachten, aber leider meistens nicht allzu fotogen.
DorisMittelschule (damals)
26.02.2008 15:20
Man vergebe mir die Tippfehler
26.02.2008 16:36
Eine Übersicht von relativ vielen Artikeln zu dem Thema:
http://www.cdnn.info/special-report/sharkbyte/sharkbyte.html

Zum aktuellen Unfall gibt es dort auch was:
http://www.cdnn.info/news/safety/s080224.html

Wer bei Sinnen ist, füttert jedenfalls Haie nicht an. Traurig ist, dass indirekt auch unbeteiligte gefährdet werden - weil sich Haie an "Menschennähe als Futterindikator" gewöhnen.
Kölle AlaafPADI - DM,SSI-MD ...
26.02.2008 19:04
Durch Anfütterungsmaßnahmen verlieren Tiere (und auch Haie) die natürliche Hemmschwelle zum Menschen. Unfälle bzw. "Attacken" sind dann die konsequente Gefahr. Ungeachtet davon ist das Ökosystem labil und die Konsequenzen derartiger Bespaßungsaktionen für Touristen können recht drastisch sein: An der Westküste Australiens werden Delfine zum Strand gelockt, da sie dort gefüttert werden. Der Mensch hat dabei die Chance sich den Delfinen zu nähern und diese zu streicheln. Zieht natürlich ungemein, die Anbieter haben dieses Business so perfektioniert, dass die Delfine regelmäßig auf "ihre" Fütterung warten, wenn die Touris zum Strand kommen. Derweil bleiben die Jungtiere "unbeschützt" - vom Strand und dem restlichen Delfinrudel entfernt -, was auch die Haie mit bekommen haben und diese "Fütterung" auch nur zu gerne "nutzen":

http://www.delfine.net/beobachtung/monkeymi.htm "Satte"

Die Haie gehen wiederum nicht auf die Jagd nach anderer kranker und alter Beute, was dann die nächsten Probleme mit sich bringt, da die Nahrungskette nicht mehr richtig funktioniert.
snoopydiverDivemaster - NAUI
26.02.2008 19:21
Moin,

schade das die Haie immer noch angefuettert werden. Versuchts doch mal in San Diego - La Jolla Cove, ist das ganze Jahr ueber gut besucht von Soupfin Sharks, ab und zu auch mal ein 7 gill shark. Stellt euch vor, die kommen ohne angefuettert zu werden und greifen auch keine Taucher, Schwimmer oder Schnorchler an.

Gut Luft
26.02.2008 19:25
Ich halte auch nix vom "Anfüttern"
HAb mal ein Bericht im TV gesehen wo Käfigtauchen gezeigt wurde....angefüttert....Weißer Hai gekommen...."Hunger" bekommen durchs anfüttern... und mit ein ,zwei schnellen Flossenschlägen steckte Er plötzlich halb im Käfig drinn !Ich weiss nicht ob der oder die Taucherin ne Windel an hatte aber gebraucht hätte Er oder Sie bestimmt eine
Wie dem auch sei....in die Natur "Einzugreifen" hat schon oft genug gezeigt ,das der Mensch nicht besonders "Inteligent" ist....Der Mensch wird immer erst zu "denken" angeregt wenn etwas passiert ist...
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
26.02.2008 22:48
Ein paar interessante Diskussionsbeiträge zum Thema "http://community.unterwasser.de/community/foren/F68/thread28978.php"

27.02.2008 01:16
Ich hatte schon ein paar mal das Glück Haie zu sehen. War immer ein Erlebnis. Die Begegnungen waren immer zufällig. An einem Tauchgang, wo Haie angefüttert werden, würde ich nicht teilnehmen, da ich dieses grundsätzlich ablehne.

Was passiert eigentlich, wenn Haie irgendwann durch Anfüttern Taucher mit Fressen gleich setzen?

