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GPS Störungen Rotes Meer / Safari

Geändert von Terra7,

Hallo liebe Ägypten Safarifreunde,

hat jemand von euch bei einer Safari/Nord-Tour miterlebt, wie man vor Ort mit den derzeitigen GPS-Störungen (siehe Links unten) bezüglich der Schiffs-Navigation umgeht? Wird Nachts anders gefahren, z.b. nur mit Mondschein? Was ist euere Meinung zur potenziellen Gefahr bei Nacht ausversehen auf ein Riff zu laufen mit dem Kentnisstand unten?

Auf der letzten Ägypten-Safari vor einigen Jahren ist man zum nächsten Spot im mondlosem Teil der Nacht schon per GPS-Plotter gefahren. Ist ja auch grundsätzlich kein Problem wenn das GPS passt.

Wir haben uns gefragt, ob es in der aktuellen Situation nicht gefährlich ist sich bei Nacht durch die Riffe fahren zu lassen, wenn das GPS mal ein paar hundert Meter falsch anzeigt. Schon klar, das es teilweise auch sehr einfache Strecken gibt bei denen es keine Unterwasserriffe zu passieren gibt, aber es gibt unserer Erfahrung nach auch andere Teilstrecken die kniffliger sind.

In den letzten Monaten mehrfach gelesen, dass eben nicht nur in diversen Ländern sondern auch in der Ostsee und im nördlichen Roten Meer das GPS nicht mehr für eine genaue Navigation genutzt werden kann.

Siehe Beispielsweise:

Hier gibt es tagesaktuelle Karten bzgl der Störungen: https://www.flightradar24.com/data/gps-jamming?date=2024-05-13

Das ist ein Artikel zu den Schwierigen für Schiffe auf der Ostsee:

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Ostsee-Raetselhafte-GPS-Stoerungen-behindern-Schiffs-und-Flugverkehr,balticjammer100.html

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Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
15.05.2024 16:07Geändert von Stephan K.,
15.05.2024 16:08

Gerüchten zur Folge soll es sogar vor GPS Seefahrt gegeben haben.

OK, kleine Navigationsfehler wie z.B. bei Kolumbus der anstelle von Indien in Amerika war abgesehen.supercool

Aber auch jetzt noch klappt das ohne GPS anhand von Seekarten, Leuchttürmen und Bojen, sowie markanter Landmarken.

Für etliche Kaptains sind diese Routen per Schiff genauso ohne Navi befahrbar wir für den "normalen" Autofahrer die Tour von Zuhause zur Arbeitsstelle.

15.05.2024 16:13
Ich war bisher zwei mal auf einer Safari und bei keiner der Kapitäne hatteein GPS Gerät. Ich habe des öfteren bei der Brücke geschaut und Bei zugesehen.
tiger22TMX/OWSI
15.05.2024 16:19Geändert von tiger22,
15.05.2024 16:42
>> gefährlich ist sich bei Nacht durch die Riffe fahren zu lassen, wenn das GPS mal ein paar hundert Meter

Das ist wohl ein Mißverständnis (leider weitverbreitet): Die GPS-Abweichungen sind gar nicht das größte Problem, sondern die Qualität der Seekarten... Landratten glauben ja gerne, dass sie exakt wissen, wo sie sind, wenn das GPS die Position auf 5cm genau angibt.... dabei ist die Seekarte gerne mal ein paar hundert Meter daneben und verzeichnet Riffe sowieso nur sehr grob. Es gibt (Papier-)Seekarten, die seit der ersten Vermessung von James Cook nicht mehr aktualisiert wurden. Solche Seekarten wurden tatsächlich digitalisiert. War für die Berufsschifffahrt irrelevant, da die ja dort sowieso nicht lang fahren. Für kleine Segel- und Tauchboote aber schon. Tiefenangaben sind besonders unzuverlässig, Kartensysteme wurden falsch zugeordnet (ED50 statt WGS84) etc. pp. Im Extremfall können die Positition der Riffe um mehrere Meilen falsch liegen. Alles selbst erlebt (Atlantik, Mittelmeer, Rotes Meer).

Außerdem: es ist IMMER gefährlich, nachts durch Riffbereiche zu fahren. Lokale Kenntnisse und Sichtnavigation sind in diesen Situationen viel wichtiger. Viele Safari-Kapitäne im RM haben eine Vergangenheit als Fischer. Mondlicht und ein bischen Welle erzeugen ein hübsches weißes Band ums Riff, das der aufmerksame Navigator bemerken kann. Kein Mond und ruhige See -> Boot ade (Fury Shoals, da fährt man halt einfach nachts nicht durch, Punkt.)

Also: einen GPS-Fehler von ein paar Hundert Meter sollte jeder Bootsführer mit einkalkulieren. D.h. nachts nur dann per GPS fahren wenn ausreichend Abstand zu Unterwasser-Hindernissen jeglicher Art.
19.05.2024 10:24
Von tiger 22 sehr gut erläutert!
Ganz erfahrene Käptn's auf den Malediven erlebt, no Name Reef, und wer zweimal die Arpha Bank vor Safaga einfach so erwischt hat definitiv was drauf...

Schönes Pfingstwochenende, Guppy
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