Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.

Gewicht/Blei an Backplate

Hallo an alle. Ich wollte mal fragen warum warum eine es eine Backplate in schwer oder leicht gibt? Warum man Blei fest montieren, kann soweit ich weis sollte man sein Gewicht doch abwerfen können? Ich würde auch gerne in den Tek Bereich gehen und würde damit anfangen erst mal die passende Ausrüstung zu besorgen, doch das irritiert mich noch etwas. Wie macht ihr das bei euren Wings?

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SolosigiSporttaucher
18.04.2017 09:28

@LocoDive

Wenn du dich und deine Ausrüstung (gut) kennst, bist du optimal bebleit und ausgtriemmt.

Und wenn du dann eine "virtuelle" Decke über dir hast, du also auf keinen Fall auftauchen darfst, darfst du gar kein Blei abwerfen, da du dich ja nicht mehr auf der vorgeschriebenen Tiefe halten kannst.

Ganz allgemein, das mit dem Blei abwerfen, stammt wohl noch aus einer Zeit, als es keine Jackets, auch keine BP/Wing, gab. Da machte es evenutell Sinn Blei abzuwerfen. Aber mit der heutighen Ausrüstung, Trocki und Jacket, ist Blei abwerfen so unnötig wie ein Kropf.

Daher kannst du das Blei da positionieren, wo es dir vom Trimm her am besten passt. Und das ist eben NICHT der Bleigurt oder die (integrierte) Bleitasche, sondern meistens so "nahe am Mann/Frau" wie moglich. Und das sind dann halt P-Weight (im Falz der BP) und V-Weight (zwischen BP und Doppelflaschen) oder für Notfälle, z.B. im Urlaub, fest verankertes Blei am Backplate, wobie ich für mich persönlich im Urlaub die Apeks Bleitaschen auf dem Hüftgurt verwende.

Gruss

Solosigi

hunnihundTrimix, CCR
18.04.2017 09:45

BP schwer = Stahl: Trockentauchen

BP leicht = Alu, Plastik, Carbon: Naßtauchen und Flugreisen

Blei abwerfen: Wer macht denn so etwas? Mit erheblicher Dekoverpflichtung ist das lebensgefährlich. Beim Trockentauchen hat man bei Versagen des Wings/Jackets den Anzug als redundantes Auftriebsmittel. Beim Naßtauchen bleit man sich auf den Punkt aus: Mit "leerer(n)" Flasche(n) und leerem Wing/Jacket muß (!) man sich auf 3-2-1-0m sicher tarieren können. So wenig Blei wie möglich, soviel Blei wie nötig.

Tech-Bereich: Mach einen Kurs bei einem guten TL, da ist auch das Thema. Und fange erst an Ausrüstung zu besorgen, wenn Du klarsiehst, was Du wirklich benötigst.

Ich schenke Dir ein paar Satzzeichen und Absätze.

18.04.2017 09:59
Mit Nasstauchanzug kann es sehr wohl sinnvoll sein, abwerfbares Blei zu verwenden. Auch bei Tauchgängen mit erheblicher Dekompresdionsverpflichtung. Immer dann, wenn ich am Anfang des Tauchgangs den Ausfall des Auftriebskörpers nicht durch Flossenkraft kompensieren kann und zusätzlich mich längere Zeit an der Oberfläche halten muss, kann abwerfbares Blei sinnvoll sein. Hängt von Flaschen, Gasgewicht und Bleibedarf ab. Die pauschalen Aussagen, abwerfbares Blei wäre "aus der Zeit, wo man ohne Auftriebskörper getaucht sei" und "beim Nasstauchen bleie man sich auf den Punkt aus" sind imho in dem Zusammenhang nicht zielführend und falsch.Warum gibt es leichte und schwere backplates? Weil man dann mehr verkaufen kann. Imho braucht es, rein auf das Tauchen bezogen, keine Alu oder Carbonbackplates. Ein Standard Edelstahlbackplate mit 2.5-3 kg überbleit keinen, so dass er nicht zur Oberfäche kann. Aber das Reisegewicht lässt die Kasse klingeln.
arureusCMAS-TL**, Nitrox**
18.04.2017 10:38

Aus meiner Sicht gibt es "die eine Konfiguration" nicht. Je nach bevorstehendem Tauchgang und Zielstetzung sollte man die passende Ausrüstung zusammenstellen. Insofern ist es nicht sinnvoll bei "Sporttauchgängen" stets die eine (einzige?) vorhandene TEK-Konfiguration zu benutzten.

Wir benutzen weiterhin Bleigurte und bei TGs von kleinen Booten teilen wir das Gewicht auch auf in eine Bauchtasche: Das ist rückenschonend (bei uns), weil das Gewicht aufgeteilt wird zwischen Tauchgerät/Wing und Bleigurt. Man kann das Tauchgerät im Wasser an- und ausziehen und behält mit dem Nasstauchanzug und angelegtem Bleigurt weiterhin eine sinnvolle Tarierung bzw. Wasserlage. Bevor das Tauchgerät ins Wasser gegeben wird bzw. aus dem Wasser gehoben wird werden die Gewichte für die Bauchtasche an eine Leine im Wasser gehängt. Gleiches gilt, wenn man das Tauchgerät unter Wasser aus- und/oder anziehen will - ohne Bleigurt wird das nicht oder nur schwer gelingen. Insofern würde ich "abwerfbar" durch "abnehmbar" ersetzen, auch weil wir mit Schrittgurt "über" dem Bleigurt tauchen - von daher ist "abwerfbar" sehr relativ.

Trimmweight am Harness haben wir auch schon probiert, war aber für uns nix, da das die gerade Wasserlage für unser Gefühl zu sehr verstärkt. Ich möchte eine "leicht Schulter oben" Wasserlage einnehmen können ohne zu stark vom Wing eingependelt zu werden.

Im TEK-Bereich mit Trocki, D12 plus Stages und was weiß ich noch ist das natürlich was anderes. Aber auch da ist es sicherlich so, dass die Ausrüstungskonfiguration an der Zielsetzung orientiert wird.

18.04.2017 13:00
Danke für die schnelle Antwort. Und ein besonders Dankeschön an hunnihund für die paar Satzzeichen und Absätze. DIR und gut Luft!
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