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FREEDIVER - Tiefschnorcheln mit Kompressor

Hi,
da ich nur gelegentlich tauche u. mir der Kauf der Ausrüstung zu aufwändig ist, spiele ich mit dem Gedanken, mir den Freediver (Elektrokompressor mit 10 m Schlauch u. Weste) zu kaufen, zumal ich damit unabhängig wäre u. vom Schlauchboot überall "tauchen" könnte. Laut Hersteller (www.freediver.de) soll das "Tiefschnorcheln" bis 10 m für etwa 60 Minuten möglich sein. Hat jemand von Euch Erfahrungen mit diesem Gerät?
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18.04.2002 18:03
Hallo Jörg,

ich habe zwar keine Erfahrung mit diesem "Freediver" aber ich habe mir gerade mal die Homepage angesehen. Also ich muß dir sagen ich finde das ziemlich suspekt. Außerdem für die aufgerufenen Preise kannst du lieber einen Tauchschein machen und dir Equipment ausleihen und wirklich "frei" tauchen. Das macht auf die Dauer mit Sicherheit mehr Spaß. Außerdem finde ich es auch nicht ungefährlich alleine mit so einem "Ding" auf 10m ab zu tauchen!
Ich würde es mir an deiner Stelle noch einmal gut überlegen. Oder vielleicht meldet sich ja doch noch Jemand, der Erfahrungen damit gemacht hat.

Viele Grüße
Big N
18.04.2002 20:36
Das Tauchen auf 10 Meter kannst Du locker mit etwas Training und ABC Ausrüstung ganz ohne Preßluftgerät durchführen. Du kannst schnell Apnoezeiten von 1:30-2:00 (min:sec) erreichen. Das bringt am allermeisten Spaß und dabei kannst Du schon sehr viel sehen.

Was Preßluft angeht ist 10-Meter eine Tiefe in der man es verantworten kann im Sommer mit Minimalausrüstung zu tauchen.Hierzu zähle ich eine primitive Flaschenhalterung, eine 4-Liter Flasche und einen Atemregler mit Finimeter. Bei einem Luftverbrauch von 20 Litern pro Minute kannst Du Dich 20 Minuten in dieser Tiefe aufhalten und wenn Du in einer Durchschnittstiefe von 5 Metern tauchst langt das schon für fast 30 Minuten. Bei einem dünnen Schwimmanzug im Sommer brauchst Du auch kein Blei oder etwas anderes. Auch eine Weste oder Jacket ist dabei nicht erforderlich. Jedoch solltest Du einigermaßen fit sein eine Grundausbildung besitzen und Dich im Wasser sicher bewegen können. Außerdem sollte man nie ganz alleine losziehen.

Vorteil: eine solche Minimalausrüstung kannst Du praktisch immer dabei haben, weil sie in einer etwas größeren Schwimmtasche Platz hat.Mit dieser Konfiguration bist Du immer frei.
Kostenabschätzung:

Gebrauchte Halterung ca. 20 Euro
Gebrauchter Regler mit Fini ca. 100 Euro
Wartung des Reglers: ca. 50 Euro
Schwimmanzug: ca. 100 Euro
ABC Ausrüstung: ca. 200 Euro

Summe: ca. 470 Euro
19.04.2002 08:53
Zu Oben,

selbstverständlich habe ich noch den Tiefenmesser und den Kompass vergessen.

Das sind nochmal ca. 100 Euro.

Nichts für ungut!
19.04.2002 13:26
Hallo, Jörg!

Folgender Kommentar von mir:

Punkt1:

Zunächst einmal hat mein Vorredner recht, wenn er der Meinung ist, mit einem 4-Ltr-Tank und einer guten gebrauchten Ausrüstung am Meer gut zurechtzukommen ist.

Punkt2:

Du brauchst natürlich zum Ausleihen oder aber auch zum Füllen von Tank, etc.ein gültiges Tauchbrevet, das Du bei dem Freediver naürlich nicht benötigst.

Punkt 3:

Technische Sicherheit.

Tauchgeräte funktionieren rein mechanisch, soll heissen, allein durch den Druck und gewisse Technik(Membranen oder Kolben mit Federn)

Der Freediver funktioniert elektrisch- nicht wahr? und hat damit ne Fehlerquelle mehr.

Desweiteren schleppst Du ne Boje mit dir rum an der Oberfläche, die mit einem recht unflexibelen Schlauch mit Dir verbunden ist.

Ein einfaches Bojenseil, richtig befestigt, merkst Du als Gerätetaucher fast garnicht.

Letzter punkt: Cash

Vergleiche, was kostet der Freediver und was kostet eine "Minimalausrüstung" wie beschrieben zum Tief-Schnorcheln?

Aber entscheiden musst Du schon selbst - ich würde den Presslufttank dem Freediver immer vorziehen.

MFg Jochen

19.04.2002 21:50
Hi Jörg!
Ich habe mir den Freediver damals gekauft und...naja.

Vorteile:

-Du brauchst keinen Tauchschein
-Kein Flaschenfüllen/Rumschleppen
-Unabhängigkeit von Füllstationen
-1 Std. Tauchzeit geht locker (Akku)
-Solide Verarbeitung
-"Keine" Wartungskosten (!!)
-Boje:Man sieht Dich (-Boote,etc.)