Gut Luft,
Klaus
27.02.2008 11:26
Hai
es gibt schon verschiedene Arten der Fütterung und es kommt darauf an was man erreichen will.
Es geht hier ja auch nicht die Fütterung von Bruno dem Rotfeuerfisch, Emma der Muräne oder Franz dem Napoleon
denn Anfüttern um Bilder, Filme etc. für den privaten Gebrauch zu machen finde ich nicht unbedingt gut.
Fütterungen z. B. auf den Bahamas bei Stuart Cove sind in meinen Augen besonders Dort geht es doch in erster Linie darum Geld zu verdienen,oder etwa nicht?
Ich sehe in solchen Aktionen nur bedingt einen Schutz der Tiere.

Bei Erich Ritter könnte man sagen, dass er sich "auch" für den Schutz der Tiere einsetzt Allerdings kommt bei mir immer öfter der Verdacht auf, dass er sich wie könnte man sagen durch seine Art der "Selbstdarstellung" und sein "Selbstmarketing" sich immer weiter davon entfernt bzw., dass es immer mehr um den Gewinn geht.
http://www.divers-travel-guide.com/Shakschool_E_Ritter.htm

Aber die Nachfrage nach solchen Aktionen ist vorhanden
Es mag zwar tragisch sein wenn dabei etwas passierttja aber es wurde ja niemand gezwungen mitzumachen und darum ganz einfach selbst Schuld.
Allerdings muss man auch zugeben, dass es doch wirklich sehr selten ist, dass es zu einem Unfall aus solchen Aktionen kommt, oder? Und wenn doch etwas passiert,wird das ganze so hochgespielt, dass manch einer meinen könnte es würde andauernd zu Unfällen in der Art kommen.

Übrigens ich finde Dr. Ralph O. Schill (siehe Link von shuttle) trifft es ganz gut.
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
27.02.2008 12:16
whaleshark:

... zu Erich: nicht ganz falsch die Einschätzung. Ich kenn ihn ja und hab mit ihm getaucht. Die Fütterung für die damals dort gelaufenen Feldstudien der anwesenden Diplomanden und Doktoranden war m.E. OK, respektive kann Forschung ohne diese nicht betrieben werden und ist umfänglich so gering, dass ich mir keinen Gewöhnungseffekt vorstellen kann. Was die Sharkschool betrifft, bei den wenigen Tagen im Jahr sicher auch kein Problem. Baut er das Ganze weiter und gewerbsmäßig aus, kippt es natürlich. Ja, und ewig lockt das Weib ... äh Geld ... und schon sind alle guten Vorsätze beim Teufel
27.02.2008 18:27
Hi, meine Meinung dazu ist, man kann es erst Objektiv für sich selbst beurteilen wenn man es gemacht hat und so verhält es sich mit allen Dingen die wir so machen, seis Fallschirmspringen, Bungee, auf nem Elefanten durch Thailands Dschungel reiten oder in Alaska im Katmai Park mit Crizzlys auf Tuchfühlung gehen. Man wird immer wieder Leute finden die all diese Dinge Verantwortungslos finden und für die anderen ist es ein völlig normales Abenteuer.

Der Mensch macht so viele Dinge die man genauso verdonnern könnte.

Glaubt Ihr die Kuh im Stall sei nicht gestört und Manipuliert, der Delphin im Becken etwa nicht, der Hund ursprünglich ein wildes Tier und nun der beste Freund und doch passieren grobe Dinge.. Die Spanier mit Ihren Stierkämpfen, die Asiaten mit den Gockeln usw.. Weit hergeholt aber im Grunde nichts anderes..

Ich war auf einer dieser Expeditionen und man wurde äusserst gut gebrieft während der ganzen Zeit an Board, es gab Sicherheitsregeln die man einhalten musste, was leider von manchen Tauchern immer wieder ignoriert wurde, aber das sei ein anderes Thema.

Die Menschheit macht viele skurillen Dinge und wie heisst das Sprichwort.. Wer im Glashaus sitzt...


