Tauchmedizin Foren

Hallo, 
H2O2 (Wasserstoffperoxid) hat einen pH-Wert von etwa 11,6, die Haut ~5,5. In reiner Form also untauglich, verdünnt auf 0,3% ok. Wäre mir persönlixh aber zu viel Fummelei. 

Sinn und Zweck der Ohrenpflege ist es ja zu verhindern das die Haut austrocknet, da dann die Ohren mehr Cerumen produzieren um das wieder auszugleichen. Wenn das passiert hat man dann einen sich steigernden Kreislauf und man muss immer häufiger spülen und pflegen.

Ohren nach dem Tauchen trocknen, mit einer Pipette einige Tropfen Öl in die Ohren und mit Watte dann den Gehörgang verschließen. Nach ein paar Minuten die Watte rausnehmen. Kann man auch über nacht anwenden um die Regeneration zu unterstützen. Ein Jucken in den Ohren ist ein Zeichen für Trockenheit.
 
Die anderen Tropfen zum desinfizieren sind eigentlich nur dann anzuwenden, wenn man Probleme hat. Sie töten ja nicht nur die "Schädlinge" ab, sondern lösen eben auch den körpereigenen Säureschutzmantel auf.

Gruß Michael 

Ich bin inzwischen immer mehr der Meinung, ausser klares Süßwasser zum spülen nach einem Salzwassertauchgang hat zur Vorbeugung nichts anderes im Ohr zu suchen: Weder Wattestäbchen noch Desinfektionsmittel noch Öl. 

Viel wichtiger ist, die Ohren vor Kälte und Zugluft zu schützen mit einer warmen Mütze oder Stirnband umd IMMER mit passender Kopfhaube zu tauchen. Gerade letzteres machen viele in den Tropen nicht und es ist dennoch besonders wichtig: Auch warmes Wasser entzieht dem Körper viel Wärme, vor allem über Kopf, Hände und Füße.

@kwolf

beziehst Du dich auf das berühmte Überlebenshandbuch der US army aus den 70er Jahren?

Wenn der Körper einheitlich gegen Auskühlung geschützt ist, dann erfolgt kein vermehrter Wärmeverlust. Das bedeutet wenn Du in Badehose im Wasser bist, dann verlierst Du eben nicht 40-45% über den Kopf, sondern 10%.
Je weiter die Extremitäten vom Rumpf entfernt sind (Finger, Zehen) desto eher erfolgt dort die Auskühlung. Siehe Berhsteiger mit erfrorenen Gliedmaßen. 


Die Mär von dieser Art der Auskühlung bis 45% über Kopf wurde widerlegt:
Universität Indianapolis, die im British Medical Journal (Bd 337, S. 1443, 2008) 

Das Problem der Meisten ist das Austrocken, kann auch durch Zugluft passieren. Trockene Gehörgänge und Trommelfell sind weniger elastisch, deshalb anfälliger. Ein Wärmeverlust ist bestimmt nicht der Auslöser.

Ihr könnt es mir glauben oder nicht: Ich habe alle Alternativen durch. Bin auch immer die mit dem Mützchen auf dem Boot, Wattestäbchen kenne ich nicht...

Mir geht es hir einzig und allein darum ob jemand Erfahrungen mit H2O2 hat, da mein HNO meinte das er das von einer Fortbildung speziell von einem Tauchmediziner habe.

Michael-N, nein, das kannte ich gar nicht. Mir geht es auch nicht um den Gesamtwärmeverlust, sondern um die Ohren. Und die sind am Kopf. Letzterer hat eine gut durchblutete Haut und kühlt daher schnell oberflächlich ab, auch wenn man nicht friert, bzw. es am Kopf nicht spürt, weil auch das lokale Kälteempfinden stark adaptiert (Kennt jeder, der im Winter taucht: Das tut beim Abtauchen fast weh im Gesicht, diese Gefühl ist aber schon nach einer Minute weg).

Einmal im Jahr zum Reinigen der Gehörgänge, sonst nehme ich nix.

HI,

es gibt fertige Tropfen Normison. Die sind für nach dem Schwimmen.

Die verwenden wir und sind bisher damit gut gefahren.

Laut unserem Arzt haben wir aber auch keine "Problem Ohren".

Irgendwo in den tiefen des Tauchernets gibt es auch noch ne Mischung die du in er Apo anmischen lassen kannst.