Nachteile:

-sehr hoher Preis

-Du tauchst,als wenn ein "normaler" Automat andauernd abblasen würde

-Man kann nicht vernünftig tarrieren

-Sieht peinlich aus:Du rennst mit nem Blumentopf und einem Schwimmring unterm Arm zum Strand.Du wirst die Attraktion schlechthin.Kenn ich selber

-Gefahr:Der Schalter für den Motor ist auf der Boje!Sollte ein "Scherzkeks",o.ä. gegen den Schalter kommen...viel Glück!

-Du bist ständig mit diesem ätzenden Gardena-Schlauch verbunden.Wenn der sich krümmt und windet,sich UW mit Pflanzen,o.ä. verheddert...

Also Jörg.Es ist kein Tauchen in dem Sinne.Zwar habe ich mit dem Teil meine ersten Erfahrungen gesammelt,aber dann wurde ich so süchtig,daß ich meinen Schein doch noch gemacht habe.Letzten Endes muß ich sagen,daß ich das Geld lieber hätte sparen sollen und in die "richtige" Ausrüstung investieren sollen.So wurde alles nur unheimlich teurer.Glaub mir...wenn Du erstmal "richtig" mit Flaschen unterwegs warst,wird sich Dir die Frage ob-und wie nicht mehr stellen ;o)

Hau rein, Michael :o)

21.04.2002 21:49
In Deutschland braucht man offiziell keinen Tauchschein. Jedoch hat eine vernünftige Ausbildung unbestreitbare Vorteile.
22.04.2002 10:51
Ich kann`s grad gar nicht fassen! Da werden Taucher ausgebildet nach allen möglichen Sicherheitsrichtlinien, wir unterhalten uns hier über Tauchsicherheit und Tauchunfälle, über Verhalten UW, Unfallursachen, Vor- und Nachteile verschiedener Gerätekonfigurationen und schlagen uns über das Buddysystem fast die Köpfe ein. Und dann wird so ein suizidales Unfallverursachungsgerät angeboten. Was passiert bei 10 m mit einem nicht ausgebildeten Menschen, wenn plötzlich dieses komische Akkubetriebene Kompressorchen seinen Geist aufgibt? Hat bei einem Automatenausfall jeder ausgebildete Taucher seinen Oktopus oder die Wechselatmung wirklich im Griff? Erinnert Ihr Euch an euren ersten kontrollierten Notaufstieg aus 10 m während der Ausbildung? Hat der sofort astrein geklappt? Weiss der Benutzer dieses "Tina-Versand"-Teiles etwas über Lungenüberdehnung bis zum Lungenriss? Das Ding liefert nach "Zertifikat" in 10 m Tiefe 30 Liter Luft pro Minute bei vollen Akkus! Würdet Ihr Euch einen Automaten kaufen, der diese Leistungsdaten hat? Viel Spaß damit.
07.07.2008 17:32
Hi, Ihr Profis und Wasserratten!
Ich habe mir den freediver FB 105, "Sonderpreis" 1.169,- €, soeben anbieten lassen. Mein Motiv: Ich habe ein 14,50 m Segelschiff, Breite 4,50 m, Tiefgang 2,0 m in Spanien liegen. Früher, als ich noch ein kleineres Schiff hatte, konnte ich ohne Hilfsmittel unter Wasser kontrollieren, säubern und ggf. klarieren. jetzt ist das für mich (67 J, 110 KG Auftrieb) obwohl ich auch ne Wasserratte bin, praktisch nicht mehr möglich. Da schien mir Freediver eigentlich ganz praktisch, denn Tauchen im sportlichen Sinn oder als Entertainment will ich nicht. Allerdings: hätte ich eine Taucher-ausbildung und das nötige Equipment, könnte ich mir sicherlich gut vorstellen, "richtig" zu tauchen. Nur: lohnt das in meinem Alter noch? Könnte ich überhaupt die gesundheitlichen Voraussetzungen erfüllen? Wahrscheinlich nicht. Die Kosten sind übrigens für mich nicht sehr entscheident. Was ist eigentlich das Problem, wenn während des tauchens der Kompressor ausfällt? Sind denn 10 m Tauchtiefe hinsichtlich gesundheidlicher Schädigungen schn problematisch? Wie sieht´s bei der für meine Zwecke typischen Tiefe von 3 Metern aus? Ich habe eben mal getestet, wie lange ich untrainiert Luft anhalten kann. Locker 1 Minute. Grüße aus HH, Alfred
DorisMittelschule (damals)
08.07.2008 09:44
Hallo Alfred,

wenn Du gesundheitlich fit bist und Lust dazu hast steht einem Tauchschein nichts im Weg, auch nicht in Deinem Alter.
Lass Dich, am besten von einem Taucharzt, untersuchen, wenn der sein Okay gibt kannst Du loslegen.
Gerade fürs Boot ist die Unabhängigkeit von Oberflächensupport Gold wert.
Und beim Tauchkurs lernst Du alles über druck und Sättigung, was Du für flachere und tiefere Tauchgänge brauchst.

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