27.02.2008 20:01
Hallo,

Fütterungen sind aus meiner Sicht abhängig von Ziel, Ort und durchführenden Tauchern zu beurteilen. Pauschal lässt sich da nichts aussagen. Die Art von Fütterung, die zu dem Unfall führte, lehne ich allerdings ab.
Erschreckt hat mich aber ein geposteter Link, bzw. die Aussage von Herrn Ritter: "es gibt keine gefährlichen Haie nur gefährliche Situationen...
Diese Tatsache muss der breiten Oeffentlichkeit klar gemacht werden" Haie sind Raubtiere! Einige Arten sind potentiell gefährlich! Das Verhalten von Tieren kann statistisch prognostiziert, nie aber für den konkreten Einzelfall vorhergesagt werden! Das sollte dem Kollegen Ritter klar sein. Schließlich wurde er doch auch schon gebissen! Den Haien ist nicht geholfen, wenn man sie als Kuscheltier vermarkten will! Sie sind, was sie sind. Raubtiere! Schön, elegant und mitunter gefährlich! Wenn wir uns in ihrem Lebensraum bewegen müssen wir diese (meist geringe) Gefahr akzeptieren und mitunter auch die Folgen.
Viele Grüße, Christian
Kölle AlaafPADI - DM,SSI-MD ...
27.02.2008 22:59
Hai Christian_J: Natürlich hast Du recht - Haie sind Raubfische. Und Flussbarsche und einige Aale und Forellen und und und - und trotzdem wagen wir Taucher uns in die wilde See. Habe selber mit Statistiken zu tun, vielleicht sehe ich das bis zu dem Punkt deshalb auch noch relativ relaxt, da auch wir Menschen "Raubtiere" sind. Und wer weiß, welches besonders gefährliche Individuum dieser ausgewählten Spezies mir morgen über den Weg läuft Und von dieser Spezies sind - im Gegensatz zu den Haien - alle potentiell gefährlich: man gebe ihnen nur den richtigen Anlass ... Trotzdem "wage" ich es morgen wieder und gehe trotzdem unter die Leute - wohlwissentlich, dass statistisch unter den Leuten im Bahnhof sicher ein Mörder, ein Vergewaltiger, dreißig Diebe und genauso viele Leute sind, die nur deshalb am Bahnsteig stehen, weil sie so dämlich waren mit zugedröhntem Kopf hemmungslos Auto zu fahren und dabei nicht nur Stoppschilder umgenietet haben - und dann auch noch so "dumm" waren, sich auch noch erwischen zu lassen da ist es im Meer doch richtig harmlos, zumal die Haie ja fast ausgerottet sind, nur halt die Fütterorgien, welche für erlebnisgeile Taucher abgehalten werden, steigern die Chance auf einen Adrenalinkick mit unhappy end dramatisch oder zumindestens deutlich James Dean hätte gesagt: denn sie wissen nicht was sie tun ... und insofern kann man nur hoffen, dass diese es so frühzeitig lernen, dass es nicht noch einmal zu so einem tragischen Zwischenfall kommt. Aber die Tauchorganisatoren, die davon (gut ) "leben" und die Behörden, die das "genehmigen", sollten es "besser" wissen.
27.02.2008 23:31
Hallo Kölle,

du hast mich missverstanden. Wenn du an den Bahnhof gehst, dann bist du "in deinem Element". Du kennst die Kultur, weißt wann man lieber etwas Abstand hält, oder die Polizei ruft. UW schaut das anders aus. Das ist (leider) nicht unser "Element" und wir verbringen (auch leider) zuwenig Zeit UW, um Verhaltensweisen richtig einschätzen zu können. Als Biologe habe ich immer einen großen Respekt vor wilden Tieren. Viele sind gefährlich und können einem ganz schön den Tag versauen, wenn man sie "auf dem falschen Fuß erwischt" Haie sind da keine Ausnahme. Kein Mensch kann für das Verhalten eines Wildtieres seine Hand ins Feuer legen! Daher bleibt immer ein Risiko. Das zu akzeptieren ist undere Entscheidung. Dann dürfen wir aber auch dem Tier nicht die Schuld geben, wenn etwas passiert. Das Risiko zu negieren ist verantwortungslos und unprofessionell! Angefütterte Tiere haben zudem ein nahezu unkalkulierbares Verhalten Menschen gegenüber. Das selbe gilt für viele Kulturfolger.