Kann schon sein dass das mit dem H2O2 funktioniert. Der bei der Zersetzung von Wasserstoffperoxid an organischen Stoffen in statu nascendi entstehende Sauerstoff wirkt desinfizierend und (durch die Bläschenbildung) reinigend. Wenn das H2O2 mit allem verfügbaren Dreck reagiert hat, bleibt nur sauberes Wasser im Ohr übrig. Bei der in der Medizin üblichen Konzentration  (1-3% H2O2 in H2O) sollte es auch im Ohr keine Schäden geben: 3%ige Lsg. wird auch zur Schleimhautdesinfektion eingesetzt.  Ich würde es mal probieren, mehr als dass es nicht wirkt sollte eigentlich nicht passieren. Als Kind kenne ich es noch, da waren bei leichten Ohrenschmerzen beim HNO Ohrspülungen mit Wasserstoffperoxid gang und gäbe. War in der DDR sowieso in den 60er Jahren DAS Universaldesinfektionsmittel bei leichten Infekten: Wurde gegurgelt, auf Wunden geschüttet, zu Spülungen verwendet....

Ansonsten eben: 1 Tropfen Öl vor, Süßwasserspülung und Ehm'sche Tropfen (oder Normison, dass sind Ehm'sche Tropfen mit Dexpantenol) nach dem Tauchgang, abends grundsätzlich etwas Öl mit Wattestäbchen oder (besser) (Taschen)tuchzipfel auftragen. Mehr habe ich persönlich noch nie gebraucht.

Hartmut

Wasserstoffperoxid nehme ich auf Empfehlung meines HNO auch regelmäßig zum Ohren säubern. Aktuell bin ich gerade in Ägypten und hier gönne ich meinen Ohren nach dem Tauchen reines Süßwasser und Abends nach dem Duschen eine Brise "Normison"......bis dato alles Top

Früher habe ich auch die verschiedenen Mittelchen ausprobiert (Tauchertropfen, Ehmsche-Tropfen usw.). Seit Jahren halte ich es aber wie kwolf, wenn ich überhaupt was mache, dann maximal mit Süßwasser ausspülen. Auf der letzten "Deep South Safari" vor drei Wochen habe ich die Ohren höchstens mal beim Duschen gespült und trotz der vier Tauchgänge am Tag gab es Null-Probleme. Für viel wichtiger halte ich einen ordentlichen Druckausgleich um jeglichen "Stress" von den Ohren fern zu halten, vor allem auf den ersten 10 m. Gleich beim Abtauchen, also quasi an den Oberfläche geht’s damit bei mir los. Seit ich das so mache, klappt es auch mit den Ohren. 

Eine Kopfhaube und entsprechender Wind- und Kälteschutz nach dem Tauchen ist natürlich immer eine gute Option.   

Grüße Frank

Hab auch alles durch ... für mich der einzige Weg ohne Entzündung im Warmwasser durchzukommen sind maßgefertigte Ohrstöpsel ... keine Angst mit denen kannst du ohne Probleme den Druckausgleich durchführen und die Ohren bleiben "trocken"
Sind zwar nicht "billig" jedoch für mich persönlich das einzig brauchbare für anfällige Ohren wie die meinen

Einfach mal nach "Otoplastik Dive" googlen ;)

Falls du dich hierfür entscheiden solltest geb ich dir noch einen Tip .... den Abdruck beim Gehörschutzspezialisten am besten 2x machen ... 1x ohne Kopfhaube und 1x mit Kopfhaube ... wenn der Abdruck zb. nur ohne Kopfhaube gemacht wurde, drücken die Stöpsel sehr unangenehm mit Kopfhaube da der Gehörgang sich verändert.

Kann "VoodooG..." nur zustimmen. Abformung ohne mit Haube ist bei korrekter individueller Otoplastik aber nicht notwendig (siehe Artikel "Das Ohr –  die Achillesferse des Wassersportlers", Hörakustik 11/12). Der Druck mit Haube kommt nur bei einer Materialbedeckung der Ohrmuschel bzw. durch eine zu große Ausarbeitung. Kann den Artikel gerne weitergeben. Inzwischen werden derartige indivdiduelle "offene Spritzwasserschutz-Otoplastiken" nicht nur in Deutschland genutzt. Aber, eine absolute Funktionsgarantie (keine otitis externa)  gibt es nicht.

Die "Tauchertropfen" enthalten meist Salz- oder/und Essigsäure. Leider auch die gängigen Antibiotika gegen swimmerear. Sprich, die trocken noch mehr aus.

Öl - gemeint ist meist Olivenöl - reizen bei vielen die Haut im Gehörgang.

Ich mache vor dem Tauchen Bepanthen Augentropfen in die Ohren. Die sind leicht ölig. Nach dem Tauchen, wenn ich mit abrödeln, spülen we fertig bin und die Ohren eh trocken sind, mach ich nichts mehr. Leider ist das auch nicht immer ein Allheilmittel.