Viele Grüße, Christian
28.02.2008 08:57
Hai und moin-moin

shuttle
ja ich wusste, dass Du dort Urlaub gemacht hast und auch bei Erich Ritter Haitauchgänge unternommen hattest. Allerdings dachte ich wenn Du es erwähnen willst wirst Du das schon selbst tun
Bin mir aber ziemlich sicher, dass das ganze schon mächtig "gewerbsmäßig" ausgebaut ist.
Seine trommelnde Selbstvermarktung in versch. Interviews/TV etc. bei dem der Schutz der Haie "angeblich" im Vordergrund steht,kommt mir manchmal sehr denkvor.
Aber das ist ja bei manchen "Naturschützern" so.
Das wichtigste an solchen Aktionen ist allerdings, dass das Interesse der Allgemeinheit erst durch solche Leute geweckt wirdtja und das hat er ja geschafft
Ich finde seine Arbeit sehr interessantnur sehe ich wie Christian anscheinend auch eine Gefahr in der verniedlichung dieser Tiere.

Dass bei den Aktionen von Ritter versucht wird die eventuelle Angst vor solchen Tieren zu verringern ist klar. Nur ob das die richtige Methode ist
Wenn es keine gefährlichen Haie gibt sondern nur gefährliche Situationen (ich denke das stimmt schon) wäre es dann nicht sinnvoll, dass man z. B. als Taucher bei solchen Tieren eine gewisse Distanz wahrt und nicht unbedingt versucht mit ihnen u kommunizieren
Vor allem wenn man bei Meinungsverschiedenheiten bzw. Missverständnissen nicht gerade die besten Karten hat? Was nicht zwangsläufig heißt, dass man Angst hat.
Gebe auch gerne zu, dass ich bei manchen Tieren mehr die Nähe als Abstand suchenur ob das immer klug von mir ist
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
28.02.2008 13:17
Stichwort "Angst abbauen" : Angst ist ein schlechter Wegbegleiter, in allen Situationen. Bei der Interaktion mit Haien geht es darum, das Tier als solches zu begreifen und einschätzen zu lernen und sein Handeln danach auszurichten. Und das macht Ericht ganz gut, bzw. vermittelt er super. Ich sehe Haie heute mit anderen Augen und verhalte mich auch anders wie davor. Letztes Jahr im Pazifik profitierten wir bei vielen Haitauchgängen (frei, ohne Anfütterung wohlgemerkt) davon. Und in einem will ich Erich in Schutz nehmen, der Ausspruch von ihm bedeutet nicht, dass er die Tiere verniedlichen will, sondern lediglich dass für Unfälle mehr die gegebene (Umwelt-)Situation eine Rolle spielt (schlechte Sicht, Futter im Wasser, Topologie, Lärm etc.) und kein grundsätzliches Aggressionsverhalten der Tiere dem Mensch gegenüber. So sehe ich das auch. Und du, Wahlie, kennst ja meinen Standardsruch: Haie sind fazinierend, aber keine Schoß- sondern Wildtiere.
Ich bin mit Hunden aufgewachsen und verhalte mich aus diesem Grunde vermutlich etwas besonnener und taktisch vernünftiger z.B. bei einer unerwarteten Begegnung im Wald mit einem frei laufenden Rottweiler. Und das vermittelt Erich in Bezug auf Haie, und wie gesagt ganz gut.
Trotzdem verstehe ich die o.g. Argumente und aktzeptiere sie auch. Ich bin ja ehrlich: da schlagen bei mir zwei Herzen in der Brust ....
28.02.2008 13:25
Der richtige Umgang mit diesen Tieren würde mich auch Interessieren..wo bei ich immer noch nicht sicher bin wie Ich UW reagiere wenn ich mal ein treffen(oder er mich).Aber eine Vermarktung mag ich auch nicht,meißt beginnt der Schutz gutund endet Komerziel....
Kölle AlaafPADI - DM,SSI-MD ...
28.02.2008 18:12
Hai Christian_J, in der Argumentation bin ich bei Dir. Insbesondere, wenn man sieht, mit was für einer Ignoranz die Tauchanbieter ihre Adventuretouren "vermarkten" Habe mir mal die Mühe gemacht und heraus gesucht, wie die Shearwater (das Boot, auf dem es den besagten tödlichen Unfall gegeben hat) ihre Taucher "ködert". Das sollte man sich einfach mal ruhig durchlesen und es dreht sich einem der Magen um Nichts für schwache Nerven, ohne Käfig und dem Zirkus mit dem Kettenhemd ... halt kein alltägliches Abenteuer Die Tour für November ist heute noch im Internet buchbar und es werden sich sicherlich wieder einige Unverbesserliche finden, evtl. sogar, gerade weil das Boot ja "Karriere" in der Presse gemacht hat. Gibt doch den Extra-Thrill ... Insofern viel Spass mit Tauchertraum: Abenteuer Freiheit Faszination

http://www.tauchertraum.com/Newprojekt/Sondertouren/bahamas.html

02.03.2008 21:16
Moin zusammen!

Es ist doch erstaunlich, wieviele hier mitdiskutieren, obwohl sie noch nie im Leben nen Hai gesehen haben!

Mal Hand hoch, wer war denn schon mehr als einmal im Urlaub bei so einer Fuetterung dabei und kann sich ein Urteil ueber wenigstens eine konkrete Basis erlauben? Und wer hat denn schon mehr als ein, zwei Spezies zu Gesicht bekommen und kann Aussagen ueber die verschiedenen Verhaltensweisen machen? Und wer von denen kennt sich dann noch ein wenig oder besser gut in der oertlichen Szene aus? Ich denke, die Gruppe derer, die wirklich etwas von Haien ansatzweise verstehen, ist verschwindend gering. Die Gruppe derer, die sich hier an Spekulationen, Verurteilungen und dem Ruf nach Verboten beteiligen erscheint dagegen wesentlich groesser!

Wohlgemerkt, serioese Basen locken an, geben aber nichts zu fressen! Daher besteht fuer die Haie gar kein Grund staendig wieder zu kommen. Als Opportunisten sehen sie aber die Chance, wenn es gut schnuppert, dass auch was zum Fressen zu holen ist. Ist dem nicht so, trollen sie sich auch recht bald wieder.

Auf der anderen Seite schuetzt der Mensch nur, was er kennt. Aber wenn wir Haie nur im Zoo zeigen wollen, bittesehr, aber ohne mich! Sie nur Hollywood zu ueberlassen, ist wohl auch keine allzu gute Idee. Dann bring ich doch lieber Taucher hautnah mit den Tieren in Kontakt und stelle fest: Nichts! Aber auch gar nichts ist dran, an dem Mythos wilde Bestie! Vor sechs Tagen war ich (mal wieder) umringt von mehr als hundert Haien - und sie haben sich nicht die Bohne fuer uns Taucher interessiert. Das geschah natuerlich ohne Kaefig, weil er bei den scheuen Tieren einfach nicht noetig ist!

Also bitte, haltet euch mit pauschalen Aussagen etwas zurueck. Es gibt sicherlich skrupellose Basenbesitzer. Es gibt aber auch einfach daemliche Taucher. Und es gibt mal wieder einen nicht weiter erklaerten Todesfall. Das ist aber kein Grund, Haitauchgaenge als Ganzes oder auch "nur" das chumming zu verteufeln. Einen Mako beispielsweise wird man im offenen Meer ohne Lockmittel nie zu gesicht bekommen. Und bei Tigerhaien ist es aehnlich. Also nutzt man ihren natuerlichen Trieb aus, einer Verlockung nachzugehen. Dabei werden sie nicht gezwungen oder bedraengt. Es steht dem Hai jederzeit frei, sich wieder abzuwenden. Richtig vorbereitet und durchgefuehrt sind diese Tauchgaenge sicher und fuer alle (auch die Haie) unproblematisch. Daher sehe ich in dieser Methode des Anlockens ueberhaupt kein Problem. Zugleich bieten solche Tauchgaenge auch exzellente Moeglichkeiten, markierte Tiere zu sichten.

Anders, und da gebe ich hier einigen recht, ist es, wenn die Haie regelmaessig, am gleichen Platz, in grossem Umfang gefuettert werden (gilt auch fuer Zackies, Muraenen und Co). Ein beliebter Futterplatz wird zwar dann auch im Sinne der Schaulisten aufgesucht, es herrscht allerdings dann auch eine gewisse Erwartungshaltung. Das ist definitiv falsch und sollte so nicht durchgefuehrt werden - zum Schutz beider Seiten!

Was im Uebrigen bei Haien sehr gut funktioniert, die sich schon in Sicht- bzw. Hoerreichweite aufhalten, ist das Erzeugen von Schwingungen, wie sie von verletzten Fischen normalerweise herruehren. Dazu nimmt man eine leere PET-Flasche mit hinunter, in die man kurz vor erreichen der Zieltiefe ein wenig Luft blaest und sie dann verschliesst. Taucht man nun etwas weiter ab entsteht ein geringer Unterdruck und die Flasche beult sich ein. Laesst man diese Beule hin- und herspringen, ist das gut zu hoeren und lockt ebenfalls Haie an. Der Vorteil ist, dass man den Lockreiz jederzeit aussetzen kann, sollten einem die Haie doch zu nah kommen. So konnten wir wenigstens einen Sandhai, zwei Hammerhaie und zwei Bullenhaie dazu bringen, uns wenigstens einmal zu umkreisen.

Ach so, mit dieser Methode ist es Trevor nur einmal passiert, dass ihm ein Bullenhei einen Stupser verpasst hat - und er hat jetzt mehr als 3000 Tauchgaenge mit Haien an den Protea Banks geloggt!

Ein Tipp fuer alle, die nicht anlocken, ankoedern oder fuettern wollen: Im Dezember/Januar versammeln sich viele traechtige Weibchen der Gattung Sandtigerhai am 1/4 Mile Reef in Sodwana Bay. Ich war vor 4 Wochen dort und hatte gleichzeitig 8 stattliche Exemplare um mich herum. Das ganze bei guter bis sehr guter Sicht und schoenen somerlichen Temperaturen am Strand wie im Wasser (26/26 Grad Celsius).

Schoenen Gruss aus Suedafrika,
Thiemo

p.s. Wer aufmerksam meinen Bericht ueber die Haitoetungen vor Durban in den letzten Wochen gelesen hat, wird sich fragen, wie und wo ich so viele Haie gesehen habe. Es war auch mit Trevor Krull an den Protea Banks, nur waren es leider hauptsaechlich "nur" Hammerhaie. Die Bullen- und Tigerhaie sind hier nun fast verschwunden. Und um deren Bejagung dreht sich der andere Bericht.
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
02.03.2008 23:55
Doppelt hält besser, gut das es copy and paste gibt
nun denn:

Mal Hand hoch: hier!

... gute Argumente dabei, unterschreibe nicht alles, aber das vieles.
"Wohlgemerkt, serioese Basen locken an, geben aber nichts zu fressen! Daher... gar kein Grund staendig wieder zu kommen. " -> so machen es auch Forscher

Der Absatz: "Anders, ... wenn ... regelmaessig, am gleichen Platz, in grossem Umfang gefuettert wird (gilt auch fuer Zackies, Muraenen und Co)...Das ist definitiv falsch .. " -> hier sind wir uns glaube ich alle einig.
boesewichtProTEC PL5, SSI AOWI
04.03.2008 15:11
Ich habe ja schon geschrieben - einen Hai live gesehen leider noch nicht - würde dies aber gerne einmal erleben.
Aber ich zähle mich zu den Personen, die trotzdem einen Hai für Schützungswürdig halten obwohl ich halt noch keinen gesehen habe.
Er ist und bleibt halt ein faszinierendes Raubtier und wenn da Vorkommnisse mit Menschen passieren - Pech.
Ein freies Tier handelt halt nach seinen angeborenen Instinkten - anders als der "inteligente" Mensch ...
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